Heinrich III. von Rosenberg
Heinrich III. von Rosenberg (tschechisch Jindřich III. z Rožmberka) (* 1361; † 28. Juli 1412), höchster Burggraf in Prag, wurde nach dem Tod seines Vaters Ulrich I. von Rosenberg aufgrund des Testaments vom 16. November 1384 Herr von Rosenberg. Aufgrund der vielen Besitzungen der Rosenberger nannte er sich auch Oberburggraf.
Leben
In der Zeit, als sich die Streitigkeiten zwischen dem Adel und Wenzel IV. von Luxemburg verstärkten, trat er an die Spitze der Adelseinheit, die im Jahre 1394 Wenzel IV. gefangen nahm. Er begleitete den Gefangenzug mit dem König nach Příběnice, hielt ihn auf seiner Burg Krummau, fest und bot Geleit zu seinem nächsten Haftaufenthalt in Österreich. Während seiner Abwesenheit plünderte Jan Zhořelský seine Ländereien.
1390 erteilt Heinrich der Stadt Sobieslau Königsrechte. [1].
Nach der Versöhnung mit dem König, wurde er von 1396 bis 1398 und von 1400 bis 1404 zum höchsten Burggrafen ernannt. In dieser Funktion trug er anlässlich der Krönung von Sophie von Bayern am 15. März 1400 die Krone. Als der König nach seiner Freilassung die böhmischen Adeligen nicht gewähren ließ, zog Heinrich wieder mit seinem Heer, verstärkt durch Österreicher, los. Er nimmt an den Zügen des böhmischen Adels teil, in denen sie Königsstädte und -burgen überfallen und einnehmen. 1395 erobert und zerstört Heinrich die Burg Kuglweit bei Kugelhof und nimmt Wodnian ein. 1405 soll Heinrich, der sich immer wieder gegen den König stellt und mit dem sich der König immer wieder, wohl unter Zwang versöhnt, die Ruine geschenkt bekommen haben. Die Schenkungsurkunde ist jedoch eine Fälschung. Heinrich nimmt eine weitere Burg ein, die Burg Worlik, die der Herren von Dauba, die an der Seite Wenzels stehen.
Auch bei der zweiten Gefangennahme im Jahre 1402 wurde Wenzel IV. auf der Krummauer Burg gefangengehalten. Vom König Sigismund wird Heinrich dann 1403 gemeinsam mit vier weiteren böhmischen Adeligen zum Landesverweser ernannt.
Nachkommen
Heinrich heiratete im März 1380 Barbora von Schaumburg (Barbora ze Schaumberka) († 5. oder 6. März 1398), die ihm einen Sohn Peter gebärt, der am 7. Dezember 1406 stirbt [2] und Tochter Lidmila, die unverheiratet stirbt. Das zweite Mal heiratet Heinrich 1399 Elisabeth von Kravař und Blumenau (Eliška z Kravař a z Plumlova) († 25. Juli 1444). Da seine Urtante mit Vok II. von Kravař und Blumenau verheiratet war, musste er sich vor der Vermählung erst eine Erlaubnis vom Papst Bonifatius holen. Mit Elisabeth hatte er einen Sohn Ulrich und Tochter Katharina.
Als Vormund für seine nicht volljährige Kinder bestimmte er in seinem Testament vom Frühjahr 1412 seine Cousin Čeněk von Wartenberg (Čeněk z Vartenberka), Johannn den Jüngeren von Neuhaus und seinen Schwager Kravař von Plumlau (Kravař z Plumlova).
Heinrich vererbt sein Land und seinen Titel an den Sohn Ulrich II. von Rosenberg.
Quellen
- Anna Kubíková: Rožmberské kroniky
- Ottova encyklopedie 1. 1. 1908
Personendaten | |
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NAME | Rosenberg, Heinrich III. von |
STERBEDATUM | 1412 |