Universität Zürich
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Universität Zürich | |
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Rektor: | Professor Dr. Hans Weder |
Gründungsjahr: | 1833 |
Ort: | Zürich (Schweiz) |
Fakultäten: | 7 |
Institute, Seminare, Kliniken: | rund 160 WS2005/06 |
immatrikulierte Studenten: | 23'817 WS2005/06 |
besetzte Professuren: | 413 per 31. Dezember 2005 |
Personal: | 4'405 per 31. Dezember 2005 |
Ausländerquote: | ca. 14.1% WS2005/06 |
Die Universität Zürich (UZH) ist mit über 23'800 Studierenden, 4405 Mitarbeitern und rund 160 Instituten, Seminaren und Kliniken (Stand: Wintersemester 2005/06) die grösste der zehn Schweizer Universitäten. Als so genannte Volluniversität finden sich unter ihrem Dach alle Fakultäten: Theologie, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Veterinärmedizin, Philosophische Fakultät (mit über 47% aller Studierender die grösste Fakultät) und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät.
Die Universität bietet neben eigenen Einrichtungen auch Zugang zu Archiven, Bibliotheken und Instituten der ETH Zürich sowie privater Institutionen. Ausserdem sind neun Museen und Sammlungen, von der Anthropologie bis zur Zoologie, der Universität Zürich angegliedert. Bekannt ist die Universität heute durch Forschungserfolge (Molekularbiologie, Hirnforschung und Anthropologie; Tätigkeit des Universitäts- und des Tierspitals) und durch ihr Bemühen, die Qualität der Lehre (z.B. durch Einsatz von E-Learning) beständig zu verbessern.
Die Universität gehört zum Verbund Internationale Bodensee-Hochschule.
Studiengebühren
Wie an allen Schweizer Hochschulen müssen die Studierenden Studiengebühren bezahlen. Diese reichen von 500 Schweizer Franken, das sind ca. 330 Euro, pro Semester (Genf, Neuenburg) über 640 Franken (Zürich) bis hin zu 2000 Franken (Universität der Italienischen Schweiz). An der ETH Zürich wird zur Zeit eine Verdoppelung der Studiengebühr auf 2400 Franken pro Jahr diskutiert. (Stand: Wintersemester 2003/04)
Geschichte
1832 beschloss der Regierungsrat des Kantons Zürich, in Zürich eine Universität zu gründen. 1833 erfolgte die Gründungsfeier. Die bereits bestehenden Höheren Schulen für Theologie (seit 1525), Jurisprudenz und Medizin wurden mit einer neu gegründeten Philosophischen Fakultät zur Universitas Turicensis zusammengefasst. Sie war die erste Universität Europas, die von einem demokratischen Staatswesen gegründet wurde und nicht von der Kirche oder einem Landesfürsten. Das Siegel der Universität zeigt das Grossmünster mit Karl dem Grossen und bezieht sich damit auf die älteste höhere Schule in Zürich, das sog. Carolinum. Im ersten Semester waren 161 Studenten immatrikuliert (16 Theologie, 26 Jurisprudenz, 98 Medizin, 21 Philosophie), die von 26 Professoren und 29 Privatdozenten unterrichtet wurden. Erster Sitz der Universität war das umgebaute «Hinteramt» des ehemaligen Augustinerklosters. Aus Platzgründen zog die Universität 1864 in den Südflügel des neu errichteten Polytechnikums um. 1914 konnte sie schliesslich den gegenwärtigen Hauptsitz an der Rämistrasse beziehen.
1835 Umbau des ehemaligen Augustinerklosters zur Universität.
1840 wurden die ersten Frauen als Hörerinnen an der Philosophischen Fakultät zugelassen.
1859 wurde die Philosophische Fakultät in zwei Abteilungen aufgespalten, in eine mit philosophischer, sprachlicher und historischer Ausrichtung (phil. I) sowie in eine mathematisch, naturwissenschaftliche Abteilung (phil. II).
1864 Umzug der Universität in das Gebäude des Polytechnikums (heute ETH-Hauptgebäude)
1867 wurde mit Nadeshda Suslowa die erste Frau im deutschen Sprachraum an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich promoviert.
1883, fünfzig Jahre nach der Gründung, wurden 463 Studenten von 91 Dozenten (davon 37 ordentliche Professoren) betreut.
1901 wurde die veterinärmedizinische Fakultät gegründet. Zusammen mit derjenigen der Universität Bern gilt sie als älteste veterinär-medizinische Fakultät der Welt.
1908 regelte ein Aussonderungsvertrag zwischen dem Kanton Zürich und dem Bund die Besitzverhältnisse zwischen der Universität und der ETH. Dadurch wurde die Zusammenlegung gemeinsamer Institute und Sammlungen ermöglicht. Im gleichen Jahr haben Stadt und Kanton Zürich in einer Volksabstimmung einem Neubau für die Universität zugestimmt.
1914 konnte die Universität ihr neues Hauptgebäude (gebaut nach Plänen von Karl Moser und Robert Curjel) beziehen.
1933, hundert Jahre nach der Gründung zählt die Universität Zürich 2033 Studierende.
1946 hält Winston Churchill in der Aula der Universität Zürich seine bekannte Rede an die akademische Jugend der Welt. Die Rede gipfelte im bekannt gewordenen Aufruf an Europa: «Therefore I beg you that Europe arises».
Seit den 1950er Jahren nahm die Zahl der Studenten drastisch zu und die Platzverhältnisse wurden immer knapper. 1962 schlug die naturwissenschaftliche Fakultät vor, einen Teil der Universität in den Norden der Stadt zu verlegen. 1973 wurde mit den Bauarbeiten für die Universität Zürich Irchel begonnen, die 1979 eingeweiht werden konnte.
1983, hundertfünfzig Jahre nach der Gründung zählt die Universität Zürich 15000 Studierende.
1984 wurde die Universitätsleitung ausgebaut, indem das Rektorat zu einem Hauptamt aufgewertet wurde und zwei Prorektorate geschaffen wurden.
1992 wurde rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät in eine Rechtswissenschaftliche und eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät aufgespalten.
1998 haben die Stimmberechtigten des Kantons Zürich dem neuen Universitätsgesetz zugestimmt. Damit wurde der Universität Zürich der Status einer eigenständigen Rechtspersönlichkeit zuerkannt. Innerhalb eines Globalbudgets kann sie seither eigenständig über ihre finanziellen Mittel verfügen und sich selbständig organisieren.
Nobelpreisträger
Die Universität Zürich kann auf einige Nobelpreisträger zurückblicken, die hier gelehrt haben:
- Rolf M. Zinkernagel, 1996 Nobelpreis für Medizin
- Karl Alex Müller, 1987 Nobelpreis für Physik
- Walter Rudolf Hess, 1949 Nobelpreis für Medizin
- Lavoslav Růžička, 1939 Nobelpreis für Chemie
- Paul Karrer, 1937 Nobelpreis für Chemie
- Peter Debye, 1936 Nobelpreis für Chemie
- Erwin Schrödinger, 1933 Nobelpreis für Physik
- Albert Einstein, 1921 Nobelpreis für Physik
- Max von Laue, 1914 Nobelpreis für Physik
- Alfred Werner, 1913 Nobelpreis für Chemie
- Theodor Mommsen, 1902 Nobelpreis für Literatur
- Wilhelm Conrad Röntgen, 1901 Erster Nobelpreisträger für Physik
Auszeichnungen im Lehrbereich
- Medida-Prix 2000 für OLAT, Learning Management System, s. http://www.olat.org
- Medida-Prix 2002 für Ad fontes, Lernprogramm für das Quellenstudium im Archiv, s. http://www.adfontes.unizh.ch
- Deutscher Bildungssoftwarepreis digita 2004 für Ad fontes
- Medida-Prix 2006 für eCF get involved in Corporate Finance Lehrgang auf dem Learning Management System OLAT