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Sambia

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Die Republik Sambia [ˈzambi̯a] (Republic of Zambia [ˈzæmbɪə]) – vormals Nordrhodesien – ist ein Staat im südlichen Afrika. Sie grenzt an Angola, die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Botsuana und Namibia. Ihr Name leitet sich vom Fluss Sambesi ab. Mit der Unabhängigkeit von Großbritannien am 24. Oktober 1964 nahm sie die nebenstehenden Flagge, Wappen und Wahlspruch an.

Geographie

Der größte Teil Sambias besteht aus relativ wenig reliefierten Hochebenen zwischen 1.000 und 1.400 m über NN. Im östlichen Landesteil ragt das Muchinga-Gebirge verschiedenen Angaben zufolge bis zu hoch auf, die höchste Landesstelle befindet sich mit 2.300 m NN auf dem Mafinga in den Mafinga Hills.

Klimadiagramm Lusaka

Trotz der relativen Nähe zum Äquator sind die Temperaturen wegen der Höhenlage relativ niedrig (Kalttropen), nur im Norden sind sie warmtropisch; die Regenzeit beginnt im Oktober und endet im April.

Die vorherrschende Vegetation in weiten Teilen des Landes sind Savannen (siehe auch Miombo).

Der Sambesi entspringt in Nordsambia und bildet Sambias Südgrenze zu Namibia, Botsuana und Simbabwe (Viktoriafälle), wobei er auch den aufgestauten Karibasee durchfließt.

Siehe auch: Liste der Städte in Sambia

Sehenswürdigkeiten

  • Nationalparks:

Südluangwa-Nationalpark - Nordluangwa-Nationalpark - Luambe-Park - Lukusuzi National Park - Nyika - Nsumbu-Nationalpark - Mweru-Wantipa-See mit Mweru Wantipa Nationalpark - Lusenga Plain National Park - Bangweulusümpfe - Kasanka-Nationalpark - Lavushi-Manda-Park - Isangano-Park - Kafue-Nationalpark - Lochinvar-Nationalpark - Blaue-Lagune-Nationalpark - Liuwa-Auen - West Lunga National Park - Sioma-Ngweizi-Nationalpark - Mosi-oa-Tunya - Unterer-Zambesi-Nationalpark

  • Wasserfälle:

Chishimba-Fälle - Lumangwe-Fälle - Kabwelumafälle - Mumbulumafälle - Kundabwikufälle - Chimperefälle - Victoriafälle - Ngonyefälle - Nyambwezifälle - Kalambo-Fälle - Kundililafälle - Ntumbachushifälle - Chipomafälle - Mutumunafälle - Chipomafälle - Musondafälle - Mambilimafälle

Bevölkerung

Sambias Bevölkerung besteht aus etwa 72 bantusprachigen ethnischen Gruppen, aber 90% gehören zu sieben ethnolinguistischen Gruppen: Bemba, Luba, Nyanja-Chewa, Tonga, Lunda, Luvale, Kaonde und Lozi. Die meisten anderen Gruppen sind sehr klein.

Verkehrssprachen sind Englisch und (vor allem im Norden, Osten und in der Landesmitte) als lingua franca ChiBemba und im Westen Rotse. Überwiegende Religionsgruppe ist das Christentum in vielen, auf unterschiedliche Missionstätigkeit zurück gehenden Denominationen (ca. 50 %; davon 60 % katholisch, 20 % Protestanten, 20 % Freikirchen). Daneben bestehen Naturreligionen, Moslems und Hindus in Sambia.[1]

Sambia gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV-Infektionsrate. Dies erklärt den starken Rückgang der Lebenserwartung in den letzten fünfzehn Jahren von 60 (im Jahr 1990) auf inzwischen nur noch 37 Jahre.

Geschichte

Noch im britischen Protektorat "Nordrhodesien" gewinnt Kenneth D. Kaunda 1964 mit der United National Independence Party (UNIP) die Regierungsmacht und setzt die Unabhängigkeit durch. Doch Sambias Reichtum, das Kupfer, kann weder durch Südrhodesien per Bahn exportiert werden (UNO-Sanktionen gegen die dortige Revolte der weißen Farmer gegen Großbritannien), noch erbringt es bei stark sinkenden Weltmarktpreisen für Kupfer hohe Einnahmen. Kenneth Kaunda vermag die steigende Korruptheit von Verwaltung und Regierungspartei nicht einzudämmen. 1973 wird Sambia von Kaunda zum Einparteienstaat erklärt, nachdem es Unruhen wegen der neuen Verfassung gab. Kaunda lässt nach massivem Druck von Zivilgesellschaft und internationalen Gebern 1990 die erste demokratische Mehrparteienwahl seit der ersten Republik zu. Nach einer Verfassungsänderung und damit verbundenen Parteigründungen wird 1991 Frederick Chiluba zum neuen Präsident gewählt, die neue Regierungspartei ist nun die MMD. Nach der umstrittenen Wahl am 2. Januar 2002 wird Levy Mwanawasa Präsident und Staatschef. Die Wahl wird von EU-Beobachtern als chaotisch und nicht fair bezeichnet. Präsident Levy Mwanawasa wird am 1. Oktober 2006 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Politik

Nach der Verfassung von 1991 ist Sambia eine Präsidialrepublik im Commonwealth. An der Spitze der Exekutive steht der für fünf Jahre gewählte Staatspräsident, der zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Der Präsident ernennt den Ministerpräsidenten. Das Parlament setzt sich aus 150 gewählten Mitgliedern zusammen. Stärkste Partei ist das Movement for Multi-Party Democracy, die Partei des Präsidenten. Die Länge der Legislaturperiode beträgt fünf Jahre. 27 Vertreter ethnischer Gruppen bilden das House of Chiefs. Das Rechtswesen orientiert sich am britischen Recht sowie (meist familienrechtlich) an Stammesrecht.

Provinzen

Der Staat gliedert sich in neun Provinzen (Hauptstädte in Klammern):

  1. Zentralprovinz - (Kabwe)
  2. Copperbelt - (Ndola))
  3. Ostprovinz - (Chipata)
  4. Luapula - (Mansa)
  5. Lusaka - (Lusaka)
  6. Nordprovinz - (Kasama)
  7. Nordwestprovinz - (Solwezi)
  8. Südprovinz - (Livingstone)
  9. Westprovinz (vormals Barotseland) - (Mongu)

Wirtschaft

Allgemeines

Landwirtschaft und Kupfer- und Kobaltbergbau und -verhüttung im Copperbelt, einem Bergwerksdistrikt im Norden, mit großen Städten wie Kitwe, Ndola, Mufulira usw. sind die tragenden Sektoren der Wirtschaft in Sambia. In Kabwe (im zentralen Sambia) wird auch Zinn- und Bleibergbau betrieben. Dienstleistungen und Industrie sind noch unterentwickelt. Trotz aller wirtschaftlicher Anstrengungen zählt Sambia nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auf 64% (siehe auch: Tabelle: Die höchste Armut weltweit).

80% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt, weitere 14% im Bergbau. Die Kupferindustrie ist eine der Hauptquellen des Bruttoinlandsproduktes und der Staatseinnahmen. Kupfer und Kobalt steuern mehr als 75% (1997) der zambischen Exporteinnahmen bei, während weitere 3% durch andere Bergbauprodukte wie Blei, Zink oder Edelsteine erwirtschaftet werden. Durch die starke Bedeutung des Kupferbergbaus wurde Sambia in den letzten Jahren stark durch die Probleme dieses Sektors getroffen. So ging die Kupferproduktion von 755.000 t in 1969 bis auf 260.000 t (1999) zurück, was einem Weltmarktanteil von 2,1 % entsprach und Zambia 1999 auf Platz zwölf der kupferproduzierenden Länder stellte. In der Bergbauindustrie Sambias sind zur Zeit etwa 37.000 Menschen beschäftigt. Damit ist die Kupferindustrie der wichtigste private Arbeitgeber.

Seit 1976 ist Sambia mit dem Hafen Dar-es-Salaam in Tansania durch die Tanzania-Zambia Railway (TAZARA), den Tanzam Highway und eine Ölpipeline verbunden.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Wiktionary: Sambia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sambia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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