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Arthur Kornberg

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Arthur Kornberg (* 3. März 1918 in Brooklyn, New York, USA) ist ein US-amerikanischer Biochemiker. Zusammen mit Severo Ochoa erhielt er 1959 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für die Entdeckung des Mechanismus in der biologischen Synthese der Ribonukleinsäure und der Desoxyribonukleinsäure“. Sein Sohn, Roger D. Kornberg, ist ebenfalls Nobelpreisträger.

Arthur Kornbergs primäre Forschungsinteressen galten der Biochemie, insbesondere der Chemie der Enzyme, der Synthese von Desoxyribonukleinsäure und dem Studium der Nukleinsäuren, welche die Vererbung bei Tieren, Pflanzen, Bakterien und Viren steuern. 1956 isolierte Kornberg die DNA-Polymerase.

Frühes Leben

Arthur Kornberg wurde am 3. März 1918 in Brooklyn, New York als Sohn von Lena und Joseph Kornberg geboren, österreichischen staatsbürgern. Seine Elter wanderten 1900 nach New York aus, noch bevor sie verheiratet waren. Beide stammten aus Galizien, welches damals zu Österreich gehörte. Arthurs Großvater väterlicherseits wechselte den Familiennamen von Queller (auch Kweller geschrieben) zu Kornberg, um die Einberufung ins Militär zu vermeiden, indem er die Identität einer Person annahm, die den Militärdienst bereits absolviert hatte. Joseph heiratete Lena Katz im Jahre 1904. Er arbeitete fast 30 Jahre lang als Nähmaschinenarbeiter in der Lower East Side von Manhattan. Als sich seine Gesundheit verschlechterte, eröffnete er eine kleine Eisenwarenhandlung in Brooklyn, in der Arthur als Neunjähriger Kunden bediente. Joseph sprach mindestens sechs Sprachen, obwohl er keine formale Ausbildung hatte.

Arthur ging zuerst an die Abraham Lincoln High School und erhielt 1937 am City College of New York das Vordiplom und 1941 an der University of Rochester das Diplom. Kornberg hat das Gilbert-Syndrom, welches durch eine Erhöhung des Bilirubin-Spiegels im Blut einen leichten Ikterus verursacht. Während der Medizinschule untersuchte er unter Studienkollegen, wie häufig diese (relativ harmlose) Krankheit auftrat. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden 1942 in Kornbergs erster wissenschaftlichen Arbeit publiziert.

Sein Praktikum machte Kornberg zwischen 1941 und 1942 im Strong Memorial Hospital in Rochester, New York. Danach trat er dem bewaffneten Dienst bei der United States Coast Guard als Leutnant bei, wo er als Schiffsarzt diente. Rolla Dyer, der Direktor der National Institutes of Health, bekam von Kornbergs Arbeit mit und lud ihn ins Forschungsteam des Ernährungsinstituts des NIH ein. Von 1942 bis 1945 bestand Kornbergs Arbeit in der Verfütterung spezialisierter Diäten an Ratten, um neue Vitamine zu entdecken.

Werke

  • Vom Enzym über die DNA zu den Membranen; Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz 1974; ISBN 3-515-01883-2
  • For The Love of Enzymes - The Odyssey of a Biochemist; Harvard University Press, Boston, 1989, ISBN 0-674-30776-3