Tiefstein
Der Kapffelsen oder Tiefstein ist ein geschütztes Geotop im Naturschutzgebiet Kapfhalde. Die Felsnadel und das vollständige aufgeschlossene Profil des Trochitenkalk bis Trigonodusdolomit sind die besondere Merkmale des Geotops.
Lage
Nord-östlich von Bietenhausen, nord-westliche von Hirrlingen und südlich Frommenhausen liegt das Geotop im östlichen Steilhang der Starzel. Die Felsnadel befindet sich auf der Gemarkung Frommenhausen, während das aufgeschlossene Profil sich auch auf der Gemarkung Hirrlingens erstreckt. Unterhalb des Geotops grenzt die Gemarkung Bietenhausens an den besonderen Teil des Prallhangs. Auch das FFH-Gebiet Neckartal und Seitentäler erstreckt sich über das Gebiet.
Beschreibung
Im Knapp 1000m langer und bis zu 90m hohen, östlicher Steilhang zur Starzel erstreckt sich im mittleren Abschnitt des NSG Kapfhalde das stellenweise freigelegte Profil von insgesamt über 70m Höhe.
Deutlich erkennbar sind die plattigen Nodosus-Schichten, d.h. versteinerte Kerne des Ammoniten, mit einer Schichthöhe von etwa 30 m und insbesondere die herausgearbeiteten, relativ kompakten Trigonodusdolomite (heute Rottweil-Formation). Von dem Trochitenkalk (mo1) bis zum Trigonodusdolomit (mo3) ist das Profil aufgeschlossen. Der Trigonodusdolomit bildet die ca. 20m hohe Felsnadel (Kapffelsen). Unterhalb des Felsen befindet sich das Kapfloch, eine kleine Höhle welche mit einer Tiefe von 30m touristisch uninteressant ist, jedoch für Fledermäuse ein Winterquartier darstellt.
Stellenweise sind auch Blockhalden und Rutschhänge ausgebildet. Die Liegenden Trochiten-Schichten sind weitgehend verschüttet. Die Steilhänge liegen im Naturschutzgebiet Kapfhalde. Im Norden grenzt das Naturschutzgebiet an den Steinbruch Burgmühle. Ein näher rücken des Steinbruchs, könnte zu einem großen Konflikt für das Geotop werden.
Naturschutz
Das Geotop ist durch die Verordnung 4.104 Kapfhalde vom Regierunspräsidium Tübingen (1983) geschützt. §4 Verbote besagt unter Absatz 2 Punkt 14 "Felsen zu verändern oder zu zerstören." Es wird unter Fachleuten auch als geologisches Naturdenkmal geführt, da es durch die Seltenheit und Schönheit, einzigartig in der Region ist.
Historie
Tiefstein ist die ältere Bezeichnung des Geotops. Diese Bezeichnung lässt sich von der Lage in den Starzelhang ableiten. Denn mit ca. 30m reicht er aus dem Hang in das Tal hinein. Kapffelsen oder auch Kapffhalde ist die neuere Bezeichnung im regionalen Sprachgebrauch. Kapf bedeutet so viel wie "gute Aussicht" oder "schauen".
Etwas nord-östliche ist eine jungsteinzeitliche Siedlung kartiert.
Weblinks
- Naturschutzgebiet Kapfhalde, Landesanstalt für Umwelt, Baden-Württemberg
- Geotope im Regierungsbezirk Tübingen, Landesanstalt für Umwelt, Baden-Württemberg