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Norddeutschland

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Der Begriff Norddeutschland beschreibt ein nicht exakt definiertes Gebiet innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, das sich v.a. auf die Regionen nördlich der Benrather Linie bezieht, in denen historisch niederdeutsche Dialekte gesprochen werden. Das Standarddeutsche bzw. das Hochdeutsche setzte sich aufgrund der standarddeutschen Schulsprache und des Zuzugs nur standarddeutsch sprechender Menschen in den meisten Gebieten Norddeutschlands erst nach dem Zweiten Weltkrieg als mehrheitlich gesprochene Umgangssprache durch. Das norddeutsche Zusammengehörigkeitsgefühl ist begründet in der gemeinsamen ursprünglichen niedersächsischen Sprache, Geschichte (Hanse) und Mentalität. Sprachlich und kulturell besteht ein besonderer Zusammenhang mit den Niederlanden, aber auch mit den anderen Anliegern der Nord- und Ostsee wie beispielsweise Großbritannien, Dänemark, Skandinavien und dem Baltikum (Nordeuropa).

Das geografische Gebiet der Norddeutschen Tiefebene

Der Begriff Norddeutschland beschrieb ursprünglich die gesamte Norddeutsche Tiefebene auch in den Niederlanden bis hinauf ins Baltikum. Gemeint ist damit die Geest- und Marschgebiete entlang der Küsten von Nord- und Ostsee, das Hügelland des Baltischen Landrückens, die Grundmoränen, Endmoränen, Sander und Urstromtäler, Bruche und Luche, die ihre jetzige Ausformung durch die Weichsel-Eiszeit erhielten. Dies steht landschaftlich im Gegensatz zu den Mittelgebirgen Deutschlands, die allerdings, wie der Harz und der Teutoburger Wald bezeugen, auch noch üblicherweise zu Norddeutschland gerechnet werden.

Norddeutsche Länder

Schleswig-Holstein
Hamburg
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen

siehe auch: Nordstaat, NordÖR

Norddeutsche Randgebiete

Auch werden gelegentlich noch die Altmark in Sachsen-Anhalt, das nördliche Brandenburg mit der Prignitz und der Uckermark und Westfalen hinzugerechnet.

Nachwirkungen des Nord-Süd-Konflikts im Zuge der Reichseinigung 1871

Der Begriff Norddeutschland beschreibt aus der Sichtweise der Menschen des süddeutschen Sprachraums vor allem die Gebiete, die im Deutschen Reich zu Preußen gehörten sowie die davon umfassten Enklaven. Manchmal werden bereits alle nördlich der Mainlinie gelegenen Teile, also auch der mitteldeutsche Sprachraum, als "Norddeutschland" bezeichnet und deren Einwohner umgangssprachlich-scherzhaft als "Preußen" (siehe auch Norddeutscher Bund). In Schleswig-Holstein und Hamburg wird gelegentlich die Südgrenze Norddeutschlands bereits unterhalb der Elbe gezogen.

Sichtweisen nach dem 2. Weltkrieg

Häufig ist im Zusammenhang mit der deutschen Nachkriegsgeschichte auch eine Unterteilung in Nordwestdeutschland (einschließlich Westfalens) und Nordostdeutschland.

Siehe auch:

Süddeutschland, Westdeutschland, Mitteldeutschland, Ostdeutschland, Norddeutsche Tiefebene, Norddeutscher Staat, Weißwurstäquator