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Andreas Prokisch

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Andreas Prokisch († 1943 im Konzentrationslager Dachau) war ein sudetendeutscher Kommunalpolitiker (DCSVP). Er war von 1933 bis 1938 Bürgermeister der Stadt Eger in der Tschechoslowakei.

Leben und Wirken

Nachdem bei der Gemeindewahl am 19. März 1933 der bisherige Bürgermeister Johann Schneider als Kandidat der DNSAP mit den meisten Stimmen wiedergewählt worden war, aber diese Wahl vom Innenministerium der Tschechoslowakischen Republik nicht bestätigt wurde, wurde Andreas Prokisch von der DCSVP als Kompromisskandidat aufgestellt und zum Bürgermeister der Stadt gewählt, in der damals über 30.000 Einwohner lebten.

Unmittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Truppen und der Besetzung der deutschbesiedelten Grenzregionen der Tschechoslowakei, der die Bildung des deutschen Reichsgaus Sudetenland folgte, wurde der christlich-soziale Bürgermeister Prokisch am 7. Oktober 1938 für abgesetzt erklärt und durch den bisherigen Ortsgruppenleiter der Sudetendeutschen Partei Ernst Haas abgelöst.

Prokisch wurde später in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert und dort ermordet.[1]

Literatur

  • Johanna Herzogenberg: Bilderbogen. Aus meinem Leben. Oldenbourg, 1999.

Einzelnachweise

  1. Leopold Grünwald: Sudetendeutscher Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Für Frieden, Freiheit, Recht. 1986, S. 92.