Mindener Schlagde

Die Mindener Schlagde ist ein alter Umschlageplatz und Uferhafen in der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen. Er liegt am Ufer der Weser vor der Fischerstadt. Der heute befestigte Platz wird als Parkplatz für die Innenstadt genutzt.
Geschichte
Die Mindener Schlagde entstand an der alten Mündung der Bastau in die Weser vor der Stadt Minden. Das von Kaiser Karl V. der Hansestadt Minden am 4. Januar 1552 verliehene Stapelrecht verpflichtete alle Weserschiffer, ihre Waren in der Stadt auszuladen und zum Kauf anzubieten.[1] Infolgedessen wurde 1572 der erste Anleger an der Weser errichtet, die sogenannte Mindener Schlagde. Der Begriff „Schlagde“ leitet sich vom niederdeutschen Wort „slait“ (= „schlagen“) ab: Schwere Holzstämme wurden in den Grund geschlagen, um so einen stabilen Anlegeplatz für Handelsschiffe zu schaffen.[2] 1763 wurde der Hafen erweitert, 1780 kam der erste Kran hinzu. Mit der Zeit veränderte sich der Platz, der Hafen wurde zugeschüttet, die Bastau verlegt und die Fläche entwässert und befestigt.
Als die Stadt Minden sich dann im Rahmen des Festungsbaus eine Stadtmauer zulegte, lag die Schlagde vor den Mauern am Ufer der Weser im Hochwasserbereich. Nach der Entfestung wurde der Platz als Lagerplatz und nach dem Zweiten Weltkrieg als Parkplatz genutzt. Dazu wurde die Stadtmauer an einer Stelle durchbrochen, und eine Zufahrtsrampe wurde eingerichtet. Diese lag zunächst vor der Fischerstadt und wurde erst bei der Stadtrenovierung an den heutigen Platz verlegt.
Der Parkplatz Schlagde war 2017 mit 358 Stellplätzen ausgezeichnet. Der Platz ist in der Parkraumbewirtschaftung Innenstadt mit eingebunden, seitdem muss auf einem Teil des Platzes eine Parkgebühr entrichtet werden. Der Platz ist für Wohnmobile gesperrt.
Hafen
Der Hafen besteht heute nur noch aus einer Kaimauer an der Weser. Hier können Sportboote und vereinzelt Schiffe der Weißen Flotte anlegen.
Zukunft
Die Schlage ist in den Masterplan der Stadt Minden eingebunden.[3] Um die Neugestaltung wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben, der vom Büro des Landschaftsarchitekten Franz Reschke (Berlin) gewonnen wurde. Demnach soll die Schlagde autofrei werden und die Stadt näher an den Fluss rücken. Hierzu wird die Mindener Schlagde ein grüner Platz, ein einladendes Entrée zur Stadt. Zusammen mit der Weserpromenade und den Wiesen vor der Fischerstadt werden die Uferbereiche aufgewertet und vielfältig erlebbar gemacht. Die Weserpromenade soll eine fünf Meter breite Promenade werden, auf der Mindener Schlagde der autofreie Platz für eine Schlagde Cafe und eine Bühne genutzt werden. Der ganze Beriech von der Eisenbahnbrücke bis zur Bastaumündung soll mit Stadtmöbeln und Fahrradbügeln aufgewertet werden.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Monika M. Schulte, Schifffahrt auf der Weser bei Minden, Webseite der Stadt Mindenhttp://www.minden.de/internet/page.php?site=7000030&typ=2 Abrufdatum 13. Juni 2009
- ↑ Übernommen von Schlachte (Bremen)
- ↑ Mindener Kurier:Mindens verschlafene Schlagde Ausgabe vom 26. September 2015, abgerufen am 17. Februar 2018
- ↑ Mindener Tageblatt: Minden kommt an die Weser. Zukunfstversionen für eine Schlagde ohne Autos., abgerufen am 4. April 2022