Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg
Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg | |
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Gründung | 1931 |
Trägerschaft | Evangelische Landeskirche in Baden |
Ort | ![]() |
Bundesland | ![]() |
Land | ![]() |
Rektor | Martin Mautner[1] |
Studierende | 60 (SoSe 2022) |
Mitarbeiter | 45 |
davon Professoren | 8 |
Website | www.hfk-heidelberg.de |
Die Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg (kurz: HfK) ist eine Musikhochschule in Deutschland mit Sitz in der baden-württembergischen Universitätsstadt Heidelberg. Der Fokus der musikalischen Ausbildung liegt auf dem Bereich der Kirchenmusik, insbesondere in den Fächern Chorleitung und Künstlerisches Orgelspiel. Seit ihrer Gründung 1931 steht die Hochschule unter der Trägerschaft der Badischen Landeskirche. Sie zählt zu den größten und bedeutendsten Institutionen ihrer Art.[2]
Geschichte
Kirchenmusikalisches Institut
Die vorhergehende Einrichtung, das Evangelische Kirchenmusikalische Institut Heidelberg, (kurz: KI), wurde 1931 von Hermann Meinhard Poppen zur Verbesserung der Kirchenmusiker-Ausbildung der Badischen Landeskirche gegründet. Vorbild dabei war das Kirchenmusikalische Institut in Leipzig, wo Poppen zuvor studiert hatte, unter anderem beim Gründer des dortigen Instituts, dem renommierten Organisten und Thomaskantor Karl Straube.
Angeboten wurden in Heidelberg sämtliche kirchenmusikalische Fächer (Orgelspiel und andere Instrumentalfächer, Chorleitung, Gesang) sowie Theoriefächer (Harmonielehre, Kontrapunkt, Generalbass, Stilkunde) in mehreren Studiengängen. Zunächst im Gebäude Anlage 62 untergebracht, wurde ab 1965 ein Neubau in der Hildastraße geplant, der 1971 bezogen werden konnte und bis heute inklusive diverser Anbauten genutzt wird.
Hochschule für Kirchenmusik
40 Jahre nach der Gründung des Kirchenmusikalischen Instituts und nach zwölfjähriger Planungs- und Bauzeit wurde am 23. Oktober 1971 der damalige Neubau in Betrieb genommen. Er wird nach mehreren Umbau- und Erweiterungsarbeiten bis heute genutzt. Die Standortwahl im Dreieck Hauptbahnhof – Altstadt – Universitätscampus hat sich bis heute als ideal für den Studienbetrieb erwiesen: Die Christuskirche Heidelberg mit ihren beiden historischen Orgeln befindet sich in unmittelbarer Nähe. Außerdem stehen zahlreiche weitere Orgeln in Heidelberg und Umgebung zum Üb- und Unterrichtsbetrieb zur Verfügung, darunter diejenigen der Peterskirche (Heidelberg), der Heiliggeistkirche Heidelberg oder der Stadthalle (Heidelberg).[3]
Die Hochschule verfügt heute u. a. über einen Konzertsaal für bis zu 200 Personen, einen Chorsaal, zwei Hörsäle, mehrere Seminarräume, zwei Bibliotheken und 20 schallisolierte Üb- und Unterrichtsräume. Darüber hinaus ist auf dem Campus der Hochschule die Akademie für Kirchenmusik untergebracht, in der die kirchenmusikalische C-Ausbildung stattfindet.[4]
Seit 2020 hat das Popinstitut Kirchenmusik in Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg seinen Sitz vor Ort.[5]
Profil
An der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg wird ein breiter Fächerkanon angeboten: Neben den Hauptfächern Chor- und Orchesterleitung, Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel, Musiktheorie, Gehörbildung, der regelmäßigen Teilnahme am Hochschulchor und den Nebenfächern wie Klavier, Gesang, Partiturspiel, Generalbass, Kinderchorleitung und Pop- und Jazzpiano bzw. -Chorleitung, Didaktik werden auch theologische Fächer wie Hymnologie, Liturgik, Theologische Grundlagen und musikwissenschaftliche Fächer wie Musikgeschichte, Instrumentenkunde, Orgelbau, Akustik, Stilkunde und Interpretation unterrichtet. Im Wahlpflichtfachbereich können Interessen vertieft werden.
Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen Meisterkurse, Seminare, Praktika, Fortbildungen und Exkursionen angeboten, sowie mehrere Konzerte pro Semester. Eine Besonderheit ist z. B. das liturgisch-homiletische Seminar in Kooperation mit der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg oder auch das Seminar Stimme und Sprache, ebenfalls in Kooperation mit der Universität. Mit dem musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg besteht in gleicher Weise ein enger wissenschaftlicher Austausch.[6]
Kooperationen
Neben der intensiven Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg kooperiert die Hochschule mit der Musikhochschule Mannheim und bietet u. a. das Parallelstudium Bachelor Ev. Kirchenmusik/Schulmusik an[7] ,sowie seit 2020 den postgradualen Studiengang Popularkirchenmusik in Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg.[8][9]
Mit der Kammerphilharmonie Mannheim verbindet die Hochschule eine langjährige intensive Zusammenarbeit. Die regelmäßig stattfindenden mehrtägigen Orchesterstudientage bieten Übungs- und Aufführungsmöglichkeit von Kantaten und Oratorien sowie Orchesterliteratur. Auch mit dem renommierten Instrumentalensemble L'arpa festante werden Konzerte organisiert.
Studiengänge
Grundständige Studiengänge
- Bachelor Ev. Kirchenmusik
- Parallelstudium Bachelor Ev. Kirchenmusik/Schulmusik an Gymnasien
- Ergänzungsstudiengang Bachelor Ev. Kirchenmusik für Schulmusiker/-innen
- Bachelor Posaunenwart/-wärtin
Aufbaustudiengänge
- Master Ev. Kirchenmusik
- Master Popularkirchenmusik
- Künstlerische Ausbildung Chorleitung
- Künstlerische Ausbildung Orgel
- Künstlerische Ausbildung Orgelimprovisation
- Künstlerische Ausbildung Klavier
- Künstlerische Ausbildung Gesang
- Solistenklasse Orgel/Konzertexamen
Personen
Rektoren
- 1931-1956 Hermann Meinhard Poppen
- 1956-1973 Herbert Haag
- 1973-1998 Wolfgang Herbst
- 1998-2006 Hermann Schäffer
- 2006-2018 Bernd Stegmann
Prorektor seit 2006 ist Prof. Dr. Gerhard Luchterhandt.[10] Seit 2018 hat Prof. Dr. Martin Mautner die Hochschulleitung inne.[11]
Aktuell Lehrende
Aktuell lehren unter anderem folgende Persönlichkeiten an der Hochschule:[12]
- Gerhard Luchterhandt
- Carsten Klomp
- Christiane Michel-Ostertun
- Markus Uhl
- Michael Polth
- Stefan Göttelmann
- Christoph Georgii
- Michael Gerhard Kaufmann
- Sebastian Hübner
- Manuel Durão
- Johannes Matthias Michel
Ehemalige Lehrende
Als Dozenten wirkten unter anderem Heinz Werner Zimmermann, Rolf Schweizer, Wolfgang Fortner, Helmut Tramnitz, Wolfgang Dallmann, Kurt Bossler, Gunther Martin Göttsche, Jan Wilke und Martin Sander am Institut.
Bekannte Alumni (Auswahl)
- Brian Boydell (1917–2000, irischer Komponist)[13]
- Felix Hell (Organist)
- Hans Werner Henze (Komponist)
- Johannes Matthias Michel (Hochschullehrer, Kirchenmusikdirektor und Komponist)
- Martin Lutz (Kirchenmusiker und Cembalist)
- Rolf Schweizer (Komponist und Kirchenmusikdirektor)
- Erna Woll (Komponistin und Autorin)
- Heinz Werner Zimmermann (Komponist)
- Hans Rudolf Zöbeley (Komponist und Chorleiter)
- Traugott Fünfgeld (Komponist und Kirchenmusikdirektor)
- Jan Wilke (Komponist und Chorleiter)
Literatur
- Renate Steiger (Hrsg.): Die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heidelberg, ehemals Kirchenmusikalisches Institut, 1931–2006, und ihr Gründer Hermann Meinhard Poppen, 1885–1956. Festschrift zum 75-jährigen Bestehen. Strube, München 2006, ISBN 3-89912-079-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/html/ansprechpartner/lehrende.html?&tab=detail&scene=detail&m=32149&e=32284&id=5189
- ↑ https://www.ekiba.de/ausbildung-studium/hochschule-fuer-kirchenmusik-in-heidelberg/
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/instrumente/
- ↑ https://www.akademie-kirchenmusik.de/kurstermine-mit-anmeldung/
- ↑ https://www.akademie-kirchenmusik.de/kurstermine-mit-anmeldung/
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/kooperationen/
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/studium/studiengaenge/aufbaustudiengang-master-popularkirchenmusik/
- ↑ https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-das-gibt-es-an-der-hochschule-fuer-kirchenmusik-_arid,453733.html
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/lehrende/detail/person/id/5190-prof-dr-gerhard-luchterhandt/?cb-id=97231
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/lehrende/detail/person/id/5189-prof-dr-martin-mautner/?cb-id=97231
- ↑ https://www.hfk-heidelberg.de/hochschule/lehrende/
- ↑ cduniverse.com: einige Lebensdaten zu Boydell (abgerufen am 1. Juni 2014)
Vorlage:Navigationsleiste Universitäten in Baden-Württemberg Koordinaten: 49° 24′ 8″ N, 8° 40′ 55,8″ O