Santísima Trinidad (Schiff, 1769)
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Die Nuestra Señora de la Santísima Trinidad (deutsch: Unsere Liebe Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit, auch als Santísima Trinidad bezeichnet) war ein 116-Kanonen-Linienschiff der spanischen Marine, das von 1769 bis 1805 in Dienst stand. Sie war der Stolz der spanischen Marine, siebte spanische Schiff dieses Namens und zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs das größte Kriegsschiff der Welt.
Geschichte
Bau
Die spätere Santísima Trinidad wurde von dem irischen Schiffbaumeister Matthew Mullan als Dreidecker mit 116 Kanonen entworfen und unter seiner Bauaufsicht im Jahr 1765 auf der Staatswerft Astillero Real in Havanna auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 3. März 1769 und das Schiff wurde 1770 ins nordspanische Ferrol überführt. Das war dabei erheblich größer als etwas das britische Linienschiff HMS Victory (100 Kanonen, 56,08m × 15,56m × 6,55m) und etwas größer als die französische Bretagne (100 Kanonen, 60,41m × 16,24m × 7,84m).
Einsatzgeschichte
Am 14. Februar 1797 zog sie als Flaggschiff des spanischen Admirals José de Córdoba in die Seeschlacht bei Kap St. Vincent und wurde von den Briten schwer beschädigt.
Schlacht von Trafalgar
Im Jahr 1805 fuhr die Santissima Trinidad mit ca. 1.500 Mann Besatzung in die Schlacht von Trafalgar. Sie traf auf Nelsons Flaggschiff, die HMS Victory, und beschädigte diese zuerst schwer. Dann wurde sie aber mit dem französischen Flaggschiff, der Bucentaure, von der Victory, der HMS Temeraire und der HMS Neptune eingekesselt. Nach hartem Kampf wurde die Santissima Trinidad schwer beschädigt von den Briten erobert. 400 ihrer Seeleute starben dabei, 300 wurden vermisst. Die übrigen 700 Besatzungsmitglieder, darunter 300 verwundete, gerieten in Gefangenschaft.
Die Gefallenen erhielten eine Seebestattung: Die Offiziere wurden in die spanische Flagge gewickelt und, mit einer Kugel beschwert, versenkt. Die einfachen Seeleute sollten eigentlich in Segeltuch gewickelt und ebenfalls mit einer Kugel beschwert werden – da aber die meisten Kugeln verschossen waren, warf man die Leichname einfach über Bord.
Untergang
Die Sieger halfen dabei, die Verletzten aus dem Lazarett zu retten, das sich ganz unten im Rumpf befand, da bereits Wasser eindrang. Spanier und Briten bedienten die Pumpen gemeinsam, letztere, weil sie die Santissima Trinidad als Prise nach Gibraltar schleppen wollten.
Der Abschleppversuch durch die Prince gelang wegen eines Sturmes jedoch nicht. Das Schiff wurde aufgegeben, die Besatzung sollte auf vier britische Schiffe evakuiert werden, aber die Santísima Trinidad sank am 22. Oktober 1805, einen Tag nach der Schlacht, mit 150 Verwundeten an Bord.
Technische Beschreibung
Die Santissima Trinidad war als Batterieschiff mit durchgehenden drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 61,3 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 16,16 Meter und einen Tiefgang von 8,08 Metern bei einer Verdrängung von 4902 Tonnen. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Besanmast), lediglich am Besanmast befand sich auf der untersten Position (Unterbesansegel) ein Besansegel. Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von 1.115 Mann. Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 116 Kanonen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit mehrmals veränderte.
Unteres Batteriedeck |
Mittleres Batteriedeck |
Oberes Batteriedeck |
Backdeck | Achterdeck | Kanonen (Geschossgewicht) | |
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1769 | 30 × 36-Pfünder | 32 × 24-Pfünder | 32 × 12-Pfünder | 22 × 8-Pfünder | 116 Kanonen (553 kg) | |
1796 | 32 × 36-Pfünder | 34 × 24-Pfünder | 36 × 12-Pfünder | 18 × 8-Pfünder 10 × 24-Pfünder-Obusier 4 × 4-Pfünder-Pederoso |
120 Kanonen (643 kg) | |
1805 | 32 × 36-Pfünder | 34 × 24-Pfünder | 36 × 12-Pfünder | 18 × 8-Pfünder 16 × 24-Pfünder-Obusier 4 × 4-Pfünder-Pederoso |
120 Kanonen (675 kg) |
Weblinks
- Nuestra Señora de la Santisima Trinidad auf threedecks.org (englisch)