Werften an der Oste
Es gab viele Werften an der Oste. Bis 2010 war die Oste eine Bundeswasserstraße von Bremervörde bis zur Mündung in die Elbe. Der schiffbare Abschnitt von Bremervörde bis zur Mündung ist etwa 75 km lang und das Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven ist die dafür zuständige Behörde.
Werften
Bremervörde
In Bremervörde gab es eine Werft, die Gnattenberg-Werft befand sich an der Oste direkt am Rand von Bremervörde. Sie wurde um 1830 vom Schiffszimmermann Diedrich Steffens gegründet. In den Anfängen der Werft bis 1840 wurden etwa zehn Flussschiffe abgeliefert und weitere 30 unter den folgenden Besitzern. Es waren vorwiegend 1/2-Hund- und 1-Hund-Torfkähne. Die 1/2-Hunt-Torfkähne wurden vorwiegend in den Schiffgräben und Moorkanälen der umliegenden Moore genutzt, die auch zur Entwässerung dienten. Sie transportierten Torf über Hamme, Bever und der Oste sowie dem Oste-Hamme-Kanal nach Bremervörde, wo der Torf in Besanewer verladen und bis Hamburg transportiert wurde.
Gräpel
In Gräpel gab es 3 Werften, auf der Werft Gräpel I von Barthold Siems (1858) entstanden über 30 Neubauten. Die Werft existierte rund 110 Jahre.
Die Werft Gräpel II wurde ab 1857 von Johann Steffens bewirtschaftet und ab 1903 von Klaus Wilhelm tom Wörden übernommen. Tom Wörden hatte in Bremervörde eine Lehre zum Schiffzimmermann absolviert und als Geselle gearbeitet. Nach seiner Marinezeit in Wilhelmshaven arbeitete er in Otterndorf als Meister, pachtete in Niederstricherdeich eine kleine Werft und übernahm 1903 die Werft in Gräpel an der Oste. Hier entstanden von 1875 bis 1911 insgesamt etwa 25 kleine Schiffe, Ewer, Galeassen und Dreimastgaffelschoner. Die meisten Schiffe dieser Werft hatten Vermessungen unter 50 BT, die größten Schiffe waren bis 120 BT vermessen. 1911 begann er als Kapitänsreeder mit dem letzten Neubau einen neuen Lebensabschnitt und legte damit den Grundstein für eine Reederei, die 2011 als Firmengruppe ihr hundertjähriges Jubiläum feiern konnte.s
Von den Werften Gräpel III und IV sind die Namen der Eigner unbekannt, Sie existierten anscheinend nur kurze Zeit und führten vorwiegend Reparaturen aus.

Großenwörden,Laumühlen, Achthöfen und Oberndorf[1]
- Großenwörden: Um 1885 Wilhelm Leifermann.
- Laumühlen: Um 1832 Johann Meyer, weitere Besitzer, bis ca. 1939.
- Achthöfen: Um 1800, 1812 - 1855 Peter Tiedemann II führte die Werft zu großer Bedeutung, um 50 Neubauten, Sohn Johann bis 1883 10 Bauten. Bis nach 2. Weltkrieg.
- Oberndorf-Niederstrich: Peter Tiedemann III um 1845 bis um 1900, 6 Bauten.
- Oberndorf Süd: Um 1900 Heinrich Dodegge, 3 Ewer, Reparaturen an Eisenschiffen, bis um 1950.
- Oberndorf Nord: Gegründet um 1820 vom Schiffszimmermann auf einem Walfänger Johann Hinrich Vollmer, mehrere Besitzer bis 1860, dann Familie Gooß. Ende nach 2. Weltkrieg. Ca. 8 Ewer,
Geversdorf und Neuhaus
Geversdorf: Erwähnt 1660, hauptsächlich Reparaturen, 1933 Friedrich Dodegge, 1958 25j. Jubiläum mit 60 Arbeitern, 10 Neubauten. Ende 1982. Die Ostewerft Geversdorf liegt direkt am der Oste kurz vor der Elbemün dung.
Neuhaus: Ein alter alter Werftplatz, er wurde bereits 1752 genannt und hatte in der Folgezeit viele Besitzer. 1816 Michael Tiedemann, Bruder von Peter Tiedemann. Er lernte in Antwerpen unter Napoleon als 19jähriger den Schiffbau und führte die Werft zu großer Blüte, nachweisbar 17 Neubauten, später noch 5 weitere. Die Werft ist heute noch in Betrieb, firmiert heute als Bootswerft Neuhaus und hat als eine der letzten der vielen Ostewerften überlebt.