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Borys Sabarko

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Borys Mychajlowytsch Sabarko (ukrainisch Борис Михайлович Забарко; * 18. November 1935 in Kalininske, Oblast Cherson) ist ein ukrainischer Historiker und Präsident der Allukrainischen Assoziation der Jüdischen KZ- und Ghettoüberlebenden.[1]

Leben

Sabarko entkam als Kind dem Ghetto von Scharhorod. Nach dem Krieg studierte er an der Universität von Czernowitz, war Doktorand am Institut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR in Kiew, wo er 1971 promovierte. 1969 bis 1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, 1971 bis 1991 Mitglied der sowjetisch-deutschen Historikerkommission, 1989 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.

Sabarko ist Autor von etwa 200 Büchern und Artikeln, veröffentlicht in Israel, Österreich, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn. In Deutschland erschien seine mehrbändige Reihe über die Shoa in der Ukraine und der von ihm herausgegebene Erinnerungsband Nur wir haben überlebt im Dittrich Verlag. Er ist außerdem Initiator von Dokumentationen über antisemitische Schriften und Gewaltdelikte in der Ukraine.

Seit 1998 ist er Direktor des Instituts für Sozialarbeiter und Gemeindehelfer und seit 2004 Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager. Am 21. Oktober 2009 wurde ihm als siebtem Ukrainer das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Borys Sabarko lebt in Kiew.

Anfang April 2022 flüchtete Sabarko mit seiner Familie nach Stuttgart.[2]

Einzelnachweise

  1. Shoa-Überlebende in der Ukraine
  2. Holocaust-Überlebender aus Ukraine flüchtet nach Stuttgart. In: ZVW.de (Zeitungsverlag Waiblingen). 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022.