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Rolf Zerfaß

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Rolf Zerfaß (* 27. April 1934 in Simmern/Hunsrück; † 31. März 2022 in Würzburg) war ein deutscher Katholischer Theologe. Er galt als einer der bedeutendsten Pastoraltheologen der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit waren neben der Pastoraltheologie, die Predigtlehre und die Caritaswissenschaft.

Leben

Nach dem Abitur 1953 in Würzburg studierte Rolf Zerfaß Katholische Theologie an den Universitäten Trier und Innsbruck. 1960 wurde er für das Bistum Trier zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Trier und Bad Kreuznach. 1963 promovierte er an der Universität Innsbruck mit der Dissertation „Die Schriftlesung im Kathedraloffizium Jerusalems“[1] Danach war er Dozent für Sprecherziehung, Predigtausbildung und Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät Trier.

1972 habilitierte er bei Adolf Exeler an der Universität Münster mit der Arbeit „Der Streit um die Laienpredigt. Eine pastoralgeschichtliche Untersuchung zum Verständnis des Predigtamtes und zu seiner Entwicklung im 12. und 13. Jahrhundert.“[2] Anschließend wurde er auf den Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Würzburg berufen. 1999 wurde er emeritiert. Sein wissenschaftliches Archiv übergab er der Universität Innsbruck, wo es als „Rolf-Zerfaß-Archiv-Innsbruck“ digitalisierrt werden soll.[3] Zu seinen Schülern gehörten u. a. Paul Zulehner, Ottmar Fuchs, Maria Widl und Christian Bauer.

Für sein Lebenswerk erhielt Rolf Zerfaß mehrere Auszeichnungen:

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Rolf Zerfass in vielen sozialen Bereichen engagiert. 1978 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern „Würzburger Brücke e. V.“, deren Vorsitzender er bis 1990 war. Zudem wirkte er viele Jahre als Psychiatrieseelsorger.

Publikationen

  • als Hrsg.: Der andere Gott. Alttestamentliche Predigten. (Pustets kleine Predigtreihe) Regensburg 1971, Friedrich Pustet
  • mit Franz Kamphaus: Ethische Predigt und Alltagsverhalten. Chr. Kaiser/ Matth. Grünewald-Verlag, München / Mainz 1977
  • mit Franz Kamphaus: Die Kompetenz des Predigers im Spannungsfeld zwischen Rolle und Person. Comenius-Institut, Münster 1979
  • Mit der Gemeinde predigen. Beispiele – Berichte – Überlegungen. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1982
  • mit Elmar Klinger: Die Basisgemeinden – ein Schritt auf dem Weg zur Kirche des Konzils. Echter, Würzburg 1984
  • mit Elmar Klinger: Die Kirche der Laien. Eine Weichenstellung des Konzils. Echter, Würzburg 1987
  • Erzählter Glaube, erzählende Kirche. Freiburg 1988
  • mit Herbert Poensgen: Die vergessene Wurzel. Das Alte Testament in der Predigt der Kirchen. Echter, Würzburg 1990
  • Lebensnerv Caritas: Helfer brauchen Rückhalt, Herder, Freiburg 1992, ISBN 3451226030
  • Grundkurs Predigt. Band 2, 5. Auflage, Düsseldorf 1997.
  • Menschliche Seelsorge. Freiburg 1999.

Literatur

  • Ottmar Fuchs: Theologie und Handeln. Beiträge zur Fundierung der Praktischen Theologie als Handlungstheorie (Festschrift), Patmos, Düsseldorf 1984
  • Ottmar Fuchs und Maria Widl: Haus der Hoffnung (Festschrift), Patmos, Düsseldorf 1999
  • Christian Bauer und Ottmar Fuchs: Ein paar Kieselsteine reichen. Praktisch-Theologische Beiträge (Festschrift), Patmos, Ostfildern 2009

Einzelnachweise

  1. Aschendorff, Münster, Westfalen.
  2. Untersuchungen zur praktischen Theologie der Seelsorge 2, gedruckt 1974, Freiburg i. Br.
  3. Rolf-Zerfaß-Archiv Innsbruck, mit Foto