Breisgau – Nehmen und Geben
Folge 2 der Reihe Breisgau | |
Chronologie | |
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Nehmen und Geben ist ein deutscher Fernsehfilm von Thomas Durchschlag aus dem Jahr 2022. Es handelt sich nach Bullenstall um die zweite Folge der Krimireihe Breisgau mit Katharina Nesytowa, Joscha Kiefer und Johanna Gastdorf in den Hauptrollen. Die Erstausstrahlung im ZDF ist für den 6. April 2022 vorgesehen.[1] In der ZDF Mediathek wurde der Film am 30. März 2022 veröffentlicht.
Handlung
In ihrem zweiten gemeinsamen Fall sind die aus Rostock stammende Kriminalhauptkommissarin Tanja Wilken und ihr Ermittlungspartner Dennis Danzeisen von der Mordkommission in Freiburg im Breisgau mit der Vergangenheit von dessen Onkel Daniel Danzeisen und einem Kunstdieb konfrontiert.
René Klettner wird schwer verletzt und alkoholisiert aus der Dreisam geborgen und liegt seitdem im Koma im Krankenhaus. Dessen Frau Susanne ist überzeugt, dass Daniel Danzeisen ihren Mann umbringen wollte. Susanne hatte Daniel bei einem Einsatz vor Jahren mit zwei Schüssen in den Rücken schwer verletzt, Daniel muss daraufhin den aktiven Dienst beenden. René wurde damals zu zwei Jahren Haft verurteilt, Susanne zu sechs Jahren. Sie wurde erst drei Tage zuvor aus der Haft entlassen. Susanne vermutet, dass sich Daniel daher rächen wollte.
Seit der damaligen Verurteilung der Klettners kümmern sich Raimund und Thekla Fischer als Pflegeeltern um Oskar, den Sohn der Klettners. Von Susanne erfährt Wilken, dass Daniel Danzeisen ihrem Mann am Tatabend 10.000 Euro angeboten hatte. Laut Susanne wollte Daniel damit ihren Sohn abkaufen. Daniel bestätigt, sich mit René getroffen und ihm Geld geboten zu haben, dafür, dass René und Susanne künftig die Pflegeeltern nicht mehr belästigen und für Kontakt zu ihrem Sohn Oskar mit dem Jugendamt reden sollen. René hatte das Geld genommen, für einen Anwalt, der ihnen Oskar zurückbringen soll. Susanne Klettner wurde außerdem nicht vorzeitig entlassen, weil sie ihre Zellengenossin krankenhausreif geschlagen hatte. Das Geld habe er ihn bar aus eigenen Rücklagen zur Verfügung gehabt. Anschließend war er bei seiner Kellnerin Trixie zu Hause, weil sie nachts öfters unter Panikattacken leide, seitdem der Vater ihres Sohnes Emil nichts mehr da ist. Finanziell unterstützt werden Emil und Trixie außerdem von Dennis mit monatlich 200 Euro. Dennis ist im Gegensatz zu seiner Partnerin Tanja Wilken von der Unschuld seines Onkels, der mittlerweile das Stammlokal der Danzeisens betreibt, überzeugt. Wilken hegt dagegen weiterhin Misstrauen, befeuert vom Compliance-Beauftragten Heinz Löwe. Insbesondere die finanzielle Unterstützungen durch die Danzeisens aus deren eigenen Mitteln kommen ihr verdächtig vor.
Zu den weiteren Tatverdächtigen zählen die Pflegeeltern Raimund und Thekla Fischer, die sich seit der damaligen Verurteilung der Klettners um deren Sohn Oskar kümmern und nun befürchten, ihn wieder abgeben zu müssen. Raimund gibt an, den ganzen Abend mit seiner Frau verbracht zu haben. Dessen Frau Thekla, die unabhängig befragt wurde, bestätigt dies. Außerdem ist Thomas Zühlke, ein alter Kumpel von René verdächtig, möglicherweise hatten die beiden am Tatabend Streit. Zühlke war wegen Raub, Diebstahl und schwerer Körperverletzung im Gefängnis.
Nachdem René Klettner aus dem Koma erwacht, beschuldigt er Daniel Danzeisen, ihn niedergeschlagen zu haben. Aus den Mobilfunkdaten von Dennis geht hervor, dass er zur Tatzeit am Tatort war. Dennis gibt an, mit Emil durch Freiburg gefahren zu sein, weil er sonst nicht eingeschlafen wäre. Er bestreitet allerdings, Klettner niedergeschlagen zu haben. Susanne Klettner nimmt hinter dem Rücken der Pflegeeltern Kontakt mit ihrem Sohn auf und dringt dazu in deren Wohnung an. Sie wird in der Folge wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Raub angezeigt.
Neben den Nachforschungen im Fall Klettner finden auch Ermittlungen rund um den früheren Kunstdieb Johann Kronstein statt, der jetzt als Experte für Kunst und Crime in Talkshows auftritt und Bücher veröffentlicht. Revierleiterin Dorothea Danzeisen und ihre Mannschaft mit Doreen und David Danzeisen sowie Diana Gruber vermuten, dass Kronstein in der Stadt sein könnte, um seinen nächsten Raub zu planen. Kronstein wird daher laufend observiert. Dabei beobachten Wilken und Dennis einen bewaffneten Überfall auf ein Kunstmuseum, bei den Tätern handelt es sich um Susanne Klettner und Thomas Zühlke. Klettner wird von Wilken auf der Flucht angeschossen, die beiden können aber festgenommen werden. Währenddessen ist René Klettner aus dem Krankenhaus verschwunden. Zühlke gibt an, den Auftraggeber für den Überfall nicht zu kennen. Er hatte mit diesem per Post und Internet Kontakt und holte René mit ins Boot, weil dieser Geld brauchte.
Auf der Kleidung von Zühlke findet sich das Blut von René. Zwischen den beiden kam es zum Streit um die Beute, René wollte die Hälfte, während Zühlke 60 Prozent für sich wollte, weil er den Auftrag an Land gezogen hatte. Wilken bezweifelt, dass es sich bei Kronstein um den Auftraggeber handeln könnte. Tatsächlich finden sie diesen in Form des Hausmeisters Leo Engels, der sich ungerecht behandelt fühlte. René Klettner wird beim Versuch, seinen Sohn aus dem Haus der Fischers zu entführen, festgenommen.
- Nebenhandlung
Bei einem Treffen der Familie Danzeisen im Vereinszimmer im Bullenstall unter der Leitung von Dorothea teilt sie mit, dass das letzte Gemälde ihrer Schwester Doreen „Magdalena am Brunnen“ hohen Gewinn erzielt hat, sodass der Bargeldbestand über 300.000 Euro beträgt. Davon wurden mehrere tausende Euro anonym für karitative Zwecke gespendet. Außerdem planen sie einen zinslosen Überbrückungskredit in der Höhe von 5000 Euro an die Betreiber des Food Trucks zu vergeben, die auch Obdachlose bewirten und deren Truck möglicherweise deswegen zerstört wurde. Dafür wird im Polizeirevier eine Sammelbox aufgestellt, die von den Danzeisens anonym mehrfach befüllt wird. Die Höhe der gesammelten Beträge kommt dem Compliance-Beauftragten Heinz Löwe verdächtig vor. Dorothea und Dennis wollen Tanja in jedem Fall verheimlichen, wie deren karitative Aktionen finanziert werden, weil sie es nicht gutheißen würde. Mehrmals wird im Film zwischen Wilken und Dennis auch das Thema Vertrauen beziehungsweise Misstrauen innerhalb der Familie und zwischen Kollegen thematisiert. Nachdem der Fall gelöst wurde, bricht Tanja in den Bullenstall ein. Dort findet sie im Safe hinter dem Porträtbild von Dorothea Danzeisen eine größere Summe Bargeld.
Produktion
Die Dreharbeiten fanden vom 4. Oktober bis zum 4. November 2021 in Baden-Württemberg und Bayern statt.[2] Drehorte waren unter anderem Freiburg im Breisgau, München und Aichach. Das Aichacher Krankenhaus stellt im Film das Marienkrankenhaus Freiburg dar.[3]
Produziert wurde der Film von der Hager Moss Film GmbH (Produzentin Kirsten Hager) im Auftrag des ZDF. Die Kamera führte David Schultz. Für das Szenenbild zeichnete Maike Althoff verantwortlich, für den Ton Lutz Pape, für das Kostümbild Eva Kantor und für das Maskenbild Scharka Cechova und Veronika Tober.[2]
Rezeption
Volker Bergmeister vergab auf tittelbach.tv 3,5 von sechs Sternen und befand, dass die Krimi-Story nicht sonderlich aufregend, zuweilen etwas holprig und ungelenk sei. Viel Raum nehme der Danzeisen-Clan ein, eine moderne Robin-Hood-Familie. Regisseur Durchschlag habe die Breisgau-Metropole ansprechend in Szene gesetzt, die eine noch größere Rolle einnehme. Die Tonalität der Krimireihe sei ein bisschen Spannung, deutlich mehr Spaß, insgesamt habe diese aber viel Luft nach oben.[4]
Weblinks
- Breisgau – Nehmen und Geben bei crew united
- Nehmen und Geben bei Fernsehserien.de
- Breisgau – Nehmen und Geben auf der Website des ZDF
Einzelnachweise
- ↑ Breisgau: Nehmen und Geben (E02). In: Wunschliste.de. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ a b Breisgau – Nehmen und Geben bei crew united, abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ Sophie Mahr: „Breisgau: Bullenstall“ heute: Fortsetzung, Schauspieler, Drehorte, Handlung des ZDF-Krimis. In: wetterauer-zeitung.de. 20. Oktober 2021, abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ Volker Bergmeister: Reihe „Breisgau – Nehmen und Geben“. In: tittelbach.tv. 30. März 2022, abgerufen am 30. März 2022.