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Chester-Beatty Akbar-nāma

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Akbar per Schiff auf dem Weg zum Feldzug in Bengalen

Das Chester-Beatty-Akbar-nāma oder Zweite Akbar-nāma ist eine illustrierte Handschrift des Akbar-nāma, die um 1600 am Mogulhof in Agra angefertigt wurde. Der größere Teil der Handschrift, nämlich der zweite Band und ein Teil des dritten Bandes mit insgesamt 61 Miniaturen, werden in der Chester Beatty Library in Dublin unter der Signatur Ms In 0.3 verwahrt. Daher rührt der Name Chester-Beatty-Akbar-nāma. Der erste Band des Manuskriptes befindet sich in der British Library unter der Signatur Ms. Or. 12988 und enthält 39 Illustrationen. Die Handschrift ist unvollendet und reicht nur bis zum Jahre 1579. Es ist nicht bekannt, ob der Rest des Buches verlorengegangen ist oder ob es überhaupt jemals fertiggestellt wurde. Das Chester-Beatty Akbar-nāma wird auch als Zweites Akbar-nāma bezeichnet, weil es später entstanden ist als das Erste Akbar-nāma oder Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.

In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts hat der berüchtigte Kunsthändler George Demotte mit dem Ziel der Gewinnmaximierung zahlreiche Bilder aus den Bänden herausgelöst und einzeln verkauft. Einige davon hat er außerdem aus ihren Folios herausgeschnitten und auf Dekorrahmen aus einem Mogul-Lexikon von 1608 geklebt, um damit die Attraktivität der Bilder zu steigern. Diese Seiten finden sich heute in Sammlungen auf der ganzen Welt.[1]

Das Chester-Beatty-Akbar-nāma, die letzte historische Handschrift aus Akbars Regierungszeit, vereinigt in sich verschiedene Malstile, die einerseits aus den exquisiten Manuskripten der späten 1590er Jahre bekannt sind, andererseits aber schon Merkmale der frühen Jahangir-Zeit tragen. Das Zweite Akbar-nāma steht also gleichsam auf der Schwelle zu einer neuen Ästhetik in der Mogulmalerei.[2] Es bildet überdies einen Kulminationspunkt in dem langjährigen Bestreben der Künstler, die dargestellten Personen zu porträtieren und dadurch zugleich stärker zu individualisieren.[3]

Äußere Gestalt

Hinrichtung von Abu'l Maʿali 1564 in Kabul. Rahmen von einem Farhang-i Jahāngīrī.

Die Anordnung des Textes entspricht, anders als beim Victoria-and-Albert-Akbar-nāma, der endgültigen Unterteilung des Akbar-nāma in drei Bände. Eine Nummerierung in Rot innerhalb der Textfelder belegt, dass die Bände in der British Library und der Chester Beatty Library zusammen ursprünglich 511 Folios besaßen. Der Teilband in der British Library besitzt noch 163 Folios, der in der Chester Beatty 268 Blätter; es fehlen folglich 80 Folios, die wahrscheinlich alle mit Illustrationen versehen waren.[4] Beiden Teilbänden gemeinsam ist die Größe des Schriftfeldes mit etwa 24 × 12,5 cm. Es umfasst 22 Zeilen und wird von roten, grünen, blauen und goldenen Linien umrahmt. Der Text ist im Duktus des Nastaʿlīq geschrieben. Die Größe der Illustrationen entspricht in etwa der des Schriftfeldes. Sofern die Bilder von Textzeilen begleitet werden, sind sie entsprechend kleiner.[5] Ihr Format unterscheidet sich also von dem des deutlich größeren Victoria-and-Albert-Akbar-nāma, das ein durchschnittliches Bildmaß von 32,5 × 19,5 cm aufweist. Anders als in der früheren Handschrift werden keine Textblöcke in die Miniaturen eingeschoben. Wenn sich die Illustrationen den Raum mit Textzeilen teilen müssen, stehen diese ober- und/oder unterhalb des Bildes.

Der Band in der British Library

Der erste Teil behandelt Akbars Vorfahren von Adam bis Humayun. Dieser Band ist im Besitz der British Library. Er umfasst 163 von ehemals 176 Folios, in denen noch 39 von ehemals 52[6] Illustrationen und zwei dekorative Eröffnungsseiten enthalten sind.[7] Die Folios haben eine durchschnittliche Größe von 40,5 × 27,5 cm.[8] Der bemalte Lackeinband ist im Qadscharenreich entstanden und trägt die Jahreszahl 1249 (1833/4).[9] Es war wahrscheinlich bei dieser Neubindung im 19. Jahrhundert, dass insgesamt acht Folios vertauscht worden sind.[10]

Der Band in der Chester Beatty Library

Das zweite Buch dieses Akbar-nāma, das mit der Thronbesteigung Akbars 1556 beginnt und mit dem Jahr 1572 endet, sowie ein kleiner Teil des dritten Buches bis zum Jahre 1579 werden in der Chester Beatty Library in Dublin aufbewahrt. Die 268 Folios, alle in einem Band zusammengebunden, enthielten beim Kauf von Sir Alfred Chester Beatty nur noch 61 Miniaturen. Über fünfzig Bilder[11] waren zuvor aus der Handschrift herausgelöst und einzeln verkauft worden.

Der Beginn von Band 2 (Fol. 1v) und der von Band 3 (Fol. 177v) ist durch je eine Schmuckseite gekennzeichnet.[12] In der Chester Beatty Library hat man 58 Illustrationen aus der Handschrift entfernt; sie werden einzeln gerahmt ausgestellt. Nur drei Bilder (Fol. 177r, 212r und 212v) sind im Manuskript verblieben.

Der Chester-Beatty-Teil des 2. Akbar-nāma ist nach Einschätzung von Linda Leach im 18. Jahrhundert von Muhammad Zamān ʿAbbāsī, der im Inneren des Vorderdeckels signiert, neu eingebunden worden. Bei dieser Gelegenheit habe man auch die Folios neu eingerahmt. Sie weisen nun eine Größe von 43 × 26 cm auf.[13] Der Ledereinband zeigt Szenen mit Rehen, Löwen, Kranichen und anderen Tieren in einer Landschaft.[14] Sieben einzelne Miniaturen des Zweiten Akbar-nāma erstand Chester Beatty bei späteren Gelegenheiten. Sie alle wurden von dem Kunsthändler George Joseph Demotte (1877–1923) mit Rahmen aus dem Farhang-i Jahāngīrī versehen und haben einschließlich Umrandung eine Größe von durchschnittlich 34,2 × 22,4 cm.[15] Zahlreiche Museen und private Sammler besitzen weitere Bilder des 2. Akbar-nāma.[16]

Die Datierung des Manuskripts und andere Jahresangaben

Chester Beatty Library: Welches Jahr ist gemeint – 42 oder 47 (1597/98 oder 1602/03)?
British Library: Welche Jahreszahl soll das sein – 40, 42 oder 47 (1596, 1598 oder 1603)?

Über die Frage der Datierung gehen die Meinungen der Fachleute auseinander. Die Handschrift besitzt kein Kolophon, das eindeutig über die Entstehungszeit Auskunft geben könnte. Auf Folio 134v im Band der British Library befindet sich jedoch eine Inschrift, aus der G. M. Meredith-Owens erstmals das Ilāhī-Jahr 47 gelesen hat, also das 47. Regierungsjahr Akbars (1602-03).[17] Man hat deshalb lange Zeit allgemein angenommen, dass das Zweite Akbar-nāma um 1602-1603 entstanden ist. Im Jahre 1987 hat Prof. John Seyller jedoch eine weitere Datumsangabe in der Chester Beatty-Handschrift entdeckt und die bereits bekannte im Band der British Library neu übersetzt. Die undeutlich geschriebene Jahreszahl auf Fol. 134v hat er als 40 oder 42 interpretiert[18] und die in der Chester Beatty Library auf Fol. 27v (Ms In 03.27) als Ilāhī-Jahr 42.[19] Daraus ergab sich eine frühere Datierung in die Zeit von 1596–1598. Ein Teil der Fachwelt folgt Seyllers Datierung,[20] ein anderer verortet die Handschrift weiterhin in das Jahr 1602–1603.[21]

Jahresangaben aus späterer Zeit zusammen mit einem Hinweis auf den Schreiber befinden sich auf Fol. 1r des ersten Bandes. Dort konstatiert ein Autograph von Jahangir, dass das Buch am 3. Februar 1619 (17. Safar 1028) vollendet wurde. Auf demselben Blatt teilt eine Notiz von Shah Jahan mit, dass das Buch am Tag seiner Thronbesteigung im Jahre 1037/1628 in die kaiserliche Bibliothek übernommen wurde. Beide Inschriften sind aufgrund von Reparaturen heute überklebt und lassen sich nur unter Infrarotlicht lesen.[22]

Der Weg über Persien nach Europa

Das Zweite Akbar-nāma gelangte, vermutlich nach der Plünderung Delhis 1739 durch Nader Shah, nach Persien.[23] Dort wurden Schäden an der Handschrift ausgebessert und die beiden Teile des Manuskriptes danach mit neuen Einbänden versehen. Wie genau die Bände schließlich nach Europa und in die Hände des zwielichtigen Kunsthändlers George J. Demotte[24] gekommen sind, lässt sich nicht sicher bestimmen. Ihr Weg war wahrscheinlich ähnlich wie der des berühmten Großen Ilkhanidischen Shāhnāma von ca. 1330, das ebenfalls durch die Hände von Demotte gegangen ist und dadurch schwersten Schaden genommen hat. Dieses Shāhnāma hatte sich ehemals im Besitz der königlich-kadscharischen Bibliothek befunden, war aber, wie auch mehrere andere Handschriften, von Mitgliedern des königlichen Haushaltes verkauft worden, die damit ihr Budget aufgebessert haben. Seit 1908 sind zumindest einige dieser Handschriften von Shemavan Malayan, einem Schwager von Hagop Kevorkian, in Teheran angekauft und dann vor allem über Demotte in den westlichen Kunsthandel gebracht worden.[25]

Der Kalligraph Muhammad Husayn Zarrin Qalam, ca. 1610

Auch das Zweite Akbar-nāma war zunächst im Besitz von Georges Demotte[26] und gehörte spätestens seit 1912 dem Londoner Buchhändler Bernard Alfred Quaritch,[27] der das Geschäft seines Vaters Bernard Quaritch weiterführte. Nach einer Ausstellung durch den Buchhändler im Jahre 1912 war Band 1 erst 1966, nach dem Ankauf des Werkes durch die British Library, wieder öffentlich zu sehen.[28] Band 2 und den kleinen Teil von Band 3 hatte Chester Beatty bereits 1923 von Quaritch erworben.

Der Kalligraph

Aus Jahangirs Notiz auf Folio 1r des ersten Bandes geht hervor, dass der Kalligraph Muhammad Husayn al-Kashmiri (ca. 1545-1612) mit der Niederschrift des Zweiten Akbar-nāma betraut war.[29] Muhammad Husayn gehörte zu den am meisten geschätzten Kalligraphen am Mogulhof. Seinen Ehrentitel Zarrīn Qalam (Goldstift) hatte Akbar ihm verliehen. Abu 'l-Fazl erwähnt ihn im Āʾīn-i Akbarī .[30] Zu den von Muhammad Husayn kopierten Werken, die alle im Duktus des Nastaʿlīq geschrieben sind, gehört neben anderen das Gulistān von Saʿdī (RAS Persian 258).

Die Randgestaltung der Eröffnungsseiten

Alle Folios der Handschrift sind sichtbar nachträglich mit neuen, besonders breiten Rändern versehen worden. Zumindest für den Band in der British Library muss das auf jeden Fall vor 1619 geschehen sein, denn die erwähnte Notiz Jahangirs auf Fol. 1r erstreckt sich bis über den Rand und datiert vom 3. Februar 1619 (17. Safar 1028). Ein Manuskript so bald nach seiner Fertigstellung neu zu rahmen ist eher ungewöhnlich. Jeremiah Losty (1945–2021)[31] ging davon aus, dass es umfangreiche Pläne für eine neue Randgestaltung gab, nachdem bereits ein großer Teil der Handschrift fertig war.[32] Das Projekt kam aber, wahrscheinlich durch den Tod Akbars, unerwartet früh zum Erliegen, so dass nicht mehr als die erste Doppelseite, Fol. 1v–2r mit Randillustrationen verziert werden konnte. Diese wird auf etwa 1605 datiert. Losty hält eine Entstehung unter Jahangir für unwahrscheinlich. Dieser hatte Abu 'l-Fazl 1602 ermorden lassen und vermutlich kein Interesse, das Werk seines Erzfeindes durch aufwendige Illustrationen aufzuwerten.[33] Die Datierung auf 1605 ist aber letztlich nur eine Vermutung. Eine spätere Entstehung in den ersten Jahren nach dem Thronwechsel kann nicht ausgeschlossen werden.

Folio 1v von Mansur

Eröffnungsseite des Zweiten Akbar-nāma in der British Library

Folio 1v zeigt ein kunstvolles Kopfstück über dem Textfeld. Am Farbton des Papiers ist erkennbar, dass diese Illumination bereits vor der Neuumrandung entstanden ist. Auf der Umrahmung sind Landschaftselemente mit Pflanzen, Tieren und Menschen in Gold zu sehen. Ganz oben sitzt ein Betender auf einer Bodenerhebung unter einem kleinen Baum. Er hält eine Gebetskette und ist in Andacht versunken. Ihm zugewandt steht weiter unten ein Mann mit einem Buch in der Hand. Drei weitere Männer haben sich in der Landschaft niedergelassen, die sich über den rechten Rand in Höhe des Textfeldes erstreckt. Ihre Kleidung und zum Teil auch ihre Gesichter sind mit blassen Farbtönen versehen. Eine winzige Signatur auf der rechten Interkolumnie identifiziert die Seite als „Werk von Mansur“ (ʿamal-i Mansūr). Dieser Maler ist nach neueren Erkenntnissen nicht nur, wie man früher dachte, für das illuminierte Kopfstück verantwortlich, sondern auch für die Illustration im Rahmenbereich.[34] Er setzt hier die Art der Randgestaltung fort, die im größeren Umfang erstmals in den poetischen Handschriften aus der Zeit von 1595 bis 1598, zum Beispiel einer Khamsa von Nizami,[35] bekannt ist. Von Mansur stammt auch die Eröffnungsseite im Ersten Akbar-nāma.

Folio 2r von Daulat

Auf der linken Eröffnungsseite, Folio 2r, finden sich ebenfalls Landschaftsdarstellungen in Gold, die von Menschen und Engeln belebt sind. Ganz oben schweben zwei Engel, von denen einer die timuridische Krone herabbringt, der andere eine Schale, deren Inhalt als Flammen des göttlichen Lichtes gedeutet werden.[36] Ein Betender, der am linken Rand kniet, blickt zu den Engeln hinauf. Ein geöffnetes Buch liegt vor ihm. Am unteren Rand hockt rechts ein Derwisch, ebenfalls mit einem aufgeschlagenen Buch vor sich, während links ein junger Mann eine Wasserflasche herbeibringt. Die Randgestaltung ist gewiss mit Bezug zum begleitenden Text gewählt worden. Dieser ist schwer zu illustrieren, denn darin geht es um die Bedeutung der Sprache und die Unmöglichkeit, die Erhabenheit Gottes auch nur zu erfassen, geschweige denn, dafür passende Worte zu finden. Der wahrhaft Weise, der im Herzen das unbegreifliche Wesen Gottes ahnt, ziehe es vor, zu schweigen. Im weiteren Verlauf des Textes wird Akbar schließlich selbst als gottgleiches Wesen geschildert.[37] Die Figuren auf diesem Blatt sind, anders als auf der gegenüberliegenden Seite, mit kräftigen Farben koloriert – eine Neuerung. Ebensolche Figuren finden sich auch auf Rändern der Jahangir-Alben, die in der Zeit von 1605-1608 von dem Maler Daulat signiert wurden. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass auch Folio 2r von Daulat stammt.[38]

Bei Akbars Tod muss sich das Manuskript noch in den höfischen Werkstätten befunden haben. Möglicherweise war für die Maler nicht klar, wie damit zu verfahren war, so dass das unvollendete Werk einige Jahre dort gelegen hat. Ob in dieser Zeit irgendwelche Arbeiten daran ausgeführt wurden und wenn ja, welche, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Ausnahme ist der Rand einer Doppelseite, Fol. 55v-56r, der aus unbekanntem Grund mit stilisierten goldenen Blumen – Hibiskus, Iris und Mohn – dekoriert wurde. Stilistische Ähnlichkeiten mit anderen Handschriften lassen vermuten, dass diese Ausgestaltung aus der Zeit um 1615 stammt.[39] Erst nach weiteren vier Jahren ist das Buch Jahangir vorgelegt worden. In seiner Inschrift von 1619 erklärt er die Arbeiten an dem Manuskript endgültig für abgeschlossen und bestimmt den Eingang in die kaiserliche Bibliothek.[40]

Die Maler

Sultan Bahadur versucht, sich vor den Portugiesen zu retten, 1537. Maler: Laʿl

Anders als bei den anderen historischen Mogul-Handschriften wurden die Illustrationen zum Chester-Beatty Akbar-nāma im Wesentlichen nicht von einem Team von Malern, sondern von einzelnen Künstlern angefertigt.[41] Dieselben Künstler, die sich um die farbliche Ausgestaltung (ʿamal) kümmerten, hatten vorher selbst das Bild entworfen (ṭarḥ). Lediglich für die Gesichter wichtiger Persönlichkeiten kamen ab und an zusätzliche Spezialisten zum Einsatz. Die Namen der Maler, die unterhalb der Bilder vermerkt waren, wurden bei der oben erwähnte Neurahmung übernommen.[42] Dennoch sind heute viele Bilder nicht zuordenbar, weil sie von Demotte ausgeschnitten wurden und die Namen damit verlorengegangen sind. Die genaue Anzahl der Beteiligten lässt sich daher heute nicht mehr ermitteln. Soweit bekannt, waren 25 Künstler im Einsatz.

Zu den wichtigsten Malern gehört Laʿl, der schon im Ersten Akbar-nāma die meisten Kompositionen beigesteuert hat. Mit mindestens 20 Bildern steht er auch hier an der ersten Stelle der Beiträger. Sein Sohn Daulat,[43] der seit etwa 1598 aktiv ist, hat nicht nur die Randillustrationen auf Fol. 2r[44] angefertigt, sondern noch drei weitere Miniaturen.

Der Generationswechsel[45] im Zweiten Akbar-nāma ist auch bei weiteren Malerfamilien zu beobachten. So war zum Beispiel Basawan nicht mehr im Team. Er ist, wahrscheinlich aus Altersgründen, seit 1598 nicht mehr im Mogulatelier nachweisbar.[46] Dass ein Meister seines Kalibers nicht unter den Künstlern des Zweiten Akbar-nāma ist, wertet Linda Leach als wichtiges Indiz gegen eine Datierung der Handschrift auf 1596–98. Wäre sie zu dieser Zeit entstanden, hätte er, so argumentiert sie, als einer der bedeutendsten Maler im kaiserlichen Atelier, gewiss an der Gestaltung dieses Buches teilgenommen.[47] Stattdessen erlangt nun sein Sohn Manohar größere Bedeutung. Im Ersten Akbar-nāma war er nur bei einem Bild (Nr. 155) für die Koloration verantwortlich. Hier ist er nun mit mindestens fünf Miniaturen vertreten und zeichnet außerdem in einem Bild für seinen Kollegen Farrukh Chela die Gesichter der wichtigen Persönlichkeiten.

Govardhan, Sohn des weniger prominenten Malers Bhavani Das,[48] tritt hier erstmalig in Erscheinung und gestaltet gleich fünf Miniaturen, zwei davon im nīm-qalam-Stil.[49] In seiner Teilnahme sieht Linda Leach ein weiteres Argument gegen eine frühere Datierung. Würde die Handschrift nämlich von 1596–98 stammen, wäre nicht erklärbar, so Leach, warum Govardhans Name in allen anderen illustrierten Handschriften der späten 1590er fehlt.[50]

Zu den altgedienten Malern, die im Zweiten Akbar-nāma beteiligt sind, gehört Dharm Das. Er war schon bei der Illustration des Dārāb-nāma dabei und hat im Ersten Akbar-nāma fünf Bilder als Kolorist ausgestaltet. Er hat seine Fähigkeiten im Laufe der Zeit perfektioniert und steuert hier mindestens elf Miniaturen bei.[51]

Die Illustrationen

Die drei Zahlenfolgen an den Bildrändern zeigen, dass bei jeder Zählung weitere Bilder fehlten.

Die Illustrationen im ersten Band werden von insgesamt drei Nummernfolgen außerhalb des Rahmens begleitet: eine rote indische Nummer unten am linken Bildrand, eine weitere rechts außen an der Unterkante und drittens eine mit Bleistift geschriebene arabische Zahl etwa in der Mitte unter der Miniatur. Diese Nummerierungen bezeugen den sukzessiven Schwund der Bilder.

Die früheste Zählung ist die auf der rechten Seite, die bis 50 reicht. Zu diesem Zeitpunkt fehlten bereits zwei Folios, nämlich 67 und 105 oder 109.[52] Als die zweite Zahlenfolge links neben den Illustrationen hinzugefügt wurde, waren vier weitere Folios verschwunden,[53] so dass nur noch 46 Miniaturen gezählt werden konnten. Bei der Inventarisierung in der British Library kam schließlich die letzte Nummernfolge in der Mitte dazu. Da in der Zwischenzeit weitere sieben Folios die Handschrift verlassen hatten, reicht diese Zählung nur noch bis 39.

Im Zweiten Band fehlen 54 Bilder. Das bedeutet, dass es insgesamt wahrscheinlich 167 Bilder gab: 39 plus dreizehn fehlende im BL-Teilband (=52), 61 plus 54 fehlende im CBL-Teil (=115).[54] Illustriert werden Ereignisse bis 1579. Mit diesem Jahr bricht das Zweite Akbar-nāma ab. Nach heutigem Wissensstand existieren keine Bilder, die Begebenheiten nach 1579 darstellen.[55]

Inhalt der Bilder

Im Ersten Akbar-nāma werden die ersten Regierungsjahre Akbars deutlich ausführlicher illustriert als im Zweiten. Für die Zeit von 1561–1567 gibt es dort insgesamt 69 Bilder.[56] Im Beatty-Manuskript decken nur 22 Bilder[57] diese Zeit ab. Der Usbekenaufstand, der zu den größten Gefahren für Akbars frühe Herrschaft gehörte und dementsprechend mit 19 Bildern auch die meisten Illustrationen im Ersten Akbar-nāma erhielt, schrumpft auf zwei Illustrationen in der späteren Handschrift zusammen. Die Einnahme der strategisch bedeutsamen Festung Ranthambhor wird im früheren Manuskript noch mit fünf Bildern gefeiert.[58] Im Beatty-Akbar-nāma gibt es dazu gar keine Illustration mehr.[59] Beide Akbar-nāmas porträtieren den Feldzug nach Gujarat 1572–1573 recht detailreich, wählen jedoch jeweils unterschiedliche Szenen aus. Die Eroberung Bengalens ab 1574 wird im Ersten Akbar-nāma nur durch zwei Bilder repräsentiert,[60] während das Zweite Akbar-nāma diesen Eroberungen, von denen viele durch den Oberbefehlshaber Munʿim Khān ausgefochten wurden, mindestens 14 Miniaturen widmet. Erwähnenswert ist auch, dass die beiden Besuche Akbars im Chishti-Schrein von Ajmer[61] in der späteren Handschrift nicht mehr durch Bilder hervorgehoben werden.[62] Insgesamt zeigt sich also, dass die früheren Siege und vormals wichtige Ereignisse in der Zwischenzeit angesichts der späteren Erfolge in den Hintergrund getreten sind.

Beide Handschriften zeigen Akbar bei der Bändigung von Elefanten, wobei sich, was für alle Szenen gilt, die im Chester-Beatty-Akbar-nāma ausgewählten Ereignisse deutlich von denen des Ersten Akbar-nāma unterscheiden. Wenn zufällig dieselben Begebenheiten illustriert wurden, sind die Kompositionen meistens recht unterschiedlich, wie etwa Akbars erster persönlicher Fang eines Geparden.[63] Dennoch wurden zuweilen kompositorische Einzelheiten vom früheren Manuskript in das spätere aufgenommen, zum Beispiel die Bestrafung von Khwaja Muʿazzam oder der Tod Adham Khans.[64] Das hat sich für die Identifikation von unbekannten Szenen verstreuter Folios des Zweiten Akbar-nāma als hilfreich erwiesen. Es ist also sicher, dass den Malern das Erste Akbar-nāma zugänglich gewesen ist. Man hat sie aber offenbar nicht ermutigt, sich allzu sehr daran zu orientieren.[65]

Stilistische Aspekte

Leach sieht mehrere unterschiedliche Malweisen im Zweiten Akbar-nāma vereint: [66]

1. Der Stil der Luxushandschriften von 1595–1598

Von etwa 1595–1598 wurde eine Anzahl von Handschriften in den Mogulateliers angefertigt, die heute als Höhepunkt der Mogulmalerei gelten. Es handelt sich um persische poetische Klassiker, beispielsweise Nizamis und Amir Khusraus[67] Khamsa oder das Baharistān von Jami,[68] die mit dem besten Papier, den kostbarsten Pigmenten und mit höchster technischer Vollendung aufwarten. Anders als die historischen Handschriften, wie das Tīmūr-nāma, Chingīz-nāma oder Akbar-nāma, besaßen sie nur wenige, dafür umso kunstvollere, kleinere Illustrationen, die gewöhnlich das Werk eines einzelnen Meisters waren. Ein großer Teil dieser Bilder bezeugt, dass die europäischen Methoden der Modellierung und der räumlichen Tiefe, die zum großen Teil durch Bilder jesuitischer Missionare in Indien bekannt waren,[69] inzwischen zum Vokabular der Mogulmalerei gehörten. Die Farben sind leuchtend, die Figuren vergleichsweise klein.[70]

2. Nīm-qalam-Stil

Bei Bildern im nīm-qalam-Stil (pers. halber Stift) handelt es sich im Grunde um Zeichnungen mit Farbtönungen in Braun und gelegentlichen Akzentuierungen in mehr oder weniger kräftigen Farben und/oder Gold.[71] Diese Malweise war zwar grundsätzlich schon seit langem bekannt,[72] kam aber im frühen 17. Jahrhundert besonders in Mode und zeichnet auch andere Handschriften aus, wie zum Beispiel das Nafahāt al-ʿuns, das um 1603 am Mogulhof angefertigt wurde.[73] Das Chester-Beatty Akbar-nāma besitzt aber mehr nīm-qalam- Miniaturen als jedes andere Manuskript der Mogulzeit. Die Bilder mit reduziertem Farbauftrag waren naturgemäß schneller fertigzustellen. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass man auf diese Weise das Projekt schneller zu Ende führen wollte.[74] Dagegen spricht jedoch, dass auf die Gruppe der nīm-qalam-Bilder Illustrationen in einem weiteren, farbigen Malstil folgen, und die Handschrift überdies im weiteren Verlauf besonders großzügig mit vielen doppelseitigen Kompositionen ausgestattet ist. Nīm-qalam dürfte also eher aufgrund seines ästhetischen Wertes verwendet worden sein und nicht aus ökonomischen Gründen.[75]

3. Die farbigen Miniaturen der späten Akbar-Zeit

Die Bilder dieser Gruppe stellen die jüngste stilistische Entwicklung innerhalb des Zweiten Akbar-nāma dar. Die neue Farbigkeit unterscheidet sich deutlich von der im British Library-Band.[76] Die Palette wird insgesamt kühler, nun häufiger mit transparenten Blau- und Grüntönen. Das entspricht der Trendwende, die Losty in den Handschriften für Akbar ab der Jahrhundertwende erkannte, und die zeitgleich ebenso in den Werken für den späteren Jahangir festzustellen ist.[77] Die Betrachtung der einzelnen Illustrationen zeigt, dass die Übergänge zwischen den Stilen fließend sind.

Porträts

Die Bestrafung von Hamid Bakari im Ersten und im Zweiten Akbar-nāma. Links: Miskina, ca. 1590. Rechts: Wahrscheinlich Manohar, ca. 1600.

Ansätze für ein erstes Interesse an der Portraitkunst finden sich bereits in den 1560ern.[78] Allerdings gibt es so gut wie keine Beispiele dafür in der Buchmalerei, sondern fast nur auf Einzelstudien.[79] Erst im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma wird erstmals auf einer Buchillustration (Nr. 197) die Anwesenheit bestimmter Höflinge durch ihre beschrifteten Porträts bezeugt. Die naturgetreue Wiedergabe von Gesichtern blieb ein wichtiges Anliegen der Mogulmaler, das im Zweiten Akbar-nāma mit seinen vielen identifizierbaren historischen Gestalten einen ersten Höhepunkt erreichte.[80] Dabei geht es nicht nur um die Wiedergabe wichtiger Persönlichkeiten, sondern um ein grundsätzliches Interesse an der Individualisierung der Dargestellten. Die Fortschritte, die die Maler in der Zeit zwischen den beiden Akbar-nāmas gemacht haben, wird besonders deutlich im Vergleich einer Szene, die in beiden Handschriften illustriert wurde: die Bestrafung von Hamid Bakari. Er hatte während einer großen Treibjagd auf ein anderes Mitglied des Hofes geschossen und musste, weil seine Hinrichtung mehrfach fehlschlug, mit rasiertem Kopf auf einem Esel rückwärts sitzend um das Jagdfeld reiten. Bei dem Bild von Miskin im Ersten Akbar-nāma (Bild-Nr. 135) befindet sich Hamid Bakari oben rechts auf der Seite und erscheint eher nebensächlich im Vergleich zum Hauptgeschehen, nämlich Akbars Jagd. Bei der späteren Interpretation der Szene ist er unten links im Bild zu sehen. Durch die hohe Individualisierung, die ihm der Maler, wahrscheinlich Manohar, verliehen hat, nimmt er nun aber eine erheblich zentralere Stellung für den Betrachter ein. Er wird zu einem Charakter, den man mit Sympathie und Mitleid betrachtet, so wie es die Männer tun, die ihn umgeben. Es geht dem Künstler also um die glaubhafte Darstellung menschlicher Interaktion. Ziel ist hier nicht mehr nur die Wiedergabe von Handlungen und Gesten, sondern die Porträtierung von Persönlichkeiten und das Sichtbarmachen von Gedanken. Milo Beach bezeichnet diese Entwicklung als die entscheidende Veränderung in der Mogulmalerei der späten Akbar-Zeit.[81]

Die Illustrationen des ersten Bandes im Einzelnen

Bild-Nr.


Folio[82]
Bild Dargestelltes Ereignis Fundstelle bei
Beveridge[83] (B),
in der pers. Edition (P)
und bei Thackson (Th)[84]
Maler Aufbewahrungsort
1v Eröffnungsseite mit Kopfstück und Randmalereien. B I: 1–5
P I: 1–2
Th I:2–5
Mansūr London, British Library Or. 12988, Fol. 1v
2r Eröffnungsseite mit Randmalereien. B I: 5–9
P I: 2-3
Th I: 5–9
(Daulat) London, British Library Or. 12988, Fol. 2r
1

20v
Rechtzeitig vor der Geburt des erwarteten Thronfolgers werden die Ammen bestimmt, die für seine Versorgung zuständig sein sollen. Zu den wichtigsten gehört Jiji Anaga, die Frau von Shams ud-Din Atka. Sie und andere zählt Abu 'l-Fazl an dieser Stelle auf. Erstaunlich ist allerdings, dass Maham Anaga, die eine herausragende Bedeutung unter den Ammen hatte, hier nicht erwähnt ist.[85] – Die Milchverwandtschaft ist nach islamischer Vorstellung gleichbedeutend mit der Blutsverwandtschaft. Die Auswahl der Ammen ist deshalb höchst bedeutsam. B I: 130–31
P I: 44
Th I: 148–49
ʿamal: Sānwalah London, British Library Or. 12988, Fol. 20v
2

22r
Als Akbar im Oktober 1542 zur Welt kommt, befindet sich Humayun mit einer inzwischen sehr kleinen Schar von Gefolgsleuten auf der Flucht vor Sher Shah Sur. Hamida Banu Begam, die werdende Mutter, wird einige Tage vor der Niederkunft als Gast in der Festung Umarkot aufgenommen, während Humayun weiter in Richtung Thatta flüchtet. Ein Bote bringt ihm die Nachricht von der Geburt des Sohnes, dessen Horoskope nur das Beste verheißen.[86] Hamida selbst stößt erst Anfang Dezember 1542 wieder zu Humayun.[87] B I: 137–38
Th I: 156–57
ʿamal: Sānwalah
nāmī chihra: Narsingh
London, British Library Or. 12988, Fol. 22r
3

25r
Nach islamischer Auffassung war Adam besonders groß. Abū'l Fazl übernimmt diese Vorstellung und beschreibt ihn im Akbar-nāma als 60 Gaz groß. Deshalb ist Adam größer als der Baum neben ihm, und der Kranich vor ihm erscheint klein wie eine Ente.[88] Die im Text beschriebenen lockigen Haare hat der Maler getreulich dargestellt. B I: 154–56
P I: 52–53
Th I: 177–79
ṭarḥ: Nānhā
ʿamal: ʿInāyat
London, British Library Or. 12988, Fol. 25r
4

31
fehlt An dieser Stelle wird ein Traum von Qachulai Bahadur erzählt, dem Vorfahren Timurs in achter Generation. Er sieht im Traum, wie acht Mal ein leuchtender Stern von seinen Lenden ausgeht. Der achte und letzte Stern war besonders groß und leuchtend und erhellte die ganze Welt. Von diesem gingen mehrere kleine Sterne aus, die ihrerseits einen Teil der Welt erleuchteten. – Der achte Stern symbolisiert Timur, dessen Nachkommen in den verschiedenen Weltteilen, darunter auch Indien, ihre Herrschaft errichten. B I: 186–89
P I: 68–70
Th I: 229–35
unbekannt
5

32
fehlt Hier könnte eine Illustration zur Erzählung über Qabul Khan und seinen Bruder Qachulai Bahadur stehen. Die beiden einigen sich, dass Qabal Khan den Thron besteigt und sein Bruder loyaler oberster General und Premierminister wird. Qabul Khan pflegt gut nachbarschaftliche Beziehungen zu Cathay. Er folgt einer Einladung des Herrschers Altan Khan. Nach seiner Abreise wird er jedoch von Altan Khans Männern verfolgt, die ihm feindlich gesonnen sind. Er entkommt durch die Hilfe eines Freundes, der ihm ein schnelles Pferd für seine Flucht schenkt. Die Verfolger werden schließlich durch Qabul Khans Gefolgsleute getötet. Aus Rache lässt Altan Khan Qabul Khans ältesten Sohn ermorden, was wiederum in einem Rachefeldzug des zweitältesten Sohnes von Qabul Khan gegen Cathay führt, bei dem die Cathayer besiegt werden. B I: 186–89
P I: 68–70
Th I: 229–35
unbekannt
6

34r
Der Sarg mit Chingiz Khan wird in die Mongolei zurückgebracht. – Nach Abu 'l-Fazl Darstellung starb Chingiz Khan am 24. Januar 1227 auf dem Rückweg von einem Feldzug. Seinem Befehl folgend wurde sein Tod geheim gehalten, bis die Armee in die Heimat zurückgekehrt war. Damit sich die Nachricht von seinem Tod auf keinen Fall verbreiten konnte, wurde jeder getötet, dem die Armee begegnete. B I: 194–96
P 73–74
Th I: 242–45
Manōhar London, British Library Or. 12988, Fol. 32r
7

36v
Die Geburt Timurs. – Timur wird in der timuridischen und mogul-indischen Geschichtsschreibung als Saḥib Qirān bezeichnet, „Herr der Glückskonjuktion“, nämlich der von Jupiter und Venus. Die Astrologen im Bild bezeugen die Bedeutung des Horoskops für den Prinzen. B I: 205–06
Th I: 257–59
Sūrdās Gujarātī London, British Library Or. 12988, Fol. 34v
8

37v
Bayezid wird vor Timur gebracht. (1402). – In der Schlacht bei Ankara wird der osmanische Sultan Bayezid I. am 20. Juli 1402 gefangengenommen. Abu 'l-Fazl berichtet, dass Timur ihn wohlwollend empfangen und ihm in der Versammlung einen Ehrenplatz zugewiesen habe. B I: 210–11
P I: 79–80
Th I: 262-63
ʿamal: Manṣūr naqqāsh London, British Library Or. 12988, Fol. 35v
Babur-Zeit
9

42r
Im September 1504 belagert Babur die Festung von Kabul. Muhammad Muqim, der die Stadt nicht lange zuvor selbst erst erobert hatte, gibt schließlich auf und bittet um Frieden. Er erhält die Erlaubnis, seinen Besitz mitzunehmen und sich zu seinem Bruder Shah Beg nach Kandahar zu begeben. – Im Vordergrund des Bildes sieht man die Armee Baburs, der, im blauen Gewand zu Pferd, das Friedensgesuch der Gegner persönlich entgegennimmt. Die Gesten der Boten zeigen ihre Unterwerfung an und den Wunsch, den Ort zu verlassen. Währenddessen hat Muhammad Muqim, wahrscheinlich der Reiter im weißen Gewand, die Festung im Hintergrund bereits verlassen. Seine Anhänger, die meisten noch innerhalb der Stadtmauern von Kabul zu sehen, haben ihre Sachen gepackt und folgen ihm. B I: 228
Th I: 290–91
ʿamal: Sūrdās Gujarātī London, British Library Or. 12988, Fol. 40r
10

46r
Illustration der berühmten Ersten Schlacht bei Panipat zwischen Babur und Sultan Ibrahim Lodi am 20. April 1526. In dieser Schlacht wurde die Macht der afghanischen Lodi-Dynastie endgültig gebrochen. B I: 242–44
Th I: 310–15
ʿamal: Mukund London, British Library Or. 12988, Fol. 44r
11

47
fehlt An dieser Stelle könnte eine Illustration gewesen sein, die eines der folgenden Themen darstellt: Sieg über Ibrahim Lodi; Babur kommt nach Dehli (24.4.1526) oder Agra (3.5.1526); Sultan Ibrahims Mutter, Kinder und Anhänger werden finanziell versorgt; Humayun schenkt Babur einen Diamant-Ring, bei dem es sich wahrscheinlich um den Kuh-i Nur handelt; Humayun und die Amire werden belohnt B I: 246–48
P I: 98-99
Th 316–21
unbekannt
12

50v
Ende November 1526 sandte Babur einen Boten zu Humayun, der als Statthalter in Jaunpur weilte. Er sollte so schnell wie möglich an den Hof nach Agra kommen, um mit ihm in die bevorstehende Schlacht gegen Rana Sanga und die vereinigten Rajputen zu ziehen. Am 7. Januar 1527 erscheint Humayun am Hof. – Das Bild zeigt Humayun, der Babur seine Aufwartung macht. Humayun ist auf diesem Bild an seinem speziellen Turban erkennbar, den er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht erfunden hatte.[89] B I: 258
P I: 104–05
Th I: 338–41
ʿamal: Sūrdās
chihra nāmī: Sānwala
London, British Library Or. 12988, Fol. 47v
13

53r
Niederlage von Rana Sanga und den vereinigten Rajputen in der Schlacht von Khanwa[90] am 17. März 1527. Diese Schlacht ist mindestens ebenso wichtig wie die Schlacht von Panipat. Die Zerschlagung des Rajputen-Bündnisses kennzeichnet eine der bedeutendsten Stationen in der Eroberung Indiens. Danach war nicht mehr Kabul, sondern Agra das Zentrum der Mogul-Macht.[91] B I: 264-65
P I: 109
Th I: 354–55
ʿamal: Dharmdās London, British Library Or. 12988, Fol. 50r
14

55
Im Juni 1529 kommt Humayun unangemeldet und ohne Erlaubnis von Badachschan nach Agra. Die Illustration zeigt wahrscheinlich, wie er Babur seine Aufwartung macht. – Abu 'l-Fazl berichtet zwar, dass Humayuns Eltern über die unerwartete Ankunft ihres Sohnes höchst erfreut gewesen wären. Tatsächlich war Babur aber keineswegs zufrieden, dass Humayun Badakhshan ohne Erlaubnis verlassen hatte, das sogleich durch den Herrscher von Kashgar bedroht wurde. – Bei dieser losgelösten Seite handelt es sich um eines der Bilder, die von Demotte ausgeschnitten und auf ein Folio des Wörterbuches Farhang-i Jahāngīrī geklebt wurden. Bildgröße ohne Rand 17,4 × 12,2 cm. Die vorliegende Farbabbildung blendet den Rahmen mit Figuren in europäischer Kleidung und Pflanzenornamenten aus. Der Text, der oberhalb des Bildes sichtbar ist, gehört zum Wörterbuch und hat nichts mit der Illustration zu tun.[92] B I: 272
Th I 368-69
Dharmdās zugeschrieben[93] unbekannter Verbleib
15

57r
Humayun tritt die Nachfolge Baburs an. (Dezember 1530) – Der Text oberhalb der Illustration beschreibt, wie Babur mit seinen letzten Atemzügen die Großen des Reiches zusammenruft und sie auffordert, Humayun die Baiʿa zu leisten, indem sie ihre Hand des Schwurs in seine Hand legen. Dann, so steht es auf der folgenden Seite, sollte sich Humayun auf den Thron setzen, während Babur selbst am Fuß des Thrones im Bett liegt. Der Maler hat den eindrucksvollen Moment mit einer einfachen Thronszene wiedergegeben, bei der Babur neben dem Thron steht und die hohen Würdenträger aufruft, dem neuen Herrscher Gefolgschaft zu leisten. B I: 276
P I: 117
Th I: 374-75
ʿamal: Laʿl London, British Library Or. 12988, Fol. 53r
Humayun-Zeit
60v Randillustration von etwa 1615 mit stilisierten goldenen Blumen, darunter Iris, Lilien und Hibiskus. Th I: 396-401 k. A. London, British Library Or. 12988, Fol. 55v
59r Randillustration mit stilisierten goldenen Blumen von etwa 1615. Th I: 388-391 k. A. London, British Library Or. 12988, Fol. 56r
16

63v
Am 22. April 1535 lässt Humayun das Lager von Sultan Bahadur bei Mandsaur angreifen. Drei Tage später flüchtet Sultan Bahadur mit einigen Gefolgsleuten in Richtung Mandu. – Vorlage für diese Illustration war mit einiger Sicherheit Bild Nr. 10 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma. Auch hier hat der Maler ein Paar auf dem Pferd dargestellt, das mittig links zu sehen ist. In beiden Fällen wurde offenbar Sultan Bahadur von Gujarat mit Baz Bahadur verwechselt, dem Sultan von Malwa, über den es eine in Indien allgemein bekannte Liebesgeschichte zu der Sängerin Rupmati gibt. B I: 303
P I: 132
Th I: 418–19
ʿamal: Dharmdās
chihra nāmī: Narsingh
London, British Library Or. 12988, Fol. 59v
17

65r
Während Humayun Mandu erobert, flüchtet Sultan Bahadur zunächst nach Champaner, von dort, getrieben von der Mogularmee, weiter nach Cambay und schließlich nach Diu. In Cambay beschließt Humayun die Rückkehr nach Champaner, wo ein Teil der Truppen zur Belagerung zurückgeblieben war. Trickreich gelingt es ihm, nachts mit dreihundert Männern in die Burg einzudringen und das Tor für die eigene Armee zu öffnen. Die Übergabe der Festung geschieht im August 1535. – Der Maler hat die Verfolgungsjagd von Humayun und Sultan Bahadur vermutlich bewusst dramatisch hier zugespitzt: Während die Mogultruppen nach Champaner einmarschieren, flüchtet Sultan Bahadur durch ein anderes Tor. Tatsächlich erfolgte die Einnahme der Stadt etwa zwei Monate nach der Flucht von Sultan Bahadur.[94] B I: 307
P I: 134
Th I: 424-25
ʿamal: Farrukh Chela London, British Library Or. 12988, Fol. 61r
18

67
fehlt Hier befand sich wahrscheinlich eine Illustration zu Humayun, der seinen Sieg über Champaner im August 1535 feiert. Th I: 432 unbekannt
19

68v
Sultan Bahadur hatte Imad al-Mulk mit dem Aufbau einer neuen Armee betraut, so dass er, kaum ein halbes Jahr später, mit 50.000 Reitern gegen die Moguln ziehen konnte. Nach einem anfänglichen Sieg der Gujaratis gelang es Yadgar Nasir Mirza, das Blatt zu wenden, so dass die Mogultruppen als Sieger aus der Schlacht hervorgingen. – Die zentrale Persönlichkeit im Bild mit blauem Gewand und einem Pferd mit rosafarbener Schutzdecke dürfte daher der mehrfach im Text erwähnte Yadgar Nasir Mirza sein. B I: 316
P I: 140
Th I: 440–41
ʿamal: Laʿl London, British Library Or. 12988, Fol. 63v
20

71r
Am 13. Februar 1537 treffen sich Sultan Bahadur und der portugiesische Gouverneur Nuno da Cunha vor der Küste von Diu. Ausgelöst durch gegenseitiges Misstrauen kommt es zu einem Kampf, bei dem Sultan Bahadur schließlich ins Wasser springt und ertrinkt. B I: 323
P I: 146
Th 454–55
Laʿl London, British Library Or. 12988, Fol. 66r
21

73v
Während die Mogularmee in Gujarat beschäftigt war, gelang es dem Afghanen-Führer Sher Khan, seine Machtposition in Bihar zu festigen und sogar in Richtung Bengalen auszudehnen. Im Juli 1537 begab sich Humayun mit einer großen Armee in Richtung Osten, um dem Machthunger Sher Khans Einhalt zu gebieten. Erstes Ziel war die Festung Chunar am Ufer des Ganges, die er nach dreimonatiger Belagerung einnehmen konnte. – Das Bild zeigt die Einnahme der Festung, für die der der Chef der Artillerie, Rumi Khan, eigens Schiffe mit speziellen Aufbauten und Schutzdächern konstruiert hatte. B I: 331–32
P I: 151
Th 468–71
Laʿl London, British Library Or. 12988, Fol. 68v
22

74v
Humayun mit seiner Armee auf dem Weg nach Bengalen. Er erobert die Hauptstadt Gaur im August 1538. – Abu 'l-Fazl weist darauf hin, dass Sher Khan bereits die besten Teile des Schatzes von Bengalen an sich genommen hatte. Tatsächlich waren kurz zuvor die Afghanen in Gaur gewesen, hatten die Stadt geplündert und vieles zerstört, so dass es für die Mogultruppen nicht mehr viel zu erobern gab.[95] B I: 334–35
P I: 152–53
Th I: 474–75
Miskīn London, British Library Or. 12988, Fol. 69v
23

78r
Der Feldzug nach Bengalen endete in einer Katastrophe: Sher Khan war es gelungen, die Moguln in Gaur zu isolieren, während er selbst die Eroberung Bengalens weiter vorantrieb. Humayun macht sich schließlich mit einem Teil der Armee auf den Rückweg nach Agra, trifft aber auf die Truppen Sher Khans und wird am 26. Juni 1539 in der Schlacht von Chausa[96] vernichtend geschlagen. Humayun und die wenigen, die sich retten können, versuchen, über den Ganges zu flüchten. Als Humayun dabei zu ertrinken droht, kommt ihm ein Wasserträger namens Nizam zu Hilfe. – Man sieht Humayun etwas rechts von der Bildmitte, wie er sich an dem Wasserträger festhält.[97] B I: 344
P I: 159–60
Th I: 494–95
Dharmdās London, British Library Or. 12988, Fol. 73r
24

78v
Humayun hatte seinem Retter Nizam versprochen, dass er ihn zum Lohn für einen halben Tag zum König macht. Nach seiner Rückkehr nach Agra löst er das Versprechen ein. – Dharmdas zeigt hier Nizam den Wasserträger auf dem Thron. B I: 345
P I: 160
Th I: 494–97
Dharmdās London, British Library Or. 12988, Fol. 73v
25

80r
Nach der Niederlage in Chausa stellt Humayun in Agra eine neue Armee zusammen und zieht einige Monate später nochmals gegen die Afghanen, deren Anführer sich nun nicht mehr Sher Khan, sondern Sher Shah nennt.[98] In Bhojpur, wenige Kilometer südlich von Farrukhabad[99] bauen die Mogultruppen eine Brücke, um zu den feindlichen Truppen auf der anderen Seite des Ganges zu gelangen. Die Afghanen versuchen ihrerseits, diese Brücke mit einem Elefanten, von dem der Name ,,Girdbaz” überliefert ist, zu zerstören. Humayun lässt den Elefanten mit einem Kanonenschuss außer Gefecht setzen. Dieser Moment ist hier dargestellt. B I: 349–50
P I: 163
Th I: 502-05
Dharmdās London, British Library Or. 12988, Fol. 76r
26

101v
Datei:2. AN, Humayun in Herat.jpg Vertrieben von Sher Shah flüchtet Humayun in das Reich der Safawiden. Dort ordnet Shah Tahmasp I. an, dass er überall mit großen Ehren empfangen werden soll. Erste Station macht Humayun in Herat, wo er am 26. Januar 1544 von Muhammad Khan, dem Erzieher des dort residierenden Prinzen, empfangen wird. Im Jahanara-Garten, in dem schon Babur 1506 bewirtet worden war,[100] wird nun ein großes Fest für Humayun ausgerichtet. – Deutlich sichtbar unterscheidet sich die safawidische Turbanmode von derjenigen der Moguln: Die Kizilbasch sind an dem roten Stab erkennbar, um den ihr Turban gewickelt ist, dem tāj-i Haydarī. Ansonsten sind die Turbane lockerer gebunden und voluminöser als in Indien. Bei dem weißbärtigen alten Herrn auf der linken Seite, der offenbar gerade im Begriff ist, Humayun ein wertvolles Geschenk zu überreichten, dürfte es sich um Muhammad Khan handeln. B I: 433–34
P I: 214
Th II: 72–75
Farrukh
chihra nāmī: Narsingh
London, British Library Or. 12988, Fol. 96v
27

103r
Etwa 30 km östlich von Soltaniye trifft Humayun im Juli 1544 erstmals Shah Tahmasp persönlich, der ihn zu einem großen Gastmahl einlädt. – Das Verhältnis zwischen Humayun und Tahmasp war nicht ganz so harmonisch, wie Abu l'Fazl seine Leser glauben machen will. Der Bericht von Humayuns Leibdiener Jauhar gibt ein realistischeres Bild und erwähnt beispielsweise auch Humayuns erzwungene Konversion zur Schia.[101] B I: 437
P I: 216
Th II: 80–81
Sānwalah London, British Library Or. 12988, Fol. 98r
28

104r
Shah Tahmasp lädt Humayun zu einer großen Treibjagd ein, bei der das Wild zehn Tagesreisen lang auf ein Jagdgebiet bei Takht-i Sulaiman hin zusammengetrieben wird. In der Nähe befindet sich die Quelle des kleinen Flusses Saruq.[102] Dieses Flüsschen hat der Maler wahrscheinlich auch auf dem Bild darstellen wollen. Weiter im Hintergrund ist die Kette der Treiber zu sehen, von denen einer einen Hut nach europäischer Mode trägt. Der Maler Ganga Sen hat sich bei der Darstellung im Wesentlichen an einer Jagd in Indien orientiert, denn die Nilgauantilope, die Hirschziegenantilope und der Axishirsch sind in Persien nicht zu finden, und Jagdgeparden waren dort ebenfalls unbekannt.[103] – Das Folio ist vertauscht worden und sollte eigentlich auf Fol. 98 der British Library-Foliozählung folgen. B I: 439–40
P I: 218
Th II: 82–85
Ganga Sen
chihra nāmī: Narsingh
London, British Library Or. 12988, Fol. 103r
29

105
fehlt Hier geht es um eine Qamargha; Polo und Bogenschießen; Abschied von Tahmasp und Humayun in Miyana; Humayuns Besuch in Tabris: Begrüßung, Festlichkeiten, Hockey, Wolflaufen. B I: 439-44
P 218-19
Th II: 82-89
unbekannt
30


109
Akbar kämpft mit seinem Cousin, dem Sohn von Mirza Kamran, um eine Trommel. – Bevor Humayun und Hamida Banu Begam in das Safawidenreich flüchteten, gaben sie Akbar in die Obhut seines Onkels Mirza ʿAskari und der Ammen. Askari erhält einige Monate später von seinem Bruder Kamran die Festung Kandahar, die Humayun und die safawidischen Streitkräfte als einen der ersten Orte zurückerobern wollen. Als sich die vereinigten Truppen auf Kandahar zubewegen, lässt Kamran den Prinzen Akbar zu sich nach Kabul kommen, um ihn nötigenfalls als Faustpfand gegen Humayun in der Hand zu haben. Am Morgen nach der Ankunft empfängt Kamran den Neffen im Shahrara Garten. Bei dieser Gelegenheit ist auch Kamrans Sohn Ibrahim Mirza zugegen, der eine Trommel geschenkt bekommt. Akbar gefällt die Trommel gut und es kommt zum Streit. Kamran bestimmt, dass die beiden darum kämpfen sollen und sie dem Sieger als Preis gehören solle. Wider Erwarten siegt der jüngere Akbar. - Das Bild hat seinen Platz nach Fol. 101v der British Library Foliozählung. B I: 455–56
P I: 226-7
Th II: 108–11
Manōhar
zugeschrieben
Art and History Trust Collection, Familie Soudavar[104]
31

113r
Nach fast sechsmonatiger Belagerung der Festung von Kandahar gibt Mirza ʿAskari seinen Widerstand gegen die vereinigte Armee von Safawiden und Anhängern Humayuns auf. Am 3. September 1545 tritt er seinem Bruder gegenüber. Dieser hatte angeordnet, dass sich die Tschagatai- und Qizilbasch-Amire ihrem Rang entsprechend aufstellen sollen. Bayram Khan hatte den Auftrag, Mirza ʿAskari mit einem Schwert um den Hals als Zeichen seiner Kapitulation hereinzuführen. – Auf der linken Seite des Bildes im blau-goldenen Gewand hat der Maler einen tschagataiischen Offizier mit Federkopfschmuck dargestellt. In der Mitte des Hofes, mit rotem Mantel, ist ein Kizilbash-Amir erkennbar. B I: 467
P I: 235
Th II: 132–33
Sūrdās London, British Library Or. 12988, Fol. 106r
32

116r
Nachdem Humayun zusammen mit den persischen Truppen Kandahar erobert hatte, überfallen die Moguln nun die Safawiden und bringen die Stadt im Oktober/November 1545 in ihre alleinige Gewalt. – Shah Tahmasp hatte für die Hilfe, die er Humayun bei der Rückeroberung Hindustans gewährte, unter anderem die Abtretung Kandahars gefordert. Da der persische Oberbefehlshaber dort aber nicht bereit ist, Humayun und seinen Gefolgsleuten für den nahenden Winter Unterkunft zu gewähren, sehen diese sich gezwungen, die Festung gewaltsam in Besitz zu nehmen.[105] – Das Folio wurde bei einer Neubindung vertauscht und folgt statt auf Folio 108 erst auf Folio 109. Die letzten drei Worte auf Fol. 108v werden im Textfeld oben auf dem Bild wiederholt. B I: 474
P I: 241
Th II: 148–49
ustād Manṣūr
chihra nāmī: Narsing
London, British Library Or. 12988, Fol. 110r
33

116v
Humayun betritt die eroberte Festung von Kandahar und begibt sich zum „Weißen Festungsturm“, wo er die Huldigung seiner Anhänger entgegennimmt. – Das Folio wurde bei einer Neubindung vertauscht und ein Blatt später eingebunden. B I: 474
P I: 241
Th II: 148–49
Ustād Manṣūr London, British Library Or. 12988, Fol. 110v
34

119r
Am 17. November 1545 kann Humayun kampflos in Kabul einziehen und sieht dann seinen inzwischen dreijährigen Sohn Akbar wieder. – Während sich Humayuns Heer Kabul näherte, hat sich ihm zunächst Mirza Hindal angeschlossen, dem weitere Deserteure aus den Reihen Mirza Kamrans folgten. Angesichts seiner schwindenden Unterstützung blieb Mirza Kamran nur die Flucht, so dass Humayun die Stadt ungehindert einnehmen konnte. B I: 481
P I: 245
Th II: 158–59
Ustād Mansūr London, British Library Or. 12988, Fol. 112r
35

120
Humayun lässt Hamida Banu und die anderen königlichen Damen aus Kandahar nach Kabul holen. Um herauszufinden, ob der kleine Akbar seine Mutter, die er seit etwa zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte, wiedererkennt, sollen sie sich nach ihrer Ankunft alle versammeln. Laut Abu 'l-Fazl hat Akbar seine Mutter sofort in der Menge erspäht und ist zu ihr gelaufen. – Die Miniatur ist von einem Rahmen des Farhang-i Jahangiri umgeben. Die Bildgröße beträgt 12,9 × 12 cm. - Dieses Bild befand sich ursprünglich zwischen den Folios 112 und 113 der Handschrift in der British Library. B I: 484–45
Th II: 163–65
k. A. Washington, Freer Gallery of Art, F1939.57 Charles Lang Freer Endowment
36

121r
Feier anlässlich der Beschneidung Akbars in Kabul, 1545. B I: 486
P I: 248
Th II: 166–69
Mādhū
chihra gushā'ī: Narsingh
London, British Library Or. 12988, Fol. 114r
37

123r
Im März 1546 macht sich Humayun auf zu einem Feldzug nach Badachschan, um den von ihm eingesetzten Gouverneur Mirza Sulayman in seine Schranken zu weisen. In Andarab im heutigen Baglan kommt es zur Schlacht, die die Mogultruppen gewinnen. B I: 492
P I: 252
Th II: 178–79
Dharmdās London, British Library Or. 12988, Fol. 115r
38

128v
Humayun gibt einer Karawane ihre gestohlenen Waren zurück. – Nach seinem Sieg über Mirza Sulayman war Humayun schwer erkrankt. Diese Gelegenheit nutzte sein Bruder Kamran, um Kabul erneut einzunehmen. Endlich wieder genesen eilt Humayun nach Kabul zurück und belagert die Festung, in der sich Mirza Kamran verschanzt hat, mehrere Monate lang. Dabei kommt es immer wieder zu kleineren Kämpfen, bei denen Humayuns Truppen zuweilen Beute machen können. Ein Teil dieser erbeuteten Waren gehört Händlern, deren Karawane kurz zuvor von Mirza Kamran geplündert worden war. Humayun gibt den Kaufleuten ihre Waren zurück. B I: 509–10
P I: 264
Th II: 208–10.
Miskīn London, British Library Or. 12988, Fol. 120v
39

133v
Ende April 1547 flieht Mirza Kamran aus Kabul, überlässt die Stadt Humayun und erobert stattdessen große Teile Badachschans zurück. Humayun plant deshalb einen weiteren Feldzug im Norden. Kurz vor dem Abmarsch im Juni 1548, als er noch im Raum für die Wasserkannen steht, setzt sich ein weißer Hahn auf seine Schulter. Humayun deutet das als glückbringendes Zeichen für die bevorstehenden Schlachten.[106] B I: 525
P I: 274
Th II: 238–39
Narsingh London, British Library Or. 12988, Fol. 125v
40

135
fehlt Auf diesem fehlenden Folio wird der Kampf gegen Mirza Kamran in Badakhschan, etwa im Juli 1548, beschrieben. Nach einem Gefecht flüchtet Mirza Kamran in die Festung von Taloqan. Die Armee von Humayun plündert das verlassene Lager, einige Gefangene werden vor Humayun geführt. In den nächsten Tagen belagern die Mogultruppen Taloqan. Humayun beklagt den Tod von Mubariz Beg. Kamran gibt schließlich auf. – Möglicherweise handelt es sich bei einem Bild in der Sammlung der Chester Beatty Library um das hier fehlende Folio.[107] B I: 529–32
P I: 277– 278
Th II: 244–51
Dublin, Chester Beatty Library 62.6
41

137r
Nach dem Sieg über Mirza Kamran in Badachschan im August 1548 ergeben sich die hohen Amire. Musahib Beg, der in Badachschan auf der Seite Mirza Kamrans gekämpft hatte, wird, als Zeichen seiner Kapitulation, mit Schwert und Köcher um den Hals vor Humayun geführt. B I: 535
P I: 280
Th II: 254–57
Khem
chihra nāmī: Mādhū
London, British Library Or. 12988, Fol. 128r
42

138r
Mirza Kamran unterwirft sich seinem Bruder Humayun, der ihn in die Arme nimmt und heftig weint. 1548 B I: 536–37
P I: 281
Th II: 258–59
Manōhar London, British Library Or. 12988, Fol. 129r
43

139
Nach der Schlacht von Badachschan stattet Humayun seine Brüder und Mirza Sulayman mit Lehen und offiziellen Würden aus und kehrt danach nach Kabul zurück. Vor der Stadt empfangen ihn der fast sechsjährige Akbar zusammen mit Atka Khan und einigen Höflingen. Am 5. Oktober 1548 zieht Humayun in Kabul ein. - Das Bild fällt in der Reihe der Illustrationen auf und entspricht im Stil eher den späteren Miniaturen im Teilband der Chester Beatty Library, wie sie z. B. Balchand entworfen hat. B I: 539–41
P I: 283–284
Th II: 262–67
k. A. New York, Metropolitan Museum of Art, Acc.-No. 30.95.174.14[108]
44

142
fehlt Humayuns Truppen sind auf dem Weg nach Balkh, um die Usbeken von dort zu vertreiben. Unterwegs belagern sie die Festung Aybak, einen usbekischen Vorposten. Nach der Einnahme der Stadt gibt es ein kleines Fest, dann zieht die Armee weiter über Kholm in Richtung Balkh. Wenig später kommt es zu einer größeren Schlacht mit den Usbeken, die sie bis Balkh verfolgen. Nach einem strategischen Fehler werden schließlich die Mogultruppen von den Usbeken verfolgt. Als dabei Humayuns Pferd von einem Pfeil getroffen wird, gibt Haidar Muhammad Akhta ihm das seine. B I: 548–50
P I: 289–90
Th II: 280–285
unbekannt
45

145
Humayun beobachtet von einem Hügel eine weitere Schlacht gegen seinen Bruder Mirza Kamran. Bei dieser Schlacht Juli 1550 etwa 50 Kilometer Nordwestlich von Kabul wird Humayun verwundet. – Diese Miniatur trägt ein wichtiges Datum in der linken unteren Ecke, das über das Jahr der Anfertigung Auskunft geben könnte. Leider ist eine Ziffer nicht erkennbar. 12 Isfandārmuz māh-i ilāhī sana 40, 42 oder 47. Das entspricht dem 21./22.2.1596, 1598 oder 1603. B I: 559
P I: 296–297
Th II: 304-07
Khem Karan London, British Library Or. 12988, Fol. 134v
46

147r
Nach der Schlacht im Juli 1550 nimmt Mirza Kamran erneut Kabul ein, während Humayun sich drei Monate lang in Andarab aufhält, um seine Verwundung heilen zu lassen. Lediglich seine Anhänger wissen, wo er sich aufhält. Der Maler Shankar stellt Mirza Ibrahim und Mirza Sulayman dar, die ihm seine Aufwartung machen. Mit den Kämpfern, die Mirza Sulaymans Gattin[109] zu Humayun schickt, greift dieser Kabul an. B I: 563
P I: 299–300
Th II: 312–315
Shankar London, British Library Or. 12988, Fol. 136r
47

149v
Während der Schlacht um Kabul wird der abgeschlagene Kopf von Qaraja Khan, der zu Mirza Kamran desertiert war, vor Humayun gebracht. (etwa November 1550) Dieses Folio wurde bei der Neueinbindung mit dem nachfolgenden Fol. 138 vertauscht. B I: 570
P I: 304
Th II: 328–29
Karim Dād
chihra gushā'ī: Sūrdās
London, British Library Or. 12988, Fol. 137v
48

151r
Nach der Schlacht um Kabul flüchtet Mirza Kamran mit seinen letzten acht Anhängern auf afghanisches Gebiet. Dort wird er von Afghanen ausgeraubt. Aus Sorge, dass er von irgendwem erkannt wird, rasiert er sich glatt, verkleidet sich als Qalandar-Derwisch und sucht Schutz bei einem früheren Verbündeten in Laghman. – In dieser Illustration werden zwei Szenen überlagert: Einerseits steht sie im oben geschilderten Rahmen der Plünderung durch die Afghanen und Mirza Kamrans Verkleidung als Derwisch. Man sieht ihn vorn links als Qalandar getarnt, während ihm seine letzten Gefolgsleute huldigen. Andererseits ist im Hintergrund auch Humayun zu Pferd dargestellt, so dass die Szene sich vermischt mit der Plünderung von Kamrans Lager durch Humayuns Truppen unmittelbar nach der Schlacht um Kabul, die einige Seiten früher geschildert wird.[110] B I: 574
P I: 306–07
Th II: 334–37
Hirānand London, British Library Or. 12988, Fol. 139r
49

153v
Am Abend des 20. November 1551 versucht Mirza Kamran mit einer Schar Afghanen das Lager von Humayun zu überfallen. Der Plan war jedoch verraten worden, so dass Humayun Schutzmaßnahmen vornehmen konnte. Den Kampf beobachtet er zu Pferd von einem nahen Hügel herab, begleitet von dem inzwischen neunjährigen Akbar, der auf dem Bild rechts neben ihm in grünem Gewand zu sehen ist. Der dunkle Himmel mit Mond und Sternen gibt getreulich die textliche Vorgabe wieder. – Die Schlacht endet mit der Flucht Kamrans und dem Tod von Humayuns Bruder Mirza Hindal. B I: 582
P I: 312
Th II: 352–53
Khem Karan London, British Library Or. 12988, Fol. 142v
50

157
fehlt Hier könnte ein Bild sein von a) Humayun im frühlingshaften Bagh-i Safa nahe Kabul mit Akbar und den königlichen Damen, b) Akbar, der Ende Dezember 1551 nach Ghazni entsandt wird/dort ankommt oder c) Akbar bei Baba Bilas/Palas B I: 594-597
P I: 321–22
Th II: 376–81
unbekannt
51

166v
Das Bild zeigt eine Szene aus der Schlacht von Machhiwara im Mai 1555, in der die Mogularmee unter Bairam Khan das Heer der afghanischen Sur-Dynastie besiegt. Bei dem nächtlichen Kampf werden die Strohdächer eines nahen Dorfes in Brand gesetzt. Durch die Helligkeit können die Mogultruppen die feindlichen Afghanen aus der Ferne unter Beschuss nehmen und dadurch den Sieg einfahren. Durch die drei Worte, die auf dem Blatt oben links verblieben sind, ki fatḥ-nāma rasīd (als die Verkündung des Sieges eintraf), lässt sich das aus dem Manuskript herausgelöste Blatt eindeutig identifizieren.[111] Bildgröße 22 × 13 cm. Mit einem Rahmen aus dem Farhang-i Jahāngīrī versehen.[112] B 625–627
P 344–45
Th II: 444–49
k. A. Dublin, Chester Beatty Library, Nr. 62.7
52

171r
Im November 1555 wird Akbar als Gouverneur in den Punjab entsandt. Bairam Khan steht ihm als atalıq, einem Erzieher und Tutor, zur Seite. Dem Gefolge des Prinzen schließt sich außerdem Meister Aziz Sistani an, der sich durch seine Kenntnisse im Bereich der Artillerie und der Wafffenkunst auszeichnete und der auch als Rumi Khan bekannt ist. Unter seiner Anweisung lernt der Prinz, mit Feuerwaffen zu schießen. – Es ist daher wahrscheinlich Meister Aziz Sistani, den der Maler Govardhan neben dem jungen Akbar darstellen wollte. Hier zielt der junge Schütze gerade auf ein Tongefäß, das auf einem gelben Stab in der Verlängerung des Gewehrlaufs zu sehen ist. B I: 640–41
P I: 356
Th II: 476–77
Govardhan London, British Library Or. 12988, Fol. 158r

Illustrationen des zweiten Bandes im Einzelnen

Bild-Nr.


Folio[113]
Bild Dargestelltes Ereignis Fundstelle bei
Beveridge[114] (B),
in der pers. Edition (P)
und bei Thackson (Th)[115]
Maler Aufbewahrungsort
2v


177
Eröffnungsseite mit verziertem Kopfstück. B II: 1–2
P II: 1–2
Th III: 2–5
k.A. Dublin, Chester Beatty Library In 03,2v
53


178
Inthronisation Akbars in Kalanaur.[116]. – Humayun war unerwartet durch einen Sturz ums Leben gekommen.[117] Sein dreizehnjähriger Sohn Jalāl ud-Dīn Muhammad, allgemein unter seinem Epitheton „Akbar“ bekannt, besteigt am 14. Februar 1556 den „Thron des Sultanats und des Kalifats”.[118] Die Amtsgeschäfte führt während der nächsten Jahre noch Bairam Khan, der im Wesentlichen für die Rückeroberung Indiens verantwortlich ist.[119] Die Person unmittelbar vor Akbar soll wahrscheinlich Bairam Khan sein. Rechte Hälfte der Doppelseite; Bildgröße 18 x 13 cm B II: 5–7
P II: 4
Th III: 10–15
Mādhū Dublin, Chester Beatty Library In 03.1
54


179
Auf dieser Hälfte der Inthronisationsszene ist der linke Teilbereich des Hofes zu sehen, in dem weitere Höflinge, Musiker und Standartenträger versammelt sind. In ihrer Mitte befindet sich ein Minbar, auf dem der im Text erwähte Chatīb steht. Dieser ruft die Namen und königlichen Titel des neuen Herrschers aus – Es fällt auf, dass der Sichtschutz, der das Areal umgibt, auf den beiden Hälften dieser doppelseitigen Komposition nicht einheitlich gestaltet ist. Diese Unstimmigkeit kommt bei Doppelseiten häufiger vor, selbst wenn die beiden Hälften von demselben Maler stammen. Man geht dennoch davon aus, dass die beiden Teile (Bild 53 und 54) zusammengehören. Die Miniatur ist von einem Rahmen des Farhang-i Jahāngīrī eingefasst. Bildgröße 22,8 x 12,7 cm. [120] B II: 5–7
P II: 4
Th III: 10–15
k.A. Sotheby's New York 25 March 1987, lot 186[121]
55


184
Shah Abu 'l-Maʿali wird festgenommen. – Am dritten Tag nach der Thronbesteigung hält Akbar eine große Versammlung ab, zu der auch Shah Abu 'l-Maʿali eingeladen ist. Da er ein enger Vertrauter Humayuns gewesen war, nahm er an, auch jetzt eine Sonderstellung am Hofe einzunehmen. Durch diese Fehleinschätzung verhielt er sich laut Abu 'l-Fazl so unangemessen, dass er verhaftet und in ein Gefängnis nach Lahore gebracht wurde. Rechte Hälfte einer doppelseitigen Komposition. Bildgröße 22 x 13,5 cm. – Am unteren Rand der Illustration ist eine Inschrift sichtbar, bei der es sich um eine Anweisung für den Maler handelt. Der Inhalt des Textes wurde häufig für die Maler zusammengefasst und eventuell mit weiteren Instruktionen versehen, damit sie die Bilder in der gewünschten Weise malen konnten. Diese Anweisungen sollen dann aber übermalt werden, damit sie später nicht mehr sichtbar sind. Warum sie hier, wie auch an anderen Stellen in dieser Handschrift, nicht entfernt wurden, ist unklar.[122] Die drei Worte auf der linken Seite des Podiums verweisen als Kustode auf das folgende Folio. B II: 28-29
P II: 16
Th III: 50–51
Laʿl Dublin, Chester Beatty Library In 03.6v
56


185
Krönungsfeier und Gefangennahme von Shah Abu'l Maʿali. – Auf dem Höfling unten rechts in der Ecke sind die Worte taṣwīr rū be rū („Bilder einander gegenüber”) zu lesen. Dabei handelt es sich um eine Anweisung, die auf der Figur unten links auf der gegenüberliegenden Hälfte wiederholt wird. Diese Notizen erinnern die Maler daran, dass dieses Bild als Doppelseite angelegt werden soll.[123] Linke Hälfte der zweiseitigen Komposition; Bildgröße 24 x 12,5 cm.[124] B II: 28-29
Th III: 50–51
Laʿl Dublin, Chester Beatty Library In 03.7r
1. Regierungsjahr Akbars 1556-1557 (11.3.1556)
57


188
Belagerung Kabuls durch Mirza Sulayman, rechte Hälfte. – Während Akbar und Bairam Khan sich mit den Truppen in Richtung der Siwaliks begeben und dort den Kampf gegen Sikandar Shah Sur fortsetzen, versucht Mirza Sulayman, Kabul in seine Gewalt zu bringen. Er belagert die Festung, die Munʿim Khan, der Gouverneur der Stadt, „mit Kanonen und Musketen” verteidigen lässt. – Hier sind am unterern Bildrand erneut Anweisungen für die Maler zu sehen, die eigentlich hätten übermalt werden sollen. Dass die Zeile sogar von einer goldenen Linie eingefasst ist, zeigt deutlich, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt haben muss: Der Maler hat die Instruktionszeile für einen Teil des Haupttextes gehalten und entsprechend hervorgehoben. Die meisten Künstler an Akbars Hof waren Hindus und kamen aus der Tradition der Devanagari-Schrift. Viele konnten die persischen Zeilen vermutlich gar nicht selbst lesen. Bildgröße 19 x 12,5. B II: 41
P II: 24
Th III: 74–75
Shankar(a) Dublin, Chester Beatty Library In 03.10v
58


189
Während Kabul von Mirza Sulayman belagert wird, kommen immer wieder „löwenherzige und geschickte Helden aus der Festung und zeigen Tapferkeit und Heldenmut.” Im Hintergrund ist Munʿim Khan in der Festung vor einem Baldachin zu sehen. Zwei Männer in Rüstung machen gerade den taslīm. Bei dieser Art des Grußes für hochgestellte Persönlichkeiten legt man die Rückseite der rechten Hand auf den Boden, richtet sich dann langsam auf und hebt dabei die Hand bis über den Scheitel. Das bedeutet, dass der Grüßende bereit ist, sich selbst als Opfer darzubringen.[125] Die beiden gehören wahrscheinlich zu den „löwenherzigen Helden”, die Munʿim Khan darum bitten, sich in den Kampf vor den Toren der Stadt begeben zu dürfen. Bildgröße 24,5 x 12,5 cm B II: 41
P II: 24
Th III: 74–75
Shankar(a) Dublin, Chester Beatty Library In 03.11
59


196
Gefangennahme von Hemu bei der Zweiten Schlacht von Panipat am 5. November 1556. – Bei dieser Schlacht kämpft die Mogularmee gegen die Truppen von ʿAdil Shah Sur unter der Führung seines Feldherrn Hemu. Dessen Armee ist mit etwa doppelt so vielen Soldaten und 1500 Elefanten erheblich stärker und hätte fast den Sieg errungen, wäre Hemu nicht durch einen Pfeilschuss ins Auge schwer verletzt worden. Dadurch geraten seine Truppen in Panik und ergreifen die Flucht. Hemu wird gefangen und auf seinem Elefanten zu Akbar gebracht. B II: 65
P II: 41
Th III: 122–123
Shankar Dublin, Chester Beatty Library In 03.18r
60


197
Bairam Khan fordert Akbar auf, Hemu zu enthaupten. Als dieser sich weigert, übernimmt Bairam Khan persönlich diese Aufgabe. – Es gibt erhebliche Zweifel, dass sich die Geschichte so zugetragen hat, wie Abu 'l-Fazl berichtet. Zwei zeitgenössische Autoren bezeugen, dass Akbar selbst den ersten Hieb geführt und Bairam Khan die Enthauptung vollendet hat.[126] Dieser Sieg in Panipat war von größter Bedeutung: er besiegelte das Schicksal der Afghanen-Dynastie und markiert den Anfang des Mogulreiches. B II: 66
P II: 42
Th III: 126-127
Padārāth Dublin, Chester Beatty Library In 03.19r


Literatur

  • Beach, Milo Cleveland: Early Mughal Painting. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) und London 1987.
  • Beach, Milo Cleveland: The New Cambridge History of India. Mughal and Rajput Painting. Cambridge University Press, Cambridge 1992. ISBN 0-521-40027-9.
  • Beach, Milo Cleveland: „Mansur.“ In: Milo C. Beach, Eberhard Fischer, B.N. Goswamy: Masters of Indian painting. 1100–1650. Artibus Asiae Publishers, Supplementum 48 I/II. Zürich 2011. I: S. 243–258.
  • Brand, Michael: „Miskin.“ In: Milo C. Beach, Eberhard Fischer, B.N. Goswamy: Masters of Indian painting. 1100–1650. Artibus Asiae Publishers, Supplementum 48 I/II. Zürich 2011. I: S. 167–186.
  • Arnold, Thomas Walker und James Vere Stuart Wilkinson: The Library of A. Chester Beatty. A Catalogue of the Indian Miniatures by Sir Thomas W. Arnold C.I.E., F.B.A., Litt. D. Revised and edited by J.V.S. Wilkinson. Vol. I. Text. Oxford University Press, Bloomsbury (London) 1936.
  • Dye, Joseph M.: The Arts of India. Virginia Museum of Fine Arts. Virginia Museum of Fine Arts in association with Philip Wilson Publishers, London 2001. ISBN 0-917046-60-9.
  • Gahlin, Sven: The Courts of India. Indian Miniatures from the Collection of the Fondation Custodia, Paris. Waanders Publishers, Zwolle 1991. ISBN 90-6630-303-4.
  • Leach, Linda York: Indian Miniature Paintings and Drawings. The Cleveland Museum of Art Catalogue of Oriental Art. Cleveland Museum of Art in cooperation with Indiana University Press, Cleveland (Ohio) 1986. ISBN 0-910386-78-1.
  • Leach, Linda York: Mughal and other Indian paintings from the Chester Beatty Library. 2 Bde. Scorpion Cavendish, London 1995. ISBN 1-900269-02-3.
  • Losty, Jeremiah P. und Malini Roy: Mughal India: Art, Culture and Empire. British Museum, London 2012. ISBN 978-0-7123-5871-2.
  • Majumdar, R.C.: The History and Culture of the Indian People. The Mughul Empire. Bharatiya Vidya Bhavan, Bombay 1974.
  • Purnaqcheband, Nader: Strategien der Kontingenzbewältiung. Der Mogulherrscher Humāyūn (r. 1530–1540 und 1555–1556) dargestellt in der „Tazkirat al-Wāqiʿāt“ seines Leibdieners Jauhar Āftābčī. Bonner Islamstudien Band 5. eb-Verlag, Schenefeld 2007. ISBN 9783936912135
  • Quintanilla, Sonya Rhie und Dominique DeLuca: Mughal Paintings. Art and Stories. The Cleveland Museum of Art. The Cleveland Museum of Art in ass. with D Giles Limited, London 2016. ISBN 978-1-907804-89-2.
  • Seyller, John: „Scribal Notes on Mughal Manuscript Illustrations.“ In: Artibus Asiae 48 3/4 (1987) 247–277.
  • Seyller, John: „The Inspection and Valuation of Manuscripts n the Imperial Mughal Library.“ Artibus AsiaeLVII 3-4 (1997) S. 243–349.
  • Seyller, John: Pearls of the Parrot of India. The Walters Art Museum Khamsa of Amīr Khusraw of Delhi. Walters Art Gallery, Baltimore (Maryland) 2001. ISBN 0-911886-51-6.
  • Skelton, Robert: „Two Mughal Lion Hunts.“ Victoria and Albert Museum Yearbook 1969. Number one. Phaidon Press, London 1969. S. 33–48. S. 39
  • Titley, Norah M.: Miniatures from Persian Manuscripts. A Catalogue and Subject Index of Paintings from Persia, India and Turkey in the British Library and the British Museum. British Museum Publications Limited, London 1977. ISBN 0-7141-0659-3

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Leach, Cleveland 1986, S. 66.
  2. Leach, Cleveland 1986, S. 65. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58.
  3. Beach, Early Mughal Painting 1987, S. 123. und Seyller, Pearls of the Parrot 2001, S. 36.
  4. Losty Art of the Book 1982, S. 94. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 232.
  5. Losty Art of the Book 1982, S. 94. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 232.
  6. Nach der Nummerierung des ursprünglichen Manuskriptes (nicht nach der jetzigen British-Library-Paginierung!) fehlen die Folios 31, 32, 47, 55, 67, 105, 109, 120, 135, 139, 142, 157 und 166, die sehr wahrscheinlich alle mit Illustrationen verziert waren.
  7. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58.
  8. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58. Die Folios haben nicht alle exakt dieselbe Größe. Deshalb finden sich in der Literatur unterschiedliche Angaben. Die British Library gibt als Begleitinformation zur digitalisierten Handschrift die Foliogröße als 41,3 x 28,4 cm an, BL, Or. 12988, John Seyller, „The Inspection“ 1997, S. 335, misst 41,2 x 27,1 cm.
  9. Titley, Miniatures from Persian Manuscripts. 1977, S. 5; Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58. Der manuscript viewer zeigt auch den Einband genau, Frontdeckel
  10. Folio 55 mit 56, Folio 75 mit 76, Folio 109 mit 110, Folio 113 mit 114, Folio 121 mit 122, Folio 137 mit 138, Folio 139 mit 140 und Folio 103 muss nach Folio 98 eingefügt werden.
  11. Arnold und Wilkinson, The Library of A. Chester Beatty 1936, S. 5.
  12. Leach 1995, S. 232; der manuscript viewer der CBL nummeriert Fol. 2v und 179v, Digitalisat, weil dort das leere Deckblatt mitgezählt wird.
  13. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 232.
  14. Vorderdeckel und Hinterdeckel sehen fast gleich aus.
  15. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 232 und 294.
  16. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 241-242.
  17. G. M. Meredith-Owens, „The British Museum manuscript of the Akbarnāmeh.“ Burlington Magazine 109 (February 1967) 94.
  18. Auf Fol. 134v des British Library Manuskripts Nr. Or. 12988 steht genau: 12 Isfandārmuz māh-i ilāhī sana 40, 42 oder 47. Das entspricht dem 21./22.2.1596, 1598 oder 1603.
  19. Dort steht: 19 Urdibihisht 42 oder 47. Das Entspricht dem Jahr 1597 oder 1602.
  20. John Seyller, „Scribal notes“ 1987, S. 262, 275. Ihm folgen: Michael Brand, „Miskin“ 2011, S. 177; Joseph M. Dye, Virginia Museum 2001, S. 235 und Milo Beach, The Imperial Image 2012, S. 70f., der auf ca. 1596-1600 datiert.
  21. Linda Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 240, S. 242 FN 19 und 20; Robert Skelton, Chester Beatty Library 1995, S. 242 FN 20; Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58, und S. 236 FN 89 und 90; Sven Gahlin, The Courts of India 1991, S. 22, FN 5; Marcus Fraser und Sonia Quintanilla, Art and Stories; Cleveland 2016, S. 278 FN 26. Leach, Cleveland 1986, S. 65 hatte ehemals eine mehrjährige Entstehung über 1605 hinaus angenommen.
  22. Die gesamte Inschrift, allerdings nur in englischer Übersetzung, nicht der persische Text, bei John Seyller, „The Inspection“ 1997, S. 335f.
  23. Arnold und Wilkinson, The Library of A. Chester Beatty 1936, S. 5.
  24. Über Demottes Beteiligung an einem Fälscherring vgl. Frank Arnau: Kunst der Fälscher, Fälscher der Kunst. Dreitausend Jahre Betrug mit Antiquitäten. Deutsche Buchgemeinschaft Berlin u. a. 1961, S. 382-383.
  25. Priscilla P. Soucek: „‟Demotte” Šāh-nāma“, in Encyclopaedia Iranica. Sheila S. Blair: „On the Track of the ‟Demotte“ Shānāma Manuscript.“ Digitalisat
  26. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 232.
  27. Fredrik Robert Martin: The Miniature Painting and Painters of Persia, India and Turkey, from the 8th to the 18th century. Vol. 1, Text. Bernard Quaritch, London 1912, S. 85. G.M. Meredit-Owens: „The British Museum Akbarnāmeh.“ Burlington Magazine 109 (February 1967) 94.
  28. Beach, Imperial Image 2012, S. 70. Ralph Pinder-Wilson: „History and Romance in Mughal India.“ Oriental Art New Series XIII/1 (Spring 1967) S. 62-64.
  29. Seyller, „The Inspection“ 1997, S. 335f.
  30. Ā'īn-i Akbarī, I: 109.
  31. Jeremiah Losty war von 1971–2005 Kurator in der British Library. Losty und Roy, Mughal India 2012, hinterer Klappentext. Ein Nachruf zu Jerry Losty in: The Telegraph online vom 11. Dezember 2021. Vgl. auch die Information der British Library zu Malini Roy.
  32. Losty 1982, S. 93.
  33. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 92–93.
  34. Beach, „Mansur“, Masters 2011, S. 253-254.
  35. British Library, Or. 12208
  36. Losty und Roy Mughal India 2012, S. 93. Über das göttliche Licht Akbars vgl. Heike Franke Akbar und Ǧahāngīr. Untersuchungen zur politischen und religiösen Legitimation in Text und Bild. EB-Verlag, Schenefeld 2005, S. 212-215.
  37. Akbar-nāma I: 5-9.
  38. Losty und Roy Mughal India 2012, S. 92-93.
  39. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 93.
  40. Seyller, „The Inspection“ 1997, S. 335f.
  41. Losty und Roy 2012, S. 58.
  42. Losty, The Art of the Book 1982, S. 93.
  43. John Seyller, „Daulat.“ In: Jonathan M. Bloom und Sheila S. Blair (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of Islamic Art and Architecture. Oxford University Press, New York 2009, S. 518.
  44. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 92-93.
  45. Dazu Beach, New Cambridge History 1992, S. 67.
  46. Milo C. Beach, „Basawan.“ In: Jonathan M. Bloom und Sheila S. Blair (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of Islamic Art and Architecture. Oxford University Press, New York 2009. Volume 1. S. 268–270.
  47. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 240.
  48. Hermann Goetz: „Zur Biographie der Indischen Miniaturmaler.“ Jahrbuch der Asiatischen Kunst 2,2 (1925) 143-146, s.S. 146. John Seyller: „Govardhan.“ In: Jonathan M. Bloom und Sheila S. Blair (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of Islamic Art and Architecture. Oxford University Press, New York 2009. Volume 2. S. 119-120.
  49. CBL Fol. 49v, Bildnummer 67, Leach 1995, S. 256. CBL Fol. 201r, Bildnummer 130.
  50. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 240.
  51. Asok Kumar Das: „Dharm Das.“ In: Jonathan M. Bloom und Sheila S. Blair (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of Islamic Art and Architecture. Oxford University Press, New York 2009. Volume 2. S. 15.
  52. Diese Folioangaben beziehen sich auf die Ursprüngliche Zählung der Folios, nicht auf die heutige Paginierung der British Library.
  53. Im Einzelnen die Folios 31, 32, 139 oder 140 und 157 oder 166.
  54. Leach, Cleveland 1986, S. 65. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58; Arnold und Wilkinson, The Library of A. Chester Beatty 1936, S. 5. Seyller, „Codicological Aspects“ 1990, S. 385 spricht von 169 Bildern, und in „Inspection and Valuation“ 1997, S. 335 von 170 Bildern.
  55. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 233 und 240.
  56. Bild-Nr. 85-154 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.
  57. Leach Chester Beatty Library 1995, S. 234.
  58. Bild-Nr. 157-161 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.
  59. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 263.
  60. Bild-Nr. 194-195 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma, eventuell auch Bild-Nr. 193.
  61. Bild-Nr. 104 und 164 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.
  62. Leach Chester Beatty Library 1995, S. 234.
  63. CBL Ms In 3.52 und Bild-Nr. 82 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.
  64. Bild-Nr. 118 bzw. 109 im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.
  65. Leach Chester Beatty Library 1995, S. 233-234.
  66. Leach, Cleveland 1986, S. 65.
  67. The Walters Art Museum, Baltimore, W. 624
  68. Bodleian Library, Oxford, MS. Elliot 254
  69. Beach, Early Mughal Painting 1987, S. 102.
  70. Beach, Early Mughal Painting 1987, S. 109.
  71. Losty, Art of the Book 1982, S. 82. Leach Chester Beatty Library 1995, S. 237.
  72. Seyller, „Codicological Aspects“ 1990, S. 385 und n. 55.
  73. Der Großteil der Handschrift befindet sich heute in der British Library (BL Or. 1362), einige Seiten werden in der Chester Beatty Library aufbewahrt (Bibliotheksnummern 61.2-8). Titley, Miniatures from Persian Manuscripts 1977, S. 69; Leach Chester Beatty Library 1995, S. 310-320.
  74. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 58.
  75. Bezüglich der allmählich aufwendigeren Bebilderung vgl. Beach, New Cambridge History 1992, S. 64.
  76. Leach, Cleveland 1986, S. 65.
  77. Losty, Art of the Book 1982, S. 82.
  78. Seyller, Pearls 2001, S. 38 FN 61, verweist auf das Gulistān in der British Library, Or. 5302, Fol. 30r.
  79. Seyller, „Scribal Notes“ 1987, S. 255.
  80. Seyller, Pearls of the Parrot 2001, S. 36.
  81. Beach, Early Mughal Painting 1987, S. 123. Hier auch das Beispiel von Hamid Bakari.
  82. Gemeint ist hier die Folionummer im ursprünglichen Manuskript, bevor einzelne Blätter entfernt wurden.
  83. Gemeint ist hier die englische Übersetzung von Henry Beveridge.
  84. Gemeint ist hier die englische Übersetzung von Wheeler Thackston; römische Zahlen geben die Bandnummer an, danach folgt die Seitenzahl.
  85. Dazu Henry Beveridge in The Akbar-nāma I: 134.
  86. Stefan Popp: „Akbar's horoscopes: how to become a Leo if you are not.“ Asian and African Studies Blog, 30.1.2015. Eva Orthmann: „Circular Motions.“ In: Günther Oestmann, H. Darrell Rutkin, and Kocku von Stuckrad: Horoscopes and Public Spheres. Essays on the History of Astrology. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2005.101-114
  87. The History of Humāyūn (Humāyūn-Nāma) by Gul-Badan Begam (Princess Rose-Body). Translated by Annette S. Beveridge. Royal Asiatic Society, London 1902. Reprint Low Price Publications, Delhi 1989. S. 158.
  88. Abu'l Fazl, History of Akbar, Bd. 1, S. 178–179.
  89. Khwandamir: Qanun-i-Humayuni. (Also known as Humayun nama) Engl. transl. Baini Prashad. Royal Asiatic Society of Bengal, Calcutta 1940. Bibliotheca Indica No. 263. S. 49–50 und FN 3.
  90. Der Ort liegt etwa 60 km westlich von Agra.
  91. S.Roy, „Bābur“ 1974, S. 37.
  92. Eine Liste der aus der Handschrift in der British Library und der Chester Beatty Library herausgelösten Bilder bei Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 241, FN 15.
  93. Sotheby's. Fine Indian and Persian Miniatures. New York, Wednesday, March 25, 1987, Lot 184.
  94. S.Roy, „Humāyūn“, in Majumdar History and Culture 1974, S. 48-49.
  95. S.Roy, „Humāyūn“, in Majumdar History and Culture 1974, S. 52.
  96. Ca. 90km östlich von Varanasi am Ganges gelegen.
  97. S.Roy, „Humāyūn“, in Majumdar History and Culture 1974, S. 54–55.
  98. Chaudhuri, in Majumdar History and Culture 1974, S. 77.
  99. Beveridge, The Akbar-nāma, Anmerkung I: 349.
  100. Bābur-nāma I: 304; Jahanara-Garten wird hier als „World-adorning Garden übersetzt“.
  101. Purnaqcheband, Strategien 2007, S. 197–201.
  102. Vgl. die Anmerkung von Beveridge, Akbar-nāma I: 439, FN 5. Bei der im Text genannten Quelle kann nur die des Flusses Saruq gemeint sein, die bei Takht-i Sulaiman entspringt.
  103. Losty und Roy, Mughal India 2012, S. 64–65.
  104. Abolala Soudavar: Art of the Persian Courts. Selections from the Art and History Trust Collection. Rizzoli, New York 1992. ISBN 0847816605. S. 330-331.
  105. Roy in Majumdar, The History and Culture 1974, S. 59.
  106. Die Geschichte hat Abu 'l-Fazl von Humayuns Wasserdiener Jauhar. Purnaqcheband, Strategien 2007, S. 230–31.
  107. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 294, Katalog-Nr. 2.154.
  108. Theodore M. Davis Collection, Bequest of Theodore M. Davis, 1915.
  109. Roy in Majumdar, The Mughul Empire 1974, S. 61.
  110. Beveridge, Akbar-nāma I: 570.
  111. Thackston, The History of Akbar II: 448, Zeile 5.
  112. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 293 und 296.
  113. Gemeint ist hier die Folionummer im ursprünglichen Manuskript, bevor einzelne Blätter entfernt wurden.
  114. Gemeint ist hier die englische Übersetzung von Henry Beveridge.
  115. Gemeint ist hier die englische Übersetzung von Wheeler Thackston; römische Zahlen geben die Bandnummer an, danach folgt die Seitenzahl.
  116. Der Ort liegt im Panjab, ca. 50km nördlich von Amritsar. Der Takht-i Akbari, der für die Thronbesteigung Akbars angelegt wurde, ist dort noch zu sehen.
  117. Akbar-nāma I: 657–658.
  118. Thackston III: 10–11.
  119. Akbar-nāma II: 9
  120. Leach, Chester Beatty Library 1995, S. 246. Sotheby's New York, 25.3.1987, Lot 186.
  121. Fine Persain and Indian Miniatures Sotheby's New York March 25, 1987, lot 186.
  122. Seyller 1987, S. 253.
  123. Seyller 1987, S. 253.
  124. Die beiden Bildhälften, Nr. 55 und Nr. 56, sind hier mit ihrem breiten Rand wiedergegeben, um einen Eindruck von ihrem Erscheinungsbild im Manuskript zu geben. Alle übrigen Miniaturen haben ebenfalls diesen überbreiten Rahmen, auch wenn er hier nicht gezeigt wird.
  125. Ā'īn-i Akbarī I: 52
  126. Roy in Majumdar, The Mughul Empire 1974, S. 106 und FN 4 S. 172.