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Konskriptionsnummer

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Unter Konskription war im 18. und 19. Jahrhundert die Aufnahme der gesamten Bevölkerung und der Qualifikation des Einzelnen, insbesonders mit Rücksicht auf die Erhaltung der Armee, zu verstehen.

Zur Erfassung der Bevölkerung wurden die zu den einzelnen Ortschaften gehörenden Wohngebäude mit einer fortlaufenden Nummer, der Konskriptionsnummer, versehen.

In Österreich gibt es seit 1770 Konskriptionsnummern als Hausnummern. Sie wurden meist in der Reihenfolge der Errichtung der Gebäude vergeben. Gleichzeitig stellten sie die Einlagezahl beim Grundbuch dar.

Erst später wurden sie durch die Orientierungsnummern ersetzt. In den Städten wie Wien findet man sie auf alten Gebäuden zusätzlich zur heutigen Nummer. In kleinen Orten, vor allem in Streusiedlungen, findet man sie nach wie vor.

In Tschechien sind Konskriptionsnummern als alleinige Hausnummern nach wie vor Standard. Vermutlich ist dies ein Erbe der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Werden Konskriptionsnummern als alleinige Hausnummern verwendet, so ergibt sich daraus ein offensichtlicher, schwer wiegender Nachteil: Die Hausnummern sind im Verlauf einer Straße nicht fortlaufend und noch nicht einmal einheitlich aufsteigend oder absteigend, sondern bunt durcheinandergewürfelt: Neben dem Haus Nummer 150 steht z. B. das Haus Nr. 167, und daneben folgt das Haus Nr. 128. In diesem System ist es oft mühsam, ein Haus vor Ort anhand seiner Adresse zu finden - ungünstigenfalls muss man die ganze Straße durchsuchen.

Da jede Konskriptionsnummer innerhalb einer Ortschaft nur einmal vergeben wird, sind solche Hausnummern meist drei- bis vierstellig.