Tschechoslowakische Krone
Die Tschechoslowakische Krone (auf Tschechisch und Slowakisch koruna československá bzw. koruna česko-slovenská) war bis zum 31. Dezember 1992 die offizielle Währung der Tschechoslowakei und bis zum 7. Februar 1993 dann kurz die Währung von Tschechien und der Slowakei.
Nachfolger und Vorgänger
Die Währungseinheit in Österreich-Ungarn bis 1918 (abgekürzt K) , sowie seit 1993 in der Slowakei und der Tschechische Republik werden ebenfalls als "Krone" bezeichnet. Auch die Währung der Ersten Slowakischen Republik (1939-1945) trug diesen Namen (slowakische Krone, abgekürzt Ks).
Kleinere Einheiten
Eine (tschechoslowakische/tschechische/slowakische) Krone entspricht jeweils 100 Hellern (Slowakisch: halier, Tschechisch: haléř) und als Kurzbezeichnung wird in der Slowakei ein "hal", in Tschechien ein "h" geschrieben .
Schreibung
Der offizielle Name, der ISO 4217-Code, der Währung lautete Kčs (bis zum 31. Oktober 1945 Kč) bzw. CSK. Der Code der Tschechischen Krone lautet Koruna Česká, CZK, Kč und jener der Slowakischen Krone Slovenská koruna, SKK, Sk.
Anders als Währungenangaben mit dem Euro oder dem US-Dollar-Zeichen werden in der tschechischen und slowakischen Sprache Währungskürzel hinter den Nennwert geschrieben (zum Beispiel: 100 000 Kčs / 100 000 Sk / 100 000 SKK / 100 hal).
Geschichte
Die Krone wurde am 11. September 1892 in Österreich-Ungarn als die Erste auf Gold basierende Währung in diesem Gebiet eingeführt (Österreichische Krone). Nach der Entstehung der Tschechoslowakei 1918 mußte schnell ein neues Währungssystem geschaffen werden, das sich von den inflationsbehafteten Währungen der anderen neu entstandenen Länder unterschied. Im darauffolgenden Jahr am 10. April 1919 fand so eine Währungsreform statt, mit der die Tschechoslowakische Krone erschaffen wurde. (Československá koruna, Kč/später Kčs). Die ersten Banknoten kamen noch im gleichen Jahr in Umlauf, 1922 folgten dann die ersten Münzen.
Die Kronenwährung unterlag im weiteren Verlauf noch mehreren Reformen. Eine ziemlich einschneidende fand 1953 statt. Zu dieser Zeit hatte die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei mit dem Problem des doppelten Warenmarktes zu kämpfen: auf der einen Seite gab es einen Markt mit festgesetzten Preisen für Grundnahrungsmittel - ein Überbleibsel aus dem Nachkriegs-Quotensystem, auf der anderen Seite einen freien Markt, wo Güter bis zu 8-mal teurer waren, dafür aber auch von besserer Qualität. Es wurde entschieden, die Währungsreform am 1. Juni 1953 durchzuführen und neue Banknoten, welche in der UdSSR gedruckt worden waren, zu verteilen. Die Reform wurde in einem sehr kurzem Zeitraum vorbereitet und sollte bis zur letzten Minute geheimgehalten werden, dennoch kamen Informationen über eine bevorstehende Reform an die Öffentlichkeit und es kam zu Panikreaktionen in der Bevölkerung. In der Nacht vor der Einführung hielt der tschechoslowakische Präsident Antonín Zápotocký eine Fernsehansprache, in der er jede Möglichkeit einer Währungsreform dementiert und versuchte, die Bevölkerung zu beruhigen, obwohl ihm bewusst war, dass er die Nation belog. Am nächsten Tag durften Leute (die das Glück hatten nicht in die Kategorie "Kapitalitisches Element" zu fallen) Geld im Wert bis zu 300 neuen Kronen (im Verhältnis 5 alte Kronen zu 1 neuen Krone) und den Rest zu einem Kurs von 50:1 umtauschen. Alle Versicherungsaktien, Staatanleihen und andere Wertpapiere wurden für wertlos erklärt. Die wirtschaftliche Situation vieler Leute verschlechterte sich dramatisch; es kam vielerorts zu Unruhen und Demonstrationen, zum Beispiel in Pilsen, wo 472 Menschen verhaftet wurden.
Die Parlamente Tschechiens und der Slowakei verabschiedeten Anfang Februar 1993 die entsprechenden Gesetze über die Währungstrennung und am 8. Februar 1993 teilte sich die tschechoslowakische Krone infolge der Auflösung der tschechoslowakischen Förderation in zwei unabhängige Währungen auf - die Slowakische Krone und die Tschechische Krone.