Studien und Umfragen zu geschlechtergerechter Sprache
Diese Liste von Studien und Umfragen zu geschlechtergerechter Sprache enthält wissenschaftliche Studien und Befragungen sowie Meinungsumfragen zum Thema „geschlechtergerechte Sprache“, zum Gebrauch von Genderzeichen wie dem Gendersternchen als Mittel gendergerechter Schreibung sowie zur gesprochenen Gender-Pause (mit Glottisschlag).
Studien zu geschlechtergerechter Sprache
Studien zur Verständlichkeit
Zusammenfassungen
Ab den frühen 1990er-Jahren wurde in Dutzendenden von empirischen sprach- und sozialwissenschaftlichen Studien und Befragungen die Verständlichkeit von Schreib- und Sprechweisen geschlechtergerechter Sprache untersucht und verglichen, auch mit der Praxis generischer Maskulinformen (jeder Lehrer, alle Lehrer in der Bedeutung „alle Personen, die lehren“).
2007 vermerkte eine Forschungsgruppe um die Sprachwissenschaftlerin Friederike Braun an der Universität Kiel:
2009 hielten Sascha Demarmels und Dorothea Schaffner zu sieben untersuchten Studien fest, dass bei ihnen die subjektive Beurteilung der Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprachformen als hoch zu beurteilen sei.[3]
2020 fasste das Handbuch geschlechtergerechte Sprache aus dem Dudenverlag die Studienlage zusammen:
„Bei diesen und weiteren Studien, die mit verschiedenen Varianten von Texten arbeiten, ergibt sich also ein im Detail differenziertes, in der Tendenz jedoch eindeutiges Bild:
- Lesefreundlichkeit und Textverständlichkeit werden durch geschlechtergerechte Formulierungen nicht erschwert.
- Subjektive Bewertungen der Textqualität/Textästhetik ergeben ebenfalls, dass insgesamt geschlechtergerechte Formen nicht negativ ins Gewicht fallen. Kleine Abweichungen ergeben sich insofern, als Männer in geringem Umfang die Maskulinformen besser bewerten.
- Die kognitive Einbeziehung von Frauen ist bei verschiedenen Sprachformen sehr unterschiedlich:
- Die Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ erzeugt eine mentale Repräsentation bei den Textrezipierenden, in der Frauen nur zu einem sehr geringen Anteil an den Ereignissen beteiligt sind oder gar nicht als Akteurinnen in Erwägung gezogen werden.
- Zugleich wird bei Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ der Anteil von Männern überschätzt.
- Geschlechtergerechte Formen verbessern in unterschiedlichem Umfang den geistigen Einbezug von Frauen.“
2021 kommen die öffentlich-rechtlichen Wissenschaftsmagazine Leschs Kosmos (ZDF) und Quarks (WDR) zu ähnlichen Ergebnissen.[4][5][6]
Rothmund, Christmann (2002)
Die Psychologinnen Jutta Rothmund und Ursula Christmann fanden 2002 keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit der verschiedenen Sprachformen oder Schreibweisen. 220 Personen beurteilten Texte anhand von drei Verständlichkeitsmaßen (Lesbarkeit, sprachliche Prägnanz, inhaltliche Interessantheit) sowie sprachlicher Ästhetik als weiteren Aspekt der Textqualität. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen generischem Maskulinum und unterschiedlichen Alternativformen (etwa Beidnennung, Verwendung des Wortes Personen, Mischung mit generischen Maskulinformen) hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit. Einen signifikanten Effekt gab es nur hinsichtlich der subjektiven Beurteilung der sprachlichen Ästhetik, die bei der Beidnennung in Kombination mit der Ersetzung durch das Wort Person schlechter ausfiel als beim generischen Maskulinum.[7]
Braun und andere (2007)
Friederike Braun überprüfte mit ihrer Forschungsgruppe am Sprachseminar der Universität Kiel 2007, wie gut Versuchspersonen die Texte der Packungsbeilagen von Medikamenten verarbeiteten und reproduzierten, die sich nur hinsichtlich der Form der Personenbezeichnung voneinander unterschieden (generisches Maskulinum, Beidnennung und Neutralisierungen, Binnen-I).[1][2] Darüber hinaus bewerteten die Versuchspersonen den Text im Hinblick auf verschiedene Merkmale der Textqualität (Verständlichkeit, Güte der Formulierungen und Lesbarkeit). Hinsichtlich des Kriteriums der Verarbeitung und der Erinnerung gab es keine Unterschiede: Weibliche und männliche Teilnehmende zeigten bei allen drei Sprachformen eine ähnlich gute Verarbeitungs- und Erinnerungsleistung. Das Resultat dieser Studie lautete, dass geschlechtergerechte Texte ähnlich erfolgreich verarbeitet werden können wie Texte mit generischen Maskulinformen und dass die Erinnerungsleistung durch geschlechtergerechte Formen nicht reduziert wird.[1][8] Eine Besonderheit der Studie ist nach Angaben der Autorinnen, dass darin „nicht nur – wie in bisherigen Studien – die subjektive Bewertung verschiedener Merkmale der Textqualität erfasst wurde, sondern auch die Erinnerungsleistung für Informationen im Text als objektives Kriterium der erfolgreichen Informationsverarbeitung.“[1][2][d: 2][9][10]
Blake, Klimmt (2010)
Am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover ließen Christopher Blake und Christoph Klimmt 204 Versuchspersonen einen Nachrichtentext lesen und subjektiv hinsichtlich Lesbarkeit und Textästhetik beurteilen. Als weiterer Indikator der Lesbarkeit wurde die benötigte Lesezeit pro Zeichen gemessen. Der Nachrichtentext verwendete entweder generisch maskuline Personenbezeichnungen, Beidnennungen, Binnen-I oder geschlechtsneutrale Formulierungen. Hinsichtlich der subjektiven Lesbarkeitsurteile der Befragten und ihrer Einschätzung der sprachlichen Ästhetik gab es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den generischen Maskulinformen und den drei alternativen Formen der Personenbezeichnung. Die Lesezeit pro Zeichen war beim Binnen-I etwas langsamer (durchschnittlich 4,6 Millisekunden pro Zeichen) als bei den anderen Schreibweisen (jeweils 58 Millisekunden pro Zeichen).[11] Die sprachliche Form hatte einen deutlichen Effekt bei Beidnennung und Binnen-I: Sie erhöhten den geschätzten Frauenanteil. Dagegen wurde beim generischen Maskulinum der Männeranteil überschätzt.[d: 2] Eine wiederholte Studie an 325 Versuchspersonen bestätigte diese Ergebnisse.[11]
Friedrich, Heise (2019)
Am Institut für Pädagogische Psychologie der TU Braunschweig untersuchten Marcus Friedrich und Elke Heise 2019 anhand eines Experiments mit 355 Studierenden, ob der Stromliefervertrag eines deutschen Stromversorgers mit generischen Maskulinformen verständlicher war als die geschlechtergerecht überarbeitete Version mit 39 Beidnennungen anstelle der ursprünglichen Maskulinformen (Kontoinhaber oder Kontoinhaberin statt Kontoinhaber, er oder sie statt nur er). Die Bewertung der Textverständlichkeit durch die Testpersonen ergab keinerlei Unterschiede zwischen den Versionen.[12][d: 1]
Studien zur Akzeptanz
Zur Akzeptanz (Befürwortung/Ablehnung) von gendergerechter Sprache oder einzelner Schreibweisen wurden seit den ersten wissenschaftlichen Richtlinien im Jahr 1980 verschiedene sprachwissenschaftliche und psycholinguistische Studien und Befragungen durchgeführt.
Hellinger, Schräpel (1983)
Die feministischen Sprachwissenschaftlerinnen Marlis Hellinger und Beate Schräpel ermittelten 1983, dass „nur 10–15 % der Befragten dazu bereit waren“, die damals vorgestellten Richtlinien für geschlechtergerechtes Formulieren (Paarformen und geschlechtsneutrale Benennungen) „ohne Einschränkung in den eigenen Sprachgebrauch zu übernehmen.“[13]
Eichhoff-Cyrus, Dietrich (1997)
Die Sprachwissenschaftlerinnen Karin Eichhoff-Cyrus und Margot Dietrich befragten 1997 über 700 Personen zur sprachlicher Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten:[14]
- 42 % bevorzugten neutrale Formulierungen
- 37 % bevorzugten Beidnennung
- 19 % bevorzugten generische Maskulinformen
Steiger, Irmen (2007)
Vera Steiger und Lisa Irmen untersuchten 2007 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg im Zusammenhang mit Rechtstexten die Akzeptanz für generische Maskulinformen, für Paarformen sowie für geschlechtsneutrale Bezeichnungen. Die Ergebnisse zeigten eine breite Akzeptanz neutraler Bezeichnungsformen, die als geschlechtergerechter als die beiden anderen Alternativen beurteilt wurden.[15] 2011 wurde die Studie von Steiger und Irmen mit drei Gruppen von Versuchspersonen wiederholt (Juristen, Über-60-Jährige und Personen ohne akademischen Hintergrund): Die Ergebnisse von 2007 wurden bestätigt, die Teilnehmenden zeigten eine große Akzeptanz für geschlechtsneutrale Bezeichnungen (etwa die Wahlberechtigten).[16]
Deutschland-Erhebung 2017/18
as Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) werteten im Rahmen der Deutschland-Erhebung 2017/18 insgesamt 1439 Onlinefragebögen aus in Bezug auf die angebotenen Möglichkeiten zum Ausfüllen eines Satzes:[17]
- „Die neu gestalteten Gruppenräume in der Bibliothek bieten _____ optimale Arbeitsbedingungen.“
Folgende Möglichkeiten wurden gewählt (4 % ohne Angabe):
Angebotene Varianten |
1439 Befragte |
Altersgruppen in Jahren | |||
---|---|---|---|---|---|
bis 30 | 41–50 | über 60 | |||
den Studierenden | 46 % | 35 % | 47 % | 60 % | |
den Studenten | 17 % | 24 % | 21 % | 10 % | |
den Studentinnen und Studenten | 17 % | 15 % | 15 % | 23 % | |
den Student/-innen | 8 % | 16 % | 9 % | 2 % | |
den StudentInnen | 4 % | 3 % | 5 % | 2 % | |
den Student(innen) | 2 % | <1 % | <1 % | <1 % | |
den Student*innen | 1 % | <1 % | <1 % | <1 % | |
den Student_innen | <1 % | <1 % | <1 % | <1 % | |
andere Variante | 1 % | <1 % | <1 % | <1 % |
Das Geschlecht der Befragten hatte kaum Einfluss auf die Auswahl der Schreibweisen. Im Deutschen Referenzkorpus für die geschriebene Gegenwartssprache (DeReKo) ist im jüngsten Zeitraum Studenten mehr als fünfmal so häufig belegt wie das Vorkommen von Studierende (2010–2016: rund 150.000 gegenüber 30.000); alle anderen Formen sind selten.[17] Der Referenzkorpus enthält allerdings aus Urheberrechtsgründen keine Texte von sozialen Medien.
IDS 2020
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache führte 2020 eine Analyse des Kern-Textkorpus des Rats für deutsche Rechtschreibung durch, um die Häufigkeiten der Varianten geschlechtergerechter Schreibung für den Ausdruck Bürger im Zeitraum von 1995 bis 2019 zu ermitteln. Rund 2 Mio. Treffern für die generische Maskulinform standen insgesamt nur 15.500 Treffer für „mehrere Geschlechter kennzeichnende Schreibungen“ gegenüber (weniger als 0,01 %, Häufigkeitsklasse 16, Frequenzklasse II), durchgehend angeführt vom Binnen-I:[18]
Varianten | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BürgerIn | 426 | 326 | 377 | 265 | 314 | 326 | 352 | 313 | 351 | 296 | 320 | 328 | 333 |
Bürger und Bürgerin |
41 | 225 | 270 | 229 | 282 | 247 | 235 | 246 | 175 | 188 | 166 | 205 | 268 |
Bürger*in | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 5 | 54 | 37 | 99 | 183 | 268 |
Bürger/in | 18 | 53 | 46 | 37 | 31 | 39 | 40 | 35 | 27 | 42 | 41 | 37 | 40 |
Bürger/-in | 1 | 4 | 13 | 19 | 33 | 40 | 31 | 13 | 19 | 17 | 16 | 13 | 21 |
Bürger_in | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 3 | 6 | 5 | 8 | 12 | 10 | 0 | 0 |
Umfragen zu geschlechtergerechter Sprache
Branchenumfragen
Kommunikatoren
2020 machte das Medienunternehmen news aktuell eine Online-Umfrage bei 415 Kommunikatoren deutscher Pressestellen und PR-Agenturen sowie bei 92 Kommunikatoren in der Schweiz ihrer Verwendung geschlechtergerechter Sprache – die Ergebnisse im Einzelnen:[19][20]
Deutschland | Schweiz | Regelung |
---|---|---|
53 % | – | eher unwichtig: 36 %, völlig unwichtig: 17 % |
45 % | – | eher wichtig: 29 %, sehr wichtig: 16 % |
45 % | 32 % | keine einheitliche Regelung |
38 % | 70 % | geschlechtsneutral (Mitarbeitende, Studierende) |
36 % | 60 % | Beidnennung (Paarform) |
19 % | 21 % | Klammer- oder Schrägstrich (Volontär/in) |
18 % | 21 % | Binnen-I (VolontärIn) |
14 % | 13 % | Gendersternchen (Volontär*in) |
2 % | – | ohne Angabe |
1 % | 0 % | Unterstrich (Volontär_in) |
12 % | 3 % | verwenden keine gendergerechte Sprache |
DAX-Konzerne
Für das Jahr 2019 fanden sich in den Geschäftsberichten von 15 der 30 deutschen DAX-Unternehmen Gender-Fußnoten mit dem Hinweis, dass generische Maskulinformen „stellvertretend für alle Geschlechter“ gebraucht würden (2020er-Frauenanteile in DAX-Vorständen: 14 %, in DAX-Aufsichtsräten 35 %). Im Vergleich zu Vorjahren war ein Rückgang von Beidnennungen feststellbar; in den Berichten wurde als Begründung für die maskulinen Formen unter anderem angegeben:[21]
- „bessere Lesbarkeit“, „Sprachvereinfachung“ gegenüber Paarformen
- „ist die weibliche Form selbstverständlich immer mit eingeschlossen“
- „die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichberechtigung für alle Geschlechter“
- „Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre oder Kunden sind als geschlechtsneutral anzusehen“
Anfang 2021 befragte das Institut für Kommunikation und Medien der Hochschule Darmstadt zusammen mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die 30 DAX-Konzerne zum Gebrauch geschlechtergerechter Sprache und erhielt 18 Antworten:[22]
- 10 verwenden geschlechtergerechte Sprache in der internen Kommunikation und im Bereich Media Relations
- 5 mit Gendersternchen oder Doppelpunkt
- 5 „wenn möglich genderneutrale Formulierungen“
- 6 planen die Einführung geschlechtergerechter Sprache, davon 3 mit Sternchen oder Doppelpunkt
- 2 wollen keine geschlechtergerechte Sprache einführen
Von den 50 MDax-Unternehmen antworteten nur 13, davon haben 4 bereits geschlechtergerechte Sprache eingeführt (2 mit Stern/Doppelpunkt), 4 planen es (2 mit Stern/Doppelpunkt) und 5 haben sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt. Die insgesamt sieben Unternehmen, die Genderzeichen verwenden, vermeiden diese bisher in ihrer externen Kommunikation.[22]
Im April 2021 untersuchte die Arbeitsplatzbörse Indeed insgesamt 441 Beiträge der 19 DAX-Vorstandsvorsitzenden (je 20 aktuellste), die in den sozialen Medien vertreten sind (allesamt männlich): 318 Beiträge waren auf Englisch verfasst und durchgängig geschlechtsneutral (we, us, they statt he oder she). Von den 123 deutschsprachigen Beiträgen nutzten 16 das generische Maskulinum (13 %) und 39 Texte genderten (32 %), davon 19 mit Beidnennung, 8 mit Doppelpunkt, 6 mit Sternchen und 5 mit Binnen-I. In den anderen 68 Texten verwendeten die Vorstände neutrale Ausdrücke wie wir, Team, Menschen. Alle 19 DAX-Chefs hatten sich am 8. März zum Weltfrauentag geäußert und dabei gendersensible Sprache verwendet.[23]
Personalleiter
Mitte 2021 veröffentlichte der Personaldienstleister Randstad Deutschland Ergebnisse der regelmäßigen Befragung von etwa 1000 Personalleitern in Deutschland durch das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung. Gefragt wurde auch nach dem „Anwenden genderneutraler Sprache“ in Industrie, Handel und Dienstleistung, unterschieden nach externer und interner Kommunikation. 35 % der Unternehmen gendern nach außen, aber nur 25 % hausintern; größere Firmen gendern mehr:[24][25]
Wirtschafts- bereich |
Externe Kommunikation | Interne Kommunikation | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
gendern | nicht | geplant | gendern | nicht | geplant | ||
Industrie | 35 % | 55 % | 10 % | 28 % | 61 % | 11 % | |
Handel | 31 % | 62 % | 7 % | 23 % | 70 % | 7 % | |
Dienstleistung | 37 % | 54 % | 9 % | 25 % | 64 % | 11 % | |
Gesamt | 35 % | 56 % | 9 % | 25 % | 65 % | 10 % | |
250 bis 499 Angest. | 49 % | 43 % | 8 % | 37 % | 58 % | 5 % | |
Ab 500 Angestellte | 48 % | 40 % | 12 % | 50 % | 39 % | 11 % |
Meinungsumfragen
Profil (2014)
Das Meinungsforschungsinstitut Unique research führte Mitte 2014 in Österreich für das Nachrichtenmagazin profil eine Online-Befragung mit 500 Personen durch:[26][27]
- 55 % für eine Bezugnahme auf Frauen in der Sprache (Binnen-I, Verwendung von männlicher und weiblicher Form)
- 40 % dagegen
- 5 % ohne Angabe
- 52 % meinen, Frauen hätten die gleichen Rechte wie Männer
- 46 % meinen, Frauen wären benachteiligt
- 2 % ohne Angabe
dpa (2017)
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov führte Mitte 2017 für die Deutschen Presse-Agentur (dpa) eine Befragung durch, ohne die Anzahl der Personen zu nennen; gefragt wurde, wie sie zur geschlechtergerechten Sprache etwa mit Binnen-I oder Sternchen stehen (KollegInnen, Schüler*innen):[28]
- 37 % dafür: 14 % voll und ganz (15 % Frauen, 12 % Männer), 23 % eher dafür
- 42 % kontra: 19 % voll und ganz (14 % Frauen, 23 % Männer), 23 % eher dagegen
- 21 % ohne genaue Angabe
- Voll und ganz dagegen waren bei 18- bis 24-Jährigen 12 %, bei 25- bis 34-Jährigen 18 %, bei 35- bis 44-Jährigen 21 %, bei 45- bis 54-Jährigen 20 % und bei Über-55-Jährigen 19 %.
- 19 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter immer (5 %) oder häufig (14 %) in ihrem Schriftverkehr
- 69 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter niemals (32 %) oder selten (37 %)
- 12 % ohne genaue Angabe
t-online (2019)
Das Berliner Start-up Civey führte Anfang 2019 für t-online.de eine Online-Umfrage mit rund 5000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen in Hannover durch, nachdem die Stadtverwaltung das Gendersternchen eingeführt hatte (vergleiche Nachteile von Online-Umfragen); die Frage lautete: „Ist die Nutzung geschlechtsneutraler Sprachformulierungen Ihrer Meinung nach eine sinnvolle Maßnahme zur Gleichstellung aller Geschlechter?“[29]
- 22 % dafür: 12 % auf jeden Fall, 10 % eher dafür (insg. 25 % Frauen, 18 % Männer)
- 67 % kontra: 48 % auf keinen Fall, 19 % eher dagegen
- 11 % ohne genaue Angabe
- Dafür waren bei den Anhängern der SPD 36 % (vs. 49 %), der Grünen 35 % (vs. 49 %), der Linken 29 % (vs. 60 %), der FDP 14 % (vs. 75 %), der CDU/CSU 13 % (vs. 79 %) und der AfD 3 % (vs. 91 %).
VDS (2019)
Das Sozialforschungsinstitut INSA führte Anfang 2019 für den Verein Deutsche Sprache (VDS) eine Umfrage bei rund 1000 zufällig ausgewählten Personen durch, unter anderem mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“[30]
- 28 % dafür: sehr wichtig oder eher wichtig (insg. 28 % Frauen, 27 % Männer)
- 60 % kontra: sehr unwichtig oder eher unwichtig
- 12 % ohne genaue Angabe
- Dagegen waren bei den Anhängern der FDP 74 % (mehr als AfD-Anhänger), 87 % fanden Gendersprache werde zu viel diskutiert; dagegen auch Anhänger der Grünen: 52 % fanden sie eher unwichtig und 60 % sehr unwichtig, 83 % fanden, genderneutrale Sprache werde zu viel diskutiert.
- Die Angaben waren über alle Geschlechter, Bildungsgrade und Bundesländer hinweg ähnlich, wobei die Ablehnung genderneutraler Sprache mit zunehmendem Bildungsgrad leicht anstieg.
- 50 % empfanden gesetzliche Vorschriften zur genderneutralen Sprache als störend, 75 % lehnten sie ab
- 75 % nutzten beruflich keine Gendersprache, 80 % auch privat nicht
- Der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Henning Lobin, kritisierte die Umfrage und hielt die Ergebnisse nicht für tragfähig. Mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“ sei nichts über die Akzeptanz geschlechtergerechter Formulierungen zu erfahren. Geschlechtergerechter Sprachgebrauch könne durchaus als erwünscht angesehen werden, ohne zu meinen, dass er für die Gleichstellung der Frau besonders wichtig sei. Lobin kritisierte auch, dass in dem Artikel von Heike Schmoll über die Umfrage in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, „große Teile dessen, was kurz danach in der VDS-Pressemitteilung erscheinen sollte, wörtlich wiedergegeben“ wurden.[31]
WamS (2020)
Das Politikforschungsinstitut Infratest dimap führte im Mai 2020 für die Zeitung Welt am Sonntag eine Befragung durch mit dem Titel Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache (siehe unten Vergleich 2020–2021).
Annabelle (2021)
Die Forschungsstelle Sotomo führte Anfang 2021 im Auftrag der schweizerischen Zeitschrift Annabelle eine Online-Umfrage bei 6.280 Deutschschweizer Frauen durch: «Wie wichtig ist Ihnen eine Sprache, die nicht nur die männliche Form verwendet, sondern geschlechterneutral ist?»[32][33]
- 26 % dafür: «Das ist mir wichtig und soll konsequent umgesetzt werden»
- 34 % kontra: «Das halte ich für unnötig und kompliziert»
- 40 % neutral: «Darauf achte ich nicht besonders»
- 16- bis 34-Jährige: 40 % pro (28 % kontra); 35- bis 64-Jährige: 21 % (37 %); über 65: 22 % (32 %)
- mit normaler Bildung: 21 % (36 %), höherer Bildung: 22 % (41 %), Hochschulabschluss: 47 % (22 %)
- Auch wurde gefragt: «Würden Sie sich als Feministin bezeichnen?»
- 44 % dafür: 15 % ja, 29 % eher ja
- 57 % kontra: 25 % nein, 32 % eher nein
- 16- bis 24-Jährige: 61 % pro (39 % kontra); 25- bis 34-Jährige: 61 % (39 %); 35- bis 44-Jährige: 42 % (58 %); 45- bis 54-Jährige: 35 % (65 %); 55- bis 64-Jährige: 37 % (63 %); 65- bis 74-Jährige: 35 % (65 %); Über-75-Jährige: 35 % (64 %).
Monster (2021)
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov führte im Anfang 2021 für das Online-Karriereportal Monster eine Online-Umfrage mit 2048 Personen durch:[34][35]
- 14 % geben an, dass Sprache Gleichberechtigung ausdrücken muss (15 % Frauen, 12 % Männer; 23 % bei 18- bis 24-Jährigen; 19 % bei 25- bis 34-Jährigen)
- 41 % sind eher unschlüssig: „Gendergerechte Sprache ist zwar wichtig, man kann es aber auch übertreiben“
- 36 % haben keine Lust, sprachliche Veränderungen im Arbeitsalltag einzuführen, und möchten alles unverändert beibehalten (32 % Frauen, 40 % Männer)
- 10 % ist das Thema egal
Königsteiner (2021)
Das Marktforschungsunternehmen Respondi führte im April 2021 für die Personalberatungsgruppe Königsteiner eine Umfrage bei 1059 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch, die in den letzten 12 Monaten an einem Bewerbungsprozess teilgenommen hatten: Sollte in Stellenanzeigen gegendert werden?[36][37]
- 38 % dafür (42 % Frauen, 33 % Männer; 47 % bei akademisch Gebildeten)
- 62 % kontra
- 20- bis 29-Jährige: 51 % pro; 30- bis 39-Jährige: 42 %; 40- bis 49-Jährige und 50- bis 59-Jährige: 25 % pro
WamS (2021)
Das Politikforschungsinstitut Infratest dimap führte im Mai 2021 für die Zeitung Welt am Sonntag eine Befragung durch mit dem Titel Weiter Vorbehalte gegen gendergerechte Sprache (anknüpfend an die entsprechende Befragung zur geschlechtergerechten Sprache vom Mai 2020 mit 1008 Interviews). Mit 1198 wahlberechtigten Personen wurden 781 Telefon- und 417 Online-Interviews durchgeführt zu der Frage: „Wie stehen Sie zur Nutzung einer solchen Gendersprache in Presse, Radio und Fernsehen sowie bei öffentlichen Anlässen?“ Dazu wurden zwei Beispiele genannt: die Form mit Binnen-I im Wort „WählerInnen“ mit kurzer Sprechpause vor dem großen „i“ als Alternative zur vollständigen Beidnennung („Wählerinnen und Wähler“) sowie als neutrale Form das substantivierte Partizip „die Zuhörenden“ als Alternative zum generischen Maskulinum („den Zuhörern“):[38][39][40][41]
- 2021: 26 % dafür: 10 % voll und ganz, 16 % eher dafür (insg. 31 % Frauen, 21 % Männer)
- 2020: 35 % dafür: 16 % voll und ganz, 19 % eher dafür (insg. 39 % Frauen, 31 % Männer)
- 2021: 65 % kontra: 36 % voll und ganz, 29 % eher kontra (insg. 59 % Frauen, 71 % Männer)
- 2020: 56 % kontra: 30 % voll und ganz, 26 % eher kontra (insg. 52 % Frauen, 61 % Männer)
- 2021: 9 % ohne genaue Angabe
- 2020: 9 % ohne genaue Angabe
- 2021: Personen mit hoher Bildung: 32 % pro (63 % kontra), mittlerer Bildung: 23 % (67 %), niedriger Bildung: 24 % (66 %)
- 2020: Personen mit hoher Bildung: 49 % pro (48 % kontra), mittlerer Bildung: 29 % (60 %), niedriger Bildung: 29 % (58 %)
- 2021: 18- bis 39-Jährige: 38 % pro (54 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 25 % (67 %), Über-64-Jährige: 16 % (72 %)
- 2020: 18- bis 39-Jährige: 48 % pro (43 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 32 % (61 %), Über-64-Jährige: 27 % (62 %)
- 2021: Anhänger der Grünen: 47 % pro (48 % kontra), SPD: 33 % (57 %), CDU/CSU: 25 % (68 %), Linken: 25 % (72 %), FDP: 17 % (77 %), AfD: 11 % (83 %)
- 2020: Anhänger der Grünen: 56 % pro (37 % kontra), SPD: 42 % (54 %), CDU/CSU: 30 % (64 %), Linken: 59 % (41 %), FDP: 24 % (76 %), AfD: 16 % (64 %)
- 2021 leitete die Welt am Sonntag ihren Bericht ein mit der Behauptung: „65 Prozent der Bevölkerung sind gegen Binnen-I und Sternchen“.[42]
Infratest Dimap fasste ihre Ergebnisse zusammen: „Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ablehnung gestiegen.“[38]
- 2020 leitete die Online-Ausgabe der Zeitung ihren Bericht unter der Überschrift Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen mit der Aussage ein: „Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die deutsche Sprache zwanghaft zu verweiblichen“, und setzte das Wort Gendersprache in Anführungszeichen.[43]
ZDF-Politbarometer (2021)
Das Politbarometer befragte Mitte 2021 für ZDFheute 1.224 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch; zwei Fragen wurden zur Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in den Medien gestellt:[44][45]
- „Zurzeit wird viel über das Thema geschlechtergerechte Sprache diskutiert, also eine Sprache, die alle Geschlechter mit einbezieht. Wie wichtig finden Sie es, dass in den Medien weitgehend auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet wird, …“
- 6 % sehr wichtig
- 20 % wichtig
- 25 % nicht so wichtig
- 48 % überhaupt nicht wichtig
- „Bei der Verwendung geschlechtergerechter Sprache werden in den Medien beim Schreiben zunehmend Trennzeichen wie Sternchen oder Schrägstrich eingefügt, also zum Beispiel Lehrer – Sternchen – Innen, und beim Sprechen wird dort eine kurze Pause gemacht, also Lehrer Innen. Finden Sie …“
- 25 % gut
- 71 % nicht gut
- 4 % weiß nicht
Antenne Bayern (2021)
Das Marktforschungsinstitut Kantar befragte Mitte 2021 für den privaten Radiosender Antenne Bayern 1.000 Teilnehmer in Bayern; der Anteil von Frauen und Männern war dabei ebenso ausgeglichen wie die drei Altersklassen von 18 bis 29 Jahren, von 30 bis 49 sowie ab 50 Jahren:[46]
- „Findet ihr ‚gendern‘ (gemeint ist Gender-neutrale Sprache, z. B. Bürger*innen) im Sprachgebrauch gut?“
- 19,2 % finden die genderneutrale Sprache gut (28,6 % im Alter bis 29 Jahre)
- 73,3 % finden sie unnötig im Sprachgebrauch
Studien und Umfragen zu Genderzeichen
BFIT-Bund (2021)
Die deutsche Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) veröffentlichte im August 2021 eine eigene Studie zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache und leitete daraus die offizielle Empfehlung ab, das Gendersternchen zu verwenden (statt Gender-Doppelpunkt). Erklärt wurde: „Der Fokus der Studie liegt in dem Erkenntnisgewinn durch Einbezug der Nutzer*innen orientierten Perspektive. Dies wird als maßgebend für die Erstellung der Empfehlung erachtet. […] Digitale Barrierefreiheit zeichnet sich sowohl durch die Erfüllung technischer als auch redaktionell-inhaltlicher Anforderungen aus. […] § 4 BITV 2.0 schließt die Zielgruppen der Nutzer*innen von Leichter- und Gebärdensprache ein.“ Einerseits wurde die Barrierefreiheit der beiden Genderzeichen in Texten untersucht (mobile Anwendungen, Websites), andererseits wurde die bevorzugte Genderschreibweise mit Interessenverbänden von Menschen mit Behinderungen und einer LGBT-Organisation abgeklärt:[47]
- Technische Prüfung: untersucht wurden Genderstern und Doppelpunkt in den Screenreadern NVDA und JAWS (auch in Braillezeilen)
- Zielgruppenbefragungen: neun Bedarfsgruppen gemäß dem Durchführungsrechtsakt UAN (User Accessibility Needs) wurden überregional leitfadengestützt interviewt, darunter Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, Deutsche Epilepsievereinigung, Deutscher Gehörlosen-Bund, Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen und Netzwerk Leichte Sprache
- Befragung der Selbstvertretung: mündliches, leitfadengestütztes Interview mit der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti)
Zusammenfassend wird festgehalten: „BFIT-Bund schließt sich der Expert*innen Meinung an und empfiehlt unter der Maßgabe ihres Auftrages nach § 8 BITV, das Gendern mit dem Asterisk.“[47]
Psychologische Institute Kassel, Würzburg (2022)
Die Psychologischen Institute der Universitäten Kassel und Würzburg veröffentlichten im Februar 2022 eine Studie mit rund 600 Personen zur psycholinguistischen Fragestellung, welche Schreibweise zu welchen Anteilen an Frauen oder Männer denken lässt. Den Befragten wurde eine der folgenden drei Satzvarianten vorgelegt, die zuvor als geschlechterübergreifend erklärt wurde:[48][49]
- Die Autoren waren schon am Flughafen.
- Die Autoren und Autorinnen waren schon am Flughafen.
Die Autorinnen und Autoren waren schon am Flughafen. - Die Autor*innen waren schon am Flughafen.
Anschließend wurde den Befragten einer der beiden Folgesätze präsentiert:
- Man konnte beobachten, dass einige der Männer erschöpft waren.
- Man konnte beobachten, dass einige der Frauen erschöpft waren.
Die Befragten sollten entscheiden, ob der jeweilige zweite Satz eine sinnvolle Fortsetzung des ersten Satzes sei (ja/nein); die Zeit bis zur Entscheidung wurde gemessen (in Millisekunden ms). Die Ergebnisse wurden in eine Prozent-Skala umgerechnet und unterschieden nach männlichem und weiblichem Folgesatz:[48]
- Die generische Maskulinform bewirkte deutlich mehr Übereinstimmung mit dem männlichen Folgesatz (82 % zu 71 %, ein male bias: Verzerrungseffekt zum Männlichen), und das in der kürzesten Zeit (2724 ms); Entscheidungen zum weiblichen Folgesatz brauchten etwa gleich lang wie beim Genderstern (2882 ms).
- Die Beidnennung mit vorneliegender Maskulinform bewirkte etwas mehr Übereinstimmung mit dem weiblichen Folgesatz (83 % zu 85 %), die Zeiten lagen im mittleren Bereich (2820 zu 2734 ms); die vorneliegende Femininform bewirkte Ausgeglichenheit der Entscheidungen (80 % zu 80 %) mit mittleren Zeiten (2748 zu 2742 ms).
- Die Kurzform mit Genderstern bewirkte etwas mehr Übereinstimmung mit dem weiblichen Folgesatz (78 % zu 83 %, leichter female bias: Verzerrungseffekt zum Weiblichen); beide Entscheidungen dauerten am Längsten (2991 und 2875 ms).
Zusammenfassend wird festgehalten, dass Beidnennung (Paarform) eine ausgeglichene Repräsentation von Frauen und Männern bewirkt, während der Genderstern zu einer leichten Überrepräsentation von Frauen führt.[49]
Studien und Umfragen zum Glottisschlag
Mitteldeutscher Rundfunk (2021)
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDRfragt) befragte im Juli 2021 seine angemeldeten Mitglieder zum Thema „Gendersprache – überbewertet oder unterrepräsentiert?“ Es kamen rund 26.000 Antworten (51 % aus Sachsen, 25 % Sachsen-Anhalt, 24 % Thüringen); eine der Fragen bot die gesprochene Gender-Pause (mit Glottisschlag) zur Auswahl:[50]
- „Und welche Formulierung würden Sie in einem gesprochenen Text (z. B. im Radio oder Fernsehen) am liebsten hören?“
- 2 % Studentʔinnen (mit kurzer, hörbarer Pause vor dem „i“): 2 % Frauen, 1 % Männer
- 2 % mit gendersensibler Formulierung (egal, welche): 2 % Frauen, 1 % Männer
- 15 % Studentinnen und Studenten (gendersensible Formulierung in der Paarform): 15 % Frauen, 15 % Männer
- 21 % Studierende (gendersensible Formulierung durch Partizip): 26 % Frauen, 17 % Männer
- 58 % Studenten (ohne gendersensible Formulierung): 54 % Frauen, 64 % Männer
Das Nachrichtenradio MDR Aktuell startete mit der Universität Halle-Wittenberg ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Frage, wie sich gendersensibles Sprechen auf das Verständnis von Nachrichten auswirkt.[51]
ZDF-Politbarometer (2021)
Das Politbarometer befragte im Juli 2021 für ZDFheute rund 1.200 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch; es wurden zwei Fragen zur Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in den Medien gestellt, eine davon zu Gender-Pausen (mit Glottisschlag):[44][45]
- „Bei der Verwendung geschlechtergerechter Sprache werden in den Medien beim Schreiben zunehmend Trennzeichen wie Sternchen oder Schrägstrich eingefügt, also zum Beispiel Lehrer – Sternchen – Innen, und beim Sprechen wird dort eine kurze Pause gemacht, also Lehrer Innen. Finden Sie …“
- 25 % gut
- 71 % nicht gut
- 4 % weiß nicht
Siehe oben zur anderen Frage vom ZDF-Politbarometer (2021)
INSA-Sprachumfrage (2021)
Im Auftrag der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache befragte das Sozialforschungsinstitut INSA Mitte 2021 in Deutschland 2.017 Personen ab 18 Jahren ausführlich dazu, was sie über die deutsche Sprache und ihre Entwicklung denken. Eine der Fragen betraf die Gender-Pause:[52]
- „Daß in den öffentlich-rechtlichen Sendern immer öfter Gendersprechpausen zu hören sind (z. B. Zuschauer – innen), ist ein sinnvoller Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit.“
- 22,2 % stimmen zu (31 % Grünen-Anhänger, 28 % CDU-Anhänger)
- 56,3 % stimmen nicht zu (61 % Männer, 51 % Frauen; 74 % FDP-Anhänger, 67 % AfD-Anhänger)
- 16,7 % wissen nicht
- 4,8 % ohne Angabe
- Befragte mit Migrationshintergrund: 33 % pro (Muslime: 39 %) – 33 % kontra
Universitäten Erfurt, Mainz (2021)
Forschende der Kommunikationswissenschaft an den Universitäten Erfurt und Mainz veröffentlichten im September 2021 eine genderlinguistische Studie mit 770 Erwachsenen und 142 Heranwachsenden zum Thema „Wahrnehmung und Wirkung von gendersensiblen Ansprachen in audiovisuellen journalistischen Medienumgebungen“. Online wurden vier Hörproben einer Anmoderation von Nachrichtenbeiträgen angeboten: eine mit generischem Maskulinum und „drei Formen gendersensibler Personenbezeichnungen“ (neutrale Bezeichnung, Beidnennung und Kurzform mit Gender-Pause).[53][54]
Die Auswertung ergab, dass die Medientexte mit gesprochener Gender-Pause signifikant schlechter verständlich waren als die anderen Varianten. Bei der Variante mit Gender-Pause wurde aber der Anteil von Frauen in den bezeichneten Gruppen am höchsten eingeschätzt. Der Kommunikationswissenschaftler Joachim Trebbe kommentierte: „Die Sache bleibt kompliziert. Man bekommt das eine nicht ohne das andere.“[54]
Siehe auch

Literatur
- Valerie Michaux, Josefine Méndez, Heiner Apel: Mündlich gendern? Gerne. Aber wie genau? Ergebnisse einer Akzeptanzuntersuchung zu Formen des Genderns in der Mündlichkeit. In: IDS Sprachreport. Jahrgang 37, Nr. 2, Juni 2021, S. 34–41 (doi:doi.org/10.14618/sr-2-2021-mich; PDF: 492 kB, 8 Seiten auf bsz-bw.de).[55]
- Jakob Lauring, Anders Klitmøller: Inclusive Language Use in Multicultural Business Organizations: The Effect on Creativity and Performance. 26. Februar 2015 (englisch; doi:10.1177/2329488415572779).
Weblinks
- WDR-Quarks, Lara Schwenner: Geschlechtergerechte Sprache: Was Gendern bringt – und was nicht. In: Quarks.de. Aktualisiert am 3. Januar 2022 (mit YouTube-Video).
- Video von Leschs Kosmos, ZDF: Gendern – Wahn oder Wissenschaft? In: ZDF.de. 5. Oktober 2021 (29:42 Minuten; YouTube-Version).
- Christine Olderdissen: Leschs Kosmos über: “Gendern – Wahn oder Wissenschaft?” In: Genderleicht.de. 14. Oktober 2021.
- Yvonne Schmidt: Sternchen, Doppelpunkt und Co.: Die große Debatte um das Gendern. In: Redaktionsnetzwerk Deutschland. 25. September 2021.
- Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Pressestelle: Mitteilungsdetail: Automechanikerinnen und Automechaniker – Geschlechtergerechte Sprache beeinflusst kindliche Wahrnehmung von Berufen. In: DGPs.de. 9. Juni 2015.
- Anatol Stefanowitsch: Sprachstruktur: Frauen natürlich ausgenommen. In: SciLogs.Spektrum.de. 14. Dezember 2011 (Braun u. a. 2007 + Gygax u. a. 2008).
Einzelnachweise
- (d:) Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin April 2020, ISBN 978-3-411-74517-3 (Leseprobe).
- Sonstige Belege
- ↑ a b c d Friederike Braun, Susanne Oelkers, Karin Rogalski, Janine Bosak, Sabine Sczesny: „Aus Gründen der Verständlichkeit …“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten. In: Psychologische Rundschau. Band 53, Nr. 3, 2007, S. 183–189 (Seminar für Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Kiel; doi:10.1026/0033-3042.58.3.183; PDF: 60 kB, 7 Seiten auf kif.rocks).
- ↑ a b c Andreas Beelmann, Kai J. Jonas: Diskriminierung und Toleranz: Psychologische Grundlagen und Anwendungsperspektiven. Springer VS, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-91621-7, S. 204 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche); Zitat: „[…] (Braun et al. 2007; Frank-Cyrus und Dietrich 1997; Guyatt u. a. 1997; Parks und Robertson 2000; Prentice 1994; Rothmund und Christmann 2003; Steiger und Irmen 2007).“
- ↑ Video von Leschs Kosmos, ZDF: Gendern – Wahn oder Wissenschaft? In: ZDF.de. 5. Oktober 2021, abgerufen am 20. März 2022 (29:42 Minuten; YouTube-Version).
- ↑ Christine Olderdissen: Leschs Kosmos über: “Gendern – Wahn oder Wissenschaft?” In: Genderleicht.de. 14. Oktober 2021, abgerufen am 20. März 2022.
- ↑ WDR-Quarks, Lara Schwenner: Geschlechtergerechte Sprache: Was Gendern bringt – und was nicht. In: Quarks.de. Aktualisiert am 3. Januar 2022, abgerufen am 20. März 2022 (mit YouTube-Video).
- ↑ Jutta Rothmund, Ursula Christmann: Auf der Suche nach einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch: Führt die Ersetzung des generischen Maskulinums zu einer Beeinträchtigung von Textqualitäten? In: Muttersprache. Band 112, Nr. 4, 2002, S. 115–135 (Diplom-Psychologin, Köln, sowie Psychologisches Institut, Universität Heidelberg; PDF: 2,3 MB, 11 Textscans auf uni-heidelberg.de).
- ↑ Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Anatol Stefanowitsch: Sprachstruktur: Frauen natürlich ausgenommen. In: SciLogs.Spektrum.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 23. Mai 2021.
- ↑ Anatol Stefanowitsch: Sprachstruktur: Frauen natürlich ausgenommen. In: SciLogs.Spektrum.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 20. März 2022 (Braun u. a. 2007 + Gygax u. a. 2008).
- ↑ a b Christopher Blake, Christoph Klimmt: Geschlechtergerechte Formulierungen in Nachrichtentexten. In: Publizistik. Band 55, Nr. 3, September 2010, S. 289–304 (doi:10.1007/s11616-010-0093-2).
- ↑ Marcus Friedrich, Elke Heise: Does the Use of Gender-Fair Language Influence the Comprehensibility of Texts? An Experiment Using an Authentic Contract Manipulating Single Role Nouns and Pronouns. In: Swiss Journal of Psychology. Band 78, Heft 1–2, 2019, online: 25. März 2019, S. 51–60 (englisch; Institut für Pädagogische Psychologie, TU Braunschweig; doi:10.1024/1421-0185/a000223; Rezension welt.de, Rezension news4teachers.de)
- ↑ Marlis Hellinger, Beate Schräpel: Über die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Nr. 15, Bern 1983, S. 60.
- ↑ Karin M. Eichhoff-Cyrus (zu dem Zeitpunkt Frank-Cyrus), Margot Dietrich: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten: Eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachdienst. Band 41, Nr. 2, 1997, S. 55–68.
- ↑ Vera Steiger, Lisa Irmen: Zur Akzeptanz und psychologischen Wirkung generisch maskuliner Personenbezeichnungen und deren Alternativen in juristischen Texten. In: Psychologische Rundschau. Band 58, Nr. 3, 2007, S. 190–200 (doi:10.1026/0033-3042.58.3.190).
- ↑ Vera Steger, Lisa Irmen: Recht verständlich und „gender-fair“: Wie sollen Personen in amtlichen Texten bezeichnet werden? Ein Vergleich verschiedener Rezipientengruppen zur Akzeptanz geschlechtergerechter Rechtssprache. In: Linguistische Berichte. Heft 227, August 2011, S. 297–326 (Zusammenfassung).
- ↑ a b Astrid Adler, Albrecht Plewnia: Die Macht der großen Zahlen: Aktuelle Spracheinstellungen in Deutschland. In: Ludwig M. Eichinger, Albrecht Plewnia (Hrsg.): Neues vom heutigen Deutsch: Empirisch – methodisch – theoretisch (= Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2018.) De Gruyter, Berlin u. a. 2019, S. 141–162, hier S. 149–154 (Universität Mannheim; doi:10.1515/9783110622591-008; PDF: 2,3 MB, 22 Seiten auf ids-pub.bsz-bw.de).
- ↑ Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Die Entwicklung und Bewertung des Themas „Geschlechtergerechte Schreibung“ in der Beobachtung des Schreibgebrauchs 2018-2020 vom Rat für deutsche Rechtschreibung, gebilligt am 26.03.2021. Mannheim, 26. März 2021, S. 4, Tabelle („in einer (digitalen) Sitzung der Arbeitsgruppe am 15.12.2020 erarbeitet“; PDF: 916 kB, 5 Seiten auf rechtschreibrat.com; Infoseite).
- ↑ news aktuell – Pressemeldung: Keine einheitliche Regelung: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Pressesprecher.com, 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
- ↑ Redaktioneller Text: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Werbewoche.ch, 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
- ↑ Thomas Dillmann: Gendergerechte Sprache wird in DAX-Unternehmensberichten zurückgedreht. In: PR-Journal.de. 19. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
- ↑ a b Meldung: Geschlechtergerechte Sprache: Zehn Dax-Konzerne nutzen Gender-Formen. In: Pressesprecher.com. 25. März 2021, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Gustav Theile: Soziale Medien: Dax-Chefs umgehen das Gendern. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. Mai 2021, abgerufen am 20. Mai 2021.
- ↑ Randstad Deutschland: Ergebnisse – 2. Quartal 2021: Randstad-ifo-Personalleiterbefragung. Eschborn, 5. Juli 2021, S. 11: Genderneutrale Sprache (PDF: 115 kB, 15 Seiten auf randstad.de; Infoseite).
- ↑ Christine Haas, Philipp Vetter: Kolleg*innen & Co.: Jede dritte deutsche Firma gendert – aber viele nur nach außen. In: Die Welt. 5. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021.
- ↑ Meldung: Knappe Mehrheit laut Umfrage für Binnen-I. In: ORF.at. 9. August 2014, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Redaktion: Umfrage: Knappe Mehrheit für Binnen-I. In: Profil.at. 9. August 2014, abgerufen am 10. Juni 2021.
- ↑ Meldung (dpa): Studierende statt Studenten? Mehrheit lehnt geschlechtergerechte Sprache ab. In: FAZ.net. 11. September 2017, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Johannes Bebermeier: Exklusive Umfrage: So denken die Deutschen über Gender-Sprache. In: t-online.de. 25. Januar 2019, abgerufen am 30. September 2020; Zitat: „Die Stadt Hannover formuliert künftig geschlechtsneutral – um alle Menschen anzusprechen. […] stat. Fehler: 6,6 %; Stichprobengröße: 5.034; Befragungszeit: 23.01.19–25.01.19; Stand: 25.01.19“.
- ↑ Heike Schmoll: Ungeliebter Stern: Ablehnung von Gendersprache. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. April 2019, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Henning Lobin: Die Ablehnung von „Gendersprache“ – medial produziert. In: Scilogs.de. 8. April 2019, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Forschungsstelle Sotomo: annajetzt – Frauen in der Schweiz: Die grosse Frauenbefragung von Sotomo und annabelle (= Frauen in der Schweiz. Nr. 3). Zürich, Februar 2021, S. 18–21 (Downloadseite).
- ↑ Pascal Michel: Unterschiedliche Prioritäten: Feminismus sorgt für Generationen-Streit. In: 20min.ch. 2. März 2021, abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Meldung (dpa): Arbeit: Nur 14 Prozent geben klares „Ja“ zu gendergerechter Sprache. In: Süddeutsche Zeitung. 26. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
- ↑ Monster Worldwide Deutschland, Pressemitteilung: ChefIn, Chef:in, Chef: Inklusive Sprache bleibt ein Streitthema. In: presseportal.de. 4. März 2021, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Christine Haas (Redakteurin): Gendern in Stellenausschreibungen: Die Jugend will mit „Mitarbeiter_innen“ umworben werden. In: Die Welt. 17. Mai 2021, abgerufen am 20. Mai 2021.
- ↑ Katharina Wolf (Redakteurin): Stellenanzeigen: Jüngere wollen Gendersternchen. In: Handwerk.com. 20. Mai 2021, abgerufen am 23. Mai 2021.
- ↑ a b Infratest dimap: Weiter Vorbehalte gegen gendergerechte Sprache – Welt am Sonntag. In: infratest-dimap.de. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021; Zitat: „Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung […] Erhebungszeitraum: 10. bis 11. Mai 2021“.
- ↑ Meldung: Umfrage von Infratest Dimap: Die Bürger wollen keine Gendersprache. In: FAZ.net. 23. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
- ↑ Infratest dimap: Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache – Welt am Sonntag. In: infratest-dimap.de. Mai 2020, abgerufen am 8. Juni 2020; Zitat: „Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl […] – Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) – Fallzahl: 1.008 Befragte – Erhebungszeitraum: 18. bis 20. Mai 2020“.
- ↑ Meldung: Ministerpräsident wettert gegen „Sprachpolizisten“: Kretschmann kritisiert Vorschriften für geschlechtergerechte Sprache. In: SWR.de. 2. August 2020, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Susanne Gaschke, Jacques Schuster: Mehrheit der Deutschen lehnt die Gender-Sprache ab. In: Welt am Sonntag. 23. Mai 2021, S. 1 (PDF: 400 kB, 1 Seite auf welt.de).
- ↑ Susanne Gaschke: Verweiblichung der Sprache: Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen. In: Die Welt. 31. Mai 2020, abgerufen am 25. Mai 2021 (zugleich Titelstory).
- ↑ a b ZDFheute: ZDF-Politbarometer – Mehrheit für Impfpflicht in Klinik und Schule. In: ZDF.de. 16. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2021 (im Bericht nicht erwähnt, nur Grafiken in der Diashow); ebenda Grafiken: 18/41: Verwendung geschlechtergerechter Sprache in den Medien + 19/41: Trennungszeichen bzw. Sprechpausen in den Medien.
- ↑ a b Forschungsgruppe Wahlen e. V.: Politbarometer – Fragetexte Juli I 2021 (KW 28). 16. Juli 2021, S. 2 (PDF: 64 kB, 2 Seiten auf forschungsgruppe.de).
- ↑ Redaktion: Die große Bayern-Studie: ANTENNE BAYERN fragt den Freistaat. In: Antenne.de. September 2021, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ a b Stefanie Koehler, Michael Wahl: Empfehlung zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache – eine repräsentative Studie. In: BFIT-Bund.de. Beauftragt und herausgegeben von der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund), Berlin August 2021, abgerufen am 17. März 2022 (empfiehlt Genderstern statt Doppelpunkt; Besprechung, Interview).
- ↑ a b Anita Körner, Bleen Abraham, Ralf Rummer, Fritz Strack: Gender Representations Elicited by the Gender Star Form. In: Journal of Language and Social Psychology. Februar 2022, S. 1–19 (englisch; Volltext: doi:10.1177/0261927X221080181; Pressemitteilung).
- ↑ a b Wolfram Hanke: Studie: So wirkt sich der Genderstern auf die Wahrnehmung aus. In: Bayerischer Rundfunk. 15. März 2022, abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ MDRfragt-Redaktionsteam: Auswertung MDRfragt: Gendersprache – überbewertet oder unterrepräsentiert? Leipzig, 20. Juli 2021, S. 5 (PDF: 1,3 MB, 20 Seiten auf mdr.de; Infoseite).
- ↑ Mitteldeutscher Rundfunk, Presse und Information: MDR und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erforschen Wirkung gendersensibler Sprache in Radio-Nachrichten. In: Presseportal.de. 25. Mai 2021, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ Redaktion: INSA-Sprachumfrage 2021: „Zuschauer – innen“? Nur eine Minderheit hält die Gendersprechpause für sinnvoll. In: DeutscheSprachwelt.de. 31. August 2021, abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ Sven Jöckel, Leyla Dogruel, Ronja Bachofer: Wirkung gendersensibler Ansprachen in Anmoderationen bei Erwachsenen und Heranwachsenden. In: Publizistik. Band 66, September 2021, online: 3. September 2021, S. 441–462 (doi:10.1007/s11616-021-00682-z).
- ↑ a b Joachim Trebbe: MEDIA Lab: Gendern stört. Und nützt. In: Der Tagesspiegel. 6. Februar 2022, abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ Josefine Méndez im Gespräch: Forscherin: Gendern ist in der gesprochenen Sprache angekommen. In: Evangelisch.de. 26. Juni 2021, abgerufen am 20. März 2022.