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Wilczek (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stammwappen
Gräfliches Wappen
Palais Brassican-Wilczek

Wilczek auch Wilczeck ist der Name eines ursprünglich polnischen, später schlesischen und österreichischen Uradelsgeschlechts, welches 1500 in Freiherrenstand und 1713 in den Grafenstand erhoben wurde. Die Familie ist zu Unterscheiden von dem schlesischen Uradelsgeschlecht Welczeck.

Geschichte

Die dem polnischen Uradel des Hauses Koziel angehörende Familie[1] besaß in Polen und Schlesien die Wojewodschaften Sandomir, die Herrschaft Loslau sowie die Groß-Hulschin´sche Halt. 1500 erhielt Balthasar von Wilczek von Kaiser Maximilian I. den Freiherrenstand mit dem Prädikat "von Guttenland und Hultschin". Der Stammvater aller späterer Sprossen Heinrich Wilhelm Graf von Wilczek (1665–1739) stieg zum Generalfeldmarschall und Hofkriegsrat auf. Kaiser Joseph I. erhob in 1713 in den Reichsgrafenstand und 1715 in den den ungarischen Adelsstand. Darauf ernannte ihn Kaiser Karl VI. zum Gesandten und Botschafter.

Der Gründer der älteren gräflichen Linie Joseph Maria Graf von Wilczek (1700–1777) fungierte als k. k. Geheimrat und Reichshofrat und war Besitzer der Fideikommiss-Herrschaften Königsberg, Poruba, Groß Pohlom, Polnisch-Ostrau und Hrudscha.

Joseph Balthasar von Wilczek (1710–1787) Herr der Herrschaft Walkersdorf gründete die jüngere gräfliche Linie. Franz Johann Graf von Wilczek (1748–1834) bekleidete das Amt des niederösterreichischen Landrates und erwarb zusätzlich die Herrschaften Gänserndorf, Harmannsdorf und Trensdorf in Niederösterreich. 1769 erhielt Mathias Wilczek den preußischen Adelsstand und 1787 den Freiherrenstand.[2] 1782 wurde Dominik Wilczek in die galizische Adelsmatrikel aufgenommen.[3]

Joseph August von Wilczek († 1828) diente als Feldmarschall-Leutnant und seit 1778 als Flügeladjutant Kaiser Joseph II. Sein Sohn Friedrich von Wilczek (* 1790) trat in den Staatsdienst ein. 1822 wurde er Hofrat im Finanzministerium, 1840 Präsident des Generalrechnungsministeriums und schließlich 1836 Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste. Der Polarforscher und Kunstmäzen Johann Nepomuk von Wilczek (1837–1922) nahm 1872 an einer Nordpol-Expedition teil, in der er zusammen mit den Geologen Höfer und Isbjörn bis nach Nord-Spitzbergen vordrang.[4]

Wappen

Stammwappen: "In Rot ein silberner Bock mit einer goldenen Binde um den Leib".

Freiherrliches Wappen: "Gespalten, vorne in Silber auf grünem Boden ein nackter wilder Mann einen ausgerissenen Baum haltend, hinten das Stammwappen."

Angehörige

Siehe auch

Commons: Wilczek family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. :: worldhistory :: Personen der Weltgeschichte ::. Abgerufen am 19. März 2022.
  2. J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: ¬Der Adel des Königreichs Preußen. Bauer & Raspe, 1857 (google.com [abgerufen am 19. März 2022]).
  3. Johann Siebmacher: Der Adel von Galizien, Lodomerien und der Bukowina. Bauer & Raspe, 1985, ISBN 978-3-87947-032-7 (google.com [abgerufen am 19. März 2022]).
  4. Wilhelm Kisch: Die alten Strassen und Plaetze Wien's und ihre historisch interessanten Haeuser: ein Beitrag zur Culturgeschichte Wien's, mit Rücksicht auf vaterländische Kunst, Architektur, Musik und Literatur. M. Gottlieb, 1883 (google.com [abgerufen am 19. März 2022]).