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Olympische Sommerspiele 2004

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Olympische Ringe   Aktuelle Ergebnisse
  • 19. August: Goldmedaille für Deutschland beim Schießen: Manfred Kurzer belegt den ersten Platz beim Schießen auf eine bewegte Scheibe. mehr...
  • 18. August: Die zweite Goldmedaille für Deutschland - die Vielseitigkeitsreiter gewannen den Mannschaftswettbewerb vor Frankreich und Großbritannien - wurde dem Team wenige Stunden später auf Einspruch des zweitplatzierten Frankreich zuerst wegen einer Regelwidrigkeit ab-, nach Berufung der Deutschen aber doch wieder zuerkannt.mehr...
  • 18. August: Dritte Medaille für Deutschlands Judoka: Annett Böhm gewinnt Bronze.
  • 18. August: Bronzemedaille für Deutschland beim ersten Leichtathletikwettbewerb: Nadine Kleinert gewinnt Bronze in Olympia beim Kugelstoßen. mehr...
  • 18. August: Zweite Medaille für die Schweiz: Karin Thürig gewinnt Bronze im Straßen-Einzelzeitfahren. mehr...
  • 18. August: Bronzemedaille für Deutschland: Stefan Pfannmöller wird Dritter im Canadier Einer des Kanuslaloms. mehr...

Die XXVIII. Olympischen Sommerspiele finden vom 13. bis zum 29. August 2004 in der griechischen Hauptstadt Athen statt. Athen wurde 1997 zum Ausrichter gewählt. Andere Kandidatenstädte waren Rom, Kapstadt, Stockholm und Buenos Aires.

Die Vergabe der Spiele nach Athen wurde als Wiedergutmachung verstanden, nachdem sieben Jahre zuvor die Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 1996 scheiterte. Damals war man davon ausgegangen, dass die Olympische Bewegung zur Feier des 100. Geburtstags der Olympischen Spiele der Neuzeit wieder an ihren Ausgangspunkt zurückkehren würde.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erwartet die Rekordzahl von 202 teilnehmenden Staaten. Die alte Bestmarke ging auf die Spiele 2000 in Sydney mit 199 Nationalen Olympischen Komitees zurück.


XXVIII. Olympische Sommerspiele
Teilnehmende Nationen 202
Teilnehmende Athleten ca. 10.500
(? Männer, ? Frauen)
Wettbewerbe 301 in 28 Sportarten
Eröffnung 13. August 2004
Schlussfeier 29. August 2004
eröffnet durch Konstantinos Stefanopoulos
(Präsident Griechenlands)
Olympischer Eid Zoe Dimoschaki (Sportlerin)
Lazaros Voreadis (Kampfrichter)
Olympische Fackel Nikolaos Kaklamanakis

 

Medaillenspiegel nach 72 von 301 Entscheidungen
Platz Land G S B Gesamt
1 China 11 7 4 22
2 USA 10 10 9 29
3 Japan 8 3 2 13
4 Australien 6 4 6 16
5 Ukraine 5 1 1 7
6 Deutschland 4 2 5 11
7 Russland 3 7 7 17
8 Italien 3 4 2 9
9 Frankreich 3 3 4 10
10 Südkorea 2 5 3 10
... ... ... ... ... ...
22 Schweiz 1 0 1 2
... ... ... ... ... ...
26 Österreich 0 2 0 2
vollständiger Medaillenspiegel

Vorbereitung

Vom IOC wurde im Vorfeld der Spiele häufig ungewöhnlich deutliche Kritik am Fortschritt der Bauarbeiten für die olympischen Sportstätten geäußert. Das Schwimmstadion wurde entgegen ursprünglicher Planungen wegen Zeitmangel nicht überdacht.

Ebenso steht die mangelhafte Umsetzung des Umwelt- und Klimaschutzes in der Kritik, der ein zentrales Argument der Bewerbung Griechenlands als Austragungsort war. Bis auf den Ausbau des Nahverkehrs in Athen sind die Organisatoren praktisch alle Versprechen schuldig geblieben.

Für die Veranstaltung wurden angesichts der vorangegangenen Terroranschläge in den USA 2001 und in Madrid 2004 erhöhte Sicherheitsmaßnahmen getroffen; an der Sicherung ist auch die NATO beteiligt.

Der Zeitraum zwischen den einzelnen Spielen heißt übrigens Olympiade und bezeichnet den Zwischenraum von 4 Jahren.

Für die Spiele wurde ein Netzwerk mit über 450 Servern installiert.

Höhepunkte

  • Am 25. März 2004 wurde im Tempel der Hera von Olympia die olympische Fackel entzündet, die in den folgenden Monaten eine Reise durch alle Kontinente unternahm, um zur Eröffnung am 13. August 2004 in Athen anzukommen. Dort entzündete der griechische Olympiasieger im Surfen Nikolaos Kaklamanakis mit ihr das olympische Feuer in Form einer 31 Meter hohen Fackel im Olympiastadion. Wohl wegen eines technischen Problems erlosch die Flamme bereits am nächsten Tag, sie wurde jedoch erneut entfacht. Während der Eröffnungsfeier fiel der Strom kurzzeitig aus.
  • Im Vorfeld der Spiele ereignete sich ein Skandal, der die griechische Sportwelt erschüttern sollte. Bei einem bis heute mysteriösen Motorradunfall hatten sich die griechischen Sprinter Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou zur angeblichen Behandlung in ein Athener Krankenhaus einliefern lassen. Gerade zu dieser Zeit war aber eine Dopingkontrolle angesetzt, der sie so entgingen. Es stellte sich heraus, dass sie zuvor bei zwei weiteren Kontrollen in Chicago und Tel Aviv nicht erschienen waren. Die Anti-Doping-Regeln besagen, dass die Verweigerung einer Dopingkontrolle automatisch als positive Probe gewertet wird. Bei einer IOC-Anhörung am 18. August kamen sie einem Ausschluß von den Olympischen Spielen in Athen zuvor und gaben den Verzicht auf ihre Teilnahme bekannt.


Wettkämpfe

Datei:Olymipiade in Athen 2004 Fechten.jpg
Fechten bei den Olympische Sommerspiele 2004, Ivan Tourchine (Russland, links) gegen Weston Seth Kelsey (USA, rechts)

Entscheidungen des Tages

(19. August 2004, alle Zeiten in MESZ)

  • 72. - 12:00 Uhr - Schießen, Laufende Scheibe, Männer
  • 73. - 13:00 Uhr - Badminton, Einzel, Damen
  • 74. - 13:30 Uhr - Schießen, Skeet, Frauen
  • 75. - 15:30 Uhr - Gewichtheben, Frauen, 69 kg
  • 76. - 15:50 Uhr - Badminton, Mixed
  • 77. - 16:31 Uhr - Judo, Frauen, 79 kg
  • 78. - 16:40 Uhr - Bogenschießen, Männer
  • 79. - 16:41 Uhr - Judo, Männer, 100 kg
  • 80. - 18:39 Uhr - Schwimmen, 200 m Brust, Frauen
  • 81. - 18:40 Uhr - Fechten, Säbel Mannschaft, Männer
  • 82. - 18:46 Uhr - Schwimmen, 200 m Rücken, Männer
  • 83. - 19:00 Uhr - Gewichtheben, Männer, 77 kg
  • 84. - 19:14 Uhr - Schwimmen, 200 m Lagen, Männer
  • 85. - 19:21 Uhr - Schwimmen, 100 m Freistil, Frauen
  • 86. - 20:00 Uhr - Turnen, Mehrkampf, Frauen


Teilnehmer

Wettkampforte

Stadien für Fußballspiele

Dopingfälle

Auch bei diesen Olympischen Spielen wurden einige Dopingfälle bekannt. Nach einer Überführung der Athleten wird ihnen die Leistung aberkannt. Es erfolgt eine Disqualifikation von allen weiteren Wettbewerben durch die IOC-Diziplinarkommission und sie müssen mit einer mehrjährigen Wettkampfsperre rechnen.

Schon in den Monaten vor den Olympischen Spielen wurden viele potenzielle Olympia-Teilnehmer postiv getestet. Darunter der Schweizer Radprofi und Ex-Weltmeister Oscar Camenzind (22. Juli, EPO), der irische Langstreckenläufer Cathal Lombard (EPO), die spanische Radfahrerin Janet Puiggrois Miranda (17. Juli, EPO), der spanische EM-Dritte im Kajak-Einer Jovino Gozalez (16. Juli, EPO), US-Sprinter Jerome Young (23. Juli, EPO, wegen früheren Doping nun für zwei Jahre gesperrt), der belgische Mountainbike-Weltmeister Filip Meirhaeghe (25. Juni, EPO), die australische Gewichtheberin Caroline Pileggi (verweigerter Dopingtest im Juni) und zahlreiche Dopingfälle mit Tetrahydrogestrinon (THG) in der US-Leichtathletik im Zusammenhang mit dem Dopingskandal um das amerikanische Dopinganalyselabor BALCO.

  • 9. August: Die ersten offiziellen Dopingfälle der Athener Spiele sind die Baseballspieler Andreas James Brack und Derek Nicholson aus der griechischen Mannschaft. Die für Griechenland starteten Greco-Amerikaner wurden am 5. August nach der Ankunft in Athen getestet. Alle nach der Eröffnung des olympische Dorfes am 30. Juli überführten Olympiateilnehmer sind offiziell Dopingfälle der Spiele. Brack wurde der Einnahme des verbotenen anabolen Mittels Stanozolol, mit dem bereits Ben Johnson 1988 gedopt war, überführt. Nicholson wurde positiv auf das Entwässerungsmittel Diuretika getestet, das bei einer Einnahme aus gesundheitlichen Gründen nach IOC-Vorschriften offiziell angegegeben werden muss, da es oft zur Verschleierung von Steroid-Doping eingesetzt wird.
  • 17. August: Bei Nan Aye Khine aus Myanmar, Viertplatzierte im Gewichtheben (bis 48 kg) der Frauen, wurden Spuren eines anabolen Steroides nachgewiesen. Sie räumte ein, regelmäßig ein Kräuterextrakt einzunehmen, dessen Zusammensetzung sie aber nicht analysieren lasse. Nan Aye Khine wurde als erste Dopingsünderin, die bereits am Wettkampf teilgenommen hatte, nachträglich von den Spielen ausgeschlossen.
  • 17. August: Die griechische Schwimmerin Tonia Machaira steht ebenfalls wie ihre von den Spielen zurückgetretenen prominenten Landsleute Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou unter Dopingverdacht. Nachdem sie zuvor nach einer unangemeldeten Wada-Kontrolle am 28. Juli aus "gesundheitlichen Gründen" vom griechischen Olympiateam ausgeschlossen worden war, verweigerte sie eine Dopingkontrolle durch den nationalen Schwimmverband (KOE).