Knallpulver
Knallpulver ist eine Mischung aus 3 Teilen Kaliumnitrat, 2 Teilen Kaliumcarbonat und 1 Teil pulverisiertem Schwefel. Bei langsamem Erhitzen detoniert es mit einem lauten Knall - im Gegensatz zu Schwarzpulver, das explodiert. Diese Mischung wurde erstmalig im Jahre 1648 von dem Alchemisten Johann Rudolph Glauber in seinen Buch Philosophische Öfen erwähnt.
Erklärung
Beim Schmelzen wirkt der Schwefels gegen das Kaliumcarbonat ein, wodurch die als "Schwefelleber" bezeichnete, früher viel gebrauchte Mischung von Kaliumpolysulfiden mit Kaliumthiosulfat entsteht. Indem die Kaliumpolysulfide unter weiterer Thiosulfatbildung den Salpeter zu Nitrit reduzieren, entsteht eine Schmelze aus Nitrit und Thiosulfat. Nun sind die Nitrite wegen ihrer im Vergleich zu den Nitraten erheblich geringeren Bildungswärme besonders befähigt, bei hohen Temperaturen äußerst oxidierend zu wirken, und indem hier das Nitrit plötzlich seinen Sauerstoff an das Thiosulfat abgibt und dieses zu Sulfat oxidiert, erfolgt die Detonation.