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Lichtenberg (Oberösterreich)

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Wappen Karte
Lage in Österreich
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Bezirk Urfahr-Umgebung (UU)
Fläche: 18 km²
Einwohner: 2.399 (Stand: 15. Mai 2001)
Höhe: 622 Vorlage:Müa
Postleitzahl: 4040
Vorwahl: 07239
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 41614
Verwaltung: Gemeinde Lichtenberg
Gisstraße 1
4040 Linz
Offizielle Website: http://www.lichtenberg.ooe.gv.at/
E-Mail-Adresse: gemeinde@lichtenberg.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Durstberger (ÖVP)

Lichtenberg ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel mit 2.399 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Urfahr-Umgebung.

Es handelt sich um eine typische Einzugsgemeinde des Ballungsraums Linz mit einem hohen Anteil an Pendlern und geringer nahversorgender Infrastruktur. Das Stadtzentrum von Linz lässt sich mit dem Auto in 20min erreichen.

Geografie

Lichtenberg liegt auf 345 - 622m Höhe im unteren Mühlviertel. Ein Großteil des Gemeindegebiets liegt auf dem gleichnamigen, 927m hohen Lichtenberg, auch "Gis" genannt (s.u.). Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,4km und von West nach Ost 5,6km. Die Gesamtfläche beträgt 18,4km². 33,7% der Fläche sind bewaldet und 59,8% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ein eigentliches, historisch gewachsenes Ortszentrum besteht nicht. Lichtenberg umfasst vielmehr einzelne Ortschaften, wobei größere zusammenhängende Besiedlungsflächen lediglich in Neu- und Altlichtenberg zu nennen sind. In Altlichtenberg befinden sich Gemeindeamt, Volksschule, Kindergarten, Turnhalle und Pfarrzentrum - seit geraumer Zeit bestehen Bestrebungen deshalb ebenhier ein neues Ortzentrum zu errichten.

Ortsteile

  • Altlichtenberg
  • Neulichtenberg
  • Asberg
  • Mühlberg
  • Kammerschlag
  • Kronabitedt
  • Haselgraben

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Blau auf goldenem Dreiberg ein rot-silbern-rot geteilter, nach oben sich verjüngender Mast, im unteren Teil besteckt mit zwei kurzen, silbernen Leisten und darauf zwei silbernen Schalen; vom oberen Teil des Mastes ausgehend silberne Drillingswellenleisten. Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb.

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. 1110 wurde die Pfarre Gramastetten gegründet, zu der das Gemeindegebiet Lichtenberg zum Teil noch heute gehört. Während des Mittelalters hat die Einwohnerzahl die Größenordnung von 200-500 mit Sicherheit nicht überschritten.

Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Die Pest forderte 1680 im Mühlviertel große Opfer, es ist überliefert, dass auch in Lichtenberg mehrere Personen an der Seuche verstarben.

1785 erfolgte die Gründung der Pfarre Pöstlingberg, wodurch das umliegende Pfarrgebiet neu gegliedert wurde. Bereits 1770 wurden Ortschaften mit Nummerierungen der Häuser verordnet, vor allem in militärischen Hinsicht zur einfacheren Erhebung der Wehrfähigen. Diese Hausnummerierung wurde erst im Jahr 1994 durch Einführung von Straßennamen abgelöst.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Im Mai 1809 zogen Kampftruppen der kaiserlichen Armee durch Lichtenberg, um den Brückenkopf der Franzosen in Urfahr anzugreifen.

1850 wurde die Gemeinde Lichtenberg geschaffen, allerdings 1875 u.a. mit der Ortschaft Pöstlingberg zur Gemeinde Pöstlingberg vereinigt.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Ortschaft Pöstlingberg an das benachbarte Urfahr angeschlossen, kurz danach Urfahr an die Landeshauptstadt Linz, und das übriggebliebene Lichtenberg erneut als eigenständige Gemeinde errichtet. In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats vom 14.06.1919 wurde Leopold Hemmelmayr zum ersten Bürgermeister gewählt.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 wurde Oberösterreich zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Die zunächst amerikanische Besatzung wurde von der russischen abgelöst.

Seit den 70er Jahren hat sich das ursprünglich vorwiegend landwirtschaftlich strukturierte Gebiet zunehmend zu einem bevorzugten Siedlungsgebiet im Ballungsraum Linz entwickelt. Dies brachte einen enormen Zuzug in der Gemeinde mit sich: von 1979 bis 2005 ist die Zahl der Einwohner von 1544 auf fast 2500 angestiegen.


Sehenswürdigkeiten

Der Lichtenberg wird auch als „Gis“ bezeichnet, benannt nach der auf ihm befindlichen Gisela-Warte. Diese Aussichtswarte wurde im Jahre 1857 zu Ehren der Erzherzogin Gisela - einer Tochter des Kaisers Franz Joseph und dessen Gattin Elisabeth - fertiggestellt. An den mutmaßlichen Bauinitiator, den Linzer Kaufmann Johann Pollack, erinnert die Johann Pollack-Quelle unweit der Warte.

Am Gipfel des Lichtenbergs ragt seit 1960 außerdem ein UKW- und Fernsehsender 155m in die Höhe, welcher 1969 als Symbol im Gemeindewappen gewählt wurde.

Lichtenberg dient dem Linzer Ballungsraum als Naherholungsgebiet und ist mit den Nachbargemeinden durch ein weitläufiges Wegenetz verbunden, das Wanderer und Mountainbiker gleichmaßen anzieht. Im Winter werden mehrere Langlaufloipen regelmäßig gespurt, außerdem befindet sich im Ortsteil Asberg ein kleiner Schihang mit Schlepplift.

Einwohnerentwicklung

1959 - 950 1991 - 2.147
2001 - 2.399

Städtepartnerschaften

Berlin, Bezirk Lichtenberg