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Benutzer:Investigativdegenerativ/Hafner (Konstanz)

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Die Heimat Hafner ist ein geplantes Wohnbauprojekt in der Stadt Konstanz. Das neue Quartier soll nördlich des Stadtteils Wollmatingen entstehen und befände sich somit am Stadtrand. In Angriff genommen wurde das Projekt von der Stadtverwaltung Konstanz aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums in den letzten Jahrzehnten. Im Juli 2020 beschloss der Gemeinderat die Einleitung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme.[1] Das Projekt ist eines der grössten baulichen Projekte in der Geschichte der Stadt am Bodensee. Baulich erschlossen werden, soll das Gebiet ab dem Jahr 2025.[2] Bisher dient die Heimat Hafner vorallem als Naherholungsgebiet für die Bewohner des Wolltmatinger Stadtteils und als Ackerland für naheliegende Bauernhöfe.

Vision:

Wanderschild an der Heimat Hafner in Konstanz

Das Hafner Quartier soll 3300 Wohneinheiten auf 60 Hektar Siedlungsfläche bieten und somit Platz für etwa 6’600 Personen. Weitere 15 ha sind als Gewerbefläche vorgesehen. Im Zentrum der Siedlung soll ein 50m breites grünes Band entstehen welches sich durch das ganze Quartier zieht. Das Band soll Platz für Spiel und Sportflächen, sowie für gemeinschaftliche Gärten sein. Am Ende des grünen Bandes aus westlicher Sicht soll ein Pavillon entstehen. Weiter soll ein multifunktionales Sportzentrum mit dem Name Berenrain entstehen. Zum Sportzentrum gehören unter anderem zwei Fussballfelder mit den Massen 60x105m sowie ein kleineres Feld mit den Massen 50x70m. Insgesamt sollen so 4ha Sportflächen und 13 ha öffentliche Wiesen- und Parkflächen entstehen.

Mobilität:

Bei der Planung des Quartiers soll auf nachhaltige Verkehrswirtschaft geachtet werden und das Ziel ist es einen möglich emissionsarmen Verkehr zu haben. Bus: Für das neue Quartier müssen Anpassungen bei den bereits bestehenden Buslinien getätigt werden. Die Heimat Hafner soll an die Linien 2,6, 13/4 und 4/13 angebunden werden. Für die geplante Anbindung sollen drei neue Bushaltestellen erstellt werden. Zur Umsetzung muss die Buslinie 2 verlängert werden und die Buslinien 6, 13/4 und 4/13 verlegt. Für Personenkraftwagen sind lediglich 0,7 Stellplätze pro Wohneinheit vorgesehen, die Parkplätze befinden sich dabei nicht unmittelbar vor der Wohnung, sondern sind in einzelnen Quartiersgaragen untergebracht. Des weiteren sind Mobility Hubs geplant, die so gelegt werden,dass man von jeder Wohnung einen Hub in weniger als 300 Meter erreichen kann. Für den Personenwagenverkehr sind drei Knotenpunkte an der Landesstrasse 221 vorgesehen. Für flüssigen und angenehmen Radverkehr, soll es im Quartier zu Teilen Durchgangssperren für Pkws geben. Zu einer höheren Attraktivität sollen auch E-Bike Mietstationen beitragen.

Anlagen für die Allgemeinheit:

Für das Zusammenleben sind zudem folgende Anlagen und öffentliche Gebäude geplant: [3]

Das Areal des Heimat Hafners, Blick von Norden in Richtung Süden nach Wollmatingen
Geplante öffentliche Anlagen und Gebäude
Bildung Soziales Sport Sonstige Freizeit
5 Kindertagesstätten 1 Pflegeheim 2 Grosssportfelder 1 Quartierszentrum
1 Grundschule mit 1-fach Sporthalle 1 Kleinsportfeld 1 Jugendzentrum
1 weiterführende Schule mit 3-fach Sporthalle 1 Stadtteilbibliothek
1 Walddorfschule


Geschichte: 

Aufgrund der hohen Miet- und Bodenpreise in Konstanz, die die Stadt zur teuersten Mittelstadt Deutschlands machen, wurde dieses Projekt von der Stadtverwaltung initiert.[4]

2017: Der erste Infoabend für Eigentümer fand im Juli 2017 statt, im August und September wurden die Eigentümer befragt, bevor von Oktober 2017 bis Januar 2018 Gespräche mit den Eigentümer stattgefunden haben.

2018: Im April erfolgte eine Schülerbeiteiligung sowie das erste Bürgerforum, im Juli folgte das zweite Bürgerforum. Bei allen drei Foren, war es das Ziel die Bevölkerung miteinzubeziehen und neue Sichtweisen erhalten zu können. Am 21. November 2018 wurde der Architektur Wettbewerb abgeschlossen, bei dem der Entwurf des Architekturbüros KCAP und dessen Architekten Kees Christiaanse gewonnen hat.

2019: Im Konstanzer Gemeinderat wurde im Mai 2019 der Auftrag zur Erstellung eines Rahmenplans erteilt. Im Juni folgte ein weiteres Bürgerforum, sowie im Juli die Schulthementage. Im Juli 2019 fand zudem die Infoveranstaltung über den Rahmenplan für den Gemeinderat statt. Von November 2019- Februar 2020 fanden weitere Eigentümergespräche für Abklärungen statt. Im Dezember 2019 folgte der Beschluss des Rahmenplans durch den Gemeinderat. Der Gemeinderat stimmte mit 35 zu 0 Stimmen für den Rahmenplan.[5]

2020: Zum gefassten Beschluss des Rahmenplans gab es im Februar 2020 einen Infoabend. Im Sommer des Jahres wurde zudem der Beschluss zur städtebaulichen Entwicklungsmassnahme getätigt.[6]

Das Gesamte Projekt soll laut der Stadt Konstanz die im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen hat, möglichst klimaneutral und energiewendedienlich werden.[7][8]

Energieversorgung:

Das Quartier soll in drei Versorgungsgebiete aufgeteilt werden. Die Versorgungsgebiete 1+2 sollen mit kalter Nahwärme, mit Geothermie, mit PVT und Wärmepumpen versorgt werden. Gebiet 3 soll dezentral mit Wärme versorgt werden, sowie mit Wärmepumpen und Geothermie. Des weiteren sollen Erdsondenfelder zur Versorgung genutzt werden. Durch diese Versorgungstechniken soll eine Klimaneutraltiät der Siedlung gewährleistet werden.[9]

Kritik

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, BUND nimmt seit der Bekanntgabe des Projekts kritisch Stellung dazu. In einer Stellungnahme zweifelt der Verein an, dass das Bauprojekt die Mietpreise der Stadt Konstanz entlasten kann, da die Mieten trotz Schaffung von neuem Wohnraum in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Die Nachfrage nach Wohnraum in Konstanz werde immer das Angebot übertreffen, schreiben die Kritiker, die der Meinung sind, Konstanz habe seine Wachstumsgrenzen erreicht.

Der BUND kritisiert die Bebauung des sensiblen Landschaftsraums um Konstanz und die damit einhergehende Versiegelung von Grünflächen. Das gebiet habe eine unersetzbare Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Naherholungsgebiet und für das städtische Klima. Die Umweltschützer fordern einen sparsamen Umgang mit der endlichen Ressource Boden und sprechen sich für Flächenrecycling und Nachverdichtung aus.

Auch einige Grundeigentümer wollen Ihr Grundstück bislang noch nicht für die Heimat Hafner zur Verfügung stellen. Im August 2021 wehrten sich noch 86 Eigentümer dagegen ihren Boden der Stadt zu verkaufen.[10]

Einzelnachweise

  1. Der Rahmenplan. Abgerufen am 11. März 2022.
  2. Hafner - Wohnungsbau in Konstanz. Abgerufen am 11. März 2022.
  3. Der Rahmenplan. Abgerufen am 11. März 2022.
  4. Copyright Haufe-Lexware GmbH & Co KG- all rights reserved: Konstanz ist teuerste Mittelstadt in Deutschland. Abgerufen am 11. März 2022.
  5. ALLRIS - Auszug. Abgerufen am 11. März 2022.
  6. Der Rahmenplan. Abgerufen am 11. März 2022.
  7. Klimanotstand. Abgerufen am 11. März 2022.
  8. Hafner KliEn. Abgerufen am 11. März 2022.
  9. Hafner KliEn. Abgerufen am 11. März 2022.
  10. Torsten Lucht: Konstanz: „Das Plätzle verteidige ich!“ Weshalb einige Konstanzer nicht dazu bereit sind, ihr grünes Paradies zugunsten des Hafners aufzugeben. 19. August 2021, abgerufen am 11. März 2022.