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Röthbachfall

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Der Röthbachfall im September

Der Röthbachfall ist ein Wasserfall in der Röth im Berchtesgadener Land in Bayern. Der Röthbach stürzt hier im Talschluss hinter dem Obersee über die Röthwand in zwei Hauptstufen beinahe senkrecht nach unten. Die Höhe wird im allgemeinen mit ca. 470 Meter angegeben und bezieht damit, wie auch sonst oft gehandhabt, den nachfolgenden Sturzbachabschnitt mit ein. Aus der genauesten topographischen Karte des Gebiets (Alpenvereinskarte 'Steinernes Meer') lässt sich eine Mindesthöhe von 350 Meter ablesen. Die obere Hauptstufe überwindet danach, kleine Absätze ignoriert, 240 Meter, die untere 50 Meter. Damit kommt ihm (knapp vor dem 700m nördlicher gelegenen Landtalfall) der Rang des höchsten Wasserfalls Deutschlands zu. Sein Wasser versickert auf dem Almboden der Fischunkelalm und fließt unterirdisch dem Obersee zu, der seinerseits zum Königssee entwässert. Wanderer können den Wasserfall am bequemsten von der Bootshaltestelle Salet der bayerischen Königssee-Schiffahrt aus in einem gut einstündigen Fußmarsch erreichen (ein Weg ca. 4 km).

Die bekannteren Triberger Wasserfälle im Schwarzwald, die fälschlicherweise oft als höchste Wasserfälle Deutschlands bezeichnet werden, sind nur 163 Meter hoch, touristisch jedoch weit besser erschlossen.

Der Röthbachfall ist geradezu typisch für die in höheren Breiten häufigste Entstehungsursache sehr hoher Wasserfälle: die Ausschürfung eines abrupten Trogtalschlusses durch einen sich an solchen Stellen formierenden eiszeitlichen Gletscherstrom. Bekanntestes Beispiel ist der Gavarniefall in den Pyrenäen.

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