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UeE 8

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UeE 8
Werkfoto Hanomag
Werkfoto Hanomag
Werkfoto Hanomag
Nummerierung: UeE 8
Anzahl: 1
Hersteller: Hanomag
Fabriknummer 5919
Baujahr(e): 1910
Ausmusterung: um 1928
Bauart: B n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 6.400 mm
Höhe: 3.500 mm
Breite: 2.600 mm
Fester Radstand: 1.800 mm
Gesamtradstand: 1.800 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 20 m
Leermasse: 18,9 t
Dienstmasse: 23 t
Reibungsmasse: 23 t
Radsatzfahrmasse: 11,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Treibraddurchmesser: 800 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 290 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Rostfläche: 0,735 m²
Verdampfungsheizfläche: 36 m²
Wasservorrat: 2,2 m³
Brennstoffvorrat: 0,3 t
Bremse: Saugluftbremse und Handbremse

Die Tenderlokomotive UeE 8 der Uetersener Eisenbahn (UeE) war eine Trambahnlokomotive für den Rangierdienst und wurde von Hanomag 1910 gebaut. Es ist nur eine Lokomotive der Bauart bekannt. Sie stand bis ca. 1928 in Betrieb und wurde dann ausgemustert sowie verschrottet.

Geschichte

Zweck der Beschaffung der Lokomotive war die Zustellung von einzelnen Güterwagen in Privatbahnanschlüsse, die von der Bahnstrecke Hamburg-Elmshorn-Kiel zu der aufstrebenden Industriestadt Uetersen über die Uetersener Eisenbahn geliefert wurden. Um die Fahrzeuge weiter auf die Industrieanschlüsse zu verteilen, die zum Teil Gleisradien von 20 m aufwiesen, machte es sich erforderlich, sie auf normalspurige Rollböcke zu verladen und in die Industrieanschlüsse zu verschieben.

Zwecks dieser Vorgehensweise war die Lok mit einer zweireihigen Pufferanordnung ausgeführt, um die Güterwagen einmal ohne, einmal mit Rollbock verschieben zu können. Die Maschine war 18 Jahre in Betrieb. Mit der Verlegung der Gleise aus dem Stadtbereich heraus in den Randbereich der Stadt wurde die Lok in ihrer Funktionsweise überflüssig, und sie wurde ca. 1928 ausgemustert sowie verschrottet.

Konstruktion

Die Lokomotive war unter den Kastenlokomotiven wegen ihrer Bauweise eine Besonderheit und erinnerte mit ihrer Pufferform an die Ottensener Industriebahn 3 in der Meterspur. Offensichtlich waren an ihr in der Betriebszeit einige Änderungen durchgeführt worden, einige technischen Daten im Datenblatt weichen von denen auf dem Hanomag-Werkfoto geringfügig ab. Sie hatte einen Innenrahmen mit Blechplatten von 10 mm Stärke, der gleichzeitig als Wasserkastenrahmen ausgelegt war. Die Zylinder waren ebenso wie die Steuerung außen gelagert. Die Dampfverteilung wurde über eine Heusinger-Steuerung geregelt und geschah über Flachschieber. Triebwerk und Steuerung waren über mit Scharnieren hochklappbare Seitenbleche gegen Flugsand und Verschmutzung geschützt, das war außerdem ein wirksamer Schutz wegen der Pferdefuhrwerke. Um die Anwohner in der Stadt außerdem gegen die Belästigung von Rauch und Abdämpfe zu schützen, besaß die Lok außerdem noch einen luftgekühlten Röhrenkondensator auf dem Dach, in ihm kondensierte der Abdampf wieder zu Wasser. Über einen Umschalter konnte wahlweise zwischen Auspuff oder Dampfniederschlag umschalten.

Der Dampfkessel einfacher Bauart war liegend angeordnet und hatte eine Feuerbüchse aus Kupfer. Der Rost war waagerecht angeordnet. Der Stehkessel trug einen Dampfdom und einen Sandkasten für Handsandstreuer. Der rundum laufende Kastenaufbau war rundum offen. In der hinteren rechten Ecke des Aufbaues befand sich der Kohlenkasten. Als Signalgebung besaß die Lokomotive das Dampfläutewerk Bauart Latowski. Die Dampfmaschine wurde von einem Dampfschmierapparat Bauart de Limon geschmiert. Über den oberen Puffern der Lok, die damals noch als Stangenpuffer ausgeführt waren, ist die Halterung für die damals gebräuchliche Beleuchtung zu sehen.

Literatur

  • Klaus-Joachim Schrader: Dampflok auf Kleinbahngleisen. Verlag Wolfgang Zeunert, Gifhorn 1998, ISBN 3-921237-02-5, S. 12–13.
  • Gerd Woff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 1: Schleswig Holstein, Hamburg. Verlag Wolfgang Zeunert, Gifhorn 1972, S. 83–87.