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Louise Arbour

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Louise Arbour (* 10. Februar 1947 in Montréal/Kanada) ist seit 2004 Hochkommissarin für Menschenrechte bei den Vereinten Nationen.

Ihre Eltern waren Besitzer einer Hotelkette. Sie wuchs in einer Klosterschule in Québec auf und graduierte im Jahr 1970 an der Universität von Montréal im Bereich Zivilrecht. Von 1974 bis 1987 war sie eine angesehene und bei ihren Studenten beliebte Professorin für Strafrecht an der York Universität. 1987 wurde sie zur erstinstanzlichen Richterin in Strafsachen ernannt, stieg aber schon 1990 zum Appellationsgericht von Ontario, der größten kanadischen Provinz, auf. Über Jahrzehnte hinweg veröffentlichte sie Artikel zum Thema Menschen- und Bürgerrechte.

Kanadas Oberster Gerichtshof in Ottawa (Architekt: Ernest Cormier)

1995 leitete sie eine Kommission zur Untersuchung der Haftbedingungen in kanadischen Gefängnissen. Ab 1996 war sie – als Nachfolgerin des Südafrikaners Richard Goldstone – Chefanklägerin der beiden Ad-hoc-Tribunale ICTY, zuständig für die Verfolgung schwerer Verbrechen während des Bürgerkriegs im früheren Jugoslawien, und ICTR, zuständig für die Verfolgung des Völkermords in Ruanda. Am 15. September 1999 wechselte sie an den Obersten Gerichtshof von Kanada, um eine der neun Richter dieses Gerichtshofs zu werden. Im Jahr 2004 trat sie das schwierige Amt ihres Vorgängers Sérgio Vieira de Mello als UN-Hochkommissar für Menschenrechte an, der im Sommer 2003 bei einem Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad ums Leben kam.

Die zweisprachige Frankokanadierin ist unverheiratet und Mutter dreier Kinder.

Artikel

  • Phönix aus der Asche. Reformen: UNO-Hochkommissarin L.A. (Interview, deutsch) in: Aufbau. Das jüdische Monatsmagazin 2/2005. Zürich, [1]