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Benutzerin:Webameise/Baustelle

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Medizinische Kodierung

Auschnitt aus einem Datensatz der medizinischen Statistik der Krankenhäuser, Schweiz

Als Medizinische Kodierung wird das Verschlüsseln von Krankheiten und verwandten Gesundheitsstörungen, Prozeduren und administrativen Angaben von Krankheits- und Todesfällen bezeichnet. Dazu werden einheitliche Klassifikationssysteme verwendet um statistische, epidemiologische, gesundheitspolitische und weitere Auswertungen länderspezifisch oder weltweit erstellen zu können.

Voraussetzung für diese Tätigkeit sind umfassende medizinische Kenntnisse und deren Terminologie, sowie der gesetzlichen Vorschriften, wie Datenschutz und Krankenhausfinanzierung. Ausgeführt wird diese Arbeit in Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen, statistischen Ämtern und in Tumor- oder Krebsregistern. Zudem innerhalb von Versicherungen oder privaten Dienstleistungsunternehmen.[1]

Geschichte

Bereits im 19.Jahrhundert wurde damit begonnen Krankheiten in einem systematischen Verzeichnis zu katalogisieren. Zweck war die Todesursachen weltweit statistisch auswerten zu können. Aufbauend auf den Grundlagen von William Farr (England) legte 1893 Jacques Bertillon (Paris) die Klassifikation «Internationale Nomenklatur der Todesursachen» der Konferenz des Internationalen Statistischen Institute vor, wurde von dieser genehmigt und schlussendlich 1948 von der soeben gegründeten Weltgesundheitsorganisation (WHO) angenommen[2]. Inzwischen wurde diese Klassifikation mehrmals überarbeitet, wobei die ICD-11 am 1. Januar 2022 mit einer Übergangszeit von 5 Jahren für die Klassifikation der Todesursachen in Kraft trat.

Heute dient die ICD nicht nur der Klassifikation von Todesursachen oder Krankheiten, sondern wird seit 1983 auch zur Abrechnung stationärer Krankenhausfälle verwendet (Fallpauschalensystem DRG). Damit ist die medizinische Kodierung finanzrelevant geworden, was zum umfassenden Ausbau und Präzisierung der Anwendungsregeln[3] [4][5]führte und zur Etablierung neuer Berufe. In der Schweiz ist "Medizinische/r Kodierer/in" seit 2007 ein staatlicher anerkannter Beruf mit einer jährlich stattfindenden eidgenössischen Berufsprüfung[6] und einem Berufsverband (Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Codierung SGMC). In Deutschland und Österreich ist der Beruf der Kodierfachkraft noch nicht gesetzlich geregelt (2022).

Todesursachenstatistik - Causes of death statistics (COD)

Die medizinische Kodierung erfolgt in den statistischen Ämtern der einzelnen Länder auf Grundlage der ärztlichen Todesursachenbescheinigung und wird von EUROSTAT koordiniert. Seit 2011 unterstützt das automatisierte Codiertool IRIS die Arbeit der nationalen Büros.

Grundlagen und Regelwerke:

Tumor- oder Krebsregister

in Arbeit

Klassifikation nach ICD-O-3
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ICD-O-3, zweite Revision (2019)

Kodierung in Deutschland


in Arbeit

Kodierung in der Schweiz

Seit Einführung der Abrechnung stationärer Krankenhausfälle über SwissDRG (2012) wird die medizinische Kodierung in den Krankenhäusern sowohl zur Erstellung des medizinischen Datensatzes (medizinische Statistik der Krankenhäuser[7]) als auch zu Abrechnungszwecken verwendet.

Auf Grundlage der gesamten Patientenakte wird gemäss Anwendungsregeln für jeden stationären Aufenthalt ein Datensatz erstellt und vierteljährlich, anonymisiert an den Kanton / das Bundesamt für Statistik übermittelt. Gleichzeitig wird dieser Datensatz laufend mit dem Grouper SwissDRG einer Fallpauschale zugeordnet, welche die Grundlage der stationären Patientenrechnung bildet.

Zuständig für die Publikation der Regelwerke und Ansprechpartner bei Kodierungsfragen ist das Kodierungssekretariat[8] im Bundesamt für Statistik. Jährlich werden die Anwendungsregeln durch die Technische Expertenkommission mit Vertretern der Ärzte, der Kantone, SwissDRG und des Kodierungsekretariates erarbeitet und publiziert.

Grundlagen und Regelwerke:

  • Administrative Angaben[9] wie Aufenthaltsdauer, Alter, Geschlecht, Gewicht und Gestationsalter bei der Geburt bei Kindern unter 1 Jahr, Neugeborenendatensatz, Beatmungsstunden
  • Diagnosen: ICD-10-GM des aktuellen Jahres[10]
  • Prozeduren: Chop des aktuellen Jahres[11]
  • Kodierungsregeln: Kodierungshandbuch des aktuellen Jahres[12] und halbjährlich erscheinende Rundschreiben[13] und je nach Bedarf weitere offizielle Kommunikation
  • Regeln und Definitionen zur Fallabrechnung unter SwissDRG[14] und TARPSY[15] des aktuellen Jahres
  • Hochteure Medikamente gemäss Liste der in der Medizinischen Statistik erfassbaren Medikamente / Substanzen [16]

Kodierung in Österreich

in Arbeit

Gewässer und Wasserkraft

Wasserschloss Kallnach, Bauzeichnung 1911

Die Gemeinde reicht vom Zusammenfluss von Saane und Aare (Oltigenmatt Golaten) bis weit ins ehemalige Sumpfgebiet des Grossen Mooses. Die Juragewässerkorrektion brachte für das Dorf ab 1868 grosse Veränderungen und später die Möglichkeit die Wasserkraft zu nutzen. So wurde durch die Entwässerung im Grossen Moos viel Land mit fruchtbarem Boden gewonnen. Seither gehört Kallnach als Teil des Seelands zum Gemüsegarten der Schweiz.

Dabei spielen auch die Binnenkanäle[17] zur Ent- und Bewässerung eine wichtige Rolle. Seit der erfolgreichen Wiederansiedlung des Bibers[18] und den Absackungen des Moorbodens gestaltet sich der Unterhalt und die Regulierung dieser Kanäle zu einer Herausforderung und es wird von einer dritten Juragewässerkorrektion gesprochen.

Naturschutzgebiet Stausee Niederried

Durch den Bau des Staudamms bei Niederried und eines unterirdischen Kanals unter dem Dorf Kallnach wird die Aare zur Gewinnung von Elektrizität genutzt. Im Wasserkraftwerk Kallnach seit 1913 und im Kraftwerk Niederried seit 1963.

Obschon die künstlich angelegten Kanäle und Begradigung der Flussläufe ihre Aufgaben, wie der Schutz vor Überschwemmung oder die Gewinnung von Wasserkraft auch im 21. Jahrhundert noch erfüllen, stellen sich neue ökologische Herausforderungen und so wurden der Kallnachkanal und die Aare bei Niederried ab 2014 aufwendig renaturiert.[19]

Bereits in den 1960er-Jahren wurde der Niederried-Stausee unter Naturschutz gestellt, seit 1992 als Aue von nationaler Bedeutung.

Seeland

Seeland - Abgrenzung der Landschaft nach ortsüblichem Gebrauch

Das Seeland (französisch ebenfalls Seeland) ist eine Landschaft im Schweizer Mittellandes und umfasst das Gebiet zwischen Bieler- Murten- und Neuenburgersee, sowie entlang der Aare Richtung Solothurn. Im Zentrum liegt das Grosse Moos, das alte Überschwemmungsgebiet der Aare. Diese grosse Ebene war im Mittelalter sumpfig und schwach besiedelt, aber nach der ersten Juragewässerkorrektion konnte viel fruchtbares Land gewonnen werden und das Seeland wird heute als Gemüsegarten der Schweiz bezeichnet.[20]

Die Abgrenzung ist nicht scharf und deckt sich nicht genau mit der Verwaltungsregion Seeland des Kantons Bern. Als Seeland wird die von wenigen Hügelzügen durchsetzte Ebene zwischen Murten- und Neuenburgersee und der bernisch-solothurnischen Grenze verstanden.[21] Begrenzt wird das Seeland im Norden vom Jura und im Süden von den Hügellandschaften Frienisberg und Bucheggberg. Das Seeland liegt auf knapp 440 m ü. M. mit den Hügeln Jolimont, Jäissberg (Jensberg) und Büttenberg)

Seit prähistorischer Zeit ist das Seeland besiedelt, so finden sich Orte keltischen, römischen und mittelalterlichen Ursprungs[22] und ist heute die grösste von Menschen veränderte Landschaft der Schweiz[23]. Heute gehört das Seeland vor allem zum Kanton Bern, jedoch werden auch Gemeinden aus dem Kanton Freiburg und kleine Gebiete entlang des Zihlkanals im Kanton Neuenburg dazu gezählt.

Die Stadt Biel/Bienne ist der grösste Ort im Seeland, wichtige Regionalzentren sind Nidau, Lyss, Aarberg und Kerzers.

Sprache

Im Seeland wird ganz überwiegend Schweizerdeutsch, in seinen westlichen Gebieten auch Französisch bzw. früher Frankoprovenzalisch gesprochen. Die Stadt Biel/Bienne ist zweisprachig, wobei Deutsch dominiert.

Drei-Seen-Land und Tourismus

Das Seeland ist Teil der Tourismusregion Jura&Drei-Seen-Land (Jura&Trois-Lacs).[24] Unter diesem Begriff wird vor allem seit der Landesausstellung Expo.02 der Tourismus in der Region gefördert. Die flache Landschaft eignet sich besonders fürs Radfahren[25], aber bietet entlang und auf den vielen Gewässern Möglichkeiten für den Familienurlaub, für Kultur und Sport, aber auch ruhige Orte zur Entspannung. Zudem bieten die mittelalterlichen Städte Erlach, Le Landeron, La Neuveville, Aarberg, Nidau, Biel und Büren und die Fischer- und Rebbaudörfer Twann und Ligerz Einblicke in das Leben und die Geschichte der Region. Diese Geschichte wird in den großen Museen Latenium und NMB vermittelt, aber auch in zahlreichen kleineren Museen.

Verwaltung

Das Seeland erhielt nach der französischen Revolution die erste demokratische Verfassung und war Teil der Stadt und Republik Bern. Aus den Gemeinden der ehemaligen Amtsbezirke Biel, Nidau, Büren, Aarberg und Erlach, welche in dieser Form seit 1893 bestanden, wurde 2010 die Verwaltungsregion Seeland gebildet.[26] Diese besteht aus einem ländlichen Teil, dem Verwaltungsbezirk Seeland mit Hauptort (Regierungsstatthalteramt) Aarberg und einem städtischen Teil mit Stadt und Agglomeration Biel, dem Verwaltungskreis Biel/Bienne mit Hauptort Biel/Bienne und der kantonalen Verwaltung des Regierungsstatthalteramtes im Schloss Nidau.

Die Gemeinden der Verwaltungsregion Seeland sind im Verein seeland.biel/bienne[27] zusammengeschlossen um Aufgaben der Verkehrs- und Raumplanung, der Energieversorgung, der Regionalpolitik sowie weiterer Politikbereiche gemeinsam zu erfüllen.

Das westliche Seeland mit dem Ostufer des Murtensees wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder von Bern aus verwaltet aber gehört heute zum Seebezirk des Kantons Freiburg.

Gewässer

Diese gaben dem Seeland den Namen und prägen die Region. Sie dienen zur Be- und Entwässerung für die Landwirtschaft, liefern mit ihren Wasserkraftwerken Energie und sind für den Tourismus von großer Bedeutung.

Geschichte

Nach dem Rückgang des Rhonegletschers am Ende der letzten Eiszeit bildete sich zuerst ein großer See, der Solothurnersee. Als der Seespiegel sank blieben Bieler-, Murten- und Neuenburgersee übrig, verbunden durch Broye- und Zihlkanal. Als wichtigster Fluss durchzieht die Aare das Seeland, welche in der flachen Landschaft immer wieder zu Überschwemmungen und zur Bildung des Grossen Mooses führte. Der Flusslauf der Aare wechselte im Laufe der Jahrtausende stark, floss zuerst bei Aarberg in den Solothurnersee, dann über längere Zeiträume in den Neuenburgersee und seit 5000 v. Chr. Richtung Solothurn ohne Kontakt mit den drei Seen.[28] Erst seit der Juragewässerkorrektion im 19. Jahrhundert fließt die Aare mit Hagneck- und Nidau-Büren-Kanal durch den Bielersee.

Die Gewässer dienten seit jeher als Transportwege[29]; so finden sich bereits aus der Römerzeit Hafenanlagen in Petinesca. Im 17. Jahrhundert entstanden Pläne für eine Verbindung von Rhein und Rhone durch die Schweiz, und erste Abschnitte des Transhelvetischen Kanals wurden gebaut. Auch Bern war interessiert an einer schnellen Verbindung nach Westen und so wurde ein Kanal von der Aare bei Aarberg bis in den Broyekanal nach La Sauge gebaut und zum Warentransport genutzt - der Aarberger Kanal.[30] Aber schon nach kurzer Zeit konnte der Unterhalt nicht mehr finanziert werden, vor allem auch weil das letzte Teilstück des Transhelvetischen Kanals zwischen dem Canal d'Entreroches und dem Genfersee nie realisiert wurde.

Nun blieb das Grosse Moos über Jahrhunderte ein Malariaverseuchtes Sumpfgebiet, welches für die Landwirtschaft kaum genutzt werden konnte. Nachdem im 18. Jahrhundert die Überschwemmungen zunahmen wurde die Gewässerkorrektion ein Anliegen von nationaler Bedeutung. Nach ersten Ideen zur Entsumpfung[31] konnte auf Initiative des Arztes Johann Rudolf Schneider zusammen mit dem Ingenieur Richard La Nicca die erste Juragewässerkorrektion gebaut werden und seit 1878 fliesst die Aare durch den Hagneckkanal in den Bielersee. Weil es weiterhin zu Überschwemmungen kam, wurde eine zweite Juragewässerkorrektion notwendig. Die drei Seen dienen seither als Rückhaltebecken bei Hochwasser. Zentrales Element ist dabei die Schleuse Port, durch welche sicherstellt wird, dass die vertraglich geregelten Durchflussmengen eingehalten werden um Überschwemmungen flussabwärts zu vermeiden.[32]

Das ehemalige Flussbett der Aare blieb zwischen Aarberg und Büren als Alte Aare erhalten, ein vielarmiger Wasserlauf, dessen Wasserstand künstlich gesteuert wird.[33] Trotzdem ist sie ein wichtiges Auengebiet in der stark besiedelten Landschaft und wird seit 2009 in mehreren Teilprojekten[34] renaturiert.

Seit der Juragewässerkorrektion spielen zudem die Binnenkanäle im Grossen Moos eine wichtige Rolle.[35] Sie dienen nicht nur der Entwässerung, sondern werden von der Landwirtschaft auch zur Bewässerung der Felder benutzt. Zusammen mit den Windschutzstreifen vernetzen sie Flora und Fauna zwischen den intensiv bewirtschafteten Feldern, aber sind dadurch auch stark mit Schadstoffen belastet.[36] Auch deshalb werden große Anstrengungen zur ökologischen Aufwertung unternommen[37]. Zusätzliche Probleme bietet der Klimawandel und das Absinken des Bodens und so wird über eine dritte Juragewässerkorrektion[38] nachgedacht oder mit innovativen Projekten versucht Landwirtschaft und Ökologie in Einklang zu bringen, z.B. mit dem Anbau von Reis.[39]

Energie

Heute wird das Wasser der Aare im Seeland in fünf großen Kraftwerken zur Stromgewinnung verwendet: Kallnach (Baujahr 1913), Aarberg (Baujahr 1963), Hagneck (Baujahr 1900) und Brügg (Baujahr 1995).

Tourismus

Neben der Schifffahrt und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten auf und an den Seen und Flüssen ziehen mehrere geschützte Auengebiete die Besucher in die Natur; die Alte Aare mit Häftli und das Fanel am Neuenburgersee. Informationen zur Juragewässerkorrektion finden sich im Schlossmuseum Nidau[40] und zur Wasserkraft im Besucherzentrum des Kraftwerks Hagneck[41].


Geschichte

Frühgeschichte

Seit prähistorischer Zeit war das Seeland besiedelt, erste archäologische Funde wurden aus der Jungsteinzeit, nach dem Abschmelzen des eiszeitlichen Rhonegletschers gefunden. Bekannt als Pfahlbauer siedelten die Menschen im Uferbereich der Seen. Vor allem aus der Bronzezeit wurden Siedlungen gefunden. Dabei gehören fünf davon zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den Museen der Region (NMB Neues Museum Biel, Pfahlbaumuseum Lüscherz, Pfahlbausammlung Irlet, Twann[42]) finden sich Fundgegenstände und Anschauungsmaterial zur lokalen Geschichte.

Eisenzeit (die Helvetier, ein Volk der Kelten)

Oppidum (Vully)

Als sich ab 800 v. Chr. das Klima verschlechterte und die Seespiegel stark schwankten finden sich keine Funde von Siedlungen mehr an den Seeufern. Erst gegen Ende der Jüngeren Eisenzeit, ab dem 2. Jahrhundert, kommen befestigte, relative grosse Siedlungen auf, die der römische Feldherr Caesar «oppida» (Einzahl «oppidum») nennt. Für die Landesausstellung Expo02 wurde ein Teil des Oppidums auf dem Mont Vully rekonstruiert und kann besucht werden.

Eine sehr grosse keltische Fundstätte[43] aus der jüngeren Eisenzeit liegt bei La Tène, am Ufer des Neuenburgersees direkt bei der Mündung des Zihlkanals. Diese wurde ab 1857 ausgegraben und gab der Zeit zwischen 3. bis 1. Jahrhundert v.Chr. (Latènezeit) den Namen. Viele Fundgegenstände sind heute im Museum Laténium, Im Neuen Museum Biel (NMB) oder im Schweizer Landesmuseum in Zürich zu sehen.

das weströmische Reich

Römerstrasse Seeland - Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana
Römerstrasse im Seeland - Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana

Das Seeland liegt direkt östlich von Aventicum (Avenches), der wichtigsten römischen Stadt auf dem Gebiet Helvetiens und war mit der Römerstrasse nach Augusta Raurica ein wichtiger Teil der Verbindung Roms nach Norden. Davon zeugen nicht nur die Ausgrabungen in Petinesca, sondern auch Überreste zahlreicher Villae (Kallnach, Port).[44] Nachgewiesen wurden Überreste der Römerstrasse in Kallnach, Petinesca (Studen) und in Arch.[45]


Geschichte Ursenbach

Der Ursprung von Ursenbach liegt wie bei anderen Dörfern und Höfen im Oberaargau im 9. Jh. als sich dort freie Alemannen angesiedelt haben. Diese verfügten über eigenen Grundbesitz und hielten jeweils eine grössere Zahl von Leibeigenen (mitgebrachte oder unterworfene). Erstmals erwähnt wird das Dorf Ursenbach 1139 als "Ursibach" in einer Schirmbulle des Klosters Trub[46]. Es gehörte zum Kirchensatz der Herren von Mattstetten, ging dann an die Johanniterkommende Thunstetten, 1455 an die Familie von Ballmoos und 1519 an Bern.

Die niedere Gerichtsbarkeit gehörte den Grafen von Kyburg, wurde im 14. Jahrhundert den Herren von Grünenberg verpfändet und kam 1407-14 an Bern und zur bernischen Landvogtei Wangen. 1798-1803 gehörte Ursenbach zum Distrikt Langenthal, 1803-84 zum Amtsbezirk Wangen und ist seit 1884 Teil des Amts Aarwangen.

Haupteinkommen der Dorfbevölkerung stammte aus der Landwirtschaft und wurde im 18. und 19. Jh. durch Heimarbeit erweitert (Leinenweberei, Strohflechterei und anderes Kleingewerbe). Mit 1900 Einwohnern erreichte das Dorf seinen Höhepunkt, aber im 20. Jh. führte die Mechanisierung der Landwirtschaft und dem damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätze zur Abwanderung und zählt heute um 900 Einwohnerinnen und Einwohner.[47]

Farbige und detailreiche Einblicke in das Leben einer alleinerziehenden Mutter im ländlichen Oberaargau gibt der umfangreiche Briefwechsel von Regina Leuenberger-Sommer (1848-1921) an ihre Kinder aus den Jahren 1884 - 1921.[48]

Post Ursenbach und die Frauen

PTT-Archiv, Poststellen Ursenbach

Bereits die erste Posthalterin, die sogenannte Ablagehalterin 1833 war eine Frau, die Wwe. Marti, welche die Post 3 mal pro Woche Mittwoch, Freitag und Sonntag ausgetragen hat. Dies war noch vor Gründung der Schweizerischen Post . 1874 wurde eine Telegrafenbüro eingerichtet mit Regina Leuenberger als Telegrafistin. Die nächste Frau als Posthalterin war die Wwe. Lisette Seiler als ihr Mann 1903 verstarb. Als Nachfolgerin wurde 1905 Regina Leuenberger vom Bundesrat gewählt. (816 Livres Jahreseinkommen - aber 1890 verdiente ihr Vorgänger Samuel Seiler 1500 Livres). Danach blieb über lange Zeit die Poststelle in der Familie Leuenberger; ab 1919 übernahm der Sohn Ernst Leuenberger (geb. 1881) und ab 1947 der Enkel Rudolf Leuenberger (geb. 1916). [49]

seeland.biel/bienne: Vernetzung von 61 Gemeinden im Berner Seeland

Tourismus Biel Seeland: Region Drei Seen Land

Einzelnachweise

  1. Berufsberatung.ch: medizinische/r Kodierer/in. In: berufsberatung.ch. Abgerufen am 15. Januar 2022.
  2. Medizinisches Kodierungshandbuch 2022. In: Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Statistik der Schweiz. Neuchâtel 2021, ISBN 978-3-303-14344-5, S. 16.
  3. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Medizinisches Kodierungshandbuch 2022. Neuchâtel 2021, ISBN 978-3-303-14344-5.
  4. DIMDI (Hrsg.): Basiswissen Kodieren. Köln 2010.
  5. Deutscher Ärzteverlag (Hrsg.): Deutsche Kodierrichtlinien 2022. Berlin 2021, ISBN 978-3-7691-3757-6.
  6. Berufsprüfung Medizinische Kodiererin / Medizinischer Kodierer. H+ Bildung, abgerufen am 20. Januar 2022.
  7. Medizinische Statistik der Krankenhäuser. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 20. Januar 2022.
  8. Medizinische Kodierung und Klassifikation. Bundesamt für Statistik, 17. Oktober 2016, abgerufen am 20. Januar 2022.
  9. Medizinische Statistik der Krankenhäuser - Variablen der Medizinischen Statistik
  10. DIMDI - ICD-10-GM Version 2018. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  11. Bundesamt für Statistik: Schweizerische Operationsklassifikation (CHOP) - Systematisches Verzeichnis - Version 2020 | Publikation. 31. Juli 2019, abgerufen am 20. Januar 2022.
  12. Bundesamt für Statistik: Medizinisches Kodierungshandbuch. Der offizielle Leitfaden der Kodierrichtlinien in der Schweiz - Version 2020 | Publikation. 30. September 2019, abgerufen am 20. Januar 2022.
  13. Bundesamt für Statistik: Instrumente zur medizinischen Kodierung. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  14. SwissDRG :: Regeln und Definitionen. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  15. TARPSY. SwissDRG, abgerufen am 20. Januar 2022.
  16. SwissDRG-Medizinische Statistik. In: SwissDRG. Abgerufen am 30. April 2020.
  17. Juragewässerkorrektion (JGK): Binnenkanäle im Seeland, Funktion und Unterhalt. Hrsg.: Amt für Wasser und Abfälle des Kantons Bern, Abteilung Gewässerregulierung. Bern September 2011 (be.ch [PDF; abgerufen am 9. Februar 2022]).
  18. Kanton Bern: Medienmitteilung. 2009, abgerufen am 27. April 2021.
  19. Stiftung Landschaftsschutz Schweiz: Landschaft des Jahres 2017 - Energieinfrastrukturlandschaft am Aare-Hagneck-Kanal. 2017, abgerufen am 27. April 2021.
  20. Albert Lüscher: Grosses Moos, eine Kulturlandschaft im Seeland. In: tec21. Band 131, Nr. 11. Verlags-AG der akademischen technischen Vereine, Zürich 2005, S. 5 (e-periodica.ch [abgerufen am 3. Februar 2022]).
  21. Heinrich Gutersohn: Mittelland 1.Teil. In: Geographie der Schweiz. Band II. Bern 1968, S. 187.
  22. Hanni Schwab: Waren Murtenbiet und Seeland im frühen Mittelalter Grenzland - Niemandsland - Oedland? In: Freiburger Geschichtsblätter. Band 57. Universitätsverlag, Freiburg 1971, S. 21 (e-periodica.ch [abgerufen am 2. Februar 2022]).
  23. Matthias Nast: Die beiden Juragewässerkorrektionen in historischer Perspektive. In: Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (Hrsg.): Wasser Energie Luft. Band 102, Nr. 1, 2011, ISSN 0377-905X, S. 337 (e-periodica.ch [abgerufen am 4. Februar 2022]).
  24. Jura & Drei-Seen-Land. Tourismusorganisationen der Region, abgerufen am 2. Februar 2022 (deutsch, französisch, englisch).
  25. Veloland Schweiz. Abgerufen am 4. Februar 2022 (deutsch, französisch, italienisch, englisch).
  26. Geschichte des Kantons Bern. In: Wikipedia. Abgerufen am 8. Februar 2022.
  27. seeland.biel/bienne. Abgerufen am 6. März 2022.
  28. Barbara Wolfarth, Antje Schwalb, Anne Marie Schneider: Seen- und Flussgeschichte im Westschweizer Seeland zwischen 5000 und 12000 Jahre vor heute. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Band 50, 1993 (e-periodica.ch).
  29. P. Aeschbacher: Das untere Seeland. Verkehrswege, Handel und Wandel in alter Zeit. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde. Band 24, 1928, S. 200 (e-periodica.ch [abgerufen am 2. Februar 2022]).
  30. Heinz Hirt: Der Aarberger Kanal – ein direkter Wasserweg zwischen der Hauptstadt Bern und der Romandie im 17. Jahrhundert. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Band 65, Nr. 2, 2003 (bezg.ch [PDF]).
  31. Jan Pawel Lelewel: Über die Austrocknung des grossen Mooses im Seeland. In: C. F. von Ehrenberg (Hrsg.): Zeitschrift über das gesamte Bauwesen. Band 1, Heft 2. Friedrich Schulthess, Zürich 1836, S. 52 (e-periodica.ch).
  32. Regulierung Jurarandseen. In: Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Faktenblätter zur Seeregulierung. 2020 (admin.ch [PDF; abgerufen am 4. Februar 2022]).
  33. Dotieranlage für abgestufte und kontrollierte Wasserabgabe eingerichtet. Bernische Kraftwerke (BKW), 21. September 2005, abgerufen am 1. Februar 2022.
  34. Hochwasserschutz und Revitalisierung Alte Aare. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  35. Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern (Hrsg.): Binnenkanäle im Seeland - Funktion und Unterhalt. (be.ch [PDF; abgerufen am 5. Februar 2022]).
  36. Anhaltend hohe Pestizidbelastung in kleinen Bächen. In: EAWAG. Wasserforschungsinstitut der ETH, 4. April 2017, abgerufen am 5. Februar 2022 (deutsch, französisch, englisch).
  37. Thomas Frei & Andreas Lack: Landschaftskonzept Grosses Moos. In: Berner Geografische Mitteilungen. Bern 1994, S. 87 (e-periodica.ch [abgerufen am 4. Februar 2022]).
  38. Juragewässer Korrektur. In: Play SRF. Schweizer Radio und Fernsehen, 16. November 2018, abgerufen am 5. Februar 2022.
  39. Riz du Vully. Abgerufen am 5. Februar 2022 (französisch, deutsch).
  40. Die Juragewässerkorrektion – eine Meisterleistung. Schlossmuseum Nidau, abgerufen am 6. Februar 2022.
  41. Besucherzentrum im Kraftwerk Hagneck. BKW, abgerufen am 6. Februar 2022.
  42. Pfahlbausammlung Dr. Carl Irlet. museums.ch, abgerufen am 30. Januar 2022.
  43. Gilbert Kaenel Übersetzung: Alice Holenstein-Beereuter: La Tène (Archäologischer Fundort). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 19. Februar 2014, abgerufen am 25. Januar 2022.
  44. Anne-Marie Dubler: Prähistorische Besiedlung, Verkehrswege. In: Historisches Lexikon der Schweiz. (hls-dhs-dss.ch).
  45. Sabine Bolliger: Römerstrassen: Funde und Befunde. In: Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS). Kantonsheft Bern. Universität Bern, Bern 2004, S. 21 (admin.ch [PDF]).
  46. Ursenbach - Ortsgeschichte. Abgerufen am 25. September 2021.
  47. Dubler, Anne-Marie: Ursenbach. Abgerufen am 25. September 2021.
  48. Museum für Kommunikation, Kurt Stadelmann (Hrsg.): Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger-Sommer (1848-1921) an ihre Kinder. Chronos-Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-905313-08-1, S. 473.
  49. PTT-Archiv (Hrsg.): Poststelle Ursenbach. Bern, Signatur Post-Archiv: Post-199 A0003 Ursenbach (1847-1997).