LNG-Terminal Wilhelmshaven
Das LNG-Terminal Wilhelmshaven ist ein Projekt des Energiekonzerns Uniper zur Errichtung und zum Betrieb eines Flüssigerdgasterminals in Wilhelmshaven, das sich seit längerem in der Diskussion befand und vor zwei Jahren zu den Akten gelegt wurde.[1]
Hintergrund
Aufgrund geringer Nachfrage und dem Bau der Unterwasserpipeline Nordstream 2 wurden dem Projekt wenig Realisierungschancen eingeräumt.
Am 27. Februar 2022 kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz aus Anlass des Ukraine-Krieges im Rahmen einer Sondersitzung des Deutschen Bundestages an, dass in Deutschland kurzfristig zwei LNG-Terminals errichtet werden sollen. Damit soll die einseitige Abhängigkeit von Russland beendet werden[17][18]. Ein Terminal soll in Wilhelmshaven und ein Terminal soll in Brunsbüttel entstehen. Uniper rüft vor diesem Hintergrund die Möglichkeit, die Planungen für das LNG-Terminal Wilhelmshaven wieder aufzunehmen. Vor dem Beschluss, das Projekt nicht zu realisieren, wurden viele Vorarbeiten für ein schwimmendes Terminal durchgeführt und ein Gutachten zur Energiedrehscheibe_WHV_2.0“ wurde erstellt. Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist teilte mit, dass die Stadt sofort in das Projektmanagement einsteigen will.
Importterminal
Für Wilhelmshaven wurde ein LNG-Terminalschiff, also ein schwimmendes Importterminal nach dem Prinzip der FSRU (englische Abkürzung von Floating Storage and Regasification Unit, schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit) geplant. Es besteht aus einem speziellen Schiff, das in der Nähe des Hafens liegt, und die Anlandung, Speicherung und Wiederverdampfung vom flüssigen tiefkalten Gases ermöglicht. Für die Erwärmung des LNGs wird Seewasser genutzt. Das wiederverdampfte Gas wird dann aus der FSRU über eine kurze Verbindungsleitung in Zwischenspeicher gepumpt und von dort ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. FSRUs lassen sich schneller realisieren und sind in der Regel kostengünstiger als Landterminals. Bei Bedarf können sie auch in einen anderen Hafen verlegt werden.
Im litauischen Klaipėda liegt die FSRU Independence und fungiert als ein schwimmendes Importterminal.[8]
Siehe auch
- Flüssigerdgasterminal
- Wasserstofftanker
- Bild vom Terminal und Anleger Brunsbüttel in der Elbe[2]
Literatur
- Michael vom Baur: LNG – ein neuer Kraftstoff in den Häfen der Ostsee. In: Hansa, Heft 8/2013, S. 66–69, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2013, ISSN 0017-7504
- Hermann Garrelmann: LNG mit Zukunft – 2.000 Schiffe bis 2020. In: Hansa, Heft 3/2017, S. 54/55
Einzelnachweise
- ↑ Uniper stoppt Pläne für Flüssiggas. Manager Magazin, 6. November 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020.
- ↑ [1] abgerufen am 27. Februar 2022