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Warzenschwein

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Warzenschwein
Warzenschwein aus Namibia
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Paarhufer (Artiodactyla)
Vorlage:Subordo: Schweineartige (Suina)
Vorlage:Familia: Echte Schweine (Suidae)
Vorlage:Genus: Phacochoerus
Vorlage:Species: Warzenschwein
Wissenschaftlicher Name
Phacochoerus africanus
(Gmelin, 1788)

Das Warzenschwein, (Phacochoerus africanus, teilweise noch Phacochoerus aethiopicus) ist ein in weiten Teilen Afrikas beheimatetes Schwein der Familie der altweltlichen oder echten Schweine (Suidae) aus der Ordnung der Paarhufer.

Aussehen

Das Warzenschwein ähnelt auf den ersten Blick einem etwas flacheren Wildschwein mit einem etwas zu groß geratenen bizarren Kopf. Vor allem die sechs paarig angeordneten Warzen am Kopf und die halbkreisförmigen, bis zu sechzig Zentimeter langen, gekrümmten Hauer tragen zu diesem Eindruck bei. Die Warzen, die besonders bei alten Keilern sehr groß sein können, sind reine Hautgebilde ohne knöcherne oder Muskelgrundlage, die bereits beim Embryo angelegt sind. Der kurze Hals trägt eine Art Wamme.

Das gewöhnlich graue Fell des Warzenschweins ist aufgrund seiner wärmeren Heimat wesentlich weniger dick als das der mitteleuropäischen Wildschweine. Es hat eine lange Nacken- und Rückenmähne, die sich bei Gefahr aufstellt und einen mit einer Quaste versehenen Schwanz, den es bei Flucht oder Angriff aufstellt - diesem Verhalten verdanken sie auch den Spitznamen "Radio Afrika". Weibliche Warzenschweine erreichen ausgewachsen ein Gewicht von maximal 70 kg, männliche Tiere ein Gewicht von etwa 100 kg, teilweise auch mehr, die Schulterhöhe wird mit 65 cm angegeben.

Lebensweise

Warzenschwein (männlich) im südafrikanischen Krugerpark

Rotten bestehen gewöhnlich aus Sauen mit Frischlingen oder aus Ebern.

Warzenschweine sind Tagtiere, die während der Mittagshitze im Gebüsch oder unter Bäumen ruhen. Des Nachts verbergen sie sich in Felslöchern, alten Termitenbauten und mit Vorliebe in den Höhlen der Erdferkel (Orycteropus), die nachts auf Nahrungssuche gehen. Es werden auch Höhlen von Stachelschweinen angenommen oder gelegentlich selber gegraben. Auf diese Weise entziehen sich die Schweine auch ihrem Hauptfeind, dem Löwen.

Beim Graben und Brechen des Erdreichs lassen sich die Warzenschweine auf die Handgelenke nieder und rutschen auf diesen mit großer Leichtigkeit voran. Auch Frischlinge nehmen diese Stellung ein, wenn sie an der stehenden Bache trinken.

Verbreitung und Unterarten

Das Warzenschwein ist im gesamten Afrika südlich der Sahara verbreitet. Es gibt vier Unterarten, von denen drei relativ weit und in ansehnlichen Beständen verbreitet sind. Nur das Eritrea-Warzenschwein (Phacochoerus africanus aeliani) gilt als extrem gefährdet.

Artstatus

Bis vor kurzem ging man von nur einer Warzenschweinart aus. Neuere Untersuchungen legen jedoch nahe, dass es zwei verschiedene Arten gibt, wobei der früher gebräuchliche wissenschaftliche Name Phacochoerus aethiopicus nun nur noch für das sehr seltene Wüstenwarzenschwein gebraucht werden sollte. Es kam wohl bis ins 20. Jahrhundert in zwei getrennten Populationen und Unterarten vor, von denen aber die südliche Phacochoerus aethiopicus aethiopicus, um das Kap der Guten Hoffnung vorkommende, aufgrund von Bejagung und eventuell auch von Tierseuchen ausstarb. Nur die nördliche Unterart, Phacochoerus aethiopicus delamerei, kommt in den trockenen Gebieten Somalias und Nordost-Kenias heute noch vor.

Commons: Warzenschwein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien