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Benutzer:Userofmusic♪♫/Jamaika (Insel)

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Jamaika (eng. Jamaica) ist ein selbstständiger Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations in der Karibik. Die Insel liegt südlich von Kuba und westlich von Haiti. Sie ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen.

Der Name leitet sich vom arakwakischen Xaymaca oder Chaymakas ab, was soviel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet.

Geografie und Natur

Lage

Jamaika liegt 145 Kilometer südlich von Kuba und 160 Kilometer westlich von Hispaniola mit den Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Das mittelamerikanische Festland ist rund 635 Kilometer von der Westspitze der Insel entfernt.

Die Hauptinsel ist rund 235 km lang und zwischen 35 und 82 km breit. Mit einer Fläche von 10.991 km² ist Jamaika das größte Mitglied des Commonwealth in der Karibik.

Landschaft

Jamaika südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA

Jamaika lässt sich landschaftlich in drei Gebiete unterteilen.

Der Osten wird von den Blue Mountains geprägt, einer Bergkette, die sich auf einer Länge von rund 100 km von Nordwesten nach Südosten erstreckt, mit zahlreichen Ausläufern nach Norden und Süden. Der höchste Punkt der Insel, die 2256 m hoch gelegene Blue Mountain Peak befindet sich hier.

Das Zentrum der Insel ist ein Hochplateau aus Kalkstein, der sich vor Jahrmillionen, als die Insel sich noch nicht aus dem Meer erhoben hatte, hunderte Meter dick abgelagert hatte. Das rund zwei Drittel der Insel umfassende Gebiet it von tiefen Tälern durchzogen. Im weichen Gestein haben sich Höhlen und unterirdische Flüsse gebildet. An einigen Stellen fällt das Land mehr als 500 m zur See ab, der bekannteste Punkt ist Lovers' Leap in Saint Elizabeth.

Entlang der 1.022 km langen Küste finden sich an vielen Stellen schmale fruchtbare Ebenen, besonders im Süden. In Clarendon weitet sich der Streifen zu einer großen Anbaufläche.

Jamaika wird von vielen kurzen Flüssen durchzogen. Nur zwei können von kleineren Booten befahren werden: der Black River im Südwesten, mit 53,4 km auch der längste Fluss der Insel, und der 39,7 km lange Cabaritta River. Wirtschaftlich besonders bedeutetend ist der Rio Cobre der in Saint Catherine eine Anbaufläche von 73 km² bewässert und Spanish Town mit Elektrizität versorgt. Bemerkendswert ist der auf einer Länge von sechs Kilometern unterirdich verlaufende Hector's River. Moneague Lake ist einer der wenigen Seen auf Jamaika, im Laufe des Jahres verändert sich seine Größe erheblich.

Klima

Das tropische Klima Jamaikas wird vom Nordostpassat geprägt. Die Temperaturunterschiede sind im Jahresverlauf gering. In Kingston beträgt die mittlere Monatstemperatur im Januar 25 °C und im Juli 27 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge ist hingegen regional sehr unterschiedlich. Mehr als 5.000 mm Regen fallen in den Bergen des Nordostens; in der Umgebung von Kingston an der wechselfeuchten Südküste liegt der Mittelwert bei 813 mm. Die niederschlagsreichsten Monate sind Mai, Juni, Oktober und November. Im Spätsommer und Frühherbst ziehen häufig Stürme über die Insel hinweg, in dieser Zeit besteht Gefahr durch Hurricanes.

Wichtige Städte

Aufgrund des bergigen Inlands befinden sich fast alle größeren Städte an der Küste. Kingston, die Hauptstadt, ist mit 583.958 Einwohnern die größte Kommune, sie bildet zusammen mit der naheliegenden Retortenstadt Portmore ein Ballungszentrum in dem fast 700.000 Menschen leben, rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Neben praktisch allen Regierungseinrichtungen befinden sich hier die Universität und der wichtigste Flughafen der Insel. Kingston hat, besonders seit Beginn der 1990er Jahre, große Kriminalitätsprobleme. Teile der Stadt werden von Banden beherrscht, die sich in den vergangenen Jahren sowohl gegenseitig bekämpften, als auch offene Auseinandersetzungen mit Polizei und Militär führten.

Einige Kilometer westlich liegt Spanish Town, mit 145.018 Einwohner die mit Abstand zweitgrößte Stadt. Sie ist Zentrum eines Anbaugebietes für Bananen und Zuckerrohr, die hier weiterverarbeitet werden.

Im Nordwesten, ganz in der Nähe des Punktes, an dem Christoph Columbus als erster Europäer die Insel betrat, liegt Montego Bay. Die 82.867 Einwohner zählende Stadt ist Touristenziel und wichtiger Exporthafen. In der Nähe befindet sich der zweite internationale Flughafen der Insel. Hier begann um 1900 der Tourismus auf der Insel.

Fauna und Flora

Jamaika beherbergt einige Tierarten, die es sonst nirgendwo gibt, wie die Jamaikaeule oder den Wimpelschwanz, ein Kolibri mit langen Schwanzfedern.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1960 und 2005

Im Juli 2006 lebten auf Jamaika schätzungsweise 2.758.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen in Städten, allein eine Million in den fünf größten. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren, etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre. Lediglich 7,3% haben das 64 Lebensjahr vollendet. Damit ist die Bevölkerung im Vergleich zu den meisten Industriestaaten sehr jung. Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben im Durchschnitt 16, die Lebenserwartung liegt zur Zeit für Frauen bei 75 und für Männer bei 71 Jahren. Das Bevölkerungswachstum hat sich seit 1960 von 1,6 % auf 0,5 % 2005 reduziert, es ist also zu erwarten, dass das Durchschnittsalter in Zukunft erhöhen wird, auch weil viele junge Menschen die Insel verlassen.

Rund 91 % der Einwohner stammen von afrikanischen Sklaven ab, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert auf die Insel gebracht wurden. 1,3 % kamen aus anderen Staaten der Karibik nach Jamaika, jeweils 0,2 % sind europäischer oder chinesischer Herkunft. Die Ureinwohner, die Arawak und Taino, haben nicht als eigene Völker überlebt; dezimiert von eingeschleppten Krankheiten haben sie sich mit anderen Gruppen vermischt.

Neben der Amtssprache Englisch wird Jamaika-Kreolisch (auch Patois genannt) gesprochen, eine Kreolsprache Sprache mit englischen Wurzeln, die in Europa vor allem durch den Hip Hop bekannt wurde. Viele Einwohner beherrschen beide Sprachen und vermischen sie zu regionalen Dialekten.

Religionen

Mit 61,3 % gehört die Mehrheit der Einwohner einer protestantischen Kirche an, ein Ergebnis der britischen Herrschaft über die Insel. Die wichtigsten sind die Church of God(ca. 21,2 %), die Baptisten (ca. 8,8 %), die Anglikaner (ca. 5,5 %), die Siebenten-Tags-Adventisten (ca. 9 %), Pentecostal (ca. 7,6 %), Methodisten (ca. 2,7 %), United Church of Christ (ca. 2,7 %), Brethren (ca. 1,1 %), Zeugen Jehovas (ca. 1,6 %) und die Moravian (ca. 1,1 %). Die ursprünglich von den Spaniern verbreitete römisch-katholische Kirche hat heute einen Anteil von lediglich 4 %.

Einige der von Sklaven auf die Insel mitgebrachten Naturreligionen konnten überleben. Mehr oder weniger stark übernahmen sie Elemente anderer Kulturen und Religionen was zu einer Vielzahl kleiner Glaubensgruppen führte, die mit den Santería auf Kuba und den Voodoo auf Haiti vergleichbar sind. Daneben gibt es Minderheiten, die dem Islam und dem Judentum, sowie dem Buddhismus angehören.

Rastaman mit Dreadlocks

Rastafari

Hauptartikel: Rastafari

Kaum eine Gruppe prägte und prägt das Bild Jamaikas im Ausland mehr als die Rastafari. Es handelt sich um eine christliche Glaubensgemeinschaft und eine eigene Lebensweise. Sie entstand in den 1930er Jahren unter den Nachkommen afrikanischer Sklaven. Die Anhänger sehen im ehemaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie, von dessen Geburtsname Ras Tafari sich die Bezeichnung Rastafari ableitet, den neuen Messias. Mit ihm war die Hoffnung auf einen Befreiung Afrikas von der kolonialen Unterdrückung verbunden.

Rastafari besteht aus verschiedenen Bewegungen. Die meisten stellen das Individuum ins Zentrum, das einerseits frei von Gesetzen und Vorschriften leben, die Reinheitsvorschriften des Alten Testaments aber befolgen soll. So lehnen diese Gruppen den Genuss von Alkohol und Tabak ab und verurteilen Homosexualität. Einige Anhänger konsumieren Cannabis, das sie Ganja nennen, um zu Meditieren; viele zeigen ihre Glaubenszugehörigkeit durch das Tragen von Dreadlocks. Häufig wird die Glaubensrichtung zu Unrecht auf diese Merkmale reduziert.

Bekannt wurde die Bewegung im Ausland vor allem durch Reggae Sänger wie Bob Marley.

Geschichte

Vorkolonialzeit

Um 700 v. Chr. erreichten die ersten aus Südamerika stammenden Arawak und Taino die Insel. Als Christoph Kolumbus 1494 während seiner zweiten Reise als erster Europäer auf Jamaike landete lebten dort schätzungsweise 100.000 Menschen in einfachen Strohhäusern und ernährten sich von Fischerei und Obstanbau. Bei Pedro Bluff in Saint Elizabeth wurden Höhlen mit Malereien gefunden die denen auf anderen Karibikinseln gleichen.

Spanische Kolonie (1509-1655)

1509 besetzte Spanien die Insel und nannte diese Santiago. Dieser Name bürgerte sich nie ein. Auch die Spanier gebrauchten die ursprünglichen indianischen Namen Chaymakas oder Xaymaca, den sie in 'Jamaica' verdrehten. In weniger als zehn Jahren zerfiel die Kultur der Ureinwohner, sie wurden von eingeschleppten Krankheiten und der brutalen Behandlung durch die Siedler dezimiert. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gilt sie als Ausgestorben. Um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren brachten die Spanier 1517 die ersten afrikanischen Sklaven auf die Insel, die vorwiegend von der Gold- und Sklavenküste stammten. 1611 wurden erstmals mehr schwarzafrikanische als europäische Einwohner gezählt. Als Hauptstadt legten sie Nueva Sevilla an, das spätere Spanish Town.

siehe auch Agrarstrukturen in Lateinamerika (Auch für die karibischen Kolonien zutreffend)

Da keine Edelmetalle auf der Insel gefunden wurden verlagerte sich das Interesse der spanischen Krone schnell nach Mexiko. Viele Siedler verließen die Insel wieder, zurück blieb eine schwache Garnison.

Datei:Moll - The Island of Jamaica.png
Herman Molls Karte The Island of Jamaica (1726) zeigt die damalige Einteilung der Insel in die einzelnen Parishes

Britische Kolonie (1655-1962)

1655 besetzten englische Truppen die Insel. Die wenigen verbliebenen Spanier flohen kampflos, nachdem sie ihre Sklaven befreit und mit Waffen ausgestattet hatten. Unter der Bezeichnung Maroons lebten sie im Zentrum der Insel.

Jamaika ging 1670 durch den Vertrag von Madrid formal in den Besitz Großbritanniens über. Der Sklavenhandel und die Zuckerplantagen machten Jamaika über 150 Jahre lang zu einem der wertvollsten Besitztümer der Welt. Die Insel war auch eine bedeutende Anlaufstelle für Freibeuter und Piraten, die, meist mit britischer Duldung, die damalige Hauptstadt Port Royal anliefen. Das Piratenzeitalter auf der Insel endete mit der Zerstörung der Stadt durch ein Erdbeben am 7. Juni 1692. Spanisch Town wurde Hauptstadt bis sie 1755 durch Kingston abgelöst wurde.

Mehrere Sklavenaufstände und zwei "Maroon-Kriegen" (1730-1740 und 1795/96) erschütterten die Insel. 1831 brach unter der Führung von Samuel Sharpe der Weihnachtesaufstand in der Umgebung von Montego Bay aus. Obwohl schnell und blutig niedergeschlagen war er Teil einer Entwicklung die 1834 zum Slavery Abolition Act, also zur Abschaffung der Sklaverei führte. Bis zur Durchsetzung des neuen Gesetzes auf Jamaika dauerte es noch vier weitere Jahre.

Die Lebensbedingungen der befreiten Sklaven waren damals katastrophal, da sie zwar die Freiheit erlangten, dennoch aber keinen oder kaum Besitz hatten und die Ressourcen der Insel fest in der Hand der Europäer lagen. Eine Wahlsteuer hinderte sie daran, von dem ihnen zugestandenen Mitspracherecht bei der Verwaltung Gebrauch zu machen. Die Wut und Verzweiflung der Bevölkerung entlud sich im Aufstand von Morant Bay unter Führung von Paul Bogle und George William Gordon. Der Aufstand wurde von den Briten mit massiver Gewalt niedergeschlagen und Jamaika daraufhin zur Kronkolonie erklärt.

Im späten 19. Jahrhundert verlor Zucker an Bedeutung für den Handel und die Insel stellte teilweise auf den Anbau von Bananen um. Ab den 1930er Jahren gab es, teilweise durch die Arbeit Marcus Garveys motiviert, Unruhen und Aufstände gegen die britische Politik. Im Jahr 1938 wurde die People's National Party (PNP) von Norman Manley gegründet. Die ersten Wahlen mit allgemeiner, für alle Bürger gleichen Wahlberechtigung fanden 1944 statt. Im Jahr 1958 schlossen sich Jamaika und neun weitere britische Gebiete in der Karibik zur Westindischen Föderation zusammen. Jamaika schied 1961 wieder aus dem Bund aus, da die Wähler die Mitgliedschaft ablehnten.

Souveräner Staat

Die Unabhängigkeit von Großbritannien wurde am 6. August 1962 erlangt, zusammen mit der Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Jamaika ist seitdem freies Mitglied des Commonwealth. Der erste Premierminister war Alexander Bustamante von der Jamaica Labour Party (JLP).

Die Außenpolitik war von Anfang an amerikafreundlich, auch wenn Norman Manleys Sohn Michael Manley während seiner Zeit als Premierminister mit dem kommunistischen Kuba sympathisierte. Eine wichtige Entwicklung für die Wirtschaft war das Lomé-Abkommen 1975 und der damit verbundene Beitritt zu den AKP-Staaten. Der Vertrag sicherte Jamaika Zollpräferenzen und umfangreiche Entwicklungshilfen, die bis zum 1. Januar 2006 bestanden.

In den 1990er Jahren kam es in Folge einer Wirtschaftskrise zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung und steigender Kriminalität. 2001 kam es in Kingston zu Straßenschlachten, bei denen 140 Menschen getötet wurden.

Emigration

Wie in fast der gesamten Karibik verlassen seit Ende des 19. Jahrhunderts viele Menschen die Insel auf der Suche nach Arbeit und besserer Lebensqualität. Die Auswanderung geht zurück bis in die 1850er Jahre, als immer mehr Arbeiter von besseren Löhnen, beispielsweise in Trinidad und Britisch Guiana, angelockt wurden. Die erste große Welle verließ das Land ab 1881 um sich am Bau des Panamakanals zu beteiligen. Viele Arbeiter schickten Teile ihrer Löhne in die Heimat zurück. Das Panama money wirkte sich spürbar auf die Wirtschaft aus und brachte wichtige Devisen ins Land.

Mittel- und Südamerika sowie die USA waren Hauptziele der Auswanderer, bis in den 1930er Jahren verstärkt Einwanderungsgesetze erlassen wurden. So beschränkte der Immigration Act von 1924 die Einreise in die Vereinigten Staaten erheblich. Dennoch sind die nordamerikanischen Staaten heute die wichtigsten Zielländer.

Besonders New York, Toronto Kanada und London beheimaten heute die größten Gruppen ehemaliger Jamaikaner. 7 % der 2,5 Millionen Einwohner Torontos stammen von der Insel.

Auswanderer aus Jamaika nach Jahrzehnt
1951-1960 1961-1979 1971-1980 1981-1990 1990-2001
Migrationsbalance -195.200 -296.500 -216.959 -181.601 -216.392
Auswanderer in die USA [1] 8.869 74.906 137.577 208.148 ?

Der Bevölkerungsverlust wird seit den 1980er Jahren durch eine verstärkte Zuwanderung aus Nordamerika und Europa, aber auch aus dem Rest der Karibik, teilweise kompensiert.

Politik

Verfassung

Jamaika ist eine stabile parlametarische repräsentativ demokratische Monarchie. Die 1962 durch einen gemeinsamen Ausschuss der im jamaikanischen Parlament vertreten Parteien erarbeitete Verfassung basiert auf dem System des Vereinigten Königreichs. Das Rechtssystem orientiert sich am englischen Common Law. Das letztinstanzliche Gericht ist der Justizausschuss des Privy Council in London. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern des Commonwealth hält Jamaika an der Todesstrafe fest.[2].

Staatsoberhaupt ist Elizabeth II., die den Titel "Königin von Jamaika" trägt. Sie wird vertreten durch einen Generalgouverneur, der durch den Premierminister und sein Kabinet ernannt wird. Sowohl Königin als auch Generalgouverneur haben größtenteils zeremonielle Aufgaben, darunter die Ernennung des Premierministers und der Minister.

Das jamaikanische Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus und einem Senat. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses (auch als 'Members of Parliament' oder MPs bekannt) werden alle fünf Jahre (zuletzt 2002) direkt gewählt, der Führer der Mehrheitspartei im Abgeordnetenhaus wird automatisch Premierminister. 13 Senatoren werden ernannt durch den Premierminister und acht durch den Oppositionsführer. Stimmberechtigt ist jeder Bürger ab 18 Jahren.

Jamaika hat traditionell ein Zweiparteiensystem, einzig die People's National Party (PNP) und die Jamaica Labour Party (JNP) sind im Parlament vertreten, beide stellten in der Vergangenheit mehrfach den Premierminister. Zur Zeit hält die PNP mit 34 gegenüber 26 Abgeordneten die Mehrheit. Andere Parteien spielen praktisch keine Rolle.

Regierung

Am 30. März 2006 ersetzte Portia Simpson-Miller von der PNP den aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen langjährigen Premierminister P. J. Patterson, sie ist damit die erste weibliche Regierungschefin ihres Landes. Bruce Golding ist Oppositionsführer.

Ergebnis der Parlamentswahl 2002[3]
Partei Stimmen % Veränderung Sitze Veränderung
People's National Party 383.887 52,2 -3,5 34 -15
Jamaica Labour Party 346.860 47,2 +8,1 26 +15
National Democratic Movement und
Jamaica National Alliance for Unity
2.790 0,38 ? 0 +/- 0
Andere 1.091 0,13 ? 0 +/- 0
Abgegebene Stimmen 734.628 60
Wahlbeteiligung 57,7 %

Der zu erkennende Abwärtstrend der PNP setzte sich bei den Kommunalwahlen 2003 weiter fort. Dort gelang der JLP ein knapper Sieg [4].

Siehe auch:

Parteien und Gewerkschaften

Schon vor der Unabhängigkeit Jamaikas etablierte sich ein Zweiparteiensystem. Sowohl der People's National Party (PNP), als auch der Jamaican Labour Party (JLP) waren seit 1962 an der Macht. Andere Parteien spielen praktisch keine Rolle und sind zur Zeit auch nicht im Parlament vertreten.

Beide Parteien sind eng mit je einer der beiden großen Gewerkschaften, Bustamante Industrials Trade Union BITU und Trade Union Congress TUC, verbunden. Aus der 1938 von Alexander Bustamante gegründeten BITU ging 1943 die JLP hervor, die nach der Unabhängigkeit die ersten Premierminister stellte. Bustamantes Cousin Norman Manley gründete 1938 die PNP in deren Umfeld sich die TUC formierte.

Außenpolitik

Jamaika ist Mitglied einer großen Zahl internationaler Organisationen, darunter die karibischen Gemeinschaft (CARICOM), die karibische Entwicklungsbank, die UNO und Interpol. Seit vielen Jahren ist es einer der Wortführer der karibischen Staate, 2005 führte es den Vorsitz der Entwicklungsländerkonferenz G77. Jamaika ist in keine internationalen Konflikte verwickelt, seine Soldaten werden nicht außerhalb des Landes eingesetzt. In den letzten Jahren gab es Unstimmigkeiten mit der US-Regierung, die die Parteien verdächtigt Banden in Kingston beim Drogenschmuggel aus Süd- nach Nordamerika zu unterstützen und vor dem Polizeizugriff zu schützen. Abgesehen davon ist die Beziehung zwischen beiden Staaten gut, Jamaika erhielt 2004 18.5 Millionen Dollar Wirtschaftshilfen.

Die Beziehungen zur Europäischen Union haben sich verschlechtert, nachdem diese ihre Märkte für Produkte aus weiteren Länder zugänglicher gemacht hat. Die erhöhte Konkurrenz gefährdet den, ohnehin in einer Krise steckenden, Anbau von Bananen und Zuckerrohr. EU finanzierte Infrastrukturprojekte sollen dem Land helfen, die Probleme zu überwinden. Jamaika unterhält Botschaften in fast allen europäischen Ländern.

Traditionell spielt der Handel eine wichtige Rolle für die internationalen Beziehungen weshalb Handels- und Außenministerium unter Minister Anthony Hylton zusammengefasst.

Staatsausgaben [5]

Das Geschäftsjahr dauert von April bis Mai des Folgejahres. 2005/2006 wurden 187.203.848.000 jamaikanische Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro(1)) ausgegeben. Dem standen Einnahmen in Höhe von 183.088.499.000 Dollar (rund 2,15 Milliarden Euro) entgegen, die Neuverschuldung lag demnach bei 4.115.349.000 Dollar (rund 48,4 Millionen Euro).

Das Bildungssystem erhielt 18 % des Budgets, das Militär 9 % und in das Gesundheitssystem wurden 7 % investiert.

(1) Umrechnungskurs vom 2. September 2006: 1:84.5123

Militär

Die jamaikanische Armee heißt Jamaica Defence Force (JDF). Sie besteht aus einer gut 3.000 Mann starken Berufsarmee und einer Reserve. Ihre Hauptaufgabe ist der Schutz des Landes und die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Sie untersteht dem Premierminister, vertreten durch den Minister für Sicherheit und Justiz. Oberbefehlshaber ist zur Zeit Konteradmiral Hardley M. Lewin.

Gegründet wurde die JDF wenige Tage vor der Unabhängigkeit Jamaikas am 6. August 1962. Sie ging aus dem West Indies Regiment hervor. Während der beiden Weltkriege hatte es bereits eine Freiwilligenarmee gegeben, die Großbritannien unterstützte.

Die JDF gleicht in ihrer Organisation der britischen Armee, Ausbildung, verwendete Waffensysteme und Traditionen sind mit denen anderer Commonwealth Staaten vergleichbar. Der Verteiligungsetat 2003 belief sich auf 31,17 Millionen US-Dollar, was rund 0,4 % des Staatshaushaltes entsprach. 1998 gab es 3.320 Berufssoldaten, 90 % waren dem Heer zugeteilt, je 5 % Marine und Luftwaffe. Offiziersanwärter werden größtenteils im Ausland ausgebildet, hauptsächlich in Großbritannien und Kanada. Im Laufe ihrer Karriere kehren sie zu Fortbildungen dorthin zurück. Soldaten unterer Ränge erhalten ihr Training in einer heimischen Kaserne.

In den vergangenen Jahren übernahm das Militär immer wieder Polizeiaufgaben. Es wurde vor allem zur Bekämpfung des Drogenhandels und krimineller Banden eingesetzt. 2001 war sei in Unruhen in der Hauptstadt Kingston verwickelt, bei denen 140 Menschen zu Tode kamen. In der Folge wurde das Land immer wieder von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen verurteilt.[6].

Heer

Das Heer ist mit einer Mannstärke von knapp 3.000 Mann die größte Teilstreitkraft. Es besteht aus zwei Bataillonen sowie einer Reserve. Neben der Kriminalitätsbekämpfung ist der Katastrophenschutz die wichtigste Aufgabe. Neben einer kleinen Anzahl gepanzerter Fahrzeuge vom Typ Cadillac V-150 stehen vor allem geländegängige Transportfahrzeuge zur Verfügung.

Marine

Die Marine ist der technisch bestausgestattete Teil der Armee. Neben zwei modernen, in den Niederlanden gefertigten, Fregatten kommen eine Reihe kleinerer Boote zum Einsatz, vor alle in Küstennähe.

Luftwaffe

Neben einigen Helikoptern vom Typ Bell stehen vor allem unbewaffnete Flächenflugzeuge zur Verfügung. Zusammen mit der Marine überwachen sie den Schiffsverkehr. Schwerpunkt ist dabei die Suche nach Schmugglern und illegalen Einwanderern.

Homosexualität

Die Menschenrechtssituation von Homosexuellen in Jamaika wird als äußerst gravierend gesehen. Artikel 76 des Gesetzes über „Straftaten gegen die Person“ ahndet Analverkehr (theoretisch auch zwischen Mann und Frau) als „abscheuliches Verbrechen der Sodomie (buggery)“ mit bis zu 10 Jahren Gefängnis, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit. Akte körperlicher Intimität zwischen Männern werden nach Artikel 79 mit bis zu 2 Jahren Haft bestraft, verbunden mit der Möglichkeit, zu schwerer Zwangsarbeit verurteilt zu werden.

In neueren jamaikanischen Dancehall-Songs wird darüber hinaus regelmäßig zur Ermordung von Homosexuellen aufgerufen; dazu gehören die bekannten Künstler Beenie Man, Bounty Killer, Capleton, Elephant Man, Buju Banton, Sizzla und Vybz Kartel. Homophobe Gewalt kommt recht häufig vor. Nach Angaben von Amnesty International haben in den letzten Jahren in Großbritannien mehrere Jamaikaner alleine aufgrund ihrer Homosexualität Asyl erhalten. In den letzten 5 Jahren wurden über 30 Jamaikaner aufgrund ihrer Homosexualität ermordet.

Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Administrative Gliederung Jamaikas

Jamaika besteht aus drei Countys (Grafschaften) die wiederum in insgesamt 14 historisch gewachsene Parishes (Landkreise) zerfallen.

Karte Jamaikas, Farblich hervorgehoben sind die Countys, Nummerierung nach Parishes
Karte Jamaikas, Farblich hervorgehoben sind die Countys, Nummerierung nach Parishes
Parish Fläche (km²) Einwohner
2001
Hauptstadt
Cornwall County
1 Hanover Parish 450,4 67.037 Lucea
2 Saint Elizabeth Parish 1.212,4 146.404 Black River
3 Saint James Parish 594,9 175.127 Montego Bay
4 Trelawny Parish 874,6 73.066 Falmouth
5 Westmoreland Parish 807,0 138.947 Savanna-la-Mer
Middlesex County
6 Clarendon Parish 1.196,3 237.024 May Pen
7 Manchester Parish 830,1 185.801 Mandeville
8 Saint Ann Parish 1.212,6 166.762 Saint Ann's Bay
9 Saint Catherine Parish 1.192,4 482.308 Spanish Town
10 Saint Mary Parish 610,5 111.466 Port Maria
Surrey County
11 Kingston Parish(1) (2) 21,8 96.052 Kingston
12 Portland Parish 814,0 80.205 Port Antonio
13 Saint Andrew Parish(1) 430,7 555.828 Half Way Tree
14 Saint Thomas Parish 742,8 91.604 Morant Bay

(1) Kingston Parish und Saint Andrew Parish bilden seit 1927 die Verwaltungseinheit Kingston and St Andrew Corporation.
(2) Kingston Parish umfasst nicht die ganze Stadt Kingston.

Wirtschaft

Gesamtvolumen 95,275 Milliarden J$ (rund 1,12 Milliarden €)[7]
Gesamtvolumen 295,568 Milliarden J$ (rund 3,48 Milliarden €)[7]

Jamaika gehört zu den wohlhabenderen Ländern der Karibik, der Human Development Index lag 2003 bei 0,738 Punkten, was einem Land mittleren Entwicklungsstands entspricht. Dennoch muss jeder fünfte Einwohner unterhalb der Armutsgrenze leben. Bis in die 1940er Jahre war der Export landwirtschaftlicher Produkte die einzige Einnahmequelle des Landes. Seitdem haben sich Tourismus sowie der Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen entwickelt.

Seit Anfang der 1980er Jahre gab es Versuche mit Hilfe internationaler Fördergelder die Wirtschaft zu modernisieren und eine stabile Infrastruktur aufzubauen. Von 1985 bis 1995 wuchs die Wirtschaft langsam aber kontinuierlich. Trotzdem erreichte die Inflation 1991 einen Rekordwert von 80.2 %, unter anderem von steigenden Mineralölpreise und finanzielle Instabilitäten auf der Insel verursacht. In den 1990er Jahre gelang es der Regierung, durch eine Liberalisierung des Marktes, mehr ausländische Investoren anzulocken, was besonders den Tourismus förderte und die Preise stabilisierte. Bis 1995 entwickelte sich die Wirtschaft gut, bis erneute Finanzierungsprobleme und 1997 die größte Dürre seit 70 Jahren zu vier Jahren negativem Wirtschaftswachstum führten.

Seit 2000 kann wieder ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnet werden, die Inflation hatte mit 6.1 % ihren Tiefpunkt erreicht. Die Terroranschlägen am 11. September 2001 und die verheerende Hurricane Saison 2005 wirkten sich zwar negativ aus, konnten den positiven Gesamttrend aber nicht stoppen. Die Wichtigsten Handelspartner sind die USA, Kanada, Frankreich sowie Trinidad und Tobago.

Die Arbeitslosenrate lag im April 2006 bei 10,7 % (Männer 7,3 %, Frauen 14,9 %). 2004 arbeiteten 61,5 % im Dienstleistungsgewerbe, 16,6 % in der Industrie und 19,3 % in der Landwirtschaft. Das Kaufkraftparitäts bereinigte Bruttoinlandsprodukt betrug 12,17 Milliarden US-Dollar 1,5 % mehr als im Vorjahr. Pro Einwohner sind das 4.400 Dollar.

Wie bei vielen anderen Karibikstaaten ist die wichtigste Devisenquelle nach wie vor Geld, dass von Auswanderern an Verwandte auf der Insel überwiesen wird.

Landwirtschaft

Yams, wichtige Grundlage der jamaikanischen Küche

2004 arbeiteten rund 200.000 Menschen in der Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Bananen, Kaffee, Zitrusfrüchte und Zuckerrohr für den Export. Dazu kommen Pimento, Kokosnüsse, Getreide, Ingwer, Süßkartoffeln, Yams, Bohnen, Erbsen, Annatto sowie Sisal für den lokalen Markt. Ein Teil des Zuckerrohrs wird direkt auf der Insel zu Zucker und Alkohol verarbeitet.

Trotz der hohen Beschäftigung trägt der Wirtschaftszweig nur 4,9 % zum BIP bei. Neben einer großen Anzahl kleiner Betriebe wird die Exportware vor allem auf großen Plantagen erzeugt.

In den vergangenen Jahren wuchs die Konkurrenz für jamaikanische Erzeugnisse. Wurden 2001 noch 205 Millionen metrische Tonnen Zucker exportiert waren es 2005 nur noch 127 Millionen. Lediglich die Ausfuhrmenge von Rum wuchs in diesem Zeitraum von 23,7 auf 24,7 Millionen Liter. Die EU verfolgt zur Zeit Pläne zur Liberalisierung des Bananenmarktes, der für Drittländer zugänglicher gemacht werden soll. Jamaikanische Handelspräfernenzen sollen bis 2006 fallen. Mit internationaler Förderung soll die Produktivität der Betriebe gesteigert werden um ihr Überleben zu sichern.

Bodenschätze

Wichtigstes Exportgut der Insel ist Bauxit, eine Erz aus dem Aluminium gewonnen wird. Es macht zwei Drittel der Exporteinnahmen aus. 2005 waren 3.939 Menschen in diesem Wirtschaftszweig beschäftigt. In Nain in Saint Elizabeth wurde für 125 Millionen US-Dallar eine Aluminiumhütte errichtet. In der Nähe, sowie in Saint Ann wurden wichtige Tiefwasserpiere angelegt.

[8] 1978 1990 1999 2001 2003
Gewonnene Menge in 1000t 11.740 10.966 11.600 12.350 13.445
Anteil an Weltförderung 13,9 % ? 8,6 % 9,2 % 9,3 %
Platz noch Abbaumenge 3. 3. 4. 4. 4.

Neben Bauxit wird auch Tonerde, Gips und Zement abgebaut.

Tourismus

11 Kilometer langer Sandstrand in Negril

Im Jahr 2005 besuchten rund 2,61 Millionen Touristen die Insel. Im selben Jahr arbeiteten 55.000 Menschen im Hotelgewerbe beschäftigt. Dazu kommen zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe. Ein großer Teil der Hotelanlagen gehören ausländischen Investoren, die mit Steuervergünstigungen in den 1970er Jahren angelockt wurden. So kommen große Teile der Einnahmen nicht Jamaika zugute, sonder verlassen die Insel wieder.

Bananentransporter brachten um 1900 die ersten Touristen auf die Insel, große Gruppen kamen ab 1970. Die meisten reisen über einen der beiden internationalen Flughäfen in Kingston und Montego Bay ein. Die meisten Besucher konzentrieren sich in Zentren wie Negril im Westen und Montego Bay im Norden. Neben den typischen Strandtouristen wird Ökotourismus im Inland immer wichtiger. Nach dem ersten September 2001 brach die Besucherzahl zunächst ein, erholte sich aber schnell wieder.

Infrastruktur

Die Infrastruktur Jamaikas hat unter dem Konsolidierungskurs der Regierung und den damit verbundenen Sparmaßnahmen gelitten. Dennoch zählt sie zu den am besten entwickelten in der Karibik. Im Telekommunikationsbereich und im Straßenbau in den Touristengebieten wurden neben den staatlichen auch private Investitionen getätigt.

Telekommunikation

Jamaika verfügt über ein Kommunikationssystem mit vollautomatischer Vermittlung. Seit 1997 wird das ehemalige Monopol des Anbieters Cable and Wireless immer weiter aufgehoben. 2001 erhielten die irische Digicel und Oceanic Digital die Lizenz zum Betrieb eines Funktelefonnetzwerks, die Telefonleitungen blieben im Besitz von Cable and Wireless. In der Folge reduzierte sich die Anzahl der Festnetzanschlüsse von über einer Million auf 390.700 im Jahr 2004, während sich die Zahl der benutzten Mobiltelefone auf über 2,2 Millionen erhöhte. Der Mobilmarkt ist unter den drei Anbietern umkämpft. Alle haben in den vergangenen Jahren große Summen in den Ausbau ihrer Netze investiert die heute fast vollständig mit dem GSM Standard arbeiten. Außlandsgespräche werden entweder über Sateliten der Firma Intelsat abgewickelt oder über eines der drei unterseeischen Datenkabel.

2005 benutzten rund eine Million Menschen das Internet. Die meisten besuchten günstige Internetcafés die vor allem in den Städten zu finden sind.

Straßen- und Schienennetz

Wie die meisten ehemaligen britischen Kolonien verfügte Jamaika über ein umfangreiches Schienennetz. 272 Kilometer wurden in 1,435 m Schienenbreite angelegt. Die Hauptstrecke führte von Kingston Spanish Town und May Pen, wo eine Nebenstrecke nach Frankfield abzweigte, nach Montego Bay. Die Jamaica Railway Corporation erhielt das Netz bis 1992 als 207 Kilometer stillgelegt wurden. Die verbleibenden 57 Kilometer werden von der Minengesellschaft ALCAN betrieben und vor allem zum Bauxittransport benutzt.

Das wichtigste Transportmittel ist der Bus. Regelmäßige Verbindungen bestehen zwischen allen größeren Städten. Auf diesen Strecken ist die Straße normalerweise auch asphaltiert, insgesamt waren 1999 13.009 der 18.700 Kilometern geteert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt außerorts bei 80 km/h, es gilt Linksverkehr. Während der starken Regenfälle im Herbst kommt es immer wieder zu starken Beschädigungen des Belags, die aufgrund der schlechten Haushaltslage oft nur notdürftig repariert werden können.

Flugverkehr

Ein Airbus A 340-300 der Air Jamaica

Aufgrund der großen Bedeutung des Tourismus verfügt die Insel über zwei internationale Flughäfen. Norman Manley International Airport in Kingston, mit rund 1,6 Millionen Besuchern im Jahr, und Sir Donald Sangster International Airport in Montego Bay.

Die seit 2004 befindet sich die einzige Fluggesellschaft der Insel wieder im Staatsbesitz. Air Jamaica fliegt vor allem Ziele in Nord- und Südamerika sowie in Großbritannien an. Ihre Tochtergesellschaft Jamaica Air Express konzentriert sich auf Inlandsflüge und Verbindungen zu den anderen Karibikinseln. Beide Gesellschaften verfügen zusammen über 16 Großraumflugzeuge der Firma Airbus und mehrere kleine Maschinen vom Typ De Havilland Canada DHC-8.

Kultur

Berühmte Jamaikaner

Capleton live beim Bob Marley Birthday Bash 2K6 im MX3 in Negril

Sport

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Emblem der Commonwealth Games 1966

Das bisher wichtigste sportliche Ereignis auf Jamaika war die Ausrichtung der British Empire and Commonwealth Games 1966 in Kingston, an denen 1300 Sportler beteiligt waren. Das größte Stadion der Insel, Independence Park mit 36.000 Plätzen, wurde zu diesem Anlass errichtet.

Der verbreitetste Sport im Land ist die Leichtathletik, die bekanntesten Sportler kommen aus diesem Bereich. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 gewann Veronica Campbell die Goldmedaillen im 200 Meter lauf, ebenso war die 4x100 Meter Staffel der Frauen erfolgreich. Bei den Commonwealth Games 2006 belegte das Land den 7. Platz mit 10 Goldmedaillen.

Die Reggae Boyz, so der Spitzname der jamaikanischen Fußballnationalmanschaft, feierten 1998 ihren größten Erfolg bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. Nach der bisher einzigen erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde schied die Mannschaft nach zwei Niederlagen und einem Sieg aus. 1991, 1998 und 2005 gewann sie die Fußball-Karibikmeisterschaft.

Die Jamaikanische Bobmannschaft erlange Berühmtheit, als sie 1988 in Calgary an den Olympischen Winterspielen teilnahm. Der Film Cool Runnings erzählt die Geschichte.

Einzelnachweise

  1. Introduction to the Pan-Caribbean S. 133
  2. http://web.amnesty.org/pages/deathpenalty-countries-eng
  3. http://jamaicaelections.com/election2002/index.php
  4. http://jamaicaelections.com/index.php
  5. http://www.mof.gov.jm/estimates/2005/docs%5CStatement-IX.pdf
  6. http://www.amnestyusa.org/countries/jamaica/news.do
  7. a b http://www.statinja.com/stats.html#4
  8. http://www.welt-auf-einen-blick.de/bodenschaetze/bauxit.php
Wiktionary: Jamaika – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Jamaika – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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