Agostino Chigi

Agostini Chigi (* 1465 in Siena; † 1520 in Rom) war ein päpstlicher Bankier in der Renaissance. Er war außerdem Unternehmer und Mäzen. Er gehörte zur Familie Chigi-Albani und war ein Großneffe von Papst Alexander VII. (bürgerlich Fabio Chigi).
Gemeinsam mit seinem Vater zog er von der Toskana im Jahre 1487 nach Rom, wo sich diese selbständig machten. Ab 1509 war er Chef des Bankhauses der Spanocchi. Chigi war ferner ein Händler, der Handelshäuser in Lyon, London, Konstantinopel, Amsterdam und Babylon unterhielt sowie Eigner von etwa hundert Frachtschiffen war. Er hatte u.a. im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für die Kurie die päpstlichen Alaunminen bei Tolfa gepachtet. Wichtigste weitere Quelle für Alaun in Europa war damals noch Venedig, über das der alaunimport vor allem aus Kleinasien abgewickelt wurde. Durch die Vergabe eines zinslosen Kredites an die Republik Venedig, als diese im Kampf gegen die Liga von Cambrai dringend Geldmittel benötigte, konnte er sich auch auf dem venezianischen Markt vertraglich eine Monopolstellung im Alaunhandel vertraglich zusichern lassen.
Er war seinerzeit einer der bedeutendsten Bankiers seiner Zeit und verkehrte in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen.
Chigi unterhielt Handelsbeziehungen mit ganz Westeuropa mit zeitweise 20000 Mitarbeiten. Er wurde als reicher Mann auch ein Mäzen der Kunst und Literatur. Er förderte bedeutende Künstler der Renaissance wie Perugino, Sebastiano del Piombo, Giovanni da Udine, Giulio Romano, Sodoma und Raphael.
Von 1506 bis 1510 bewohnte er die Villa Farnesina in Rom-Trastevere, in denen sich mythologische Fresken Raffaels befinden. Von 1512 bis 1556 malte Raffael für Chigi das Fresko der Galatea als Auftragsarbeit.
1507 erlaubt ihm Papst Julius II. in einer Bulle seinem Bankier Chigi, die Capella Chigi im Kirchengebäude Santa Maria del Popolo in Rom als Grabkapelle für sich und seine Angehörigen umzuwidmen. Mit dem Bau beauftragt Chigi 1513 seinen Freund Raffael. In dem noch heute vorhandenen Grab befindet sich auch sein Bruder Antonio Chigi.
Literatur
- Felix Gilbert: Venedig, der Papst und sein Bankier, Fischer Verlag, Frankfurt a.M., 1997, ISBN 3596126134
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Chigi, Agostino |
KURZBESCHREIBUNG | Italienischer Unternehmer und (päpstlicher) Bankier der Rennaissance |
GEBURTSDATUM | 1465 |
GEBURTSORT | Siena |
STERBEDATUM | 1560 |
STERBEORT | Rom |