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Tocotronic

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tocotronic
Datei:Tocotronic German Band 2005.jpeg
Gründung: 1993
Genre: Rock
Website: http://www.tocotronic.de/
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre: Dirk von Lowtzow
Bass: Jan Müller
Schlagzeug, Keyboard, Gesang: Arne Zank
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre: Dirk von Lowtzow
Bass: Jan Müller
Schlagzeug, Keyboard, Gesang: Arne Zank
Keyboard, Gitarre: Rick McPhail (seit 2004)

Tocotronic ist eine Rockband aus Hamburg (Deutschland), die Ende 1993 gegründet wurde.

Zusammen mit Blumfeld und Die Sterne gelten Tocotronic als Teil der Hamburger Schule. Diese vereinfachende Kategorisierung wird von der Band im Lied Ich bin neu in der Hamburger Schule ironisch aufgegriffen. Von der Band und anderen Vertretern der Stilrichtung wird eher „Diskursrock“ als passend empfunden.

Der Bandname Tocotronic stammt von der japanischen Spielekonsole Tricotronic, dem Vorgänger des Gameboys.

Bandgeschichte

Vor der Gründung von Tocotronic spielten Arne Zank und Jan Müller bei der Band Meine Eltern.

Nach der Gründung machten sich Tocotronic im Hamburger Underground sehr schnell einen Namen. 1994 erschien ihre erste Single Meine Freundin und ihr Freund im Eigenvertrieb. Anfang 1995 folgte ein erstes Album, verlegt bei L'age d'or, eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz mit einigen Festivalauftritten und gleich im Anschluss ein zweites Album.

Neben den sloganartigen Songs (etwa Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein) beeinflusste auch die Optik der Band - Trainingsjacken, Cordhosen und Scheitellocke - weite Teile ihrer wachsenden Fangemeinde.

1996 erschien das dritte reguläre Studioalbum, welches Tocotronic erstmals eine prominente Platzierung in den deutschen Charts verschafft. Tocotronic traten erneut auf einigen Festivals auf.

Auf der Popkomm sollte der Band der Comet (Musikpreis des TV-Senders VIVA) in der Kategorie Jung, deutsch und auf dem Weg nach oben verliehen werden. Die Band bedankte sich für die Einladung, lehnte den Preis jedoch mit der Begründung „Wir sind nicht stolz darauf, jung zu sein. Wir sind auch nicht stolz darauf, deutsch zu sein. Und auf dem Weg nach oben, naja …“ ab.

Dirk von Lowtzow, bei einem Konzert auf dem Alexanderplatz in Berlin

Es folgte eine Tour durch kleinere Städte. 1997 erschien das vierte Album von Tocotronic, welches Platz 13 in den deutschen Album-Charts erreichte. Im Sommer spielten Tocotronic wieder auf zahlreichen Festivals, unter anderem auf dem Roskilde-Festival in Dänemark und machen die bis dahin längste Tournee durch den deutschsprachigen Raum.

1998 spielte die Band erstmals in den USA und machte Aufnahmen zu dem neuen Album K.O.O.K.. Musikalisch und inhaltlich entwickelten Tocotronic ihren Stil weiter. Die Texte wurden bildhafter, die Musik getragener und introvertierter. Das Album erschien 1999, stieg auf Platz 7 der deutschen Charts und brachte diverse Festivalauftritte sowie eine Tour mit sich.

2000 erschien ein Remix-Album und Tocotronic spielten wieder einige Konzerte, wohingegen sie sich 2001 rar machten und an einem neuen Album arbeiteten, das 2002 erschienen ist. Zum 10-jährigen Bestehen der Band erschien im Dezember 2003 die CD/DVD Tocotronic 10th Anniversary.

2004 wurde Rick McPhail, der die Band schon länger auf Tour begleitet hatte, offizielles Bandmitglied bei Tocotronic. Am 17. Januar 2005 erschien ihr neues Album Pure Vernunft darf niemals siegen. Darüber hinaus trat die Band auch politisch in Erscheinung und unterstützte I Can't Relax in Deutschland, eine Kampagne gegen gesellschaftlich zunehmende Nationalisierungstendenzen, welche in der deutschen Popkultur Ausdruck finden.

Tocotronic beim Festival Berlin 05


Die Bandmitglieder sind alle in verschiedenen Nebenprojekten aktiv: Dirk von Lowtzow zusammen mit Thies Mynther in Phantom/Ghost, Jan Müller bei Das Bierbeben, Arne Zank als DJ Shirley und Rick McPhail spielt bei Glacier und war zuvor mehrere Jahre Frontmann der Band Venus Vegas.

Diskografie

Studioalben

  • 1995: Digital ist Besser (LP/CD)
  • 1995: Nach der verlorenen Zeit (LP/CD)
  • 1996: Wir kommen um uns zu beschweren (LP/CD)
  • 1997: Es ist egal, aber (LP/CD)
  • 1999: K.O.O.K. (LP/CD, erschien in deutscher und englischer Version)
  • 2002: Tocotronic (LP/CD)
  • 2005: Pure Vernunft darf niemals siegen (Doppel-LP/CD)

Best-Of, Live und Remixe

  • 1998: The Hamburg Years (LP/CD, nur Export)
  • 1998: Live in Roskilde (limitierte Auflage: 2222 Stück, nur Mailorder)
  • 2000: K.O.O.K. - Variationen (LP/CD, Remixe verschiedener Künstler)
  • 2004: Tocotronic – 10th Anniversary (CD/DVD)
  • 2005: The Best of Tocotronic (CD/Doppel-CD)

Singles und EPs

  • 1994: Meine Freundin und ihr Freund (7")
  • 1995: Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein (12")
  • 1995: You are quite cool (7")
  • 1995: Freiburg (live) (7")
  • 1996: Split with Chokebore (7")
  • 1996: Die Welt kann mich nicht mehr verstehen (12")
  • 1996: Split with Christoph de Babalon (7")
  • 1997: Sie wollen uns erzählen (12"/CD)
  • 1997: Dieses Jahr (12")
  • 1998: Split with Fuck (7")
  • 1999: Let There Be Rock (12"/CD)
  • 1999: Jackpot (12"/CD)
  • 2000: Freiburg V 3.0 (12")
  • 2000: Variationen I + II (2 EPs)
  • 2002: This Boy Is Tocotronic (12"/CD)
  • 2002: Hi Freaks I + II (2×12")
  • 2005: Aber hier leben, nein danke (12"/CD)
  • 2005: Pure Vernunft darf niemals siegen (12"/CD)
  • 2005: Gegen den Strich (12"/CD)

Literatur

  • Thees Uhlmann: Wir könnten Freunde werden - Die Tocotronic-Tourtagebücher. VENTIL Verlag 2000. ISBN 3-930-55979-X
Commons: Tocotronic – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien