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Graham Chapman

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Graham Arthur Chapman (* 8. Januar 1941 in Leicester; † 4. Oktober 1989 in Maidstone) war ein britischer Schauspieler und Schriftsteller und Mitglied der Komiker-Gruppe Monty Python. Unter anderem spielte er die Hauptrolle in Das Leben des Brian.

Chapman lernte während seines Medizin-Studiums in Cambridge seinen Studienkollegen und späteren Komikerkollegen John Cleese kennen. Beide begannen in den 1960ern Sketche für die BBC zu schreiben und gründeten später mit anderen Komikern die Gruppe Monty Python.

Chapman litt jahrelang unter Alkoholismus, wodurch er schwere Gesundheitsschäden erlitt. 1988 wurde erstmals ein bösartiger Tumor der Mandeln festgestellt und entfernt. In der Folge wurden weitere Geschwüre im Rachen und an der Wirbelsäule diagnostiziert. Letztere fesselten ihn schließlich auch an einen Rollstuhl. Am 4. Oktober 1989 - nur einen Tag vor dem zwanzigjährigen Jubiläum der Monty Pythons - verstarb Chapman an den Folgen seiner schweren Krankheit.

Die Trauerfeier war teilweise ein skurriles Spektakel ganz im Sinne des Monty-Python-Mitglieds. John Cleese begann seine Grabrede mit einer Abwandlung des Dead-Parrot-Sketch, dessen Ko-Autor Chapman war:

"He has ceased to be, bereft of life, he rests in peace, he has kicked the bucket, hopped the twig,
bit the dust, snuffed it, breathed his last, and gone to meet the Great Head of Light Entertainment in the sky [...]"

Da Cleese offenbar stolz war, der erste Mensch zu sein, der im britischen Fernsehen das Wort "Shit" gesagt hatte, habe er beim Schreiben der Trauerrede gehört, wie ihm Chapman ins Ohr flüsterte, er solle nun auch der Erste werden, der jemals bei einer britischen Trauerfeier das Wort "Fuck" sagt. Die Trauergemeinde sang abschließend den Song "Always look on the bright Side of Life".


Bei Fernsehauftritten zum dreißigjährigen Jubiläum von "Monty Python’s Flying Circus" trat Graham Chapman als Asche in seiner Urne mit den fünf anderen Kollegen auf und machte sich mit lautem Klopfen und Rütteln im Gefäß bemerkbar und verständlich. Im Laufe des Auftritts wurde die Urne umgeworfen und die Asche anschließend mit dem Staubsauger aufgesaugt.

Privates

Zu Chapmans besten Freunden zählten Keith Moon und Ringo Starr. Er war seit den Sechziger Jahren mit dem Drehbuchautor David Sherlock, den er 1966 auf Ibiza kennengelernt hatte, liiert. Die beiden adoptierten 1971 John Tomiczek, einen entlaufenen Teenager aus Liverpool, den Chapman als Arzt behandelt hatte, damit dieser die Schule beenden konnte.

Nachdem Chapman sich in einem Fernsehinterview dazu bekannt hatte, homosexuell zu sein, erhielten die Monty-Python-Komiker einen Brief einer sehr aufgebrachten Dame, die schrieb, ein anonymes Mitglied der Gruppe habe zugegeben, schwul zu sein. Sie schickte ein paar Blätter mit Gebeten und meinte, wenn dieses Mitglied die Gebete jeden Tag wiederholen würde, könnte er vielleicht vor dem Höllenfeuer bewahrt werden. Eric Idle schrieb der Dame zurück, sie hätten herausgefunden, wer zugegeben habe, schwul zu sein und ihn umgebracht. Tatsächlich verließ John Cleese kurz darauf die Gruppe und trat bei Monty Python's Flying Circus nicht mehr in Erscheinung. Die Dame hat auf Idles Brief nicht geantwortet.

Literatur

Graham Chapman: A Liar's Autobiography. London: Eyre Methuen 1980, ISBN 0-413-47570-0.