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Ruine Wielandstein (Lenningen)

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Ruine Wielandstein
Ruine Wielandstein

Ruine Wielandstein

Staat Deutschland
Ort Lenningen
Entstehungszeit um 1150
Burgentyp Höhenburg, Felslage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Ministeriale
Bauweise Kleinquader-, Quader- und Buckelquadermauerwerk
Geographische Lage 48° 33′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 48° 32′ 51″ N, 9° 29′ 11,4″ O
Höhenlage 671,2 m ü. NN
Ruine Wielandstein (Baden-Württemberg)
Ruine Wielandstein (Baden-Württemberg)

Die Ruine Wielandstein ist eine Höhenburgengruppe, die heute aus den Ruinen des Hinteren Wielandsteins, des Zwischen-Wielandsteins, des Mittleren Wielandsteins, Alt-Wielandstein und dem Vorderen Wielandstein besteht. Sie befinden sich auf einem Felsgrat des Wielandsteins über dem Tobeltal, etwa 2000 Meter südöstlich von Oberlenningen, einem Ortsteil der Gemeinde Lenningen, im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Geschichte

Informationstafel an der Ruine: „Hinterer Wielandstein. Ehemalige Burg der Schwelcher, später der Freyberg und der Schilling. Gegründet vor 1150 (durch Bodenfunde nachgewiesen). 1240 erstmals genannt. 1525 von Bauern verwüstet und 1533 abgebrochen. Freigelegt und gesichert 1976/79. Gemeinde Lenningen“
Fernblick zur Ruine

Die ersten Burgen der Gruppe, der Alt-Wielandstein und der Hintere Wielandstein, wurden um 1150 erbaut, und seit 1240 werden die Herren von Wielandstein, ritterliche Dienstmannen der Herzöge von Teck, erwähnt, die um 1330 die Burg aufgaben. 1386 geht die Burg in den Besitz der Württemberger Grafen und wird 1478 der Adelsfamilie Schilling als freies Eigentum übergeben. Zu dieser Zeit sind bereits wesentliche Teile nicht mehr bewohnbar, die Burg verfällt weiter. 1525 wurde die Burg im Bauernkrieg vollends zerstört und gelangte 1553 in den Besitz der Gemeinde Oberlenningen, die das zerfallene Gemäuer als Steinbruch nutzte. 1976 bis 1979 wurden die Reste der Burg von der Gemeinde Lenningen freigelegt und gesichert.

Am Hohgreutfels liegen die Überreste einer der Wielandstein-Burgengruppe zugerechneten Warte. Die kleine, etwa 10 × 10 Meter messende Anlage war von zwei Gräben gesichert. Kleinfunde datieren die Anlage in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts. Von hier sollte wohl das von den Hauptburgen nicht einsehbare Gelände talaufwärts vom Dorf Lenningen und die Albhochfläche über der Burg kontrolliert werden.[1]

Aktuelles

Am 7. Januar 2015 gab es einen großen Felssturz, worauf der Zugang zur Burg sowie Wanderwege um den Wielandstein gesperrt wurden.[2] Die Sanierungsarbeiten dauern an bis geklärt ist, ob weitere Felsabgänge möglich sind.[3]

Literatur

  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band • 4 Alb Mitte-Nord. Wandern und entdecken zwischen Aichelberg und Reutlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1991, ISBN 3-924489-58-0, S. 137–152.
  • Christoph Bizer: Burgruine Wielandstein. In: Europäisches Burgeninstitut (Hrsg.): Burgen und Schlösser. Heft 1. Braubach/Rhein 1981. S. 11ff.
  • Christoph Bizer & Rolf Götz: Die Thietpoldispurch und die Burgen der Kirchheimer Alb. Neue Methoden und Ergebnisse der Burgenforschung. Mit Burgplänen von Günter Schmitt und Fundzeichnungen von Wilfried Pfefferkorn. Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Bd. 31, 2004, ISBN 3-925589-35-X (Wielandstein S. 95–115).

Einzelnachweise

  1. Die Vierteilige: Burg Wielandstein (siehe Abschnitt Die Anlage am Hohgreutfels), Webseite von Alt-Owen Förderkeis e.V.; abgerufen am 17. Februar 2022
  2. Thomas Schorradt: Der Wielandstein wird festgenagelt, stuttgarter-nachrichten.de, 9. Juli 2015
  3. Information auf der Internetseite von Lenningen
Commons: Ruine Wielandstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien