Hans Hilsdorf
Hans Hilsdorf ( 17. November 1999) war von 1973 bis zu seinem Tod Professor an der 1791 gegründeten Sing-Akademie zu Berlin. An der Deutschen Oper Berlin hat er das Standardrepertoire von Monteverdi bis Verdi dirigiert, aber auch jene herausragenden Aufführungen von Bergs "Wozzek" und "Lulu", Schönbergs "Moses und Aron" oder Strawinskys "Petruschka"-Ballett.
Gastdirigate führten ihn zum Berliner Philharmonischen Orchester, dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin (DSO), den Wiener Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, zu den großen Pariser Orchestern und in die USA sowie an viele Opernhäuser in Deutschland und im Ausland. So dirigierte Prof. Hilsdorf 1994 auf Einladung des »Teatro La Fenice« in Venedig Richard Wagners »Tristan und Isolde«, im März desselben Jahres ein Wagner-Konzert beim Bayerischen Rundfunk.
Hingewiesen sei auch auf seine Tätigkeit als Konzertpianist und Liedbegleiter; Liederabende und Rundfunkaufnahmen mit vielen namhaften Sängern zählen dazu; so u. a. Deutsche Grammophon-CD Beethoven Edition.
Schließlich präsentierte sich Prof. Hilsdorf nach alter Sing-Akademie-Tradition als Komponist u. a. mit seiner Zelter-Kantate, die auch als Werk der Geschichte der Sing-Akademie huldigt. Er offerierte Morgenstern-Vertonungen (»Der Hecht«, »Der Mond«) und schrieb zum Jubiläums-Konzert 1991 (200 Jahre Sing-Akademie zu Berlin) eine Motette. Carl Heinrich Grauns Kantate »Der Tod Jesu« wurde von ihm umfangreich bearbeitet und so mit der Sing. Akademie am Gründonnerstag 1999 im Dom zu Berlin dem Publikum vorgestellt.
Im Jahre 1998 konnte Prof. Hilsdorf sein 25jähriges Jubiläum als Direktor der Sing-Akademie begehen.
1983 wurde Prof. Hilsdorf mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und 1989 für seine Verdienste um die Förderung der Beziehungen zwischen Finnland und Deutschland - insbesondere für seinen Einsatz als Lehrer der Solistenausbildung bei den Savonlinna Festspielen seit 1975 - mit dem Komturkreuz des Ordens des Löwen von Finnland.