Zum Inhalt springen

Gymnasium am Stadtgarten (Saarlouis)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. September 2006 um 16:20 Uhr durch Leider (Diskussion | Beiträge) (Schreibfehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Gymnasium am Stadtgarten Saarlouis
{{{Bild}}}
Schultyp: Gymnasium
Ort: Saarlouis
Gründungsjahr: 1691
Schülerzahl: ca. 1200
Website: http://www.sgs-saar.de/

Das Gymnasium am Stadtgarten (SGS) ist das humanistische Gymnasium in Saarlouis.

Geschichte

Das heutige Gymnasium am Stadtgarten wurde 1691 im Zuge der Übersiedlung der Augustinermönche nach Saarlouis in Form eines Collèges gegründet. Der Bau wurde von Ludwig XIV. begrüßt. (vergl. "300 Jahre Gymnasium Saarlouis am Stadtgarten", 1991, Seite 16 - 61)

Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Mönche des Klosters in Saarlouis aus politischen Gründen durch Augustiner-Mönche aus Paris ersetzt. In dieser Zeit zählte auch Michel Ney zu den Schülern des Collèges, welches jedoch nach der französischen Revolution geschlossen wurde. Da in ganz Frankreich Ordensgelübde untersagt wurden, war auch ein Weiterbestehn der Klosterschule nicht möglich. Wiedereröffnet wurde die Schule bereits wenige Jahre später als städtisches Collège und im Jahre 1808 der Académie Metz zugeordnet.

Mit dem Ende der französischen Herrschaft 1815 in Saarlouis wurde aus dem Collège ein preußisches Collegium und 1930 eine Höhere Bürgerschule. Alte Traditionen wie die Unterrichtung von Latein und Griechisch wurden trotz der neuen politischen Lage weitergeführt, wenn auch mit unterschiedlichen Intensitäten, da sich die exakte Schulform in den folgenden Jahrzehnten noch öfter änderte: Die Schule entwickelte sich bis 1899 zu einem Vollgymnasium. 1902 wurden die ersten Reifeprüfungen abgelegt. In der Folgezeit zog das Gymnasium immer mehr Schüler an, sodass Platznot bestand, obwohl die Schule gerade ein neues Gebäude bezogen hatte. Demzufolge erhielt das "Humanistische Knabengymnasium Saarlouis" 1905 einen Erweiterungsbau.

Im Ersten Weltkrieg war ein durchgehender Unterricht undenkbar, zeitweise wurde das Schulgebäude sogar als Truppenunterkunft und Materialdepot genutzt. Aber auch in der darauf folgenden Besatzungszeit war kein problemloser Unterricht möglich. Ab 1938 wurde aus dem Gymnasium Saarlouis die „Jungenoberschule Saarlautern“, welche sich der nationalsozialistischen Ideologie nicht entziehen konnte, aber nichtsdestotrotz ihre katholische und humanistische Tradition fortführte. Im Zweiten Weltkrieg war Unterricht ebenfalls nahezu unmöglich, u.a. wegen Evakuierungen und ständigem Fliegeralarm in den letzten Kriegsjahren. Zudem musste das Schulgebäude als Ersatz für die durch einen Luftangriff zerstörte Elisabeth-Klinik dienen. Nach Kriegsende wurde parallel zu der von der französischen Besatzung festgeschriebenen Erstfremdsprache Französisch der Latein-Zweig gepflegt.

1949 ging die Schule in Staatsbesitz über („Staatliches Gymnasium Saarlouis am Stadtgarten“), 1960 erfolgte der Umzug in das neu errichtete, heutige Schulgebäude. Stetig wachsende Schülerzahlen erforderten bereits 1965 einen Erweiterungsbau, der 1970 fertiggestellt wurde, jedoch immer noch nicht genügend Platz bot, sodass einige Klassen auf andere Schulen ausgelagert werden mussten. Für Mädchen ist das SGS seit 1973 geöffnet.

Heute ist das Gymnasium am Stadtgarten Saarlouis eine Schule des Landkreises. Nach einer Stabilisierung der Schülerzahlen in den achtziger und neunziger Jahren wurde aufgrund erneuter enormer Platzprobleme 2004 ein weiterer Anbau fertiggestellt.

Direktoren

  • 1895 - 1907: Dr. Emil Kramm
  • 1907 - 1913: Dr. Paul Fischer
  • 1914 - 1929: Hermann Disselbeck
  • 1929 - 1944: Dr. Peter Miesges
  • 1945 - 1952: Dr. Mathias Groebel
  • 1952 - 1955: Dr. Peter Schwarz
  • 1955 - 1956: Albert Schwarz
  • 1956 - 1965: Josef Holzer
  • 1966 - 1980: Ernst Turner
  • 1980 - 2003: Dr. Hans-Jochen Ruland
  • 2003 - heute: Ulrich Heger

Sprachfolge

Traditionell bietet das SGS einen altsprachlichen Zweig mit der Sprachfolge Latein-Französisch-Englisch an, die durch zusätzlichen Griechisch-Unterricht ergänzt werden kann. Alternativ kann die Folge Französisch-Englisch-Spanisch gewählt werden.

Kooperation

Um die Organisation von Oberstufenkursen zu erleichtern, kooperiert das SGS mit seinen beiden Nachbarschulen (Max-Planck-Gymnasium und Robert-Schuman-Gymnasium). Angebotene Kurse stehen also Schülern von allen Schulen zur Verfügung.

Bistro

Im Zuge der Errichtung von G8-Ganztagsschulen erhielt das SGS ein Bistro. Es trägt den Namen SGEssTreff.

Sonstiges

Das Gymnasium ist offizielle "WM-Schule" für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und repräsentiert hierbei den Sudan. "WM Schulen – Fair Play for Fair Life" ist ein Projekt, bei dem 204 Schulen aus Deutschland eine FIFA-Nation repräsentieren und eine südafrikanische Schule Pula Difate, welche das Gastgeberland Deutschland repräsentiert, im WM-Schulfinale in Potsdam, vom 7.-10. Juni 2006 in einem Fußball-Turnier um den Titel kämpfen. Zwecks Qualifikation wurden hierzu im Herbst 2005 Kontinentalmeisterschaften unter den 204 deutschen Schulen durchgeführt. Hierbei konnte sich auch die Delegation des Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten für die Endrunde in Potsdam qualifizieren. Die südafrikanische Schule ist als Repräsentant des Gastgeberlandes bereits qualifiziert.