Weilburg
Wappen | Karte |
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![]() Wappenbeschreibung |
Deutschlandkarte, Position von Weilburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Limburg-Weilburg |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 152 m ü. NN |
Fläche: | 57,45 km² |
Einwohner: | 13.783 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 240 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 35781 |
Vorwahl: | 06471 |
Kfz-Kennzeichen: | LM |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 33 017 |
Gliederung des Stadtgebiets: |
11 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Mauerstraße 6-8 35781 Weilburg |
Offizielle Website: | www.weilburg.de |
E-Mail-Adresse: | weilburg@weilburg.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans-Peter Schick |
Karte | |
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Weilburg ist mit 14.000 Einwohnern nach Limburg an der Lahn und Bad Camberg die drittgrößte Stadt im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen, Deutschland.
Geografie
Geografische Lage
Weilburg liegt im Lahntal zwischen Westerwald und Taunus.
Nachbargemeinden
Weilburg grenzt im Norden an die Gemeinden Merenberg und Löhnberg (beide im Landkreis Limburg-Weilburg), im Osten an die Stadt Braunfels (Lahn-Dill-Kreis), im Süden an die Gemeinden Weilmünster und Weinbach, sowie die Stadt Runkel, sowie im Westen an die Gemeinde Beselich (alle im Landkreis Limburg-Weilburg).
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt Weilburg, in der knapp 40 Prozent der Einwohner leben, gehören zum Stadtgebiet folgende Stadtteile:
- Ahausen
- Bermbach
- Drommershausen
- Gaudernbach
- Hasselbach
- Hirschhausen
- Kirschhofen
- Kubach
- Odersbach
- Waldhausen
Geschichte
Weilburg wurde erstmals im Jahre 906 in einer Chronik des Abtes Regino von Prüm als Festung mit dem Namen Wilineburch erwähnt. Sechs Jahre später gründete König Konrad I. der Jüngere, dessen gefallener Vater in der Festung beigesetzt wurde, hier eine Kirche und eine Abtei. Von 993 bis 1062 wurden nach und nach die ganze Stadt an das Bistum Worms verschenkt.
Etwa im Jahre 1225 verpfändete der Bischof von Worms die Herrschaft an das Haus Nassau, das sie 1294 schließlich aufkaufte und ihr ein Jahr später das Stadtrecht verlieh. Graf Johann I. von Nassau errichtete hier 1355 seine Residenz, erneuerte die Burg und errichtete Stadtbefestigungen.
Das Haus Nassau prägte die Geschichte der Stadt von nun an mehrere Jahrhunderte lang. Besonders Graf Johann Ernst (1664-1719) erneuerte und verschönerte seine Residenzstadt durch Erweiterung des Hochschlosses, Anlegung eines Parks und Veränderung der Stadtfront. Weilburg wurde dadurch zu einem der am vollständigsten erhaltenen Beispiele für eine deutsche Kleinresidenz des Absolutismus. Erst im Jahre 1817 verlegte Herzog Wilhelm die Residenz nach Biebrich.
Baugeschichtlich ist Weilburg durch seine Lehmbauten aus der Zeit nach 1800 bekannt. Durch den besonderen Einsatz des 'Regierungsadvokaten' Wilhelm Jacob Wimpf wurde der so genannte 'Pise-Bau' in Stadt und Umgebung gefördert, wovon heute noch das höchste (Stampf-)Lehmgebäude Deutschlands - ein sechsgeschossiges Wohnhaus zeugt. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt nur geringfügige Beschädigungen.
Weilburg war Kreisstadt des Oberlahnkreises ab dessen Gründung 1867. Diese Funktion verlor Weilburg, als im Rahmen der Landesneugliederung (Kreisreform) in Hessen auch die Landkreise Oberlahn und Limburg aufgelöst wurden und am 01. Juli 1974 der neue Landkreis Limburg-Weilburg entstand, zu dessen Kreisstadt Limburg bestimmt wurde.
In Weilburg fand vom 17.-26. Juni 2005 der 45. Hessentag statt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Nachfolgend das Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. März 2006:
Parteien und Wählergemeinschaften | Anteil in % | Sitze | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 35,4 | 13 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 40,2 | 15 |
GRÜNE | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | 6,5 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,6 | 3 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 11,3 | 4 |
gesamt | 100,0 | 37 |
Städtepartnerschaften
- seit 1958: Privas (Frankreich)
- seit 1964: Tortona (Italien)
- seit 1966: Zevenaar (Niederlande)
- seit 1990: Kežmarok (Slowakei)
- seit 2002: Quattro Castella (Italien)
- seit 2004: Colmar-Berg (Luxemburg)
- seit 2006: Kizilcahamam (Türkei)
Wappen
Das Wappen der Stadt Weilburg wurde erst anlässlich des tausendjährigen Bestehens der Stadt im Jahre 1906 gestiftet. Es zeigt eine Burg (silber) auf blauem Untergrund. Der mittlere von drei Zinnentürmen trägt einen roten Turmhelm mit goldener Kugel auf der Spitze. Das schwarz beschlagene, geschlossene Tor ist belegt mit einem blauen Schild, auf dem in Gold der Löwe von Nassau dargestellt ist. Vorbild war das Weilburger Stadtsiegel von 1329.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Die Weilburger Schlosskonzerte - eine jährlich im Sommer stattfindende Konzertreihe meist klassischer Musik im Schloss, der Schlosskirche oder im Renaissancehof des Schlosses der Stadt Weilburg.
Bauwerke

- Das Schloss vom 14 Jh., in den 16. Jh. und 18. Jh. Umbaumaßnahmen. Die als Kernschloss bezeichneten Renaissance-Teile werden zu den am besten erhaltenen Renaissanceschlössern in Hessen gezählt.
- Die evangelische Schlosskirche vom Anfang des 18. Jh.
- Der in Deutschland einmalige Schiffstunnel vom Jahre 1847.
- Die Fachwerkhäuser vom 16. bis zum 19. Jh.
- Das Gymnasium Philippinum vom 18. Jh.
- Der Neptunbrunnen vom Jahre 1709.
- Der Kalvarienberg und die Heilig-Grab-Kapelle auf dem alten Friedhof
Als weltweit einmalig gilt das Weilburger Tunnelensemble. Hier liegen nebeneinander Tunnel für Auto, Schiff und Eisenbahn.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Weilburger Kirmes wird nachweislich seit 1569 begangen, manche Bräuche haben sich trotzdem erhalten. Z. B. das "Anschießen" der Kirmes, die Stiftung von Schießpreisen, die erstmals für 1746 durch die Stadt überliefert ist und später auf Preisstiftungen durch die Bürger erweitert wurde, das Schießen auf die Ehrenscheibe und der von Mädchen aufgeführte Kirmestanz. Untrennbar verbunden mit der Kirmes ist die im Jahr 1813 gegründete "Weilburger Bürgergarde", in deren Händen seitdem die Fortführung der traditionellen "Weilburger Kirchweih" liegt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt befindet sich an der Lahntalbahn Koblenz—Limburg—Weilburg—Wetzlar—Gießen und gehört dem Rhein-Main-Verkehrsverbund an.
Persönlichkeiten
Heinrich von Gagern († 22. Mai 1880 in Darmstadt, aufgewachsen in Weilburg und Abitur am dortigen Gymnasium Philippinum, 1848 Präsident der Frankfurter Nationalversammlung
Gert Fritz Unger († 3. August 2005 in Weilburg), Schriftsteller und Westernautor
Ulrike Meinhof kam 1952 nach Weilburg, wo sie das Gymnasium Philippinum bis zum Abitur 1955 besuchte.
Literatur
- Bernd Modrow, Claudia Gröschel: Fürstliches Vergnügen. 400 Jahre Gartenkultur in Hessen. Verlag Schnell + Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1487-3
Weblinks
- Offizielle Website
- Schloss und Schlossgarten Weilburg
- Private Website zur Stadtgeschichte, zu Bauten, Sehenswürdigkeiten und mehr
- Die Kristallhöhle in Kubach ist die einzige Kristallhöhle in der Bundesrepuplik
- Linkkatalog zum Thema Weilburg bei odp.org (ehemals DMOZ)