Robert Schumann
Robert Schumann (* 8. Juni 1810 in Zwickau, † 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn) war ein deutscher Komponist der Romantik. Er ist nicht zu verwechseln mit dem französischen Politiker Robert Schuman (1886-1963).

Leben
Robert Schumann hatte in seiner Jugend zweierlei künstlerische Neigungen: Zum einen das Klavierspiel, zum anderen die Literatur (sein Vater war Schriftsteller und Verleger). So verfasste er als Jugendlicher nicht nur Kompositionen sondern auch Aufsätze und Gedichte. Besonders prägten ihn die romantischen Schriftsteller wie Jean Paul, denen er auch einige Werke widmete (Papillons).
Während des Jurastudiums ab 1820 in Leipzig, welches er zuliebe seiner Mutter (sein Vater war früh verstorben) aufgenommen hatte und mit keinerlei Interesse verfolgte, erhielt er Klavierunterricht bei Friedrich Wieck, dessen Tochter Clara Wieck er später gegen den Willen des Vaters, zwischen denen sich ein lange währendes und auch zum Schluss nur scheinbar beseitigtes Zerwürfnis entwickelte, heiratete. Aufgrund einer enormen Verbissenheit am Klavier, dem Wunsch nach größter Virtuosität, zog er sich beim Üben mit einem mechanischen Hilfsmittel zur Steigerung der Beweglichkeit der Finger eine dauerhafte Verletzung des Mittelfingers zu, die das Ergreifen einer Pianistenlaufbahn zunichte machte.
Schumann konzentrierte sich daraufhin auf das Komponieren, in den Anfangsjahren besonders für das Klavier und gründete 1834 die Neue Zeitschrift für Musik, in der er als Kritiker und Musikwissenschaftler Maßstäbe setzte. Er stellte sich dabei durch die Ideen des Vormärzes, vor allem gegen Philistertum, Akademismus und seichtes Virtuosentum.
Sowohl in dieser Zeitschrift als auch in seinen Kompositionen spielen dabei die fiktiven Figuren "Florestan" (der leidenschaftliche Schumann), "Eusebius" (der in sich gekehrte Schumann) und "Meister Raro" (Ratgeber) - zusammengefasst unter dem Namen "Davidsbündler" - eine große Rolle. Die Figuren sind Spiegel seiner gespaltenen Empfindungen.
1840 wurde Schumann Ehrendoktor der Universität Jena, 1843 Lehrer am Leipziger Konservatorium. Ab 1850 war er Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf, allerdings fühlte er sich sozial nicht geachtet. Ab 1853 verschlimmerte sich seine (damals noch unheilbare) Syphilis so stark, dass er einen Selbstmordversuch unternahm: Er stürzte sich am 27. Februar 1854 in den eiskalten Rhein. Die letzten zwei Jahre seines Lebens musste er in der Nervenheilanstalt zu Endenich verbringen, wo er auch starb. Merkwürdig bleibt auch die Tatsache, dass von ihm in den letzten Jahren geschriebene, musikalisch besonders tiefgründige Werke wie etwa das Violinkonzert in d-Moll der Öffentlichkeit von Clara Schumann und Johannes Brahms vorenthalten wurden.
Werke
- Klaviermusik (eine Auswahl)
- mehrere Klaviersonaten,
- "Abegg" Variationen (1830),
- Papillons (1832),
- Toccata (1832),
- 6 Konzert-Studien über Capriccios von Paganini (1833),
- Carnaval 1834),
- Symphonische Etüden (1834, 2. Version 1852),
- Davidsbündlertänze 1837),
- Kinderszenen (1838),
- Kreisleriana (1838),
- Novelletten (1838),
- Humoreske (1839),
- Faschingsschwank aus Wien (1839),
- 6 Fugen über B-A-C-H für Orgel oder Pedalklavier (1845),
- Album für die Jugend (1848),
- Introduktion & Allegro für Klavier & Orchester (1853).
- Sinfonien,
- Nr. 1 in B-Dur, "Frühlingssinfonie" (1841)
- Nr. 2 in C-Dur (1845-6)
- Nr. 3 in Es-Dur, "Rheinische" (1850)
- Nr. 4 in d-Moll (1841, überarbeitet 1851)
- Konzerte,
- u.a. Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll (1841),
- Oratorien u.a.
Weblinks
http://biene.bonn.de/endenich/schu03.htm - Das Schumannhaus in Bonn-Endenich