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Diogo Dias

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Diogo Dias (* vor 1450 ? – † nach 1500?), war ein portugiesischer Seefahrer und Entdecker.

Zu Diogo Dias, Bruder von Bartolomeu Dias, gibt es nur wenige Angaben. Außerdem sind einige historische Bezüge nicht eindeutig geklärt. So ist z.B. offen, ob es sich bei dem 1465 in einem Brief der königlichen Kanzlei Alfons V. als Dolmetscher genannte Diogo Dias um den portugiesischer Seefahrer und Entdecker handelt. Desweiteren wird der Bruder Bartolomeu Dias’ in verschiedenen Schriften auch als Pedro bzw. Pêro Dias oder Diaz angesprochen.

Als gesichert gilt, dass Diogo Dias als Kapitän des Versorgungsschiffes der Flotte mit Bartolomeu Dias im August 1487 zu dessen erster Umfahrung des Kaps der Guten Hoffnung auslief. Der Pilot des Versorgungsschiffes war João de Santiago, der vorher bereits Diogo Cão auf dessen Reise zum Kongo-Fluss begleitet hatte.

Als Chronist und Schreiber auf dem Flagschiff war er ebenfalls an der Entdeckung des Seeweges von Portugal nach Indien unter Vasco da Gama beteiligt. Als Oberhaupt der neu gegründeten portugiesischen Handelsniederlassung in Kalikut wurde er durch den dortigen Herrscher gefangen gesetzt, doch gelang ihm die Flucht.

Danach nahm er an der Expedition von Pedro Álvares Cabral nach Indien teil und war auch im April 1500 an dessen Landung im heutigen Brasilien beteiligt. Bei schwerem Sturm wurde sein Schiff am 29. Mai 1500 beim Kap der Guten Hoffnung von der Flotte Pedro Álvares Cabrals getrennt. Sein Schiff erkundete dann die Gewässer des Indischen Ozeans am Eingang des Roten Meeres.

Auf südlichem Kurs entdeckte Diogo Dias danach aus europäischer Sicht im Juli 1500 sowohl die Insel Mauritius als auch die Insel La Réunion, beide westlich von Madagaskar gelegen. Bis zu ihrer Aufgabe 1575 nutzten die Portugiesen beide Inseln als Station für Frischwasser und Proviant für ihre Schiffe auf dem Weg nach Goa in Indien und Malakka im heutigen Malaysia. Am 10. August 1500 sichtete als erster Europäer Madagaskar und nannte die Insel São Lorenço. Danach kehrte er über Moçambique an der afrikanischen Ostküste nach Portugal zurück. Bei den Kap Verdischen Inseln traf er zufällig auf die restlichen 4 Schiffe der einstigen Indienexpedition von Pedro Álvares Cabral, die sich ebenfalls auf der Rückreise befanden.

Das genaue Jahr sowie der Ort seines Todes sind nicht überliefert.