Die Geisha (Roman)
Die Geisha ist der Debütroman des US-amerikanischen Schriftstellers Arthur Golden.
Handlung
Japan 1929: Die achtjährige Chiyo lebt mit ihrer Schwester Satsu in einem Japanischen Fischerdorf. Ihre Mutter ist schwerkrank und so beschließt ihr Vater sie an eine Okiya zu verkaufen, in welcher Geishas erzogen werden. Jedoch werden Satsu und Chyio getrennt und Satsu wird in ein Bordell in einem Nachbarviertel in Kyoto gebracht.
In der Okiya lernt Chiyo Kürbisköpfchen kennen, und die grausame Hatsumomo, die Geisha des Hauses. Hatsumomo sieht durch den „Neuankömmling“ ihre Karriere gefährdet, denn Chiyo könnte eines Tages eine beliebtere Geisha in Gion werden als Hatsumomo, deshalb versucht sie dem kleinen Fischermädchen das Leben zur Hölle zu machen. Sie verspricht Chiyo ihr zu sagen, wo ihre Schwester hingebracht wurde, wenn sie ihr für immer jeden Wunsch erfüllen würde. Sie willigt ein und Hatsumomo befiehlt ihr Sachen, die Chiyos Schulden in die Höhe schießen lassen. Es scheint als könnte das Mädchen ihre Schulden nie zurückbezahlen und müsste ewig als Dienstmädchen in ihrem Haus arbeiten, um Geld zu sparen. Eines Tages jedoch besucht die große Geisha Mameha Chiyos Okiya und beschließt ihr zu helfen eine Geisha zu werden. Mameha und Mutter, der Kopf von Chiyos Okiya, haben eine Abmachung. Mameha wird Chiyos große Schwester, das heißt Mameha muss dafür sorgen, dass Chiyo einen guten Ruf in Gion bekommt. Wenn Chiyo es schafft, bis zu ihrem 20ten Lebensjahr alle Schulden die sie schon hat zu begleichen, bekommt Mameha ihre zukünftigen Einnahmen, sollte sie es nicht schaffen zahlt sie die doppelte Summe zurück, die es für die Ausbildung und sonstige Ausgaben benötigt. Mutter willigt ein, da erst eine Geisha es geschafft hat, bis zu ihrem 20ten Lebensjahr die gesamten Schulden wieder einzubringen – Hatsumomo. Chiyo darf nun zur Schule gehen und erlernt den Shamisen, Singen und Tanzen. Nach einer Weile wird das heranwachsende Mädchen schon sehr bekannt und auch beliebt in der Stadt. Es wird immer öfter in Teehäusern um ihre Gesellschaft gebeten. Eines Tages besuchen Mameha und Chiyo einen Sumo-Kampf, wo sie Nobu und den Direktor kennenlernen. Chyio kennt den Direktor, denn als sie noch ein kleines Dienstmädchen war, saß sie auf einer Brücke und weinte. Alle Menschen gingen vorbei, doch der Direktor nicht, er kaufte ihr ein Eis. Seit diesem Tag schwärmt sie Tag und Nacht von ihm. Sie war enttäuscht als Mameha sagte sie solle sich um Nobu kümmern, jedoch war dies eine schwierige Aufgabe, denn Nobu mochte keine Geishas. Mit der Zeit freundeten sie sich jedoch an und trafen sich häufig. Auch dem Direktor leistete Chiyo des Öfteren Gesellschaft, doch nicht dem Direktor allein, sondern Nobu war auch jedes Mal anwesend. Es war an der Zeit sich um Chiyos Mizuage zu kümmern. Mizuage wird in Japan die Entjungferung genannt, und je begehrter die Geisha, umso besser wurde die Mizuage bezahlt. Für Chyios Mizuage wurde die höchste Summe seit jeher in Gion bezahlt – 15.000 Yen – von Doktor Krebs. Mit den 15.000 Yen, die Chiyo für ihre Mizuage bekam, beglich sie den Großteil der Schulden in ihrer Okiya und Mutter beschloss Chiyo zu adoptieren. Bei der Zeremonie, die Chiyo zu einer echten Geisha machte, bekam sie einen neuen Namen, sie hieß nun nicht mehr „Chiyo“ sondern „Sayuri“. Sayuri hatte schon mit 18 ihre gesamten Schulden beglichen. Nach vielen Jahren brach Krieg mit den Amerikanern aus, und Sayuri wurde in ein entlegenes Dorf gebracht wo sie für eine Familie arbeiten musste. Sie hatten wenig zu Essen und daher magerte Sayuri deutlich ab. Nach 5 Jahren, als der Krieg zu Ende war, besuchte Nobu die bereits gealterte Sayuri, und bittet sie wieder nach Gion zu kommen, um ihm zu helfen. Seine Firma sei in Schwierigkeiten und er würde Sayuri gerne um einen Gefallen bitten. Der Minister, welcher dafür verantwortlich ist, ob die Firma weitergeführt werden kann oder nicht, war immer schon sehr begeistert von Sayuri und er bat Nobu bat sie nun ihn dazu zu überreden die Firma nicht zu schließen. Sayuri tat das natürlich nicht für Nobu sondern für den Direktor, den sie in den 5 Jahren nicht vergaß und der der Partner von ihm war. Sie traf sich einige Male mit Nobu und dem Minister, bis sie entschied, dass sie eine zusätzliche Geisha brauchten, damit die Stimmung ein wenig lockerer wurde und dabei fiel ihr gleich Kürbisköpfchen ein. Die nächsten Male wurde es deutlich entspannter und auch der Direktor war einige Male anwesend. Die Gruppe von zwei Geishas und drei Männern beschloss auf eine Insel zu fliegen, um sich ein wenig zu entspannen. Bevor sie flogen erzählte Nobu Sayuri, dass er gern ihr Danna wäre. Ein Danna ist ein Geliebter, der für alle Ausgaben der Geisha verantwortlich war. Sie wollte das nicht und deshalb dachte sie sich diesen Plan aus: Sie bat Kürbisköpfchen auf die Insel angekommen, Nobu ins alte Theater mitzunehmen und dort sollten sie Sayuri mit dem Minister allein auffinden, als sie miteinander schliefen. Es war eine schwere Entscheidung für Sayuri ob sie diesen Plan ausführen sollte, denn sie wollte die Freundschaft zu Nobu nicht verlieren, aber die Liebe zu dem Direktor war ihr wichtiger. Als sie um Punkt neun am Boden des Theaters lag, den Minister auf sich, ging plötzlich die Tür auf, und herein kam aber nicht Nobu sondern der Direktor. Als Sayuri dann völlig aufgebracht Kürbisköpfchen fragte, was das sollte, sagte sie, dass Sayuri ihr auch eines Tages etwas weggenommen hatte, wofür sie ihr Leben gegeben hätte: die Adoption von Mutter. Und nun wisse Sayuri, wie das sei. Ein Monat lang bekam Sayuri keinen Anruf und kein Zeichen von dem Direktor und Nobu, aber an einem Abend wurde sie wieder von ihrer Firma um Gesellschaft gebeten. Sie dachte Nobu wollte ihre Gesellschaft, weil er nichts von dem Zwischenfall im Theater wusste, jedoch traf Sayuri im Teehaus den Direktor, der ihr seine Liebe gestand und sie bat ihr Danna zu sein. Sayuri willigte freudig ein.
Entstehungsgeschichte
Arthur Golden lebte, nach seinem Abschluss in japanischer Kunst und Geschichte an der Harvard- bzw. der Columbia University, sowie seinem Master in Anglistik, mehrere Jahre in Japan. Er soll beim Schreiben seines Erstlingswerks von einem Treffen in Tokio inspiriert worden sein, bei der Golden den unehelichen Sohn eines angesehenen Geschäftsmannes und einer Geisha kennenlernte. Diese Begegnung faszinierte den Autor so sehr, dass er über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg begann, jedes Detail der japanischen Geisha-Kultur zu erforschen. Bei der Recherche zu seinem Roman soll er sich hauptsächlich auf die Erfahrungen der Geisha Mineko Iwasaki, einer guten Freundin seiner Großmutter, gestützt haben. Iwasaki hatte jahrelang als berühmte Geisha die japanische Oberschicht bezaubert.
Rezeption
Der Roman, der unter dem englischen Originaltitel Memoirs of a Geisha veröffentlicht wurde, avancierte schnell zum Verkaufserfolg und konnte sich in den Literatur-Bestsellerlisten zahlreicher Länder durchsetzen. 2005 wurde der Stoff unter der Regie von Rob Marshall verfilmt, (siehe Die Geisha (Film)).
Kritik
„Die Geisha ist ein Roman voll beeindruckender Intensität. Golden ist ein Meisterwerk gelungen.“ (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
Literatur
- Arthur Golden: Die Geisha, 2000 Btb, ISBN 3442726328
- Arthur Golden: Memoirs of a Geisha, 2000 Longman, ISBN 0582421276 (engl. Ausgabe)