Zum Inhalt springen

Geographische Länge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2003 um 18:17 Uhr durch Stefan Kühn (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Der Längengrad (auch: die geografische Länge) beschreibt eine der beiden Koordinaten eines Ortes auf der Eroberfläche, und zwar seine Position östlich oder westlich von einer definierten Nord-Süd-Linie (Nullmeridian) durch den Ort Greenwich bei London. Dabei erfolgt die Angabe des Längengrads erfolgt durch einen Winkel von 0° am Nullmeridian bis 180° in östlicher und 180° in westlicher Richtung.

Zur exakten Festlegung eines Punktes auf der Erdoberfläche - der Angabe seiner geografischen Lage - wird noch die Angabe seines Breitengrades als zweite Koordinate benötigt.


Ein Längenkreis ist ein Halbkreis auf der Erdoberfläche von einem Pol zum anderen, anders formuliert: Ein Längenkreis sind alle Punkte der Erdoberfläche mit konstantem Längengrad.


Nullmeridian

Da es für die Längenkreise keinen natürlichen Startpunkt gibt (wie den Äquator für die Breitengrade), wurde dieser als so genannter Nullmeridian 1883 festgelegt: Dabei wurde jener Längenkreis als zum Längengrad 0 gehörig definier, auf dem sich das Observatorium von Greenwich/London befindet. Entlang dieses Nullmeridians also kann man gewissermaßen von der östlichen in die westliche Welt wechseln oder umgekehrt.

Statt die Längenkreise in eine vorgegebene Richtung von 0 Grad bis 359 Grad durchzuzählen, werden sie symetrisch in Ost-West-Richtung gezählt. Der Gradzahl folgt also stets der Hinweis "östlicher/westlicher Länge".


Der größte Zahlenwert eines Längengrades bei der Ortsangabe ist also 180 Grad, wobei der Zusatz "östlich/westlich" in diesem speziellen Fall weggelassen werden kann.

Die Längenkreise haben alle die gleiche Ausdehnung, denn der Abstand zwischen den Polen ist bei einem Rotationskörper stets konstant. Und die Erde wird in der Regel als Rotationskörper angesehen. Unterschiedlich ist jedoch der Abstand zwischen zwei Längenkreisen, da die Erde infolge der Rotation und den dabei auftretenden Fliehkräften im Querschnitt durch die beiden Pole eine Elypse darstellt.

Von einem Pol ausgehend wird der Abstand zwischen zwei Längenkreisen immer größer bis er schließlich am Äquator sein Maximum erreicht. Der Abstand etwa zwischen dem Nullmeridian und 1 Grad östlicher Länge beträgt dort 111,324 km, auf dem 50.Breitengrad - also in Mitteleuropa - dagegen nurmehr 71,556 km.

Da diese Abstände noch recht groß sind, werden die Längengrade in Bogenminuten und Bogensekunden unterteilt. 1 Längengrad entspricht 60 Bogenminuten, eine Bogenminute 60 Bogensekunden.

Durch die Angabe in Grad, Bogenminuten und -sekunden kann ein Ort in mitteleuropäischen Breiten auf eine Genauigkeit von 20 Metern Ost-West-Differenz beschrieben werden, am Äquator immerhin noch auf 31 Meter genau.

Entlang der Längenkreise richten sich die Zeitzonen aus, in die die Erde aufgeteilt ist. Da ein Tag genau 24 Stunden und damit 1440 Minuten lang ist, beträgt demzufolge der Zeitabstand zwischen zwei Längenkreisen genau 4 Minuten. Demzufolge beträgt die Differenz der Zeit zweier Orte genau eine Stunde, wenn sie im Gradnetz der Erde einen Abstand von 15 Längengraden aufweisen.

Da der Verlauf der Zeitzonen sich aber nicht nach geografischen sondern meist politischen Vorgaben orientiert, kann die Zeitdifferenz zwischen jenen beiden Orten auch größer oder aber gleich NULL sein. Aus praktischen Gründen werden meist ganze Stunden genommen, selten auch halbe.

Eine Besonderheit stellen in der Hinsicht die Pole dar, da hier alle Längengrade und damit auch alle Zeitzonen zusammenlaufen.


Beispiel

  • Dresden: 51° 02' 55" nördlicher Breite 13° 44' 29" östlicher Länge
  • http://www.calle.com/world/ ermittelt für Orte auf der ganzen Welt die exakten Geographischen Koordinaten (mit Höhe über NN) und zeigt ein Relief der umgebenden Region

Siehe auch: Breitengrad, Breitenkreis, Koordinatensystem