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Güssing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Datei:Wappen at guessing.jpg
Basisdaten
Bundesland: Burgenland
Bezirk: Güssing
Fläche: 49,31 km²
Einwohner: 3.902 (Volkszählung 2001)
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 229 Vorlage:Müa
Postleitzahl: 7540
Vorwahl: 0 33 22
Kfz-Kennzeichen: GS
Gemeindekennziffer: 10 405
Gemeindekennziffer: 10405
Verwaltung: Stadtgemeinde Güssing
7540 Güssing
Offizielle Website: http://www.guessing.co.at
E-Mail-Adresse: post@guessing.bgld.gv.at
Politik
Bürgermeister: Peter Vadasz (ÖVP)
Gemeinderat: 25 Mitglieder: 14 ÖVP,
11 SPÖ, 0 FPÖ, 0 Grüne

Güssing (ungarisch Németújvár, kroatisch Novigrad), ist eine Stadt im Burgenland in Österreich. Sie ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Güssing.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Ortsteile der Stadtgemeinde sind Glasing, Güssing, Krottendorf, Sankt Nikolaus, Steingraben, Langzeil und Urbersdorf.

Geschichte

Die Wurzeln Güssings gehen auf ein Suburbium zurück, das im Schatten der Burg Güssing entstand und sich mit einem linsenförmigen Anger um den Burgfelsen legte. 1427 wurde es civitas und 1459 civitas et suburbium genannt.

Seit dem 16. Jahrhundert war Güssing freie Stadt mit vollem Stadtrecht. Im Jahr 1619 war sie mit einer Ringmauer umgeben und besaß vier Stadtteile: Vorstadt (Mühlviertel), untere Stadt (Standort des Schlosses Drašković), innere Stadt (Klosterkirche bis zum Rathaus) und Hochstadt.

1540 erhielt der Magnat Franz Batthyány von Kaiser Ferdinand I. für Güssing die Erlaubnis zur Erschließung von Erzminen, und 1549 verlieh ihm der Kaiser darüber hinaus das Recht, Märkte in Güssing abzuhalten. In der Stadt findet jeden ersten Montag des Monats ein Markt statt.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németújvár (Deutsch - Neuburg) verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). 1973 wurde Güssing zur Stadt erhoben.


Datei:P0000315.JPG
Ansicht von Güssing

Politik

Amtierender Bürgermeister ist seit 1992 der ehemalige Hauptschullehrer Peter Vadasz von der ÖVP, 1. Vizebürgermeister LAbg. Vinzenz Knor von der SPÖ - ebenfalls von Beruf Hauptschullehrer. 2. Vizebürgermeister ist Emil Winkelbauer (ÖVP), ebenfalls Hauptschullehrer. Amtsleiter ist Karl Gustav Glatter.

Aktuelle Mandatsverteilung (25 Sitze) in der Gemeindevertretung: SPÖ 11, ÖVP 14, FPÖ 0, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ruine der Festung Güssing - Blick vom Süden

Hauptattraktion der Bezirksstadt ist die auf einem Vulkankegel gelegene Burg Güssing mit der Ausstellung "400 Jahre Kunstschaffen", der gotischen Burgkapelle - mit einem aus Holz geschnitzten, neugotischen Hauptaltar sowie einer sehr alten Handtruhenorgel und einem barocken Seitenaltar -, dem Burgmuseum und dem Burgrestaurant. Auf dem Gelände des Friedhofs befindet sich die romanische Stadtpfarrkirche, die um 1200 erbaut wurde.

Im Ort steht ein Franziskanerkloster, das seinerzeit gleichzeitig eine Eckbastion der Stadtmauer war.

Die Kirche Maria Heimsuchung (erbaut um 1638) besitzt zahlreiche, bauliche Renaissance-Elemente. Bemerkenswert sind hierbei der Paramentenschrein in der Sakristei und die wertvolle Bibliothek mit vielen Unikaten aus der Zeit des Protestantismus. Unter der Kirche befindet sich die Familiengruft der Familie Batthyány. Sie ist die zweitgrößte ihrer Art in Österreich mit einen Prunksarg von K. Moll.

Im Ort befindet sich ein zweigeschossiger, schlossähnlicher Arkadenbau mit schönen Stuckarbeiten. Im Osten der Stadt steht das klassizistische Schloss der Familie Drašković mit Empire-Einrichtung und einem gotischen Flügelaltar von 1450 in der Schlosskapelle.

Schon vor 500 Jahren war Güssing ein kulturelles Zentrum. Das Theater hatte stets hohen Stellenwert. Die Burgspiele sind ein Fixpunkt im sommerlichen Kulturprogramm. 2006 fanden im Burghof zwei Produktionen statt: "Der Sommernachtstraum" in der Inszenierung von Frank Hoffmann und "Der Verschwender" in der Inszenierung von Erhard Jungnikl. Auch das historische Stadtfest im August zählt alljährlich tausende Besucher.

Persönlichkeiten

Der Fußballspieler Martin Stranzl (derzeit bei Spartak Moskau), stammt aus dem Güssinger Ortsteil Urbersdorf.

Erneuerbare Energie

Das südliche Burgenland gehört zu den wirtschaftlich schwächsten Regionen von Österreich. Als Maßnahme zur wirtschaftlichen Entwicklung wurde mit Fördergeldern der EU ein Technologiezentrum mit dem Schwerpunkt Erneuerbare Energie errichtet, um Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und den Kaufkraftabfluß durch Energieimporte zu bremsen.

Das Kraftwerk mit Holzvergasung in Güssing beinhaltet auch ein Experiment (Stand 2005) aus dem Produktgas mit der Fischer-Tropsch-Synthese einen Diesel ähnlichen Treibstoff zu machen.

Als Nebeneffekt führte dieses Projekt zu einem Öko-Tourismus, welcher zum Bau eines Hotels neben den Technologie Zentrums führte.

Ein weiteres innovatives Projekt ist im nahen Strem ein Biogas-Kraftwerk, wo der Rohstoff Mais eingesetzt wird.