Diskussion:Deutsche Operation des NKWD
Nationalität / Volkszugehörigkeit / Deutschstämmige
Hallo Janos Hajnal, danke dir für Korrekturen. Trotzdem muss ich einige Dinge berichtigen, d.h. auf frühere Versionen zurückgreifen. Das betrifft insbesondere den schwammigen "völkischen" Begriff der "Volkszugehörigkeit", der in der damaligen Sowjetunion vollkommen daneben ist. Vielmehr hatten alle Sowjetbürger einer nationalen Minderheit wie Deutsche oder Juden und andere Nationalitäten einen Eintrag in dem offiziellen Inland-Pass ("Personalausweis"), der die "Nationalität" bescheinigte. "Deutschstämmige" ist ein Begriff, der nicht nur Sowjetdeutsche (Russlanddeutsche), Reichsdeutsche und Österreicher kennzeichnete, sondern auch Personen deutscher Herkunft aus anderen Staaten wie aus dem Baltikum oder anderen osteuropäischen Ländern. Am Namen ließ sich in der Regel die Herkunft feststellen. Ein paar Korrekturen von mir in dieser Sache demnext. Solong --Mfgsu (Diskussion) 04:12, 12. Apr. 2018 (CEST)
Website von Autor Raimund Dehmlow
Hallo @Raimund Dehmlow:, die Website von dir halte ich für eine hervorragend belegte Quelle. Eine Menge deutscher Opfer des Terrors mit Daten zur Person zusammengefasst und einzeln zu sichten. Da steckt sicher viel Arbeit dahinter. Große Anerkennung von meiner Seite! Ich werde später darauf zurückkommen, da ich diesbezüglich noch Fragen habe. Beste Grüße --Mfgsu (Diskussion) 03:44, 10. Jan. 2020 (CET)
Widerspruch
Sehr interessanter Artikel, aber erklärt m.E. einen Widerspruch bisher nur ungenügend auf, oder ich erliege einem Denkfehler. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ging die Operation doch in erster Linie gegen eine ungenannte Zahl weitestgehend namenloser deutscher Staatsbürger, die in einem Arbeitsverhältnis in bestimmten Industriezweigen der SU standen. Die bekanntesten Opfer sind doch aber fast ausnahmslos Politemigranten, die in der SU dann entweder untätig waren (Hotel Lux) oder aber in irgendwelchen Parteigremien und - betrieben unterkamen. Bei diesen Personen liest man in den zugehörigen Biographien als Verhaftungsgrund eher die Angehörigkeit zu irgendwelchen Fraktionen (Neumann-Remmele-Gruppe) oder die Bekanntschaft mit bekannten Abtrünnigen wie Trotzki oder Münzenberg, exemplarisch habe ich das derzeit bei Roberta Gropper vor mir. Unterscheidet da die Wissenschaft, wird alles in einen Topf geschmissen, oder gab es für die Politemigranten gesonderte Haftgründe? Buber-Neumann war Frau von und laut Artikel ein sozial-gefährliches Element.--scif (Diskussion) 15:02, 20. Jan. 2022 (CET)
- Du sagst es selber, das ist ein Denkfehler, der durch reichlich Literatur von überlebenden Funktionären gestützt erscheint. Die in der Hierarchie weiter oben standen und somit im Zuge des Terrors nach unten gefallen sind. Die zahllosen Namenlosen sind allenfalls Zahlen in der Statistik. Man muss lange suchen, um seine deutschen Vorfahren auf den Todeslisten eben dieser Operation zu finden. Die Namenlosen sind freilich unter "Einige bekannte Opfer" nicht genannt, weil sie einfach per Quote liquidiert wurden. Sie hatten nicht die Möglichkeit, Memoiren zu verfassen.
- Formal galt als Rechtsgrundlage für alle Sowjetbürger und auch für Politemigranten dazumal der Artikel 58. Damit war klar, wer bei Bedarf als Volksfeind erklärt werden konnte. --Mfgsu (Diskussion) 06:35, 21. Jan. 2022 (CET)
- Ist mir zwar noch bissl einfach die Antwort... Für die Deutschen kamen doch da vor allem die letzten Punkte des 58 in Betracht. Interessant wäre aber schon, was bei Pieck und Co. für Daumen hoch und für Daumen runter bei anderen sprach.--scif (Diskussion) 00:05, 22. Jan. 2022 (CET)
- Mir ist nicht bisher nicht klar geworden, was du mit deinen Anfragen meinst. Versuche es mal ein bisschen deutlicher. Ich werde nicht recht schlau daraus. Willst du bestimmte Fälle von Personen aufrollen oder das Prinzip des Terrors dieser Operation hinterfragen? Hier wäre ich für zweites zu haben. Der Artikel enthält genug Quellen dazu. Ich bitte um Kenntnisnahme dessen. Einzelne Personen sind eine Zusammenstellung derer, die aus Quellen bekannt sind und meist einen eigenen WP-Artikel haben. Darin die Umstände beschrieben, weshalb sie zu Opfern dieser Operation wurden. Die meisten bekamen den 58er verpasst. Egal ob Politemigranten oder deutschstämmige Sowjetbürger. Der Zahl nach waren die deutschen Politemigranten eine verschwindende Minderheit im Vergleich zu den Opfern der deutschstämmigen Bevölkerung in der Sowjetunion. --Mfgsu (Diskussion) 05:01, 23. Jan. 2022 (CET)
- Ist mir zwar noch bissl einfach die Antwort... Für die Deutschen kamen doch da vor allem die letzten Punkte des 58 in Betracht. Interessant wäre aber schon, was bei Pieck und Co. für Daumen hoch und für Daumen runter bei anderen sprach.--scif (Diskussion) 00:05, 22. Jan. 2022 (CET)
Zunächst mal lese ich in kaum einer Politemigrantenbiographie etwas vom 58er, kann natürlich sein, das da neueste Erkenntnisse noch nicht zum Tragen kommen. Meine Frage ist doch eigentlich ganz einfach: es emigrierten ja nicht wenige KPD-Mitglieder in die SU. Worin bestanden nun die Unterschiede zwischen Pieck, Ulbricht usw und Verurteilten und z.T. hingerichteten KPD-Mitgliedern. Im NKFD saßen ja nicht wenige Emigranten, die vorher nicht in Haft waren. Ich habe bisher noch keine schlüssigen Gründe gefunden, was diese Funktionäre von anderen unterschied. War es Glück, waren es Beziehungen, war es die Komintern?--scif (Diskussion) 23:17, 23. Jan. 2022 (CET)
- Nach allem, was ich bisher gelesen habe, tippe ich auf Glück. Neben Vorsicht, natürlich (keine Worte/Taten, die *irgendwie* verdreht werden konnten), wobei das oft nicht gereicht hat. Klar, auch Beziehungen, aber man musste auch Glück mit den Beziehungen haben. Auch da konnte es jemand Einflussreiches sein, der am nächsten Tag erschossen wurde. Im Prinzip nicht anders als mit Sowjetbürgern/-funktionären. Ich meine, mit Trotzki und (m.E.) Bucharin ist alles klar, aber warum haben bspw. ausgerechnet Mikojan oder Woroschilow (in hohen Positionen) überlebt, aber andere nicht? --AMGA (d) 09:01, 24. Jan. 2022 (CET)
Buber-Neumann
Diese wird hier im Kontext zu den Jahren 37/38 in Bezug auf die Ausweisung nach Deutschland erwähnt. Dies ist falsch, da sie erst nach dem Hitler-Stalin-Pakt im Januar 40 nach D ausgewiesen wurde. Diese Aktion, die wohl auch hauptsächlich 37/38 Inhaftierte betraf, fehlt hier bisher völlig.--scif (Diskussion) 23:31, 23. Jan. 2022 (CET)