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Juliane von Mengden

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Iwan VI. mit seiner Erzieherin Juliane von Mengden

Baronesse Auguste Juliane von Mengden (russisch Юлиана Магнусовна Менгден) (* 22. Mai 1719; † 21. Oktober 1787 in Jerkull)[1] war eine russische Kammerzofe, erste Hofdame der russischen Regentin Großfürstin Anna Lepoldowna und Erzieherin von Zar Iwan VI.

Leben

Julia von Mengden entstammte dem ursprünglich westfälischen Uradelsgeschlecht von Mengden und war die Tochter des schwedischen Oberstleutnants und livländischen Landmarschalls Baron Magnus Gustav von Mengden (* 1663; † 1726) und der Dorothea Sophie von Rosen (* 1690; † 1773). Ihr Schwager war der Armeechef Burkhard Christoph von Münnich. Juliane von Mengden lebte zusammen mit ihren Schwestern Jacobine, Maria, Aurora und Anna Dorothea in Sankt Petersburg am Hof der russischen Regentin Anna Leopoldowna.

Juliane stand in besonderer Gunst Anna Leopoldownas, die sie zur Staatsdame ernannte und ihre Verheiratung mit dem kursächsischen Gesandten Graf Moritz Karl zu Lynar arrangierte. 1740 übernahm sie die Erziehung des minderjährigen russischen Zaren Iwan VI.

Der Architekt Trezzini gestaltete für sie 1740 in Sankt Petersburg einen Palast, den sogenannten „Mengden-Palast“.[2] Auf der Reise nach Dresden 1741 nahm Graf Lynar Brillanten und 30.000 Rubel seiner Verlobten mit und vergaß die Wertgegenstände Juliane wieder zurückzugeben. Im Archiv Dresden hat sich über den Fall eine Korrespondenz erhalten.[3] Nach der Machtübernahme Zarin Elisabeth Petrownas ging sie freiwillig in die Verbannung. Anschließend lebte sie über 20 Jahre in der Festung Oranienburg. Katharina I. rehabilitierte Juliane 1764 und erlaubte ihr nach Livland zurückzukehren, wo sie 1787 starb.

Literatur

  • Walther Friesen: Frauen aus dem Adelsgeschlecht derer von Mengden. BoD – Books on Demand, 2020, ISBN 9783752669169, S. 8–10

Einzelnachweise

  1. Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum. Abgerufen am 21. Januar 2022.
  2. Damals im Osten - Mengden-Schlösser -Villas und -Paläste. Abgerufen am 21. Januar 2022.
  3. Vasilīĭ Aleksi︠e︡evich Bilʹbasov, B. von Bilbassoff: Geschichte Katharina II.: 1. abth. Vom regierungsantritt Katharinas 1762 bis 1764. 2. abth. Forschungen, briefe und dokumente. Norddeutsches Verlags-Institut, 1893 (google.com [abgerufen am 21. Januar 2022]).