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Rudi (Band)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rudi
Allgemeine Informationen
Herkunft Belfast, Nordirland
Genre(s) Punk
Aktive Jahre
Gründung 1975
Auflösung 1982
Website
Gründungsmitglieder
Brian Young
Gesang, Gitarre
Ronnie Matthews
Graham Marshall
Drew Brown (bis 1975)
Leigh Carson (bis 1975)
Letzte Besetzung
Gesang, Gitarre
Brian Young
Gesang, Bass
Ronnie Matthews
Schlagzeug
Graham Marshall
Paul Martin (1982)
Ehemalige Mitglieder
Bass
Johnny Stewart (1976)
Bass
Gordon Blair (1977–1979)

Rudi war eine nordirische Musikband, die von 1975 bis 1983 existierte. Sie gilt als erste Punkband Belfasts. Einige von Rudis Liedern hatten politische Inhalte und thematisierten Aspekte der Troubles. Im Gegensatz zu anderen Gruppierungen wie den Undertones und den Stiff Little Fingers, die ebenfalls aus Nordirland kamen, schaffte Rudi den kommerziellen Durchbruch nicht. Ein Albumtitel bezeichnet Rudi als „die Band, die von der Zeit vergessen wurde“.

Bandgeschichte

Rudi formierte sich 1975. Gründungsmitglieder waren Drew Brown, Leigh Carson, Graham Marshall, Ronnie Matthews und Brian Young, die alle aus Belfast kamen. Brown und Carson verließen die Band bereits im ersten Jahr. Marshall, der anfänglich den E-Bass spielte, übernahm daraufhin das Schlagzeug. Am Bass kamen dann nacheinander Johnny Stewart (1976) und und der bisherige Stiff-Little-Fingers-Bassist Gordon Blair (1977 bis 1979) zum Einsatz;[1] im letzten Jahr kam noch der Keyboard-Spieler Paul Martin hinzu. Den Bandnamen Rudi leiteten sie von dem Lied Oo Oo Rudi ab, das die britische Glam-Rock-Gruppe The Jook[2] 1973 veröffentlicht hatte.

Anfänglich spielte Rudi Rock ’n’ Roll und Glam Rock. Brian Young war ein Marc-Bolan-Fan und kopierte mit Rudi zunächst den Stil und die Lieder von dessen Band T. Rex. Eine Album der Ramones weckte aber Ende 1975 sein Interesse an der Punk-Musik, woraufhin seine Band ihren Stil entsprechend änderte.[3]

Nachdem die Band ein Jahr lang in Clubs in der nordirischen Hauptstadt und ihrer Umgebung gespielt hatte, erhielt sie im Februar 1978 einen Plattenvertrag mit Terri Hooley, der seit 1976 in Belfast einen Schallplattenladen mit der Bezeichnung Good Vibrations betrieb. Hooley produzierte mit Rudi die Single Big Time, die im April 1978 veröffentlicht wurde. Sie war die erste Single, die Good Vibrations als Musiklabel Label herausbrachte und nach Suspect Device von den Stiff Little Fingers die zweite Punk-Single nordirischer Produktion.

Lieder

Cops

Einer der markantesten Lieder aus Rudis Frühphase war Cops mit der Textzeile We Hate the Cops (deutsch: „Wir hassen die Bullen“). Cops thematisiert die gewaltsamen Auseinandersetzungen örtlicher Punks mit der nordirischen Polizeieinheit Royal Ulster Constabulary nach der Absage eines Konzerts von The Clash in Belfast,[Anm. 1] die als Battle of Bedford Street bekannt geworden sind.[4] Zu Beginn des Liedes wurde wiederholt die Buchstabenfolge „SS RUC“ gerufen, die eine Gleichsetzung der Royal Ulster Constabulary (RUC) mit der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS) implizierte. Die Band verstand das Lied unpolitisch und bezog es ausdrücklich auf dieses konkrete Ereignis, das nach Ansicht vieler Autoren eine von wenigen Auseinandersetzungen jener Zeit war, die keinen konfessionellen Hintergrund hatten.[5] 1978 spielte Rudi das Lied regelmäßig bei Live-Auftritten. Nachdem politische Gruppierungen Cops und dessen erste Worte für den Einsatz bei konfessionell geprägten Auseinandersetzungen übernommen hatten, nahm die Band das Lied allerdings aus dem Programm.

Big Time

Bedeutung

Rudi hatte die größte Fangemeinde unter den nordirischen Punkbands.[6]

Literatur

  • Matthew Woley: No Future: Punk, Politics and British Youth Culture, 1976–1984, Cambridge University Press, 2017, ISBN 9781316828489.

Anmerkungen

  1. Im Oktober 1977 hatte die Londoner Rockband The Clash ein Konzert in der Ulster Hall in Belfast kurzfristig abgesagt, nachdem es nicht gelungen war, Versicherungsschutz für den Auftritt zu bekommen.

Einzelnachweise

  1. Colin Larkin (Hrsg.): The Virgin Encyclopedia of Popular Music, Virgin Books, 1997, ISBN 1-85227-745-9, S. 1139
  2. Geschichte von The Jook auf www.allmusic.com (abgerufen am 19. Januar 2022).
  3. Karl Whitney: Hit Factories: A Journey Through the Industrial Cities of British Pop, Hachette UK, 2019, ISBN 9781474607421.
  4. Matthew Woley: No Future: Punk, Politics and British Youth Culture, 1976–1984, Cambridge University Press, 2017, ISBN 9781316828489, S. 334.
  5. Vgl. Bateman: Murphy’s Law, Hachette UK, 2011, ISBN 9780755384860, S. 20.
  6. Profil der Band auf punkrocker.org.uk (abgerufen am 19. Januar 2022).