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Esercito Italiano

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:CoA mil ITA esercito italiano.png
Wappen des italienischen Heeres

Das italienische Heer (Esercito Italiano) ist eine von vier italienischen Teilstreitkräften und untersteht dem Generalstab des Heeres (Stato Maggiore Esercito - SME) im Verteidigungsministerium in Rom. Diesem Stab ist der Generalstab der Streitkräfte (Stato Maggiore Difesa - SMD) übergeordnet. Das italienische Heer besteht seit 2005 nur noch aus Berufssoldaten und Freiwilligen. Die Sollstärke beläuft sich auf 112.000 Soldaten und Soldatinnen (Stand: 2005). Bis zum Jahr 2000 waren auch die Carabinieri eine (wenn auch relativ autonome) Waffengattung (Truppengattung) des Heeres und wurden dann als vierte Teilstreitkraft der italienischen Armee konstituiert, die sowohl militärische (Militärpolizei) als auch zivile Polizeiaufgaben hat.


Gliederung

Wappen des Heeresgeneralstabs

Das italienische Heer hat derzeit (Stand: 2005) folgende Gliederung:

  • Heeresgeneralstab (SME) (Rom)
(u.a. unterstellt: Rekrutierungs-, Ausbildung-, Logistik- und territoriale Struktur)
  • Kommando Landstreitkräfte (COMFOTER) (Verona)
(diesem Kommando unterstehen alle operativen Kräfte; Generalstab der Streitkräfte kann über dieses Kommando unmittelbar verfügen)
  • Verfügungstruppen:
(Schneller Eingreifkorpsstab der NATO für Auslandseinsätze)
Verfügungstruppen: 1. Fernmelderegiment (Mailand)
  • Gebirgstruppenkommando (COMALP) (Bozen)
  • Divisionsstab "Mantova" (für Auslandseinsätze)
  • "2. Verteidigungskräftekommando" (COMFOD2) (San Giorgio a Cremano, Neapel)
  • Divisionsstab "Acqui" (für Auslandseinsätze)

Die Brigaden werden nach der Waffen(unter)gattung benannt, die in der jeweiligen Brigade selbst überwiegt. Die "Regimenter" der Brigaden haben i.d.R. Bataillonsstärke.

Anmerkungen

Das italienische Heer könnte wegen anstehender Sparmaßnahmen bald ca. 10.000 Soldaten und ein bis zwei Brigaden verlieren. Die restlichen Kampfbrigaden sollen dem "Kommando Landstreitkräfte" direkt unterstellt werden. Die höheren Kommandostellen in Bozen, Vittorio Veneto und San Giorgio a Cremano (NA) sollen aufgelöst werden, während ihre Divisionsstäbe für Auslandseinsätze an den genannten Standorten verbleiben sollen. Zwei mechanisierte Infanteriebrigaden in Süditalien sollen von Kettenfahrzeugen mittelfristig komplett auf Radfahrzeuge umgerüstet werden. Auf diese Weise möchte man vor allem für Auslandseinsätze drei Komponenten schaffen (leicht-mittel-schwer), die in verschiedenen Szenarien auch längerfristig (4-6monatige Rotation je Brigade) operieren können: drei leichte Brigaden ("Folgore", "Taurinense", "Julia"; leichte Radfahrzeuge), drei mittlere Brigaden ("Pozzuolo del Friuli", "Sassari", "Aosta"; schwerere Radfahrzeuge) und drei schwere Brigaden ("Ariete", "Garibaldi", "Pinerolo"; Kettenfahrzeuge). Hinzu kommt noch die luftbewegliche Brigade "Friuli". Den (ehemaligen) Brigadestäben "Tridentina" (Bozen bzw. Brixen), "Centauro" (Novara) und "Granatieri di Sardegna" (Rom) werden wichtige Aufgaben im Bereich der Reserve zugewiesen. Bei Bedarf können sie Regimenter anderer Brigaden oder (mobilgemachte) Verbände aus dem Ausbildungsbereich übernehmen.

In Florenz entstand 2005 ein neues Spezialkräftekommando (Comando Forze per Operazioni Speciali - COFOS), das die drei Spezialkräfteregimenter des Heeres betreut:

  • 9. Spezialkräfteregiment "Col Moschin" ("Folgore"-Brigade; Kommandoverband)
  • 185. Fernspähregiment "Folgore" ("Folgore"-Brigade; Long Range Reconnaissance Patrol - LRRP)
  • 4. Alpini-Falschirmjägerregiment (Gebirgstruppenkommando; Ranger).

"COFOS" ist mit dem Spezialkräftekommando ("COFS") des Generalstabs der italienischen Streitkräfte verbunden, das für die Planung und Einsatzführung aller Sonderoperationen aller Spezialeinheiten der vier Teilstreitkräfte zuständig ist. Es gibt z.Zt. keine öffentlich verfügbaren Informationen über die anstehende Neuordnung der italienischen Spezialkräfte und ihrer Führungsstrukturen.

(Stand 2005)


Truppengattungen

Wappen der Infanterieschule in Cesano
Wappen der Artillerieschule in Bracciano

Das italienische Heer gliedert sich (Stand: 2005) in nachstehende Truppengattungen ("Waffengattungen") und Dienste (die Leiter der dazugehörigen Truppenschulen sind zugleich Inspekteure ihrer "Waffengattung" bzw. Untergattung):

  • Pioniere:
    • Kampfpioniere (1 Bataillon je Brigade, daneben 1 gemischtes Pionierbataillon in Rom)
    • Brückenpioniere (1 Bataillon in Piacenza)
    • Eisenbahnpioniere (1 Regiment [2 Bataillone] in Bologna)
  • Fernmeldetruppe:
    • C4-Systeme für Auslandseinsätze (1 Brigade bestehend aus 4 Fernmelderegimentern)
    • Nationale Infrastruktur (1 Brigade bestehend aus 3 Fernmelderegimentern)
    • Elektronische Kampfführung (1 Brigade bestehend 2 Regimentern und 1 Bataillon)
  • Logistiktruppe:
    • Nachschub (4 Regimenter für Nachschub und Instandsetzung)
    • Instandsetzung
    • Transport (4 Regimenter, daneben 2 Bataillone)
    • Sanitätswesen
  • "Verwaltungs- und Kommissariatskorps"
  • "Ärztliches und tierärztliches Korps"
  • "Korps der Ingenieure"

Diese "Waffengattungen" (bzw. deren Untergattungen) unterteilen sich in Regimenter, die heute im italienischen Heer in aller Regel Bataillonsstärke haben (Ausnahme: Heeresflieger, Fernmeldetruppe, Logistik). Die Regimenter (Bataillone) und andere Verbände und Einheiten der Waffengattungen werden wie in anderen Armeen je nach geographischer Lage und anderen militärischen Kriterien zu gemischten Großverbänden (Brigade, Division, Korps) zusammengefügt und führen in diesem Rahmen das "Gefecht der verbundenen Waffen".

Ausrüstung

Nachstehende Liste beinhaltet nur eine Auswahl der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände (Stand 2005).

Leichte Waffen

Gepanzerte Fahrzeuge

Artillerie

Luftfahrzeuge

Schulen

Wappen der Telekomschule in Chiavari
  • Führungsakademie der Streitkräfte (CASD) (Rom)
  • Telekommunikationsschule der Streitkräfte (Chiavari)
  • ABC-Abwehrschule der Streitkräfte (Rieti)
  • "Luftkooperationsschule" der Streitkräfte (u.a. Luftbildauswertung, IMINT, FAC) (Rom-Guidonia)



  • Infanterieschule (Cesano bei Rom)
    • Gebirgs- und Winterkampfschule (Aosta)
    • Luftlandeschule (Pisa)
  • Kavallerie- und Panzertruppenschule (Lecce)
  • Artillerieschule (Bracciano bei Rom)
  • Pionierschule (Rom-Cecchignola)
  • Fernmelde- und Informatikschule des Heeres (Rom-Cecchignola)
  • Logistikschule des Heeres (Rom-Cecchignola)
  • Heeresfliegerschule (Viterbo bei Rom)
  • Verwaltungsschule des Heeres (Maddaloni bei Caserta)
  • Sanitätsschule des Heeres (Rom-Cecchignola)

Siehe auch