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Sterzing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox Südtiroler Gemeinde

Sterzing (ital. Vipiteno) ist eine Stadt im oberen Eisacktal in Südtirol. Zur Gemeinde Sterzing zählen neben der Stadt selbst die Ortschaften Tschöfs, Thuins und Ried. Aufgrund der Lage zwischen den alpinen Übergängen Jaufen- und Brennerpass sowie Penserjoch war Sterzing seit altersher eine wichtige Handelsstadt. Als Einkaufsstadt und Wirtschaftsstandort hat sie auch heute große Bedeutung im südlichen Wipptal.

Sterzing hat sich im Laufe der Jahre zu einem modernen Einkaufszentrum entwickelt. Nicht umsonst wird die historische Innenstadt als eine der schönsten Einkaufsstraßen Europas bezeichnet. Dabei hat die Fuggerstadt ihr mittelalterliches Stadtbild mit den typischen Erkern und Treppengiebeln bewahrt; sie bietet eine Vielzahl architektonischer und kulturhistorischer Sehenswürdigkeiten und Museen. Im Winter locken Pisten und Loipen - im Sommer präsentiert sich die Umgebung von Sterzing als erstklassiges Wandergebiet. Für den Hochalpinisten bietet die Gletscherwelt der Zillertaler Alpen (mit Hochfeiler, 3.510 m) sowohl einfache als auch anspruchsvolle Touren. Bewirtschaftete Berghütten sind ideale Stützpunkte für eine Rast. Im gesamten Sterzinger Raum bieten Restaurants und Gasthöfe Gaumenfreuden von der raffinierten Küche bis zur herzhaften Kost. Neben Tiroler Spezialitäten kommt die Vielfalt der italienischen Küche natürlich nicht zu kurz. Spezialitätenwochen wie "Eisacktaler Kost" und "Joghurttage" gehören zu den gastronomischen Höhepunkten des Jahres. Bars, Pubs, Gartencafés oder Weinkeller sind abends gleichermaßen attraktiv.


Geschichte

Im Ortsnamen Sterzing verbirgt sich die altbaiuvarische Bezeichnung Sterzingen, die 1180 erstmals urkundlich nachgewiesen werden kann. Damit wird erstmals das Dorf genannt, das den heutigen Altstadtbereich umfasst. Graf Meinhard II. von Tirol erhob das Dorf mit derselben Bezeichnung ca. 1280 zur Stadt und erweiterte durch Neuausweisung von Baugrund "in agris et campis" (=in Äckern und Feldern) den Altstadtkern durch das Areal der sogenannten Neustadt (= südlich vom Zwölferturm). Ausgezeichnet durch ein Handelsprivileg begann der Ort am Südhang der wichtigen Brennerroute aufzustreben. Die wichtigste Erweiterung erfuhr die Stadt im 15. Jahrhundert: Um 1400 setzte im Wipptal der Bergbau ein, die Stadt wurde von vielen Bergwerksverwandten zum Sitz ihrer Unternehmen gewählt. Diese bauten vielfach ihre Häuser neu, überbauten die ältere Bausubstanz und gestalteten ihre Häuser im Sinne der Patrizier. Diese Häuser sind durch die breite Anlage und der Mächtigkeit noch heute leicht zu erkennen. Auf diese Gründerzeit gehen die charakteristischen Bauten der Stadt zurück; der sogenannte Zwölferturm, das Wahrzeichen der Stadt wurde 1468-1472, das Rathaus mit spätgotischer Stube 1468-1474, das Hl. Geistspital mit Hl. Geistkirche 1399-1402 und der Ansitz Jöchlsthurm mit angeschlossener St. Peter- und Paulskirche 1474 und 1496 errichtet. An der Peripherie der Stadt erbauten die Bürger 1417 - 1456 den Chor der Pfarrkirche, die spätgotische Kirchenhalle (=Langhaus) entstand 1496 - 1524. Den Kirchenchor schmückte das reifste Werk des Ulmer Meisters Hans Multscher, der sogenannte Multscheraltar. Es handelt sich um ein Werk von europäischem Rang, fast zur Gänze konnte das Kunstwerk gesichert werden. Wegen der günstigen geographischen und zentralen Lage im Wipptal wurde Sterzing Zentrum für Verwaltung, Handel, Kultur, Sanität, Sport und Tourismus. (Karl Alois Eller)


Heute sind Handel und Fremdenverkehr die wichtigsten Wirtschaftszweige, daneben auch Handwerk, Bauwesen und Metall verarbeitende Industrie. Sterzing verfuegt ueber: 186 Handelsbetriebe 159 Handwerksbetriebe 103 Beherbergungs- und Restaurationsbetriebe sowie Cafés 28 Industriebetriebe 143 landwirtschaftliche Betriebe

Bilder

Söhne und Töchter der Stadt

  • Michael Toxites (1514-1581), Arzt und Dichter

Siehe auch