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Agop Güllü

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Agob Güllü (geboren als Agob Vartovian 1840 in Konstantinopel; † 1902) war ein bedeutender armenischer Theaterregisseur. Er spielte eine bestimmende Rolle in der Erneuerung des osmanischen Theaters und in der Entwicklung von Theaterstücken in türkischer Sprache.

Agob Güllü war das Kind armenischer Eltern. Noch während seines Dienstes als Verwaltungsbeamter trat er als Schauspieler dem armenischen Şark Tiyatrosu von Naum Efendi bei (1860- 1861). Agob Güllü gründete seine eigene Theatertruppe in Smyrna und führte dort mit jungen Amateurschauspielern Stücke in armenischer Sprache auf. Als die Zuschauerzahlen sich verringerten, erwirkte Agob Güllü 1870 bei Âlî Paşa eine Lizenz für 10 Jahre für die Leitung von Theaterstücken in türkischer Sprache (Gedik Paşa Theater, später bekannt als Osmanisches Theater).

Zwischen 1870 und 1880 inszenierte er europäische Stücke wie auch osmanische von Namık Kemal, Ahmed Midhat Efendi und Ebüzziya Tevfik. Agob Güllü arbeitete mit bekannten türkische Künstlern zusammen wie Kavuklu Hamdi, Ahmed Fehim und Ahmed Necib. Bei der Lizenzvergabe von 1880 wurde er nicht mehr berücksichtigt.

Auf Befehl von Sultan Abdul Hamid II. musste Agob Güllü 1882 ins Yıldız Palasttheater eintreten (Mızıka-yı Hümayûn). Er konvertierte schliesslich vom Christentum zum Islam und blieb als Yakup Güllü bis zu seinem Tode im Yıldız Palast.

Quellen

  • Kevork Pamukciyan Biyografileriyle Ermeniler 2003 Aras Verlag
  • Selcuk Aksin Somel Historical Dictionary of the Ottoman Empire 2003 Scarecrow Press