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T-Mobile Deutschland

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T-Mobile Deutschland
Rechtsform
Sitz
Zentrale der T-Mobile Holding und T-Mobile Deutschland in Bonn
T-Mobile-Logojet der Fluggesellschaft Hapag-Lloyd Express.

T-Mobile (früher T-Mobil, noch früher DeTeMobil mit dem Markennamen "T-D1") ist die Mobilfunksparte und somit eines der drei strategischen Geschäftsfelder der Deutschen Telekom AG (DTAG). Der Firmensitz von T-Mobile International AG & Co. KG befindet sich gemeinsam mit dem der T-Mobile Deutschland GmbH in Bonn.

Die Mobilfunkgesellschaft ist vor allem mit ihrem in Deutschland flächendeckend verfügbaren C-Netz bekannt geworden, welches am 31. Dezember 2000 abgeschaltet wurde. Das 1992 in Betrieb genommene D-Netz hat aktuell mehr als 30 Millionen Nutzer. T-Mobile ist damit Marktführer im deutschen Markt. Daneben besitzt T-Mobile noch Beteiligungen im Ausland. Global betrachtet ist T-Mobile heute mit 81,9 Millionen Kunden der viertgrößte Mobilfunkbetreiber der Welt. (Stand: 31. Dezember 2005)

Gegenwärtig werden Mobilfunkdienste des Unternehmens außer in Deutschland auch in den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Kroatien, Mazedonien und Polen angeboten.

T-Mobile ist Mitglied der FreeMove Allianz.

Internationale Beteiligungen

T-Mobile International: Beteiligungen in der Übersicht

Unternehmen Umfang Kundenzahl (März 2006) Land
T-Mobile International Bei Beteiligungen über 51 % 87,7 Millionen International
T-Mobile Deutschland 100 % 30,2 Millionen Deutschland
T-Mobile USA 100 % 22,7 Millionen Vereinigte Staaten
T-Mobile UK 100 % 16,3 Millionen Großbritannien
T-Mobile Netherlands 100 % 2,3 Millionen Niederlande
T-Mobile Austria 100 % 2,1 Millionen Österreich
tele.ring 100 % 1,1 Millionen Österreich
T-Mobile Czech Republic 60,8 % 4,6 Millionen Tschechien
T-Mobile Hungary 1 59,53 % 4,2 Millionen Ungarn
T-Mobile Slovensko 2 51 % 2,0 Millionen Slowakei
T-Mobile Hrvatska 3 52 % 1,9 Millionen Kroatien
T-Mobile Macedonia 1 59,53 % 1,1 Millionen Mazedonien
Era GSM 4 97,0 % 8,0 Millionen Polen

1 Anteile liegen bei MATÁV
2 Anteile liegen bei Slovak Telecom
3 Anteile liegen bei T-Hrvatski Telekom

USA: Voicestream-Übernahme

VoiceStream war einer der führenden regionalen Mobilfunkanbieter in den USA. Im Gegensatz zu seinen US-Konkurrenten arbeitete das 1994 gegründete Unternehmen mit dem auch in Europa üblichen GSM-Standard. 1999 erzielte VoiceStream einen Umsatz von 475 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen beschäftigte Anfang des Jahres 2000 8200 Mitarbeiter, hatte ca. 2,3 Millionen Kunden und verfügte über Mobilfunklizenzen in 23 der 25 größten US-Bundesstaaten. Durch Fusionen mit den Mobilfunkunternehmen Omnipoint, Aerial und Cook war Voicestream zu einem nationalen Mobilfunkanbieter geworden.

Die Übernahme Voicestreams durch die DTAG für 23,9 Milliarden US-Dollar (ca. 39,4 Mrd. Euro, inkl. übernommener Schulden) erfolgte schließlich im Jahr 2001. VoiceStream hatte zur gleichen Zeit Powertel für umgerechnet 4,8 Milliarden D-Mark übernommen. Die Aktionäre von Voicestream und Powertel hatten die Vereinbarungen mit der Deutschen Telekom am 13. März 2001 genehmigt. Als letzte US-Behörde hatte das "Committee on Foreign Investment in the United States" (CFIUS) der Übernahme ohne zusätzliche Auflagen zugestimmt. Zuvor gab es in den USA Bedenken wegen der hohen Staatsbeteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der DTAG.

Die Transaktion wurde Ende Mai 2001 abgeschlossen. Es entstand der erste transatlantische Mobilfunkanbieter mit über 375 Millionen potenziellen Kunden. Die Deutsche Telekom bezahlte die Übernahme der defizitären Voicestream mit eigenen Aktien und in bar, wobei umgerechnet jeder VoiceStream-Kunde mit 20.000 US-Dollar bewertet wurde. Gemessen am Preis je Kunden war die Übernahme die damals teuerste auf dem Telekommunikationsmarkt.

Mit der Übernahme einher ging eine hohe Verschuldung der DTAG, die zeitweise bis zu 67 Milliarden Euro betrug. Von der Presse wurde die Übernahme meist als zu teuer eingestuft. Nach dem Rücktritt von Ron Sommer am 16. Juli 2002 wurde von der DTAG ein Verkauf oder eine Fusion von T-Mobile USA geprüft, jedoch nicht durchgeführt, da die geschäftliche Entwicklung einen positiven Geschäftsverlauf in den folgenden Jahren und entsprechende Wertsteigerung des Unternehmens erwarten liess. 2004 belegte T-Mobile USA mit einem Kundenzuwachs von ca. 4,2 Mio. Nettoneueukunden den Spitzenplatz beim Vergleich der absoluten Wachstumszahlen der US-Mobilfunkbetreibern.

Die Voicestream-Übernahme wird inzwischen allgemein als Erfolg angesehen. Zur Jahresmitte 2006 telefonierten 23,3 Millionen Kunden im Netz von T-Mobile USA, wobei T-Mobile USA bei einem aktuellen Halbjahresumsatz 2006 von 6,7 Milliarden Euro mit Gewinn arbeitet.

Österreich: max.mobil-Übernahme

Den Einstieg in den österreichischen Mobilfunkmarkt gelang T-Mobile durch eine schrittweise Aufstockung ihrer Anteile am Mobilfunkunternehmen max.mobil: Seit der Unternehmensgründung dieser Firma hielt T-Mobile einen 25 %igen Anteil. 1999 stockte sie ihre Beteiligung auf 81 % auf, im Herbst 1999 übernahm sie 10 % von der Siemens AG. Mit dem Erwerb des neunprozentigen Anteils des Kronen-Zeitungs Verlags im April 2000 wurde T-Mobile Alleineigentümer von max.mobil. Im Frühjahr 2002 wurde max.mobil in T-Mobile Austria umbenannt.

Österreich: tele.ring-Übernahme

Im August 2005 übernahm T-Mobile den viertgrößten österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber tele.ring für rund 1,3 Milliarden Euro. Damit erhöhte sich die Kundenzahl von T-Mobile Austria auf 3,2 Millionen, womit das Unternehmen hinsichtlich Kundenzahl zum Marktführer Telekom Austria aufgeschlossen hat. Die Übernahme von tele.ring wurde von den Wettbewerbsbehörden der EU erst genehmigt, nachdem T-Mobile Austria einem Verkauf von 1.800 der 3.700 tele.ring Sendestationen und einer Teilübertragung von tele.ring-UMTS-Frequenzen vertraglich zugestimmt hatte. Gemäss Auflagen der österreichischen Regulierungsbbehörde wurde der Hälfte der UMTS-Frequenzspektren sowie die abzugebenden Sendestationen an 3, die andere Hälfte der UMTS-Spektren an One übertragen bzw. verkauft.

Unternehmensgeschichte

Die Ursprünge für das Geschäft von T-Mobile liegen in den Autotelefonaktivitäten der Deutschen Bundespost, namentlich den sogenannten B- und C-Netzen, die noch bis 1994 bzw. 2000 in Betrieb waren.

  • 1993 T-Mobile Deutschland startet am 1. Juli 1993 als wirtschaftlich selbstständiges Unternehmen mit 1.200 Mitarbeitern das operative Geschäft (damals unter dem Namen "DeTeMobil Deutsche Telekom Mobilfunk GmbH"). Zum Ende des Jahres verzeichnet das Unternehmen 481.000 Kunden.
  • 1997 In Februar präsentiert T-Mobile als erster Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland die Prepaid-Karte "Xtra". Ende des Jahres ist das D1-Netz für 98 Prozent der Bevölkerung bzw. in 90 Prozent des Bundesgebietes verfügbar.
  • 1999 Im Oktober ersteigert T-Mobile zusätzliche Mobilfunkfrequenzen im Bereich von 1800 Megahertz (MHz) und erhöht damit die Kapazität des D1-Netzes.
  • 2000 Am 1. Januar 2000 bündelt die Deutsche Telekom ihre internationalen Mobilfunkaktivitäten in der T-Mobile International AG. Zu der neuen Holding gehören zunächst neben T-Mobile in Deutschland noch die britische One 2 One (jetzt T-Mobile UK), die österreichische max.mobil (jetzt T-Mobile Austria) sowie die Mehr- und Minderheitsbeteiligungen RadioMobil (jetzt T-Mobile Czech Republic), PTC (Polen) und MTS (Russland). Das Rufnummernspektrum wird erneut erweitert, T-Mobile Kunden sind damit auch unter den Vorwahlen 0160, 0175 und 0151 erreichbar. Im August ersteigert T-Mobile eine UMTS-Lizenzen mit drei Frequenzblöcken. Im Juni führt T-Mobile als weltweit erster Betreiber den technischen Netzstart des Datenübertragungsstandards GPRS (General Packet Radio Service) durch. Das analoge C-Tel-Netz wird abgeschaltet.
  • 2001 Als einer der ersten Mobilfunkbetreiber weltweit nimmt T-Mobile in Februar das GPRS-Netz kommerziell in Betrieb. Am 22. Mai 2002 verfügen T-Mobile Kunden über potetntiell weltweit 200 Roaming-Partner.
  • 2002 Im Februar stellt die Mobilfunktochter der deutschen Telekom den Unternehmensnamen um. Die "DeTeMobil Deutsche TelekomMobilNet GmbH" wurde in "T-Mobile Deutschland GmbH" umbenannt. Im Juli startet T-Mobile den Multimedia Messaging Service (MMS).
  • 2004 T-Mobile schaltete am 15. Januar als zweiter deutscher Mobilfunkanbieter sein UMTS-Netz für alle Kunden frei. Im September 2004 zeigt T-Mobile auf der Jugendmesse You 2004 als erster deutscher Netzbetreiber das Push to Talk Feature.
  • 2005 Im März gibt T-Mobile als erster deutscher Netzbetreiber eine Live-Demonstration von HSDPA (High Speed Downlink Packet Access).
  • 2006 Im Mai 2006 ist im gesamten UMTS-Netz von T-Mobile HSDPA verfügbar. Mit der Einführung zur CeBit 2006 bietet T-Mobile in Deutschland als einziger Netzbetreiber zum GSM Netz auch den Übbertragungsstandard EDGE.

Entwicklung der Kundenzahlen in Deutschland

31.12. Kunden (in Mio.) Marktanteil
1992 0,069 38,4 %
1993 0,480 49,3 %
1994 0,885 50,3 %
1995 1,467 47,2 %
1996 2,174 43,3 %
1997 3,282 42,1 %
1998 5,484 40,5 %
1999 9,100 39,1 %
2000 19,100 39,7 %
2001 23,081 41,0 %
2002 24,582 41,5 %
2003 26,300 40,6 %
2004 27,513 38,6 %
2005 29,523 37,3 %
31.03.2006 29,807 37,0%
30.06.2006 30,415 ?%

T-Mobile als Sponsor

T-Mobile ist Sponsor verschiedener Ereignisse und Sportveranstaltungen, die teilweise auch den Firmennamen tragen, so zum Beispiel der T-Mobile Bundesliga (höchste österreichische Fußballliga), der Fußball-Europameisterschaft 2004 und der FIFA-Weltmeisterschaftsendrunde 2006 in Deutschland oder des T-Mobile-Teams im Radsport.

Seit dem 16. Juli 2002 besteht eine offizielle Lernpartnerschaft zwischen T-Mobile Deutschland und dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Bonn.