Zum Inhalt springen

Blasmusik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. August 2004 um 13:08 Uhr durch 80.139.98.14 (Diskussion) (Komponisten für Blasmusik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Blasmusik wird üblicherweise unter Volkstümliche Musik eingereiht weil dies bis vor wenigen Jahren dem einhelligen Selbstverständnis von Vereinen und Blasmusikverbänden entsprach. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte aber sowohl eine stärkere Zuwendung zur Populären Musik als auch zur "Symphonischen Blasmusik" mit Originalkompositionen für Blasorchester. Diese wird vor allem von Militärmusikkapellen und Profi-Orchestern, aber auch engagierten Laienorchestern (oft auf Verbandsebene), gepflegt.

Entstehung

Die Blasmusikbewegung beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch das Zusammentreffen mehrerer Faktoren:

1. Technisch: Die Entwicklung der Ventile für Blechblasinstrumente (Riedl in Wien 1832 und Périnet in Paris 1839). Damit war Melodiespiel auch für Laien möglich.

2. Politisch: Wichtige Adelsprivilegien werden endgültig abgeschafft (Leibeigenschaft), gewisse Verbote (z.B. Trompeten auf Tanzveranstaltungen) geraten in Vergessenheit oder werden aufgehoben.

3. Wirtschaftlich: Die Industrialisierung bringt das notwendige Geld für die Anschaffung von Instrumenten.

Ein wichtiger Vorläufer waren die Anfang des 19. Jahrhunderts in Österreich unter dem Einfluss der türkischen Janitscharenmusik entstandenen Türkischen Banden.

Verbreitung

Im deutschsprachigen Raum sind meist als Verein organisierte Blaskapellen besonders in katholischen Gebieten konzentriert, also in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. In protestantischen Gegenden übernehmen oft Posaunenchöre einen Teil der Aufgaben der Musikvereine.

Besetzungen

Instrumentarium des Blasorchesters (Harmoniebesetzung)

"Harmoniebesetzung" bedeutet eigentlich nur, dass Holz- und Blechbläser gemeinsam spielen. Schon Mozart hat eigene Werke auch "auf Harmonie" gesetzt, die damals jedoch nur aus Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagott und Hörnern bestand.

(Die Instrumente in Klammern finden sich in der Regel nur in symphonischen Blasorchestern.)

In der bayerischen Blasmusik gibt es keine Piccoloflöte, deren Part wird durch die Es-Klarinette übernommen ("picksiaßes Hölzl").

Instrumentarium des Spielmannszugs

Literatur

  • Berg, Hans-Walter, Hermann X. Egner, Albert Häberling, Peter Hudec, Volker Landtag, Jürgen Maahn, Hilger Schallehn und Fritz Thelen (1986): Handbuch der Blasmusik. 233 S. Schott, Mainz.
  • Ruhr, Peter und Wolfgang Blass (1987): Eine Strukturanalyse des Badischen Blasmusiklebens. In: ALTA MUSICA 7 : 201-222. Tutzing.
  • Ruhr, Peter (1987): Die Blasmusik in der Provinz, deren Aufgaben und Funktion. In: ALTA MUSICA 4 : 165-173. Tutzing.
  • Ruhr, Peter (1982): Der Blasmusiker. Studien zur Geschichte und heutigen Struktur der Blasmusik im südbadischen Raum. 345 S. Hochschulsammlung Philosophie Musikwissenschaft Band 3.
  • Suppan, Wolfgang (1983): Blasmusik in Baden. Geschichte und Gegenwart einer traditionsreichen Blasmusiklandschaft. 704 S. Schulz Verlag Freiburg.
  • Suppan,Wolfgang (1988): Das neue Lexikon des Blasmusikwesens. 385 S. 3. Aufl. Schulz Verlag Freiburg.

Komponisten für Blasmusik

Weblinks

http://members.chello.at/jeller/tirolgs.htm – Geschichte der Blasmusik in Tirol von Erich Egg